Waldkraiburg: Linksradikale auf DGB-Demo

Antifa Mühldorf 02.05.2007 15:52 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
Am 1. Mai fand die jährliche DGB-Demo in Waldkraiburg (Landkreis Mühldorf, Obb.) statt. Dieser bürgerliche Umzug (inkl. Blaskapelle) wurde dieses Jahr von ca. 15 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem linksradikalen Spektrum begleitet. An der Demonstration beteiligten sich ca. 80 Personen, wobei der Altersdurchschnitt wohl zwischen 50-60 Jahren lag.
Sichtlich überrachst waren die Gewerkschafter, als während dem Anfangskonzert der Blaskapelle circa 15 Linksradikale mit schwarzen und roten Fahnen, Transparenten und Flugblättern den Waldkraiburger Stadtplatz aufsuchten. Sofort kamen die üblichen Kommentare der Waldkraiburger Gutbürger wie zB. "Das ist unsere Demo, können wir Die nicht ausschließen?" oder "Die sind doch garnicht aus Waldkraiburg, das sind Berufsdemonstranten, die werden doch von den Roten bezahlt". Anscheind erfreut zeigten sich die DGB Spitzen allerdings, als sie vollbepackt mit unserem Infomaterial und sicher waren, dass unsere Absichten rein firedlich sein, dass endlich einmal jüngere Menschen diesen "Kampftag der Arbeiter" für ihren Protest nutzten. Hier konnten circa 10 verschieden Flugblätter und Zeitungen mit Kapitalismuskritik, G8-Informationen und Informationen über die Mühldorfer Neonaziszene unter die größtenteils Interessierten Gewerkschafter gebracht werden.

Kurz darauf setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung, wobei die Blaskapelle sichtlich darauf erpicht war mit ihrer Musik die Parolen unseres Megafons zu übertönen.

Nach der Demonstration veranstaltete der DGB noch eine Maikundgebung in einer geschlossenen Halle, wo neben CSU Bürgermeister (Zitat: "Arbeit macht Heimat") auch der DGB Kreisvorsitzende und eine SPD-Bundestagsabgeordnete sprachen. Während der Kundgebung kam es ab und zu zu Zwischenrufen Altlinker ("Null Toleranz dem Kapitalismus"), die darauf hin mit tosendem Applaus der Autonomen beantwortet wurden. Außerdem konnten etliche Unterschriften für ein erneutes NPD-Verbotsverfahren gesammelt und Kontakte für die antifaschistische Bündnisarbeit geknüpft werden, die nach der Errichtung eines NPD "Schulungszentrums" in der Region Mühldorf/Altötting und dem Erstarken der Rechtsextremen immer wichtiger wird. Auch im Hinblick auf den Mangel an Linksradikalen in der Region (Es gibt lediglich die Autonome Antifa Mühldorf/Altötting und die Israelfreunde Mühldorf) ist ein solches Bündnis unabdingbar.

Die Aktion war ein zwar nicht perfekter, aber durchaus gelungener Auftakt für die Mobilisierung gegen den G8-Gipfel im Landkreis Mühldorf und für die geplante Errichtung eines linken Freiraums im Landkreis.
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