Brandanschlag auf Topf & Söhne Gelände Erfurt

ich 22.04.2007 18:41 Themen: Antifa Freiräume
In der Nacht vom 20.04.07 zum 21.04.07 verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein bewohntes Haus auf dem besetzten Teil des ehemaligen Topf & Söhne Geländes* in Erfurt.
Das Feuer blieb unentdeckt, erlosch aber glücklicherweise von selbst wieder - anderenfalls wären Menschen, die in den benachbarten Räumen wohnen, bedroht gewesen. Die Besetzer_innen entdeckten am Morgen einen großen Brandfleck, die Reste von Flaschen und mehrere Lunten. In Anbetracht des Datums – dem Geburtstag von Adolf Hitler - gehen die Besetzer_innen von rechtsextremen Täter_innen aus.
Für den 1.Mai 2007 haben die NPD und sogenannte "Freie Kräfte" eine Demonstration in Erfurt im Rahmen ihrer "antikap Kampagne" angemeldet. Im Vorfeld dieser Demonstration versuchen Thüringer Nazis durch Kundgebungen und Infostände den öffentlichen Raum in Erfurt zu besetzen. Andererseits wird versucht Antifaschist_innen mit gezielten Angriffen einzuschüchtern. Beispiele für dieses Vorgehen sind diverse Kundgebungen und Infostände der Nazis in der Erfurter Innenstadt, der Versuch der NPD eine Pressekonferenz im Rathaus am Vortag der 1.Mai-Demonstration durchzuführen, aber auch ein Angriff auf "alternativ" aussehende Jugendliche am 5.4.07 an der Krämerbrücke - einem beliebten Treffpunkt in Erfurt. Das selbst erklärte Ziel der organisierten Rechten ist es nach ihren eigenen Aussagen, Erfurt als letzte linke Hochburg in Thüringen für sich einzunehmen. Es sollte im Interesse aller antifaschistisch gesinnten Menschen liegen, dem etwas entgegen zu setzen.

*Die Erfurter Firma Topf & Söhne produzierte während der Zeit des Nationalsozialismus Öfen für die Kreamtorien in Konzentrations - und Vernichtungslagern wir Buchenwald und Auschwitz. Im Jahr 2001 wurde ein Teil des Geländes besetzt und wird seitdem als politisch-sozial-kulturelles Projekt genutzt.

 http://www.topf.squat.net
 http://www.erstermai-erfurt.tk/
 http://www.gutestun-nazis-stoppen.tk/
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Ergänzungen

Brandanschlag auf Besetztes Haus in Erfurt

XaftershowX 22.04.2007 - 19:54
In der Nacht vom 20.04.07 zum 21.04.07 verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein bewohntes Haus auf dem besetzten Teil des ehemaligen Topf & Söhne Geländes.
Glücklicherweise ist das Feuer von selbst erloschen, andernfalls wären Menschenleben in Gefahr gewesen, da das Feuer unentdeckt blieb. Die Besetzer_innen entdeckten am morgen einen großen Brandfleck, die Reste von Flaschen und mehrere Lunten.
In Anbetracht des Datums – dem Geburtstag von Adolf Hitler - gehen die Besetzer_innen von rechtsextremen Täter_innen aus.
Menschen, die nicht in das Weltbild der Faschist_innen passen, werden in Erfurt in letzter Zeit vermehrt und immer aggressiver angegriffen, da sich die rechte Szene mehr und mehr organisiert und zunehmend nach außen tritt.
„Wir sehen den Angriff auch in Bezug zur geplanten NPD Demonstration am 1. Mai in Erfurt“, erklärt Marlene Müller, Vertreterin des Besetzten Hauses. „In den letzten Wochen haben die Nazis in Erfurt versucht, einerseits den öffentlichen Raum zu besetzen und andererseits mit gezielten Angriffen, Antifaschist_innen einzuschüchtern.“
Das selbst erklärte Ziel der organisierten Rechten ist es nach ihren eigenen Aussagen, Erfurt als letzte linke Hochburg in Thüringen für sich einzunehmen. Es sollte im Interesse aller antifaschistisch gesinnten Menschen liegen, dem etwas entgegen zu setzen.

8. Mai - Antifademo in Apolda (Thür.)

fight back! 23.04.2007 - 04:04
Antifaschistische Demonstration gegen die Nazihegemonie in Apolda: Für eine humane Gesellschaft kämpfen – gegen Nazis handeln! 8. Mai – Tag der Befreiung, 15 Uhr Marktplatz

Der 08. Mai - Tag der Befreiung. Alfred Jodl, Generaloberst der Wehrmacht, unterzeichnete die bedingungslose Kapitulation Nazideutschlands. Heute, über 60 Jahre später, sprechen Rechtsextreme vom „Tag der Schande“, von „Befreiungslüge“ und „Schuldkult“. Sie akzeptieren das Ende eines Krieges nicht - eines Krieges, der 50 Millionen Menschen das Leben kostete.
Der historische Kontext wird verdreht - so sehen sich die Nazis als moralisch Anständige. Die Schuld am Beginn des Vernichtungskriegs münzen sie in einen Kriegszwang um. Den Zweiten Weltkrieg sehen sie als Präventivschlag gegen Stalin und den Bolschewismus, der das deutsche Volk schützen sollte. Nicht nur die Allmachtsfantasien und Eroberungspläne der Nazikader, sondern auch die Gräueltaten deutscher Soldaten werden völlig ausgeblendet. Von den Millionen unschuldigen Opfern in deutschen Konzentrationslagern, von den durch Arbeit zu Tode Geschundenen und von den in Gaskammern vernichteten Menschen sprechen sie nicht.
Am 8. Mai endeten diese Untaten endgültig. Europa wurde von der unerträglichen Last nationalsozialistischer Barbarei befreit.

Doch was sind das für Menschen, die sich noch immer einer Ideologie zugehörig fühlen, die so viel Leid über Millionen brachte? Allen voran sind es Anhänger der NPD und so genannter freier Kameradschaften, die nach einem “nationalen Sozialismus” streben - jenem “nationalen Sozialismus”, der nichts anderes als Nationalsozialismus bedeutet!

Darum: am 8. Mai in Apolda auf die Straße gehen, um den Nazis, die hier Menschen terrorisieren, verprügeln und einschüchtern, offensiv entgegenzutreten! Im Zusammenhang mit der antifaschistischen Demonstration und dem bunten Straßenfest wird mit Aktionen der Faschos gerechnet - weil die ihre kulturelle Hegemonie bedroht sehen.


Deshalb kommt alle! Damals wie heute – Keine Verhandlungen mit Faschisten!

Ab 15 Uhr: Kulturelles Rahmenprogramm

Ab 17 Uhr: Antifaschistische Demonstration

Beginn: Apolda, Markt

Infos:  http://agap.antifa.net
Infos zu gemeinsamen Anreisen – ask your local antifa oder www.antifa-aktion.info

spontankundgebung wegen brandanschlag

markus 24.04.2007 - 12:35
Um auf den Brandanschlag und die vermehrten und aggressiveren Aktivitäten der Nazis in Erfurt aufmerksam zu machen, fand am Montag, den 23.04.06, in der Erfurter Innenstadt (Fischmarkt) eine Spontankundgebung statt. Es kamen ca. 50 Leute, es gab Flyer, Redebeitrag und Musik. Spontan solidarisierten sich einige studentische Aktivist_innen, die gegen Studiengebühren vorgehen. Sie wollten eine "Basis für eine gemeinsame soziale Bewegung" finden.
Die Kundgebung dauerte ca. eine Stunde. Es liesen sich weder Polizei noch Nazis blicken.