Nazistand in Gladbeck am 21.04.2007

RedAction 21.04.2007 15:03 Themen: Antifa
Am 21.04.2007 gab es einen Nazi-Infotisch in Gladbeck(NRW, bei Gelsenkirchen und Essen). Anwesend waren ca. 25-30 autonome Nazis.
Am heutigen Samstag gab es den ersten öffentlichen Nazistand seit langem in Gladbeck. Nach etlichen Sprüherein, Plakataktionen und Aufklebertouren, sowie dem Versuch ins Macus, einem linksalternativen Zentrum, zu gelangen, war dies nun der erste Schritt in die Öffentlichkeit der Nasen.

Anwesend waren rund 25 Nazis, zu 95% schwarz gekleidet, mit Sonnenbrille und Kappe. Auch wurde, wie in Witten die Woche zuvor, Antifabutton bei einigen Nazis gesichtet.

Ich war wohl der einzige jüngere Antifaschist vor Ort und konnte auch nichts machen, da die meisten Freunde in Essen-Borbeck waren und nicht zu erreichen waren.

Nach einer Stunde ca. baute die MLPD ihren Infotisch auf, der wohl nicht genehmigt war, da er schnell wieder abgebaut wurde. Allerdings weiß ich es nicht ganz genau, ich bin nicht wirklich der MLPD-Symphatisant und habe nicht mit den Leuten gesprochen. Auf jedenfall hat die MLPD anschliessend eine Spontandemo an dem Nazitisch angemeldet. Ausgelegt für 10 Personen. So zogen also 6 MLPD´ler samt ihrer Kinder zum Nazitisch, um durchs Mikrofon alberne Parolen zu schreien und die Bürger zu fragen, was sie vom Ganzen hielten. Erinnere mich ein wenig an Christiansen.

Nix gegen antifaschistische Aktionen, aber ein lautstarker Protest, grade wenn man ein Mikro hat, wäre angebrachter gewesen. Ich lief dann noch durch die Seitenstraßen und versuchte Nazipropaganda zu entfernen, allerdings so gut wie unmöglich. Anscheinend waren nachts zuvor an jede Laterne mindestens 2-6 Aufkleber angebracht worden, sowie ca. 150 Plakate zum 1.Mai geklebt. Die Stadt sah aus wie eine Spielwiese von verdummten NeoNazis. Als ich dann kurz mit dem Bus vom Goetheplatz zm Oberhof fuhr, sah ich ein NaziTransparent an der Brücke, die den OstBahnhof überquert. Es wurde von einigen Leuten entfernt, allerdings konnte ich nicht erkennen wer es war. Wahrscheinlich die Polizei oder der Staatsschutz. Schön, dass sie Nazisachen entfernen, aber trotzdem halt ich den Verfassungsschutz für einen überflüssigen Verein.

Also zu den Nasen zurück: Es waren ca. 25-30 anwesend, darunter aus Recklinghausen, Marl, Gelsenkirchen und Gladbeck. Dortmund war überraschenderweise nicht anwesend, waren sie doch die treibende Kraft in Witten letzte Woche.

Wir werden Uns wehren HERAUS ZUM ANTIFASCHISTISCHEN UND WIRKLICHEN ANTIKAPITALISTISCHEN KAMPF! NAZISCHERGEN DAS MAUL STOPFEN!
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Ergänzungen

Antifa Buttons

Dein Name 21.04.2007 - 15:25
Es handelt sich hierbei NICHT um Antifa-Buttons, sondern leicht umgeänderte (siehe Bild). Zeit mehr als deutlich, dass die Nazis einfallslos sind und sich daher, an linker Symbolik bedienen müssen.

Gladbeck: Spontandemonstration gegen Nazi-Pro

shukov 21.04.2007 - 19:09
Wieso wird sich in obigem Artikel noch lustig gemacht über den antifaschistischen Protest, der bei den Passanten auf viel Zustimmung gestoßen ist? Wäre wohl besser gewesen, sich zu beteiligen und auch die eigene Meinung zu sagen, statt in Nebenstraßen an Aufklebern rumzuknibbeln.... Wir posten hier jedenfalls unseren Bericht für rf-news für die die's interessiert:

Als wir heute unseren 14-tägigen Informationsstand der MLPD in der Innenstadt von Gladbeck durchführten, stand 100 Meter weiter ein groß aufgebauter Stand der NPD-Faschisten. Wir verkauften die ROTE FAHNE mit dem Titelthema „Jung und alt gemeinsam – für das Verbot aller faschistischen Organisationen“ und fast alle angesprochenen Passanten stimmten unserem Protest gegen die Nazi-Provokation zu. Sofort wurden noch weitere Kollegen mobilisiert und ein Lautsprecherwagen herbeigeschafft. Gemeinsam mit Passanten, die wir dafür gewonnen hatten, begannen wir eine Spontandemonstration. Vor dem NPD-Stand wuchs sich diese zu einer richtigen kleinen Kundgebung aus, und eine ganze Reihe gladbecker Bürgerinnen und Bürger unterstützte am offenen Mikrofon die Forderung nach einem Verbot aller faschistischer Organisationen. Die Faschisten bekamen klar zu spüren, dass sie hier in Gladbeck nicht erwünscht sind, was sich auf ihre Moral sichtlich nicht gerade positiv auswirkte. Wir protestierten mehrmals dagegen, dass die Polizei unsere Spontandemonstration die ganze Zeit über filmte und uns nach einigen Minuten auch untersagte, am NPD-Stand zu bleiben
Die Gladbecker NPD, ihre Jugendorganisation „JN“ und eine Gruppe „Freie Nationalisten Gladbeck“ sind sehr stark an der Organisierung der geplanten Nazi-Demonstration am 1. Mai in Dortmund beteiligt. Hierzu haben sie in der ganzen Innenstadt ihre Plakate mit der verlogenen Losung „Gemeinsam gegen Kapitalismus – Heraus zum 1. Mai“ geklebt. Wir stellten in unseren Redebeiträgen am offenen Mikrofon besonders heraus, was für eine unverschämte Demagogie das ist: Die Faschisten sind der aggressivste Vortrupp des Kapitalismus gegen die Arbeiterklasse und die breite Masse der Bevölkerung. Die berechtigte wachsende Wut der Menschen und ihr steigender Wille, aktiv zu werden, sollen von den Nazi-Organisationen in dem herrschenden Monopolkapital genehme Bahnen gelenkt werden.
Nicht zuletzt haben wir über Lautsprecher eingeladen zum internationalen Pfingstjugendtreffen, dass am 25./26. Mai in Gelsenkirchen stattfindet (www.pfingstjugendtreffen.de/2007/). Hier wird ein wichtiger Schwerpunkt die Beratung über den antifaschistischen Kampf sein.

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