Naziaktivitäten in Erding (Bayern)

ajm 25.04.2007 14:26 Themen: Antifa
In letzter Zeit konnte man in der Kleinstadt Erding, einem Vorort von München, zunehmend rechte Aktivitäten feststellen. Da wäre nicht nur der Ortsverband der NPD, der die Landkreise Erding-Freising-Ebersberg umfasst und der unter anderem die Hetze gegen das Jugendzentrum Dorfen mitorganisiert (LINK) sondern auch noch die neugegründete „Kameradschaft Erding/Junge Offensive Herzogstadt (JOH)“.
In letzter Zeit konnte man in der Kleinstadt Erding, einem Vorort von München, zunehmend rechte Aktivitäten feststellen. Da wäre nicht nur der Ortsverband der NPD, der die Landkreise Erding-Freising-Ebersberg umfasst und der unter anderem die Hetze gegen das Jugendzentrum Dorfen mitorganisiert (LINK) sondern auch noch die neugegründete „Kameradschaft Erding/Junge Offensive Herzogstadt (JOH)“.

Schon bei ihrer Gründung fielen Mitglieder der Kameradschaft mit „Sieg Heil“-Rufen sowie Hilter-Gruss in einer Gaststätte auf.
Seit jenem Tag ist die Stadt durch wilde Plakatierung von öffentlichen Gebäuden mit Neonazi-Aufklebern betroffen, sogar das evangelische Jugendcafé sowie das Anne-Frank-Gymnasium und das Erdinger Jugendzentrum fielen der neonazistischen Propaganda zum Opfer.
Kurze Zeit später erschien auf der NPD-Seite von Erding-Freising-Ebersberg das Programm der Kameradschaft, die alternative Jugendliche sowie Obdachlose und sozial Schwache aus dem Stadtbild verschwinden lassen will. Am Ende dieser Erklärung drohen die Mitglieder noch mit dem Satz: „Wenn Eure Argumente weiterhin nur aus Repression, Gewalt und Lügen bestehen, werden wir Euch zeigen: Wir können auch anders!“

Nach den Worten folgten auch Taten:
Am Rosenmontag gingen etwa 15 Neonazis, als Ku-Klux-Klan-Anhänger verkleidet und von 3 Mädchen begleitet, durch die Stadt. Als sie versuchten, ein Lokal zu stürmen, wurden sie von dem Türsteher aufgehalten. Es kam zu einer Schlägerei und nur der rasche Einsatz der Polizei konnte Schlimmeres unterbinden.
Der „Führer“ der Kameradschaft ist der in Erding ansässige Felix Benneckenstein. Er war Mitglied bei der Jugendorganisation der NPD, die „Jungen Nationaldemokraten“ und komponiert Lieder, die er auch bei Kundgebungen oder Konzerten spielt. Einige dieser Lieder rufen dazu auf, sich gegen antifaschistische Gruppen zu organisieren, um diese zu zerschlagen. Zu seinem Repertoire gehören auch Songs der verbotenen Naziband „Landser“. Benneckenstein, auch „Flex“ genannt, wurde des Öfteren zu Jugendstrafen verurteilt, zum Beispiel wegen eines tätlichen Angriffs auf Schwarzafrikaner. In Dezember letzten Jahres griff er mit anderen Neonazis Migranten in Augsburg an. Er pflegt bundesweit gute Kontakte in der rechtsextremen Szene, in der er sehr aktiv ist, insbesondere zu Norman Bordin. Bordin gründete die im Nachhinein verbotene Kameradschaft Süd und wurde 2002 wegen Körperverletzung zu fünfzehnmonatiger Freiheitsstrafe inhaftiert.

Auch am letzten Wochenende, bei den "Tagen der Toleranz", die unter anderem von der "Offenen Jugendarbeit der Stadt Erding" organisiert wurden und sich zum Ziel setzten, das multinationale, kulturelle sowie tolerante Zusammenleben in der Stadt aufzuzeigen, gab es Probleme mit den Neonazis aus dem Umfeld der Kameradschaft. Die Erdinger SZ titelte dazu: "Am Samstagabend auf dem Schrannenplatz - Neonazis wollen "Tage der Toleranz" sprengen". Sie legten ein aggressives Verhalten an den Tag und als sie von der Polzei einen Platzverweis bekamen, zogen sie noch gröhlend und randalierend durch die Stadt.

Leider sind die bürgerlichen Organisationen auch nach den ganzen Vorfällen sowie den Informationen über die Mitglieder der Kameradschaft nicht bereit, aktiv etwas gegen die Neonazis zu unternehmen. Sie wollen lieber erstmal abwarten. Deshalb ist es umso wichtiger das antifaschistische Arbeit in Erding unterstützt wird.
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Ergänzungen

und deshalb

Antifa-Action! 25.04.2007 - 21:46
Am 28.04.07 findet in Erding eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto "Fight Back - Rechten Lifestyle aus der Vorstadt jagen" aufgrund der dort aktiver werdenden rechten Szene statt. Das Ziel der Demonstration ist es die Anwohner über das rechte Treiben aufzuklären.

Die Demo beginnt um 14 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Erding. Treffpunkt für München ist 12:50 Uhr am Fischbrunnen (Marienplatz).

Weitere Infos und der komplette Aufruf auf  http://www.demo-erding.de.vu/ oder auf  http://www.antifa-nt.de/ unter "Termine".

Es gibt kein ruhiges Hinterland!