Probe-Castortransport nach Gorleben behindert

BI Umweltschutz Lüchow-Dannenbert 09.05.2007 14:16 Themen: Atom
Gorleben - Proteste gegen Castor-Transport

Am Castor-Verladekran im wendländischen Dannenberg stellen sich
seit 9 Uhr morgens Atomkraftgegner gegen den Transport eines neuen
Castor-Probebehälters nach Gorleben quer. Die Kreuzung am
Verladekran ist zusätzlich durch das Abstellen von Fahrzeugen der
Demonstranten unpassierbar. Sie fordern aus Sicherheitsgründen die
sofortige Aufgabe der Gorlebener Atomanlagen.
Der Protest richtet sich im Kern gegen die Pläne, den Gorlebener
Salzstock trotz jahrzehntelanger wissenschaftlicher Warnungen durch
die Vorbereitung weiterer Atommüllfuhren als Endlager zu zementieren.
�Castortransporte in die oberirdische Zwischenlagerhalle in Gorleben
sind überflüssig und bedeuten eine Vorfestlegung auf den Standort�,
fasst der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow
Dannenberg zusammen. �Dabei ist seit Jahrzehnten bekannt, dass der
Gorlebener Salzstock mit seinem Grundwasserkontakt ein Atommüllklo
mit Spülung nach oben wäre. Viele Menschen im Wendland lassen sich
diesen unverantwortlichen atomaren Irrsinn nicht bieten und verlangen
Gorleben endlich stillzulegen und keinen weiteren Atommüll mehr zu
produzieren�.
Hintergrund zum Probe-Castor ohne Atommüll: Es scheint
Sicherheitsprobleme beim Bau des neuen Castortyps (HAW 28 M) zu
geben. Dieser sollte ursprünglich 2006 eine verkehrsrechtliche
Zulassung bekommen und in diesem Jahr mit heißem Müll nach
Gorleben rollen. Der Transport mit heißem Müll ist abgesagt. Der exakte
Stand der Dinge zum Behälter wird der Öffentlichkeit bislang trotz
Anfragen bei Genehmigungsbehörden verschwiegen.
Seit Jahren ist den Betreibern der Atomkraftwerke bekannt, dass wegen
erhöhten Abbrands der Brennelemente und der daraus resultieren
höheren Wärme des Atommülls ein Behälter entwickelt werden muss,
der diese Temperaturen aushält und die enorme Gamma- und
Neutronenstrahlung abschirmt. Die Wärmeleistung erhöht sich von 45 kW
auf enorme 56 kW. Etwa eine Minute Aufenthalt in 1 m Entfernung von
einem unabgeschirmten Castor würde beim Menschen eine tödliche
Dosis verursachen. Das Gesamtinventar eines Behälters entspricht
etwa 20% der bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzten Strahlung.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Straßensperren, Kessel, Castorstops

Castorjägerin 09.05.2007 - 15:34
Nachdem an der Kreuzung vom Atommüll-Bahnhof Ecke Bundesstraße 191 eine etwas größere Menschengruppe den Castor durch eine Sitzdemonstration nicht durchließ, verließ er die Umladerampe rückwärts in Richtung "Raifeisengenossenschaft" und fuhr auf der B191 ein Stück Richtung Dannenberg und dann durch den Ortsteil "Nebenstedt" auf der "Südstrecke".
Da war allerdings dann schon eine weiter Sitzdemonstration an der Ecke "Friedhofsweg / "Südstrecke".
Diese wurde von einer relativ kleinen Anzahl Bullizei gekesselt und von der Straße getragen und neben der Straße weiter gekesselt.
Näxter Castorstop in Groß-Gusborn: Trecker und Sitzdemo.

Näxter etwas längerer Stop in Laase.

Bullizei wirkte vielfach Ratlos und schlecht Organisiert.
Größere Räumgeräte, Wasserwerfer und qualifizierte Polzei-Offiziere sind wohl schon alle in Rostock oder Heiligendamm.

Sperrten recht willkürlich div. Straßen und oder Nebenstraßen. (z.b. stundenlang auch die B191 als Castor längst in Nebenstedt stand) die BeamtInnen kannten in keinem Falle irgendeine Rechtsgrundlage für ihr Handeln, kannten vielfach ihre Namen nicht usw.
Richtung Gorleben mußten immer mehr Büttel den Castor durchsetzen.
Dürften insgesamt paar hundert bis ca 1000 Figuren gewesen sein

Stop Castor

Heute Abend: Urantransport Gronau-Russland

SOFA Münster 09.05.2007 - 16:27
Kämpferische Grüße aus dem Münsterland ! Wenn die Polizei selbst bei leeren Castor-Behältern schon so viel zu tun hat, dann war die "Probe" heute ja sehr realistisch. Euer Widerstand ist jedenfalls nicht kleinzukriegen - und das ist gut so!

Im Münsterland haben wir heute Abend auch noch alle Hände voll zu tun, denn gerade (16.20 Uhr) ist die Ludmilla mit einem BGS-Personenwaggon an der UAA angekommen, um den Uranmüllzug von Gronau nach Russland abzuholen. Langsam trudeln auch Polizei und Werkschutz ein (allerdings keine 1000 "Beamten" ...)

Ab 17 Uhr beginnt vor der UAA eine Mahnwache, weitere Aktionen sind in Burgsteinfurt (18.30), Münster (19.45), Greven (21), Rheine (21) und Hengelo-Oost (22) angemeldet. Noch ist Zeit genug ins Münsterland zu kommen und den Widerstand vor Ort zu unterstützen.

Aktuelle Infos auf www.sofa-ms.de und www.urantransport.de

NDR

NDR 09.05.2007 - 17:42
Proteste gegen Probetransport eines neuen Castor-Behälters
Themenbild Tieflader mit Castor-Behälter (Foto: dpa) © dpa

Rund 100 Atomkraftgegner haben am Mittwoch gegen den Probetransport eines neuen Castorbehälters ins Zwischenlager Gorleben protestiert. Die Teilnehmer der Aktion versuchten entlang der Strecke zwischen Dannenberg und Gorleben, den Leer-Transport zu behindern. Es kam zu mehreren Blockaden, die von der Polizei geräumt wurden. "Unser Protest richtet sich gegen ein Endlager im Salzstock", sagte eine Sprecherin der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Transporte ins oberirdische Zwischenlager kämen einer Vorfestlegung Gorlebens als Endlagerstandort gleich. Der neue Behälter-Typ TN 85 soll nach Angaben der Gesellschaft für Nuklear-Service für die kommenden Transporte genutzt werden.
Landkreis und Ordnungsämter über Transport nicht informiert

Immer wieder stoppten Atomkraftgegner den Transport, wie NDR 1 Niedersachsen berichtete. Kleine Gruppen von 10 bis 20 Personen blockierten die Dorfstraßen. An vielen Stellen standen Fahrzeuge und Trecker quer. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg und die Ordnungsämter waren vorab nicht über den Transport informiert worden. Die Proteste verliefen nach Angaben der Polizei friedlich.
Sicherheitsprobleme beim Bau des neuen Castortyps?

Als Grund für den Probetransport vermuten die Atomkraftgegner Sicherheitsprobleme beim Bau des neuen Castortyps. Dieser hätte eigentlich 2006 eine verkehrsrechtliche Zulassung bekommen und in diesem Jahr nach Gorleben rollen sollen, sagte BI-Sprecher Francis Althoff. Der Transport "mit heißem Müll" sei aber abgesagt worden. Der genaue Stand der Dinge zum Behälter werde der Öffentlichkeit jedoch bislang trotz Anfragen bei Genehmigungsbehörden verschwiegen. Den Atomkraftwerksbetreibern sei seit Jahren bekannt, dass wegen erhöhten Abbrands der Brennelemente und der daraus resultierenden höheren Temperatur ein Behälter entwickelt werden müsse, der diese Temperaturen standhalte und die starke Gamma- und Neutronenstrahlung abschirme, so Althoff.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

Nice ONe — Super

Ihr seid große Klasse — Ich bin stolz auf Euch !!!