Erneute Bullenprovokationen auf Demo in MD

Autonome Antifa Magdeburg (AAMD) 11.05.2007 22:49 Themen: Antifa G8 G8 Heiligendamm Repression Soziale Kämpfe
Antifaschistische Kundgebung zum Gedenken an Torsten Lamprecht + + + Anschließende Spontandemonstration mit ca. 130 Leuten + + + Bullen verhindern Solidarität mit den von Repression Betroffenen Anti G8 AktivistInnen + + +
Am heutigen Freitag rief die Autonome Antifa Magdeburg (AAMD) zu einer Antifaschistischen Kundgebung um 16.30 Uhr auf. Anlass war das jährliche Gedenken an Torsten Lamprecht und die neuerlichen Angriffe der deutschen Repressionsorgane gegen Anti G8 Strukturen. Mit 90 Personen war die Kundgebung am Alten Markt in Magdeburg gut besucht.

In der Nacht vom 8.-9. Mai 1992 griffen 50- 60 bewaffnete Neonazis eine Geburtstagsparty von Punks an den Magdeburger Elbterassen an. Etliche Schwerverletzte Punks und der Tod von Torsten Lamprecht waren die schrecklichen Folgen. Die ankommende Polizei griff nicht ein, sondern als die Faschisten abgezogen waren schikanierten sie die Angegriffenen Punks.

Torsten Lamprecht erlag drei Tage später an seinen schweren Verletzungen.

Seitdem gibt es den Versuch in jedem Jahr Gedenkveranstaltungen zu seinem Todestag zu organisieren. Doch die Polizei und die Stadt Magdeburg sieht es nicht gern, wenn Menschen an faschistische Mordtaten erinnern.
Die Exekutive in Sachsen-Anhalt scheint in Anlehnung an die Aufgaben der SA als Hilfspolizei im Dritten Reich lieber eine Form der Hilfs-SA einzunehmen. Wir können nur jeden warnen, Menschen die in dem rassistischen und faschistischen Weltbild der Polizei keinen Platz haben, leben in Sachsen-Anhalt gefährlich.

Schon zu Beginn der Kundgebung gab es diverse Schikanen der Bullen und eine Festnahme (angebliche Begründung: „es läge wohl ein Haftbefehl gegen diese Person vor“) Wie schon am kämpferischen 1.Mai verhinderte Team Green das Mitführen mehrerer Transparente welche sich auf die Polizeirazzien am 09.05. kritisch bezogen.
Wir kennen ja die Fantasie des BKAs und anderer Geheimdienste in Bezug auf fadenscheinige § 129a/b-Konstrukte.

Die Veranstaltungsleitung entschied sich eine Spontane Demonstration zum Friedhof, wo sich Torstens Grab befindet, anzumelden. Nach langer Verzögerung, seitens der Bullen, konnte die Demo dann mit ca. 130 Leuten starten. Vom Alten Markt gings dann lautstark und kraftvoll bis zum Universitätsplatz. Dort kam es wieder zu unbegründeten Angriffen auf DemonstrantInnen. Nach einem kurzen Stopp, dem Sammeln der Leute und vereinzelten Durchbruchsversuchen, gings dann weiter in Ketten Richtung Friedhof in Magdeburg- Nord.

Auf dem Friedhof angekommen wurde ein Kranz auf Torstens Grab niedergelegt. Eine VertreterIn der Gruppe Internationale Solidarität [Magdeburg] erinnerte in einem kurzen Redebeitrag, an die Vorfälle vor 15 Jahren. Sie machte deutlich, dass Opfer rassistischer Gewalt nicht vergessen werden und antifaschistische und antikapitalistische Politik nicht einzuschüchtern sei. „Torsten Lamprecht wird in unseren Herzen und Kämpfen weiter leben!“
Abschließend wurde noch eine Schweigeminute abgehalten.

Gegen 18.30 Uhr wurde die Veranstaltung dann vor dem Friedhof beendet.

Fazit:
Kraftvolle Demonstration. Für Magdeburger Verhältnisse recht viele Leute.

Das aggressive Verhalten seitens der Bullen wird uns auch dieses mal nicht einschüchtern und wir werden die notwendigen Aktionen unerbittlich weiterführen.
Die gesamte Veranstaltung wurde von einer Hundertschaft der Bullen begleitet. Im gesamten Verlauf der Demo liefen die Bullen knapp 1,50 Meter vor dem Fronttransparent und an den Seiten.
In Magdeburg- Stadtfeld brannten anscheinend in den frühen Abendstunden dann noch vereinzelt Mülltonnen.

In diesem Sinne
Antifaschistische Strukturen stärken und verteidigen!
Nix bleibt wie es ist: G8 Gipfel rocken!

Autonome Antifa Magdeburg, 11,Mai 2007


Infos und Aufruf zum Gedenken an T. Lamprecht: www.aamd.de.md
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