Repression und Widerstand zu G8

rastlose reporterin 18.04.2007 13:40 Themen: G8 G8 Heiligendamm Repression
Bericht zu G8-Protesten, EU-Gipfelsturm, Linker Mobilisierung, Repression und Verfahren nach §129a in Hamburg

Der Anschlag auf das „Hanse-Gate“ Bürogebäude an der Hamburger Elbe, steht offensichtlich in Zusammenhang mit dem G8-Gipfel in Heiligendamm und der EU-Außenministerkonferenz in Hamburg. Bei der Hamburger Morgenpost ging eine Erklärung von „Autonomen Antikapitalistischen Gruppen“ ein, die die Arbeitsbedingungen bei einer in dem Bürohaus ansässigen Reederei kritisiert und die Aktion als „Aufwärmtraining“ zu G8 und Außenministsergipfel bezeichnet.
Am Samstag den 14.04.07 zerstörten bis zu 30 Personen zahlreiche Fensterscheiben und warfen Farbe auf das Gebäude. Zeitgleich wurden an Straße zum Elbstrand Autoreifen angezündet und Krähenfüße ausgelegt. Ein Schaden von mehreren 10 000 Euro soll entstanden sein. Die anschließende Fahndung der Polizei durch 40 Beamte und 20 Peterwagen erzielte offenbar keine Erfolge. Der Hamburger Staatsschutz hat mittlerweile die Ermittlungen übernommen. Hamburg war in den letzten Monaten ein bundesweiter Schwerpunkt von Aktivitäten zu G8. Im Zusammenhang mit G8 sind auch mehrere Fahrzeuge hochrangiger Manager und Politiker abgebrannt.

Gate to global Resistance
Aktionstage und internationale Demo

Im Vorfeld von Heiligendamm ist Hamburg ein Focus der internationalen Proteste in der BRD. Ab 25.05. wird ein Convergence Center in der Roten Flora eingerichtet, Aktionstage werden organisiert und am 28. Mai findet eine Demo mit europaweiter Mobilisierung statt. GenossInnen aus London, Kopenhagen und Amsterdam haben bereits ihr Interesse bekundet.
Link:  http://hamburg.dissentnetzwerk.org

Ziel ist nicht nur eine Bündnisdemo, sondern auch ein unübersehbarer und eigenständiger politischer Ausdruck des undogmatischen linksradikalen Spektrums zum G8. Praktisch drückt sich dies im Willen aus direkt zu den Tagungsorten zu gelangen und dort lautstark zu protestieren. Die Tagungsorte sind unter anderem im Rathaus, dem Congress Centrum Hamburg und mehreren Hotels in der Stadt untergebracht. Über 1500 Deligierte aus der EU und Asien, unter anderem die Außenminister aller Beteiligten Staaten, werden dort erwartet. Zu deren Schutz wird eine Art Rote Zone eingerichtet und über 5000 Polizisten haben sich angemeldet. Der Einsatz wird in einer gemeinsamen Leitstelle für G8 und EU-Gipfel koordiniert. Die Presse befürchtet bereits seit Anfang des Jahres massive Auseinandersetzungen.
Link:  https://hamburg.dissentnetzwerk.org/EU/InHamburgPresse

Die Kritik an Globalisierung wird häufig auf Kritik an den acht Führungspersonen, die sich in Heiligendamm treffen verkürzt. Den Gruppen die zur Demo mobilisieren, geht es auch darum zum Ausdruck zu bringen, dass Neoliberalismus eine vielfältigere Struktur und Kapitalismus totalitärer ist als der G8. Dass was als Verschlechterung der Lebensbedingungen erlebt wird, geht in gleichem und viel stärkeren Maße von den lokalen Machtzentren aus. Standortpolitik, die Wettbewerbsfähigkeit der Nationalstaaten und vor allem die Europäische Union, als Akteurin der Weltpolitik gilt es aufzugreifen. Der EU-Gipfel in Hamburg bietet die Chance und Möglichkeit, den G8 politisch in einer Form anzugreifen, die einen reduzierten Blick auf dessen Symbolik bereits im Feld der praktischen Auseinandersetzung erweitert.
Link zum Demoaufruf:  http://dissentnetzwerk.org/node/1487

§129a Verfahren im Zusammenhang mit G8

Die Mobilisierungen werden überschattet von derzeit drei laufenden Verfahren nach §129a (terroristische Vereinigung) unter Federführung des BKA. Anfang Januar wurde in Hamburg eine 10-köpfige ständige Ermittlungsgruppe eingerichtet. 5 Beamte aus Wiesbaden und 5 aus Hamburg leiten dort die Ermittlungen. Die politische Szene in Hamburg wird seither mit zahlreichen offensichtlichen und unoffensichtlichen(!) Observationen, Abhörmaßnahmen und ähnlichem aus dem Arsenal der Terrorismusbekämpfung überzogen. Da sich die 129a Ermittlungsgruppe im Blindflug befindet und bisher keinerlei Hinweise auf evtl. Tätergruppen hat, ist die gesamte Szene in Hamburg verdächtig und betroffen, nicht zuletzt aber alle Menschen die sich politisch mit dem anstehenden G8-Gipfel beschäftigen.

Das die Ermittlungen an das BKA übergeben wurden, dürfte nicht an der Schwere der Taten hängen, sondern einerseits im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel begründet sein, andererseits sicherlich an der Tatsache hängen das das Hamburger LKA seit mehreren Jahren erfolglos ist. Anschläge werden nicht aufgeklärt und einzelne Verfahren, wie das nach §129 im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um den Wasserturm im Schanzenviertel, verlaufen im Sande.
Link:  https://hamburg.dissentnetzwerk.org/Main/TextAntirepressionsgruppe

Repression und politische Perspektiven

Um dies zu ändern wird nun mit breit angelegten Observationen und Lauschangriffen ein enormer logistischer Aufwand betrieben. Unlängst gingen den Behördenin gänzlich anderer Sache vier Kurdische Jugendliche mit Molotwcoktails ins Netz. Die Verhaftung der vier wurde in einer Presseerklärung mit den umfangreichen öffentlichen Sicherungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem G8 begründet. Es finden nicht nur konkrete Observationen und Objektorientierte Einsätze statt, sondern eine flächendeckende Überwachung des Hamburger Stadtgebietes durch zahlreiche Beamte. Alles was zu später Stunde durch die Gassen schleicht oder letzte S-Bahnen nimmt ist verdächtig und gerät in eine regelrechte Schleierfahndung ziviler Beamter.
Presseerklärung der Polizei:
 http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=956553&firmaid=6337&keygroup=

Ein solchen Aufwand hat es seit Jahren nicht mehr gegeben und diese Entwicklung sollten alle sehr ernst nehmen. Es erscheint sehr gut möglich, dass noch im Vorfeld des G8 Treffens und der Demonstration in Hamburg ein großer Repressionsschlag erfolgt. Die Ermittlungsbehörden stehen stark unter öffentlichem Druck Ergebnisse vorzuweisen die sie nicht haben. In der Vergangenheit wurde dies von staatlichen Repressionsorganen, im Zusammenhang mit 129a in der Regel mit Gesinnungsjustiz beantwortet. Bedroht von einem solchen Schlag sind nicht irgendwelche konsperative Spektren oder etwaige wilde militante Gruppen, sondern alle die sich politisch zu G8 und EU-Gipfel verhalten.

Die Antwort auf diese Angriffe, sollte nicht Furcht oder Anpassung, sondern Solidarität und die Entwicklung breiter Mobilisierungen sein. Unlängst ist eine 80seitige Broschüre zum Thema Selbstschutz und Widerstand erschienen. Dort wird beschrieben wie Solidarität und aussehen kann, wie der Polzeiapparat funktioniert und welche Möglichkeiten der Überwachung es gibt. ( Link zu einem Artikel und der Bestelladresse der Broschüre:  http://www.jungewelt.de/2007/02-28/015.php) Es gibt aber auch zahlreiche andere Antirepressionsratgeber. Allen seien diese Broschüren ans Herz gelegt, denn jede linke Mobilisierung erfordert auch einen bewussten und politischen Umgang mit staatlicher Repression. Solidarität und einer antiautoritären Praxis bedarf es dabei nicht nur als Bestandteil von Kampagnen, sondern auch in der alltäglichen Praxis und nicht zuletzt im Fall der Fälle.

Anna und Arthur haltens Maul!
Keine Aussagen gegenüber Bullen und Justiz!
Informiert euch über eure Rechte und Möglichkeiten!

Vor allem aber:
Lasst euch nicht einschüchtern und organisiert den Protest gegen den EU-Gipfel in Hamburg und G8!
Kommt zur Demo am 28.05.2007 um 12 Uhr zur Reeperbahn Hamburg/St.Pauli.
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Ergänzungen

Bildet euch, bildet Banden.

Roter Helfer 18.04.2007 - 14:13
Im Zuge des Protestes in gegen den G8-Gipfel Heiligendamm erwartet die Rote Hilfe e.V. eine massive Repressionswelle gegen Aktivisten. Um das Verhalten der Widerständler und die jeweiligen Aktionsplanungen an das Polizeirecht in Mecklenburg-Vorpommern anpassen zu können und um über das "Sicherheits- und Ordnungsgesetz" in MV informieren zu können, veranstaltet die Rote Hilfe e.V. in Zusammenarbeit mit dem Convergence Center Hamburg eine Informations- und Diskussionsveranstaltung am 10.05.2007 in der Roten Flora.

Infoveranstaltungen

!!! 18.04.2007 - 16:49
gibts übrigens am Freitag den 27. April in Berlin (20 Uhr Bethanien) und Göttingen (T-Keller)

In der Roten Flora findet am Montag den 7. Mai eine große VV zu G8, EU-Gipfel, etc. statt...

bewachungen

ich 18.04.2007 - 18:57
einer dieser orte die seit wochen nachts zivil bewacht werden, ist der alte kaispeicher wodrauf die elbphilharmonie gebaut werden soll. auch die anderen baustellen der schönen neuen hafencity werden observiert.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 10 Kommentare

Programm der Aktionstage

activist 18.04.2007 - 16:38
Freitag 25.05.
- Fahradkarawanen erreichen Hamburg (Skandinavien- und Westkarawane) / Critical Mass in Hamburgs Strassen
- Eröffnung des Convergence Center Hamburg in der Roten Flora

Samstag 26.05.
- Informationsreicher und erlebnisorientierter Stadtteilspaziergang durch die Schanze ( 15 Uhr | Achidi John Platz (Ex-Schulterblatt) | in eng. und dt. )
- Anti-G8 / Anti-EU Studidemo gegen Bildungsabbau und Bildungsprivatisierung

Montag 28.05.
-Internationale Demo (12 Uhr Reeperbahn / Spielbudenplatz)

Dienstag 29.05.
- Ankunft No Lager Karawane
- Aktionen gegen EU-Gipfel

Mittwoch 30.05.
- No Lager Karawane in Hamburg
- „Beat Capitalism“: Wanderkundgebung und Ereignisraum mit Bands (Kettcar u.a.) und „Spoken Words“ (Trampert/Ebermann u.a.) (Start: 15 Uhr Wilhelmsburg – Rathausplatz – Landungsbrücken - Abschluss Sternschanze)

Donnerstag 31.05.
- Aktionen beim Abschiebelager Horst
- „Unterm Cluster liegt der Strand“ Wettbewerbsstrategien europäischer Metropolen – soziale Kämpfe und Widerstandsperspektiven. Podiumsdiskussion mit ReferentInnen aus Hamburg und verschiedenen EU-Metropolen (angefragt: Wien, Kopenhagen, Barcelona,Rotterdam, Mailand) Kölibri, Hein-Köllisch-Platz 12,19 Uhr

ab Freitag, den 01.06.
-Auf zur Demo am 2.Juni gegen den G8 nach Rostock und zu den Antifaschistischen Aktionen in Schwerin gegen den Naziaufmarsch am 2.Juni - Block G8 - Fight Nationalism!

Weitere Aktionen finden statt und werden vorbereitet.

nazimobilisierung zum 25.5 nach hh

- 18.04.2007 - 16:54
nazis/hools mobilisieren zum 25.5 nach hh (stpauli spielt gegen dresden an dem tag) um "linke aufzumischen", da viele internationale linke in der stadt sind könnte das relativ brisant werden.

theorie statt praxis

olaf 18.04.2007 - 17:02


Hamburg: 24. April - Der Antisemitismus der antikapitalistischen Revolte
S. Grigat u.a.: Ein kritischer Blick auf die Anti-Globalisierungsbewegung

In der Analyse der Kapitalverhältnisse gib es keine Pluralität an Gefühlsregungen, die Dinge so der oder so zu verstehen. Kapitalismus ist absoluter Zwang, und die Verdinglichung der Subjekte nicht der böse Wille der viel zitierten "Bonzen". Die Losung den Kapitalismus abschaffen zu wollen, bedarf einer fundierten Kritik, die ihre Trennschärfe nur durch ihren Blick auf die Gesamtheit der Verhältnisse entfaltet. Zwischen lokalen Handwerksbetrieben, der Deutschen Bank und DaimlerChrysler bestehen nur auf den ersten Blick wesentliche Unterschiede. Alle folgen dem gleichen Prinzip, der kapitalistischen Wertschöpfung, sie unterscheiden sich lediglich in ihrem wirtschaftlichen Erfolg und den dadurch resultierenden Einflussmöglichkeiten. Eine auf die big players beschränkte Kritik des Kapitalismus geht an der Totalität der gesellschaftlichen Verhältnisse vorbei und verschleiert diese vielmehr noch, indem sie einen konkreten Sündenbock präsentiert, der auch als Gegenstand für die Gewalt der antikapitalistischen Revolte taugt. Das Wesen des Kapitalismus als abstraktes und totales gesellschaftliches Verhältnis wird hinter der falschen Konkretisierung verborgen und damit auch einer grundsätzlichen, radikalen Kritik entzogen. Mit der Personalisierung kapitalistischer Vergesellschaftung, wie sie all zu gerne von den Leuten der Antiglobalsiserung betreiben wird, wird zudem die Struktur des modernen Antisemitismus geschaffen: Wert, Geld und Handel als abstrakte, heimatlose und ausbeuterische Formen werden bestimmten Personen zugeschrieben: Bankiers, Bonzen, Kapitalisten. Der Schritt zur Konkretisierung des Antisemitismus, zum Juden, ist dann nur ein kleiner, den die meisten Globalisierungskritiker bisher nicht vollziehen. Aber die Assoziation liegt aufgrund der seit dem Mittelalter tradierten Vorurteile, der Jude sei ein heimatloser Krämer, Wucherer und Ausbeuter, so offen auf der Hand, dass sie vielfach nicht ausgesprochen werden muss. Die Nationalsozialisten taten es und begründeten mit dem Kampf gegen das „raffende“ jüdische Kapital die Ermordung von sechs Millionen Menschen in einem industriell organisierten Verfahren. Vom Standpunkt einer falschen Kapitalismuskritik, die bei der Kritik der abstrakten Seite kapitalistischer Wertschöpfung stehen bleibt und diese in Gestalt von Banken, Kapitalisten, Großkonzernen – in dieser Denkart also die Juden – angreift, ist dies nur folgerichtig.



Die antikapitalistische Revolte gegen die abgespaltene abstrakte Seite kapitalistischer Wertschöpfung ist damit strukturell antisemitisch. Das Pogrom ist bereits angelegt. So deprimierend es auch sein mag, antikapitalistische Kritik muss stets auf das Ganze zielen und die Totalität der gesellschaftlichen Verhältnisse im Blick behalten. In diesen sind Kapitalisten nichts anderes als eine andere Form der Arbeiter, nicht besser, nicht schlechter. Natürlich soll die Existenz von Klassen und die ihnen immanenten Herrschaftsverhältnisse damit nicht negiert werden, nur tragen sie alle gemeinsam zum Fortbestehen des Systems bei. Jede und jeder ist, unabhängig vom Einkommen und den wirtschaftlichen Verhältnissen in denen er oder sie lebt, lediglich ein Rädchen im Getriebe. Es gibt kein Entkommen: nicht durch den Einkauf bei einer lokalen Kooperative statt bei H&M, nicht durch autonome Suppenküchen anstelle von McDonald’s. Mit diesem Themenfeld Anti-G8 Mobilisierung und Antisemitismus wird sich unserer Gast-Referent Stephan Grigat vom CafeCritique Wien, schwerpunktmäßig beschäftigen. Es ist unser Anliegen, mit dieser Veranstaltung und dem in diesem Kontext vorzustellenden Reader „Why your revolution is no liberation?!“ dem vielfach propagierten Praxisdiktat bei einem „ Großevent „zu widerstehen und an den Beginn einer viel zitierten gesellschaftlichen Veränderung das Primat des geistigen Begreifen zusetzten. Diese Veranstaltung ist der Auftakt einer bundesweiten Vortrags- und Diskursreihe, deren gemeinsamer roter Faden in der kritischen Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Anti-G8-Bewegung liegt.




Dienstag den 24.04.2007 / 20.00 Uhr / Universität Hamburg / Von-Melle-Park 6 / Philturm / Hörsaal E

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Eine Veranstaltung mit Stephan Grigat vom Cafe Critique Wien , BAD WEATHER und der Hochschul- Antifa Hamburg

@ chavezz

stein 18.04.2007 - 17:08
du demokrat gehörst eher auf bild.de...

@Theorie statt praxis

nic 18.04.2007 - 17:34
Müßte es nicht heißen: Theorie und Praxis!
Und liegt da nicht genau euer Problem, dass ihr politische Verhältnisse und das Leben auf eine reine universale Theorie verkürzt?

Dies muß dann zwangsläufig falsch werden, weil ein verengter theoretischer Ansatz eben in sich wunderbar Dinge belegen und beweisen kann, aber gleichzeitig keinerlei Referenz mehr zu den differnten Bedingungen des Seins hat?

Viel Spaß im Elfenbeinturm und beim gegenseitigen auf die Schulter klopfen!

zu bad weather & co

hab auch postone gelesen : ) 18.04.2007 - 17:53
"In diesen sind Kapitalisten nichts anderes als eine andere Form der Arbeiter, nicht besser, nicht schlechter."

Zum Glück widerlegt ihr diesen Quatsch gleich im nächsten Satz:

"Natürlich soll die Existenz von Klassen und die ihnen immanenten Herrschaftsverhältnisse damit nicht negiert werden, nur tragen sie alle gemeinsam zum Fortbestehen des Systems bei."

Es gibt neben den selben Herrschaftsverhältnissen immer auch persönliche Verantwortung für das eigene Handeln. Eine aktivere Mitwirkung oder stärkere Zurückhaltung in Verhältnissen. Wo Geld und politische Verantwortung sich häuft, wächst auch die Form der Teilhabe, Priviliegien und Partizipation. Die Erkenntnis von Totalität darf nicht in unterschiedsloser Beliebigkeit von Kriterien enden, sonst entsorgt sich die Kritik selbst.

Gerade die EU erscheint mir im übrigen ein durchaus geeigneter Ansatz zu sein um Funktionsweisen des Kapitalismus ums Ganze zu kritisieren. Mag sein, dass ihr mit eurer strikten Verweigerung von gesellschaftlicher Intervention, eben letztlich NICHTS statt ALLES in Frage stellt.

Voila...

aussenminister treffen

Potsdam 18.04.2007 - 17:55
zwei tage später findet in Potsdam das Aussenminister treffen statt.
Die Aussenminister der G8-Staaten treffen sich dort.

auf nach Potsdam....G8-gipfel stören,verhindern,.....

Theorie UND Praxis

Aziel 18.04.2007 - 18:03
Das Ding ist, dass die Grundlegung eines theoretischen Fundaments schön und gut sein mag, dass ich mich aber frage, wo genau (und da würde ich den Elfenbeinturmvorwurf unterstützen wollen) ihr den Sinn darin seht, euch letztenendes ein theoretisches System zurechtzuschustern das letztenendes besagt, dass es kein Entrinnen aus der kapitalistischen Verwertungsmaschinerie gibt und letztendlich alles was wir tun eh nur dem System Vorschub leistet. Die Frage ist für mich da, ob das nicht auch ein bisschen der Versuch sich selbst in seinem Systemimmanenten Dasein nachträglich zu legitimieren und den Vorwurf des Lebens in einem unrechtmäßigen System (das ja zumindest erkannt wird) vorgeblich dadurch zu entkräften, dass ja auch gegenläufiges Handeln keine wirkliche Veränderung brächte.
Theoretisches und praktisches Handeln greifen Hand in Hand und wir sind durchaus in der Lage auch unsere Prämissen, das heißt unsere Realität zu ändern, sodass andere Anfangsprämissen gelten müssen, nur muss dazu eben erst eine Art kritische Masse erreicht sein, die gewillt ist in einer anderen Welt zu leben... und wie willst du wirklich Leute zu bewussterem Leben, bewussterem Konsum (soweit das möglich ist) und bewussterem politischen Handeln bringen, wenn du es selbst nicht vorlebst sondern dich stattdessen darauf berufst, dass wir nur in der Theorie von der besseren Welt schwärmen können, ihr aber nicht begegnen werden.
Für mich ist das abstrus und weit von politischem Handeln entfernt.
Naja, well.

G8- Camp in Lüneburg (Niedersachsen)

Alternativer Jung 18.04.2007 - 18:21
Liebe Gegnerinnen und Gegner der G8,

seit dabei wenn JANUN, die GRÜNE JUGEND und der AStA der
Universität
Lüneburg gemeinsam das erste G8-Aktionscamp zur
Vorbereitung der
G8-Proteste 2007 in Heiligendamm starten. Wir laden alle
Aktiven und
SympathisantInnen ein, euch vom 20.-22. April in Lüneburg,
auf dem Gelände
der Universität zu vernetzen, zu informieren und
Aktivitäten zu planen.
Meldet euch jetzt schnell an!

Zum Programm gehören Informationen und Diskussionen über
die Kritik an den
G8, Berichte von den G8-Proteste 2005 in Gleneagles,
Workshops zu den
geplanten Aktivitäten rund um den G8-Gipfel in
Heiligendamm und zu
rechtlichen und praktischen Fragen bei Protesten, sowie
ein realistisches
Protesttraining zu zivilem Ungehorsam, um sich gegen
schmerzliche
Zusammenstöße mit der Polizei wappnen zu können. Zudem
wird es kreative
Phasen geben, in denen wir am Aufbau einer G8-Sambagruppe
arbeiten und
Banner und Plakate für die Großdemostrationen malen
wollen.

Die Veranstaltung ist für TeilnehmerInnen unbegrenzt und
natürlich
kostenlos. Authentischerweise werden wir zelten und uns
über VoKü ernähren
(sprich: Volksküche, heißt es wird solidarisch für alle
die wollen
gekocht). Für genauere Infos und zur Anmeldung schreibt
eine mail an
 nadine.mcneil@gruene-jugend.de. Bei der Anmeldung gebt
bitte euer
Bundesland mit an.

Globalisierungskritische Grüße,
euer G8-Aktionsteam

Hier findet ihr noch den vorläufigen Ablaufplan

Freitag, 20.04.2007
Bis ca. 18 Uhr Anreise
18.30 Uhr Ankommen, Zelte aufschlagen
19.00 Uhr Abendessen
20.00 Uhr Input und Diskussion zur G8-Kritik
22.00 Uhr gemeinsame Abendgestaltung

Samstag, 21.04.2007
Bis 10 Uhr Frühstück
10.00 Uhr Aktivitäten während des Gipfels
12.00 Uhr Kleingruppenphase zu den Aktivitäten während des
Gipfels
13.30 Uhr Mittagesen
14.30 Uhr Berichte vom G8 Gipfel in Gleneagles
16.00 Uhr kreative Phase
19.00 Uhr Abendessen
20.00 Uhr Rechtliche und praktische Fragen zu direkten
Aktionen

Sonntag, 22.04.2007
Bis 10 Uhr Frühstück
10.00 Uhr ziviler Ungehorsam (Training)
13.00 Uhr Zelte abbauen
14.00 Uhr Mittagessen
15.00 Uhr Abreise

lass sie doch lass sie doch lass sie doch

lass sie doch 18.04.2007 - 20:41
lass sie sie doch machen, nachher gebense vielleicht ruhe und nerven den Staat und seine Diener nicht mehr mit irgendwelchen durchdachten und berechtigten Forderungen. Bush ist ein Arschloch, das weiß doch jeder Abiturient. Kein Oel fuer Blu . . . . aehm wie war das gleich.
Komma zu mir nach hause, aber ich habe leider keine alten Fenster mehr, die hat der Flo schon zerdeppert, aber ein paar Zaehne hat mir euer Papa >>Sozialstaat<< noch gelassen.

Denkt dran: Nach der Demo Zähne putzen nicht vergessen.