1. Mai in Leipzig

Leipziger Bündnis gegen G8 02.05.2007 09:44 Themen: G8 Heiligendamm Globalisierung Soziale Kämpfe
1000 Menschen beteiligten sich an der traditionellen 1. Mai-Demonstration der IG Metall in Leipzig. Das Leipziger Bündnis gegen G8 hatte unter dem Motto „G 8 versenken – für eine soziale und solidarische Globalisierung“ zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen.
In Redebeiträgen verschiedener am Leipziger Bündnis gegen G8 beteiligter Organisationen wurde die Kritik am globalen kapitalistischen Ausbeutungssystem auch für das direkte, lokale Leben sichtbar gemacht: die Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge, wie es in Leipzig mit den Stadtwerken ansteht, die Tendenz Stadtentwicklung als reine Wirtschaftsstandortpolitik zu betreiben, die militärische Nutzung des Flughafens Leipzig-Halle sind in die verschärfte, globale neoliberale Strategie einzuordnen.

Der Demonstrationszug artikulierte seinen Aufruf zu offensiven sozialen Protesten friedlich, flankiert von einer (unverhältnismäßig) großen Polizeipräsenz.

In der nächsten Veranstaltung des Leipziger Bündnisses gegen G8, am 3. Mai 21 Uhr i n der Cinematéque, Karl-Liebknecht-Str. 46 werden Referenten der Anti-Repressionsorganisation Rote Hilfe zur Sicherheitslage in und um Heiligendamm sprechen und Verhaltenstipps für Protestierende geben.
Unter der E-Mail-Adresse g8-leipzig add gmx.de oder am Rande der Bündnisveranstaltungen besteht die Möglichkeit sich für Busfahrten zur Internationalen G8-kritischen Autfaktdemonstration am 2. Juni in Rostock anzumelden.
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Ergänzungen

verdruckt?

tipteufel 02.05.2007 - 14:07
wie kommt ihr auf die fantastische zahl von 1000?
ich meine ich war vor ort aber 1000 leute hab ich nich gesehen.

was sonst noch los war

Badewannenkapitän 02.05.2007 - 17:09
Die tatsächliche TeilnehmerInnenzahl der diesjährigen 1.-Mai-Demo dürfte wohl eher bei 600 liegen. Der vordere Teil der Demonstration scharte sich um den Lautsprecherwagen der IG Metall, die die Demo jedes Jahr anmeldet. Dort bewegten sich unter Ernst-Busch- und Hannes-Wader-Beschallung tatsächlich eher Leute des älteren Semesters. Im hinteren Teil jedoch versammelten sich etwa 250 Leute um den Lautsprechwagen des Leipziger Bündnisses gegen G8, das zu einem Anti-G8-Block aufgerufen hatte. Von jenem Lauti aus kamen auch die oben angesprochenen inhaltlichen Akzente.

Entweder war es eine hysterische Reaktion auf die G8-Thematik oder die Riots von (laut Polizeiaussage) Autonomen am Vorabend beim "Leipzig - Courage zeigen"-Konzert, jedenfalls hielt es die Polizei tatsächlich für nötig, in größerer Zahl und voller Montur bei der Demo zu erscheinen und diese außerdem mit den obligatorischen Kommunikationsteams zu nerven. Womit auch immer Team Green gerechnet hat - die Demo konnte diese Erwartungen von Militanz jedenfalls nicht erfüllen.

Der Zug endete am Augustusplatz bei einer DGB-Kundgebung, wo bereits etwa 500 Leute den Worten des Leipziger und des sächsischen DGB-Chefs und einiger anderer lauschten. Eine absolute Zumutung war die Einladung des sächsischen Wirtschaftsministers Thomas Jurk (SPD). Während die SPD-Spitzen anderswo explizit von den Maikundgebungen des DGB ausgeladen wurden, hielt man es in Leipzig anscheinend für nötig, jemanden einzuladen, der für soziale Verschlechterungen mitverantwortlich ist und gewerkschaftlichen Forderungen im Wege steht. Der spürbare Unmut des Publikums brach sich leider nicht wünschenswerter Weise Bahn; dank einer Reihe von Zwischenrufen und Sprechchören vor allem von Leuten aus dem G8-Block kam der Minister dann aber doch einigermaßen ins Schwitzen.

Zum Schluß der Kundgebung durften dann auch noch ein Vertreter von attac sowie einer des G8-Bündnisses sprechen, allerdings erst, nachdem nach einer kurzen Musikeinlage die Hälfte der Leute gegangen waren. Dennoch bekamen ihre Reden mehr Applaus als die vorangegangenen - nicht zuletzt deshalb, weil auch sie noch einmal scharfe Kritik an der Einladung Jurks übten.

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erfurt — nicht da gewesener