Gr8chaoskaravaan gegen Genfelder in NL

gr8chaoskaravaan 05.05.2007 03:55 Themen: Biopolitik G8 Globalisierung Ökologie
Am Freitag, den 4. Mai hat die Gr8chaoskaravaan - eine von insgesamt sechs Fahrradkarawanen gegen den G8 Gipfel in Heiligendamm - im niederländischen Werkendam zusammen mit A SEED eine Protestaktion gegen ein geplantes Testfeld der Firma Pioneer für gentechnisch veränderten Mais durchgeführt. Die Karawane betrachtet es als skandalös, daß die Gemeinde über das Testfeld nicht rechtzeitig und umfassend informiert wurde. Sie hielt in verschiedenen Dörfern des Bezirks, um mittels Straßentheater und Flugblättern über die Problematik des Testfeldes und gentechnisch veränderter Landwirtschaft im Allgemeinen zu informieren.
Eine Delegation von fünzehn TeilnehmerInnen der Karawane bildeten mit Warnschildern und Absperrband ein symbolisches Maisfeld. Einige AktivistInnen verkleideten sich mit weißen Anzügen als Mitarbeiter von Konzernen wie Monsanto, Pioneer und BASF und veranschaulichten die Verbreitung der Pollen von genmanipuliertem Mais mit Seifenblasen. Andere versuchten gemeinsam mit PassantInnen, diese "Pollen" mit Fischnetzen zu fangen. Es wurden Flugblätter verteilt, in denen erläutert wurde, weshalb die Testfelder in Werkendam und genmanipulierter Anbau generell zu kritisieren sind. Obwohl die Aktion relativ klein und schlicht war, zog sie doch viel Aufmerksamkeit lokaler und regionaler Medien auf sich. Ein Journalist führte eine Untersuchung in sämtlichen Geschäften durch; kein Ladenbesitzer wußte von den Plänen für das nahegelegene Testfeld, alle schienen überrascht und unzufrieden mit der mangelnden Informationspolitik der Behörden.

Mit der Aktion wollten die Mitglieder der Karawane auf den wachsenden Druck von Konzernen auf die Öffentlichkeit zur Kultivierung genetisch veränderten Saatgutes hinweisen. Fernab jeglicher öffentlicher Auseinandersetzung befürwortet die niederländische Regierung den Einsatz biotechnischer Mittel in der Landwirtschaft. Pieter, einer der beteiligten Aktivisten, erklärte: "Es ist undemokratisch, daß ein internationaler Konzern und nationale Regierungen festlegen, wo solche Versuche stattfinden. Statdessen sollten die direkt betroffenen Kommunen das Recht haben, solchen gentechnisch veränderten Anbau auszuschließen".

"Wir sind aber gegen jede Form von Gentechnik in der Landwirtschaft", sagt Antje, eine Teilnehmerin der Fahrradkarawane, "Freilandversuche mit vollkommen unabsehbaren Konsequenzen für die Umwelt sind nicht zu verantworten!". Wie Sven, ein weiterer Teilnehmer erklärt, ist der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut nicht notwendig: "Den Konsumenten bringt diese Technologie nichts und auch für die Bauern sind die langfristigen Folgen meist negativ". Es seien vor allem große Konzerne wie Monsanto und Pioneer, die von Gentechnik profitieren. "Sie festigen ihren ungerechtfertigten Einfluß auf die Landwirtschaft, indem sie die Bauern glauben machen, ihre Produkte seien die einzige Lösung und indem sie die Märkte dominieren" sagt Sven.

Von Werkendam wird die G8-Fahrradkarawane nach Utrecht weiterfahren, und von dort über Nimwegen nach Deutschland, wo Anfang Juni der nächste G8 Gipfel im Ostseebad Heiligendamm stattfinden soll. Das Thema Gentechnik wird bei den Protesten gegen den G8 eine große Rolle spielen.

-- Kontakte & Informationen:

Weitere Informationen über die Gr8chaoskaravaan
(Westeuropa-Fahrradkarawane gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm) und
ihre bisherigen Aktionen:
Web:  http://dissentnetzwerk.org/wiki/Bicycle-Caravan_%22West%22
Mailkontakt:  karavaan07@yahoo.co.uk

Informationen über alle Fahrradkarawanen gegen den G8-Gipfel:
 http://www.g8-bikerides.net

Fahrrad-Karawanen-Info-Büro Rostock
Knut Rassmussenstr. 8
18106 Rostock
Tel: 0049-179-6268785

-- Informationen über Gentechnik-Kritik:

Der Informationsdienst Gentechnik ist ein Gemeinschaftswerk von
Verbänden und Organisation der Landwirtschaft, des Umweltschutzes und
der Verbraucherinnen und Verbraucher.
 http://www.keine-gentechnik.de/

Das gen-ethische Netzwerk ist ein Zusammenschluss vieler Initiativen und
Organisationen gegen Gentechnik. Monatlich gibt es den Gen-ethischen
Informationsdienst heraus.
 http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/

Informationen über Initiativen, Aktionen und Feldbefreiungen gegen
Gentechnik:
 http://www.gendreck-weg.de/

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Ergänzungen