MayDay in Berlin startet
Mal ein paar Eindrücke von der Kundgebung zum der 2.Mayday-Parade in Berlin für die, die nichtdabei sein können.
Gegen 14.00 gings mit der Kundgebung los, Redbeiträge, Theater, Ausstellung, Musik, DJs usw.usf. prägen den Auftakt. Innerhalb der nächsten halben Stunde dürfte die Parade starten. Bis jetzt sind schon einige tausend Leute da. Vom Spektrum und der Vielseitigkeit her dürfte die die Mayday-Parade wie schon im letzten Jahr die interessanteste Veranstaltung zum 1.mai in Kreuzberg werden. Themen und Inhalte sind natürlich wieder das Präkariat, also Menschen in unsicheren Arbeits- und Lebensverhältnissen und die Kämpfe dagegen. Ebenso gehts diesmal natürlich um die Proteste gegen den G8-Gipfel.
Mehr Infos und News zum/vom Mayday: http://maydayberlin.blogsport.de
Überblicksartikel über den 1.mai in Kreuzberg: http://de.indymedia.org/2007/04/174026.shtml
PS: Fotos der schwarzuniformierten Schlägertrupps, die drumherum stehen, hab ich nicht gemacht. Davon gibts wahrscheinlich heute und morgen noch Hunderte.
Mehr Infos und News zum/vom Mayday: http://maydayberlin.blogsport.de
Überblicksartikel über den 1.mai in Kreuzberg: http://de.indymedia.org/2007/04/174026.shtml
PS: Fotos der schwarzuniformierten Schlägertrupps, die drumherum stehen, hab ich nicht gemacht. Davon gibts wahrscheinlich heute und morgen noch Hunderte.
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Ergänzungen
Derweil am Mariannenplatz...
Mayday in der Presse
Ausgerechnet der rechtskonservative Focus hält sich mehr an die Realität und vermeidet dumpfe Hetze:
"Viele Revoltierer von 1987 wie Uwe Rada, Redakteur der alternativen „Tageszeitung“, gehen heute zur „Mayday“-Demonstration, eine Mischung aus Protest gegen soziale Notstände und Love-Parade. Der „Marsch gegen die Prekarisierung“ scheint Rada zum 20. Jahrestag „angemessen“. Alle hätten sich weiter entwickelt: Die Szene habe auf pure Randale „keinen Bock mehr“ ebenso wie die Polizei inzwischen anderes im Sinn habe als nur „Knüppelschwingen“."
Interessant: Presseschau vom 01.05.2007 zum 'Tag der Arbeit' am 1. Mai
http://www.weltexpress.info/index.php?artikel_id=43226&lan=de&rubrik=9&paket_id=1419
Bis jetzt gibt es aber noch keine Berichte über den Verlauf der Mayday-Parade. Aber wozu gibts denn Indy ;-)
Mayday
Och Menno, Roland Ionas Bialke
18.00-Demo hat angefangen
Gegen 19.00, nach einer Kundgebung, setzte sich die 2. große Bündnisdemo zum 1.Mai in Bewegung, die traditionelle Revolutionäre 1. Mai-Demo. Wieviele Leute da mitlaufen ist schwer zu sagen, sind auf jeden Fall noch mal mehr als bei der Mayday-Parade. Von der Länge etwa 2, 4 Häuserblocks lang, wobei die Straßen von Hauswand zu Hauswand gefüllt sind.
Das Polizei-Kiezbefriedungsfest am Mariannenplatz versucht derweil akustisch den Kiez zu dominieren, was für die Anwohner extrem nervig ist (zumal die Musik (Schrammel-Pseudo-Rockpop) wirklich extrem schlecht ist).
PS: Fotos sind so von 19.00 bis 19.15
Noch ein Update um 1 Uhr
Revolutionäre 1.Mai-Demo: 10.000 bis 15.000 (Polizei sagt 8.000).
Abends, nach der Demo ein paar kleinere Auseinandersetzungen: Flaschen richtung Bullen, die reagieren dann so, wie es am besten können: sinnlos drauf losprügeln und *irgendwelche* Leute wahllos festnehmen, die grad im Weg stehen. Aber wenigstens mussten sie sich auch mal zurückziehen. Dann wurden für das Fernsehen 2 Mülltonnen angezündet (Wieviel hat die Presse dafür gezahlt?) und ein paar Böller gabs auch noch dazu. Anstatt sich um die neuen Yuppie-Läden am Görli zu kümmern, wurde ganz revolutionär eine Bushaltestelle entglast.
Das Schwaben-Yuppie-Fest ging derweil ungestört weiter.
Der Görli ist jetzt gegen 1.00 immer noch von Polizei besetzt, drumherum immer noch viele Leute und immer wieder passiert hier und da was Kleineres.
Im Faschoblatt "Berliner Kurier", wo gestern noch herbeifantasiert wurde, daß linke, und geistig abartige Terroristen den gesamten Bezirk in Schutt und Asche legen würden, steht nun in der morgigen Ausgabe: "Das Maiwunder!" (und was mit "doch alles friedlich!") drinne. Die Zahl der Demonstranten wird auf "1000" heruntergelogen. Über den Müll, der in den Springer-Blättern verbreitet wird, lass ich mich erst gar nicht aus.
video
http://www.interpool.tv/
zahlenspiele
gezählt zu haben - irgendwo dazwischen dürfte die Wahrheit liegen. Die Zahl von 2500 die sich im Tagesspiegel und in der Berliner Zeitung zu findet ist natürlich vollkommen absurd. Damit war der diesjährige Mayday nochmal deutlich grösser als der letzte.
14 Uhr und 18 Uhr
Auf der 18h-Demo ( http://erstermai.nostate.net ) waren schätzungsweise 9000 Personen. Mit Seitentransparenten vorne, ebenfalls guter Stimmung und - wie selten - ständiges Rufen von auch neuen Parolen ("Black Block in Rostock gegen den G8, Gipfel sabotieren bis es kracht", "Krieg dem Krieg überall, bringt die NATO jetzt zu Fall", "Zivischweine, Schüsse in die Beine", "Wir werden da sein, keine Frage: Gegen die G8 in Rostock-Laage".
Was soll das, Kurzberichter?
O-Straße voll mit Demo
Die O-str. war komplett voll mit der Demo und der Block vom Heinrichplatz bis zur Core Tex Bühne hat nicht gereicht um die Menschenmassen aufzunehmen. Das Fronttransparent war schon um die Ecke, als immer noch leute auf den Heinrichplatz kamen. Ich halte 10.000 Leute nicht für übertrieben.
Die Konzertbesucher, die zu dem Zeitpunkt schon vor Ort waren, haben brav Platz gemacht, um das Nadelöhr neben der Bühne erträglich zu machen.
Eine etwas Demofreundlichere Ansage von den Brainless Wankers wäre nett gewesen. Sie nur als Störung ihres Auftritts wahrzunehmen etwas armselig.
Irgendwie erheiternd der Anblick des gelben Keils, der der Demo den Weg durch die Myfestbesucher bahnte.
Fotos sind von etwa 20:30
Nix da "irgendein theaterstück"!!!!!!!
eine tomate
Das liebe, schöne MYFEST - ein Kommentar
Es gibt die unterschiedlichste Musik, an jeder Ecke eine neue Bühne. Ich habe diesmal zu Reggae getanzt, zu der saugeilen Musik einer Trommelgruppe, habe Punkrock gehört und war auf einer Techno-Party, zwischendurch gab es türkische (oder war es kurdische?) Musik, Elektro und Konfettibomben aus einem Wohnzimmer, HipHop von ein paar Jungs aus der Gegend, etwas (für mich undefinierbares) auf der Weltmusik-Bühne, und so weiter...
Überall auf den Bürgersteigen kann man Essen oder Trinken kaufen, es wird von den Familien angeboten, die hier wohnen. Es sieht so lecker aus! Und wenn ich bedenke, dass das alles selbst gemacht ist (und Oma mit draußen steht um den Teig auszurollen), dann weiß ich, das es sich um echte Leckerbissen handelt. Aber nicht nur die familys verkaufen hier, die Leute vom Bio-Laden verkaufen Veggie-Burger, oder das New-Yorck macht das Kiezcafe (hier gibts alles für eine Spende). Es war eine super Stimmung unter den Leuten, tolles Wetter, tolles Fest.
Wie ich aus den anderen Artikeln zum 1. Mai entnehmen konnte, kann die Berliner Linke vom MyFest noch viel lernen. Wie man zum Beispiel total toll zusammen arbeiten kann, wenn man ein gemeinsames Ziel hat.
Das MyFest ist keine Inszenierung, es ist echt, und jeder der dort wohnt und Interesse an diesem wunderschönen Stadteil hat bringt sich ein. Und es ist ein Zeichen! Für die Kultur, die man hier findet, für die Freude am Leben, die sich die Leute hier einfach nicht nehmen lassen, egal wie schlecht es ihnen geht. Für den Mut, Nein zu sagen, zu etwas, das man nicht will und dagegen kreativ und gerne Widerstand zu leisten.
Denn was anscheinend viele noch immer nicht begriffen haben: Die Kreuzberger haben kein Bock darauf, das irgendwelche Hoschis kommen, um am 1. Mai hier in 36 möglichst viel kaputt zu machen. Und das alles unter dem Vorwand politisch, links, oder gar revolutionär zu sein.
Jeder, der das Bullenaufgebot hier zum 1. Mai sieht, wird erkennen müssen, dass jedwede Aktion von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, denn die Polizei war unübersehbar an allen Enden des Festes vorhanden Und das in Massen, fertig vorgerüstet in Kampfmontur, einsatzbereit. Die haben sich den ganzen lieben langen Tag gelangweilt und ich denke, sie waren froh, als es endlich losging. (Als ich den Trupp von etwa fünzig bis achtzig Bullen vor meiner Haustür losstiefeln sah, sahen die auf alle Fälle nicht traurig aus.)
Ihr wollt eine Revolution am 1. Mai? Ich hab einen Vorschlag für das nächste Jahr: Versucht es doch einmal an der Friedrichstraße, am Hackeschen Markt oder am Ku-damm. Dort, wo die Leute und die Geschäfte sind, die wir treffen wollen (und auch mal treffen sollten). Lasst Kreuzberg einfach mal feiern!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
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