Erfolgreicher Antifa-Infotour Auftakt

Kein ruhiges Hinterland 21.04.2007 20:38 Themen: Antifa
Am Samstag (21.04.07) starteten regionale Antifagruppen erfolgfreich ihre Infotour "Kein ruhiges Hinterland" im Karlsruher und Rastatter Umland. Ziel der Kampagne ist das Totschweigen der zunehmenden Naziaktivität zu beenden und gemeinsam mit Menschen vor Ort antifaschistische Strukturen zu stärken bzw. aufzubauen. Bereits im Vorfeld wurde in den Kleinstädten Langensteinbach und Ettlingen durch umfangreiche Plakatierung und mehreren Tausend Flugblättern in örtlichen Briefkästen für Aufmerksamkeit und mediales Echo gesorgt.
Die erste Etappe der Tour fand im beschaulichen Langensteinbach bei Karlsruhe statt. Ab 11 Uhr informierten sich zahlreiche PassantInnen auf dem Marktplatz am Antifastand. Die Resonanz war größtenteils posititiv, während sich die lokale Kameradschaft bis auf "doof ausm Auto glotzen" nicht blicken ließ.
Im Anschluß fand in Ettlingen ein "Skatecontest gegen Faschismus und Rassismus" statt. Bei idealem Wetter beteigten sichen bis zu 150 Jugendliche am Contest und informierten sich an den zahlreichen Infoständen.
Gerade hier dürfte es gelungen sein, Antifaschismus ganz praktisch vielen Jugendlichen näherzubringen und der in der Region teils durch Neonazis beinflußten Jugendkultur entgegenzutreten.
Fortgesetzt wird die Tour am nächsten Wochenende in Kuppenheim und Gernsbach bei Rastatt und wird ihr vorläufiges Ende mit einem Antifa-Festival gegen Veranstaltungsverbote in Karlsruhe am 12.05.07 finden.

Antifaschistische Kultur aufbauen und stärken!
Stadt.Land.Rock!
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Ergänzungen

Ruhiges Hinterland Südharz

Hallo Antifa? 22.04.2007 - 14:22
Verschiedene Medien berichten über wuchernde Nazistrukturen im Südharz.


"Neonazis konnten unbehelligt tagen
Nach NPD-Parteitag in Herzberg (Harz) wächst Kritik an Bürgermeister"
 http://www.jungewelt.de/2007/04-18/053.php


"Neonazis im Südharz
Das Prinzip Einschüchterung

Gewalt durch Neonazis und Freie Kameradschaften, Anwerbeversuche der NPD an den Schulen: Die rechte Szene in Deutschland habe ihre Aktivitäten im Südharz deutlich verstärkt, berichtet der niedersächsischer Verfassungsschutz. In der Bevölkerung wächst die Angst vor den Extremisten."

 http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6650228_REF2,00.html


 http://www.hna.de/niedersachsenindex/00_20070416195103_NPD_wich_in_den_Harz_aus.html

Polizei befürchtet Zuspitzung

presse 22.04.2007 - 14:31
Badische Neueste Nachrichten vom 20.04:
"Ein regionales Bündnis antifaschistischer Gruppen will in den kommenden Tagen mit mehreren Informationsständen im Raum Karlsruhe/Ettlingen/Rastatt/Murgtal unter der Überschrift " Kein ruhiges Hinterland" auf zunehmende Aktivitäten und Übergriffe von Neonazis aufmerksam machen. Stände sind auch in Gernsbach und Kuppenheim geplant.
Tobias Jahnke, Sprecher der Kampagne verweist in diesem Zusammenhang auf eine zunehmende Entwicklung unter Neonazis, ihre Aktivitäten verstärkt auf ländliche Regionen auszuweiten und dort mit ihrer Propaganda zu versuchen, geziehlt Jugendliche anzusprechen.
Jahnke:"Wir sehen derzeit einen Trend, dass viele neofaschistische Kader sich in ländliche Regionen zurückziehen, da sie dort mit weniger Widerstand rechnen und durch das dort häufig mangelhafte jugendkulturelle Angebot Chancen sehen, junge Menschen mit ihrer Ideologie zu infiltrieren" Als Beispiel führt er das seit Sommer 2006 in der Rastatter Münchfeldsiedlung bestehende Neonazi-Zentrum an (wir berichteten mehrfach).Vorher hatte die "Rastatter Kameradschaft" Räume in Kuppenheim angemietet.
Jahnke erinnert in diesem Zusammenhang an die Störung des DGB-Festes am 1. Mai vorigen Jahres in Gaggenau durch 20-30 größtenteils vermummte Neonazis. Der Rädelsführer der Aktion aus dem Karlsruher Raum ist kurz danach zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt worden.
Die Presseerklärung des Aktionsbündnisses spricht von einem weiteren, bislang nicht bekannten Übergriff. So sei im Februar diesen Jahres eine Gruppe alternativer Jugendlicher nach dem Fasnachtsumzug in Bad Rotenfels von einer größeren Gruppe Neonazis mit Schlägen, Tritten und Reizgas attackiert worden. Ein Vorfall, der der Polizeidirektion Rastatt/Baden-Baden bislang nicht bekannt war, wie ein PD Sprecher gegenüber den BNN erklärte.
Dort sieht man die Entwicklung in der "Szene" im Übrigen mit Besorgnis.
Polizeichef Kurt Wintermantel hatte erst vor kurzem in einem polizeilichen Lagebericht vor dem Rastatter Gemeinderat im Zusammenhang mit dem "Neonazidomizil" im Münchfeld vor einer Zuspitzung der Situation durch rechte und linke Gruppen gewarnt.
Dort kommt es augenscheinlich immer wieder zu Zusammenstößen, denn auch die Autonomen sind in der Wahl ihrer Mittel offenbar nicht zimperlich.
In der Nacht zum Aschermittwoch verklebten antifaschistische Aktivisten mit Fugenkleber und Montageschaum die Eingangstür.
Im August vorigen Jahres wa die ehemalige Gastättet das Ziel von Farbbeutelwerfern. Dabei war auch ein Auto beschädigt worden.
Einen Monat später verteilten Autonome im Münchfeld Flugblätter und nebelten das "Fascho-Domizil" ein.
Zielscheibe der Autonomen war dabei immer wieder der mittlerweile nach Lichtenau umgezogene Anführer der "Rastatter Kamderadschaft", Pablo Allgeier, der erstmals bei der Neonazidemonstration im Dezember 2005 vor dem Rastatter Bahnhof öffentlich in Erscheinung getreten war.
So war dessen Wohnhaus im Februar diesen Jahres ein Angriffsziel. Auf einschlägigen Internetseiten ist von Sprühereien und Glasbruch die Rede.
Allgeiers Aktivitäten haben in den letzten Monaten zugenommen. Unter anderem war er bei einer Demonstration in Göppingen im September einer der Redner gewesen.
Mitglieder der "Rastatter Kameradschaft", so die Erkenntnisse der Polizei, waren es auch, die im vergangenen Jahr die städtische Matinee zum Nationalfeiertag in der Badner Halle in Rastatt stören wollten.
In seiner Neujahrsrede hatte Oberbürgermeister Klaus-EckehardWalker den Vermieter des Anwesens in der Münchfeldstraße aufgefordert, das Mietverhältnis umgehend zu lösen.
Eine Reaktion sei indesssen nicht erfolgt, hieß es im Rathaus"

Infos zur Kampagne:
www.karlsruhe.antifa.net