Hausbesetzung in Graz/AUT
In der Nacht auf Freitag wurde in Graz/AUT ein leerstehendes Haus besetzt - die erste Besetzung in der zweitgrößten Stadt Österreichs seit vielen Jahren. Hier die Pressemitteilung der BesetzerInnen über ihre Wünsche und Absichten. News und eine ausführlichere Darstellung folgen...
Wir sind eine Gruppe von politisch interessierten Menschen,
die beschlossen haben, dem seit Langem leer stehenden Haus
Elisabethinergasse 21 nicht länger beim Verfallen zuzusehen.
Wir wollen ihm eine neue Funktion geben! Deshalb haben wir
in der Nacht auf Freitag, den 28.4.2007, die Liegenschaft
besetzt.
Unsere Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits sind die
Preise für Grundstücke und Mieten in Graz exorbitant hoch
und für viele Menschen nicht leistbar – oder nur unter der
Voraussetzung von Lohnarbeit und als Folge davon
(Selbst-)Ausbeutung. Die Gebäude sind in den Händen von
EigentümerInnen, die mit damit das große Geschäft machen –
während wir der Überzeugung sind, dass ein Dach über dem
Kopf Menschenrecht sein muss!
Andererseits fehlt es in Graz an Raum für emanzipatorische
Initiativen, egal ob sie politisch und/oder künstlerisch
ausgerichtet sind. Und während in ganz Europa autonome
Kulturinitativen geräumt und dem Erdboden gleichgemacht
werden, haben wir beschlossen, eine neue aufzubauen
Das Haus sieht nach außen hin recht verfallen aus, befindet
sich aber innen in gutem Zustand. Wir wollen es renovieren
und für alle zugänglich machen. Die Projektideen sind
vielfältig und ausgereift: ein Wohntrakt, ein
Nachbarschaftszentrum, ein Vortragsraum, eine gemeinsame
Küche, einen „Umsonst-Laden“, eine Gratis-Waschküche, einen
Proberaum für Bands, Ateliers, eine Fahrradwerkstätte,…
Die Häuser denen, die sie bewohnen!
Mit kämpferischen Grüßen an die Öffentlichkeit
postscriptum: weitere Informationen folgen...
die beschlossen haben, dem seit Langem leer stehenden Haus
Elisabethinergasse 21 nicht länger beim Verfallen zuzusehen.
Wir wollen ihm eine neue Funktion geben! Deshalb haben wir
in der Nacht auf Freitag, den 28.4.2007, die Liegenschaft
besetzt.
Unsere Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits sind die
Preise für Grundstücke und Mieten in Graz exorbitant hoch
und für viele Menschen nicht leistbar – oder nur unter der
Voraussetzung von Lohnarbeit und als Folge davon
(Selbst-)Ausbeutung. Die Gebäude sind in den Händen von
EigentümerInnen, die mit damit das große Geschäft machen –
während wir der Überzeugung sind, dass ein Dach über dem
Kopf Menschenrecht sein muss!
Andererseits fehlt es in Graz an Raum für emanzipatorische
Initiativen, egal ob sie politisch und/oder künstlerisch
ausgerichtet sind. Und während in ganz Europa autonome
Kulturinitativen geräumt und dem Erdboden gleichgemacht
werden, haben wir beschlossen, eine neue aufzubauen
Das Haus sieht nach außen hin recht verfallen aus, befindet
sich aber innen in gutem Zustand. Wir wollen es renovieren
und für alle zugänglich machen. Die Projektideen sind
vielfältig und ausgereift: ein Wohntrakt, ein
Nachbarschaftszentrum, ein Vortragsraum, eine gemeinsame
Küche, einen „Umsonst-Laden“, eine Gratis-Waschküche, einen
Proberaum für Bands, Ateliers, eine Fahrradwerkstätte,…
Die Häuser denen, die sie bewohnen!
Mit kämpferischen Grüßen an die Öffentlichkeit
postscriptum: weitere Informationen folgen...
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Ergänzungen
news + bilder
leute noch immer drin- JUCHU!!! , polizei fährt noch immer manchmal vorbei, tut aber nicht wirklich was, die große putzerei fängt schön langsam an, hilfe ist sicher jederzeit willkommen und auch notwendig und als belohnung gibts ein echt cooles haus (übrigens: 3 stöcke, riesig, gut in schuß, strom da, wasser noch nicht) und wenn alles weiterhin gut läuft auch mittags eine vokü beim haus- essen für alle- lecka!
vorbeischaun - hau di her, samma mehr!...
mehr später!!!! (auch mehr fotos)
hier mal bilder bei tag
Ein Erlebnisbericht der BesetzerInnen
Einige Menschen nahmen, mit Infoblättern ausgerüstet, Kontakt zu den NachbarInnen auf. Die Reaktionen waren unterschiedlich: Ein Nachbar, dem wir uns vorstellten, reagierte sehr erfreut und interessiert. Ein anderer Nachbar verständigte erbost die Polizei, welche uns in der frühen Nacht regelmäßig besuchen kam. Ausgerechnet von einer unbeteiligten Passantin wurden die Personalien aufgenommen. Ins Haus kam die Polizei allerdings nicht, da sie dafür einen Räumungsbescheid des Hauseigentümers gebraucht hätte und auch keine Gefahr im Verzug war – alles lief friedlich ab.
Wir haben jetzt unsere erste Nacht im Haus verbracht. Unser erstes Frühstück war Glückseiscreme mit kleeblattförmigen Schokostückchen – Danke an die besten aller Supporter!:-) Heute haben wir begonnen, das Haus aufzuräumen und zu reinigen, um es wohnlicher zu gestalten. Außerdem haben wir Essen besorgt, um am Abend (oder morgen) eine VoKü zu veranstalten und die NachbarInnen einzuladen.
Im Laufe des Nachmittags konnte der im Grundbuch eingetragene Hauseigentümer erreicht werden. Solidarität oder auch nur Akzeptanz ist von seiner Seite nicht zu erwarten; es scheiterte bereits an der Kommunikation, denn: „mit so einem Kasperltheater braucht man gar nicht zu reden.“ (O-Ton). Er behauptete weiters, das Haus bereits verkauft zu haben, an wen, könne uns egal sein. Was wir davon halten sollen, wissen wir nicht.
Wie es weitergehen wird, ist im Moment unklar und eine Räumung ist in absehbarer Zeit zu befürchten. Deshalb überlegen wir uns nun das weitere Vorgehen: Von einer Party inklusive Kost-Nix-Laden-Eröffnung noch dieses Wochenende, über die bereits vorbereitete VoKü bis zum erzwungenen Verlassen des Hauses ist alles möglich. Was wir im Moment dringend benötigen, ist Solidarität aus Graz. Bis jetzt war die Aktion ein Erfolg und die Stimmung ist gut – viele von uns sind jedoch mit ihren Kräften an der Grenze des Leistbaren.
Kommt vorbei und unterstützt uns! Solidarität ist eine Waffe! Gemeinsam sind wir stark!
Hoffnungsvolle Grüße aus dem Haus.
leider geräumt
Die Hausbesetzung, unsere Bemühung einen autonome, antikapitalistischen Freiraum in Graz entstehen zulassen, musste heute Abend leider beendet werden.
Das Haus ist geräumt und kein mensch mehr drinn.
hauslos, aber kämpferisch
Sich im moment objektiven überblick zu verschaffen, ist etwas schwer; müdigkeit, paranoia und die hektik der letzten stunden tragen ihren teil dazu bei...
Sicher ist, dass die polizei mit großem aufgebot gedroht hat – auch der einsatz eines cobra- teams wurde angekündigt. Die polizei sei in verbindung mit dem hauseigentümer, der die räumung verlange. Räumungsbescheid konnten die beamten aber keinen vorweisen.
Sicher ist aber auch, dass stress und anspannung unter den wenigen verbliebenen besetzerInnen und wenig aussicht auf unterstützung von außen dazu beigetragen haben, die aktion abzubrechen.
Natürlich kocht auch die gerüchteküche. Angeblich wurde das haus tatsächlich schon verkauft, der grundbucheintrag war also demzufolge nicht mehr aktuell. Und im vorfeld wurde die ungesicherte information verbreitet, der neue besitzer habe vor kurzem 2 „zigeuner“ von der polizei aus dem haus schleifen lassen. Diese meldung, die durchaus auch einschüchterungstaktik sein hätte können, stammt von einer der anrainerInnen.
Der rückzug aus dem squat verlief - ohne polizeipräsenz - geordnet; wir konnten all unsere werkzeuge und anderen sachen mit einem auto abtransportieren. Sie stehen also wieder zur verfügung. :)
Die medienarbeit hat sich aber anscheinend – zumindest zum teil – gelohnt. Während der letzten hektischen stunden wurde uns eine abendausgabe der kronen zeitung von einer solidarischen nachbarin zugetragen. Im lokalteil fand sich bereits ein äußerst positiver bericht über die besetzung, der alle punkte der presseaussendung berücksichtigte. Erstaunlich, wenn mensch die sonstige blattlinie der „krone“ bedenkt! Weiters wird heute, Sonntag um 22:00 ein interview im Radio Helsinki 92,6 FM mit einigen der besetzerInnen zu hören sein.
Auch wenn wir dieses haus fürs erste nicht bekommen haben und uns alle sehr auf unsere betten freuen, ist die stimmung sehr gut. Die ankündigung auf dem tranparent, dass wir wiederkommen werden, sollte nicht als drohung, sondern als tatsache verstanden werden. Die solidaritätsbekundungen, die uns über das internet erreicht haben, haben uns viel mut gemacht.
SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE! ihr hört von uns...
Weitere Informationen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Supi — A.O. Freiheit