Rosen auf den Weg gestreut

egal 04.05.2007 22:48 Themen: Antifa
Da entdeckten doch am 1.Mai Polizeibeamte einige Dörnchen auf der Dortmunder Demonstrationsroute der Nationalsozialisten und lasen diese auf.
Fürsorglich entsorgte die Polizei am 1.Mai antifaschistische Plakate der Grünen und der Gewerkschaften auf der Demonstrationsroute in Dortmund-Brackel. Es hätte sich ein Nationalsozialist ja gekränkt fühlen können.
Welch diplomatisches Geschick, welch freiheitliches Bewußtsein. Ein Teil der Exekutive des postnationalsozialistischen Staates BRD hat scheint´s 62 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Ausschwitz nichts weiteres zu tuen als den Enkeln der Massenmörder in den ... zu kriechen. Na da braucht man ja auch keine Sonnenbank mehr.


Solch Sklavenseelen wußte schon Kurt Tucholsky 1931 treffend zu bedichten:
(Kurt Tucholsky / Die Weltbühne 31.3.1931)

Rosen auf den Weg gestreut

Erschreckt sie nicht – sie sind so zart!
Ihr müßt mit Palmen sie umwandeln,
getreulich ihrer Eigenart!
Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft-:
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!

Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
sagt: „Ja und Amen – aber gern!
Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!“
Und prügeln sie, so lobt den Herrn.
Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft.

Und schießen sie-: du lieber Himmel,
schätzt ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
Wer möchte nicht gern Opfer sein?
Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,
gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen...
Und verspürt ihr auch
In eurem Bauch
Den Hilter-Dolch, tief, bis zum Heft-:
Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,
küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft-!
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Ergänzungen

Die Polizei machte es den Nazis angenehm.

Routengänger 05.05.2007 - 08:43
Ich bin am 1. Mai vor dem Naziaufmarsch die Strecke abgegangen. Das skandalöse Vorgehen der Polizei, dass sämtliche Plakate gegen Nazis abgehängt wurden, habe ich auch mitbekommen. Das hat nichts mehr mit Polizeiaufgaben zu tun. Im hinteren Drittel agierten Kräfte aus Bayern den ganzen Tag in voller Kampfausrüstung. Es wurde jeder angehalten, der sich auf der Straße bewegte, um die Personanlien zu kontrollieren. Eine kleine Gruppe von Leuten (4 Bürger) wurde von ca. 10 dieser Polizisten hinter die in jeder Seitenstraße befindlichen Absperrungen geführt. Offensichtlich wohnten sie nicht in diesem Straßenabschnitt. In dem Stadtteil herschte Totenstille. Er war wie ausgestorben. Skandalös sind auch die Hilfsdienste der Polizei, dass die Faschisten mit Bussen zu ihrer Demonstration gebracht wurden.
Man kommt schon in´s Grübeln, wenn man über die Rolle der Polizei bei derartigen Einsätzen nachdenkt. Wenn mit allen Mitteln versucht wird, den Nazis das Demonstrieren in unseren Städten zu ermöglichen und jeglichen Protest in Nazinähe zu unterbindenn sieht das als eine Einladung für diese Verbrecherbanden aus. Das haben die Nazis in den letzten Jahren gemerkt und auch immer häufiger in Anspruch genommen.
In den 70ér Jahren wurden Plätze durch Bürger besetzt und dann fielen eben die Hetzveranstaltungen aus. Die Polizei spielte da zum Teil eine andere Rolle. Das was sich jetzt abspiel, ist mit Sicherheit nicht durch Gesetze und schon gar nicht durch die Verfassung gedeckt.

Pappen

Horst 05.05.2007 - 16:25
Die Plakate wurden nicht mit dem Ordnungsamt abgestimmt, ebensowenig wie die Umweltverschmutzung durch das ausbringen von Gülle. Daher wurden die Plakate entfernt. Die Laternen gehören halt der Stadt (sic!).

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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anders als in nürnberg — antinationalist

aus welchem grund — gfnn.lnj

Respekt — Kolschose