Raum 0029 im AStA-Trakt an der Uni-HH besetzt

Steffie Streik 08.05.2007 20:27 Themen: Bildung Freiräume
Seit 18:30 Uhr ist der Raum 0029 an der Hamburger Universität wieder besetzt. Dieser Raum, nur durch eine Glastür vom AStA-Trakt getrennt, wurde in der Vergangenheit zu verschiedenen Anlässen besetzt und genutzt, sowohl zu Hochschulpolitischen Protesten(Streik2003/04), als auch nach der Räumung der Bambule, als einige Bewohner hier für einige Tage unterkamen.
Mit ihrem heutigen Protest wollen die Besetzer auf die Bedeutung von politischen und persönlichen Freiräumen jeglicher Art hinweisen. "Wir wollen dem Cafe Knallhart zu seinem 20. Geburtstag unsere Solidarität im Überlebenskampf gegen AStA und Uni-Leitung zeigen." meint Steffie Streik, "Außerdem erklären wir uns solidarisch mit den Bewohnern der KöPi in Berlin Mitte, die vor einigen Stunden öffentlich versteigert wurde. Ebenso solidarisieren wir uns mit der im Januar geräumten Freien Uni Bochum (FUB)."
Seit vielen Jahren gibt es selbstverwaltete und unkommerzielle Cafés auf und rund um den Campus. Diese bieten Freiräume für eine Vielzahl von politischen Gruppen und Veranstaltungen. In den letzten 10 Jahren wurden mehrere dieser Cafés geräumt und umgewandelt, vom ehemaligen Volkscafe zur Mensa, vom Plenumsraum zum Seminarraum.
In diesem Zeitraum hat kein neues Café eröffnen können. Denn die Uni-Marketing GmbH sichert allen neueröffneten kommerziellen Bars/Cafes (die im gleichen Zeitraum wie Pilze aus dem Boden sprießen) vertraglich zu, dass keine neuen studentischen Cafes an der Uni eröffnet werden.

Freiräume erkämpfen!

"Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Grundlage für die Schaffung von Freiräumen, egal ob auf dem Campus, im Karoviertel oder in Berlin Mitte meist eine Besetzung ist." erklärt Rudi Rabikal. An dieses Mittel des Protests und die Kämpfe der vergangenen Jahre von Bambule bis Köpi und gegen Hochschulmodernisierungsesetz und Studiengebühren anschließend wollen sie heute Nacht mit einer großen Party erinnern. "Jede ist eingeladen uns zu unterstützen und mit uns zu feiern." Verkündet Steffie Streik. "Ihr findet uns im Von-Melle-Park 5 am Uni-Campus, sprich im AStA-Trakt, Raum 0029."

Wie lange die Party wirklich stattfinden kann hängt wohl von dem geneigten Publikum und Unterstützerinnen ab. Als erste Gruppe erklärte sich die Hafen-Vokü mit den Besetzerinnen solidarisch und verschiebt ihre Soli-Vokü fürs Knallhart in den Raum "0029". Auch das knallharte Indykino zeigt aus gegebenem Anlass heute Abend "forat de la vegonya", einen Film über die Erschaffung und Räumung eines von Nachbarn besetzten Parkes in Barcelona.

Besonders brisant:
Morgen Mittag will um 14 Uhr der Fakultätsrat Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in genau diesem Raum tagen, um dort die weitere Abwicklung der HWP zu beschließen. Ob dieser Raum überhaupt groß genug ist für eine öffentliche Sitzung mit kritischem Publikum? Mensch wird sehn…
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Grüße aus Bochum

fubstudent 08.05.2007 - 21:28
An der Ruhr-Uni-Bochum sollte heute eigentlich ein neuer AStA gewählt werden (siehe PM von FUB/Protestkomitee. Neben den Jusos ('Rubrosen'), die während des Wahlkampfes eine Hetzkampagne gegen die FUB fuhren wollen der rechtskonservative RCDS und die FDP-nahe LFG den neuen AStA stellen. Nach einer knapp siebenstündigen Sitzung wollten deren Kanidaten keine weiteren Fragen mehr beantworten ('wie stehst du zu Polizeieinsätzen auf dem Campus', ...). Als es zu Handgreiflichkeiten und Übergriffen vom Juso-SP-Sprecher auf ein Mitglied der Linken Liste kam wurde die Sitzung auf Mittwoch vertagt.

Obwohl vermutlich ab morgen StudiengebührenbefürworterInnen (und z.T. Leuten, die die verfasste Studierendeschaft ablehnen) in der Studierendenvertretung sitzen, werden die Basisgruppen und Oppositionslisten an der RUB den Kampf gegen das Bezahlstudium fortführen.

Grüsse nach Hamburg, man sieht sich am 26. Mai

happy birthday!

samstagsvokü 09.05.2007 - 00:10
die woche über gibts noch tolle veranstaltungen anlässlich des 20. geburtstags
u.a. voküs, filme und konzerte

programm:  http://www.knallhart.anti.de/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

weiter so — muss ausgefüllt werden

Leere Häuser — Alfred

klassenraum? — uni-studi

Solidarische Grüße aus FFM — ProtestlerInnen

supi — hawlerin

lol — Kritikling