1. Mai in Oldenburg

In Oldenburg fand gestern erneut die Autonome 1. Mai Demo unter dem Motto "Schluss mit dem Stress - unser Ziel: Die Klassenlose Gesellschaft" statt. Es beteiligten sich mit ca. 500 Menschen weniger Leute als im Vorjahr, was auch am Naziaufmarsch im nahegelegenen Vechta gelegen haben dürfte. Die wie immer vollständig unangemeldete Demo erhielt zudem in diesem Jahr eine vorgegebene Route von der Polizei, die die Demo gleich nach den ersten Metern wegen angeblicher Vemummung in den ersten Reihen (wie immer wurde über die komplette Strecke mit Hilfe eines Dokuwagens der Bullen gefilmt) stoppte. Als die Demo versuchte, von der von der Polizei gewünschten Route abzuweichen, kam es zu Rangeleien, in deren Verlauf angeblich (laut Polizeibericht) drei PolizistInnen "leicht verletzt" wurden, Festnahmen gab es keine. Nachdem es der Demo gelungen war, die Polizeikette weit nach hinten zu drücken und z.T. zu durchbrechen, machte die Polizei den Weg schließlich frei. Es folgten Redebeiträge unter anderem zur geplanten Stadtumstrukturierung und zur Situation des Oldenburger Wagenplatzes, zu G8, Aids, geistigem Eigentum und Patenten, zu internationaler Solidarität und Gewerkschaftsarbeit, dem Streik im Blankenburger Flüchtlingslager ( http://www.alhambra.de/nolager), der Kriminalisierung antifaschistischer Aktionen gegen einen NPD-Infostand ( http://provinzkritik.blogsport.de) und ein schöner Rundumschlag als Abschlussredebeitrag. Zudem spielte die aus dem Blankenburg-Streik hervorgegangene HipHop-Band "Réfugies". An zwei Gebäuden wurden Transparente heruntergelassen, die sich mit bedrohten und besetzten Autonomen Zentren solidarisch erklärten. Eine Gruppe von rot gekleideten und maskierten "Überflüssigen" kündigte Aktionen in der nächsten Zeit an und verteilten Rafaelo für alle und zwar umsonst an die DemonstrantInnen. Die Demo endete mit einem Strassenfest beim "Alhambra" mit Musik, Essen usw. Insgesamt etwas weniger Leute als in den Vorjahren (dürfte wie gesagt v.a. an den Nazis in Vechta gelegen haben), aber ansonsten vom Wetter über Redebeiträge und sonstigen Aktionen bis hin zum Strassenfest eine gute Demo. Am Vortag fanden das traditionelle "Rock gegen Rechts" der DGB-Jugend mit ca. 2000 BesucherInnen aber ohne politischem Inhalt sowie eine antipatriachale FrauenLesbenTransDemo durch die Partymeile Oldenburgs mit über 100 Teilnehmerinnen statt. Bei der Frauendemo blieb es in diesem Jahr im Gegensatz zu den letzten Malen ruhig, was v.a. an der zwei Stunden früheren Ankunft in der City und der diesmal vorhandenen Polizeibegleitung gelegen haben dürfte.
Den Aufruf und weiteres Material gibt es unter  http://www.alhambra.de/maidemo

Aktuelles und mehr Bilder unter  http://provinzkritik.blogsport.de