Antifa-Spontandemo am 15.04.2007 in Rochlitz

AntifaschistInnen aus der Region 18.04.2007 12:02
Am Sonntagabend demonstrierten in Rochlitz etwa 80 AntifaschistInnen spontan gegen rechte Gewalt im Landkreis Mittweida. Vorausgegangen war ein erneuter Übergriff von Nazis. Der Vorfall reiht sich ein in eine lange Liste von Überfällen und Anschlägen welche von Nazis im Landkreis begangen wurden: Chronik der Nazi-Übergriffe und Vorfälle in Mittweida (und Umgebung) seit Anfang 2005
In der Nacht zum Sonntag, den 15.04.07, kam es in Rochlitz zum wiederholten Mal zu einem Übergriff von Nazis auf Punker. Entgegen den Darstellungen der Presse und der Polizei ging die Bedrohung eindeutig von einer Gruppe von 10 Nazis aus, die ein Wohnhaus belagerten. Sie rissen am Objekt Zaunslatten ab, um sich zu bewaffnen. Dann versuchten sie sich gewaltsam Zutritt zum Wohnhaus zu verschaffen. Glücklicherweise wurden keine Menschen verletzt. Die hinzugerufene Polizei nahm nicht die Nazis sondern einen Bewohner unter dem Verdacht auf Bedrohung und versuchte Körperverletzung kurzzeitig in Gewahrsam. Die Presse berichtet am nächsten Tag lediglich davon, dass ein Jugendlicher einen anderen bedroht hätte.

Angesichts der Lage in der Region, wo sich dieser Vorfall in eine lange Liste von ähnlichen Angriffen und Überfällen einreiht (s. die unten aufgeführte Chronik), demonstrierten am Sonntagabend in Rochlitz etwa 80 AntifaschistInnen spontan gegen den Naziterror. Per megaphon wurde auf die Situation im LK Mittweida und die permanenten gewalttätigen Übergriffe seitens organisierter und unorganisierter Nazigruppen hingewiesen. Die Polizei war mit einem Einsatzwagen vor Ort und beschränkte sich auf das Regeln des Straßenverkehrs.

Hier die Pressemitteilung dazu:

Pressemitteilung zur Spontandemo in Rochlitz am Abend des 15. April 2007:
Zum wiederholten Mal kam es in Rochlitz zu einem Übergriff von Neonazis auf nichtrechte Jugendliche. Dieser fand in der Nacht zum heutigen Sonntag statt. Weil dies kein Einzelfall ist entschieden sich am Abend etwa 60-80 Jugendliche aus Rochlitz, der näheren Umgebung, sowie einige Antifaschist_innen aus der Region zu einer entschlossenen Aktion. Bei einer spontanen Demonstration äußerten sie ihren Unmut. Auf der etwa 45-minütigen Kundgebung, die durch die Rochlitzer Innenstadt führte, machten sie lautstark auf die untragbaren Zustände im Landkreis Mittweida aufmerksam. Die Demonstrant_innen skandierten unter anderem: „Alerta Antifacista“, „Rochlitz - Wir sind da - Autonome Antifa“, und: „Aufruhr - Widerstand - Es gibt kein ruhiges Hinterland“. Die Rochlitzer Bürger_innen, welche vermutlich gerade zur besten Fernsehzeit den sonnigen Sonntagabend ausklingen ließen, haben dies auf keinen Fall überhört.
Im Landkreis Mittweida organisieren sich seit etwa anderthalb Jahren mehrere Neonazigruppierungen. So beispielsweise die militante Kameradschaft Sturm 34. In Rochlitz selbst tauchen seit einigen Monaten Schmierereien auf, die auf die Existenz einer Gruppe, welche sich selbst „Widerstand Rochlitz“ nennt, hinweisen. Außerdem gibt es im Dunstkreis dieser Gruppen massenhaft unorganisierte Nazis. Der Alltag im Landkreis ist gekennzeichnet von permanenten Übergriffen auf Personen die nicht in das Weltbild dieser neonazistischer Banden passen.
Statistisch entwickelt sich die Region zum braunen Zentrum Sachsens. Polizei und Politik kann bis heute diesem Treiben nicht Einhalt gebieten. Erst jetzt, wo die Situation zu eskalieren scheint, formiert sich Widerstand seitens lokaler Poltiker_innen. Allerdings gelang es den Nazis in der Zwischenzeit ihre Strukturen zu festigen und das durch sie propagierte Konzept einer „national befreiten Zone“ zu verwirklichen.

Mit dieser Aktion soll ein Zeichen gesetzt werden, diesem Treiben Einhalt zu gebieten.

Rückfragen unter:
Stephane Borsic, Kirsten Viehweger
pogobrigade_mw AT gmx.net

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Chronik Nazi-Übergriffe und Vorfälle in Mittweida (und Umgebung) seit Anfang 2005
(unvollständig, aufgeführt sind nur abgesicherte Vorfälle, die genauen Quellen liegen uns vor)

16.04.2005 - Geringswalde
An einer Bushaltestelle greifen 5-7 Nazis 5 Jugendliche an, zwei werden verletzt.
Quelle: FP 01.09.2006 (Prozessbericht)

18.04.2005 - Frankenberg
Gegen 22 Uhr wurde auf dem Kirchplatz vor der Sparkasse ein 38-Jähriger durch fünf unbekannte Jugendliche zusammengeschlagen. Der Geschädigte erlitt schwere Verletzungen im Kopf-und Gesichtsbereich. Zur Behandlung musste er in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Zudem sollen die Unbekannten zur Tatzeit laut "Heil Hitler" gerufen haben. Ein politisches Motiv ist nicht ausgeschlossen.
Quelle: Polizei Sachsen

26.04.2005 - Clausnitz/OT Markersdorf
Wegen der Verwendung von verfassungswidrigen Symbolen ermittelt die Polizei seit dem 26.04.2005 zu einer Schmiererei am Wander- und Lehrpfad im Grossischen Wald. In der sogenannten Bärenhöhle schmierten Unbekannte mit weißer Farbe ein ca. 80cm x 80cm großes Hakenkreuz an den Fels. Die Tat wurde in der Zeit vom 26.03.2004 bis 26.04.2005 begangen.
Quelle: Polizei Sachsen

21.08.2005 – Mittweida
Mittweida - Schmierereien an Kirche und Bürgerbüro Am Sonntagmorgen, den 21.08.2005 wurde der Polizei bekannt, dass Unbekannte am Gemeindehaus der ev.-luth. Kirche am Kirchplatz sowie am Bürgerbüro der PDS, Neustadt, Schmierereien ,darunter Hakenkreuze angebracht hatten. Die Polizei ermittelt wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen Sachbeschädigung.
Quelle: Polizei Sachsen

04.10.2005 - Rochlitz
Schmierereien auf dem Spielplatz / Zeugen gesucht In der Zeit vom 14.10.2005 bis 01.11.2005 brachten unbekannte Täter auf dem Spielplatz Bismarckstraße neben der Regenbogengrundschule in einem Kletterturm ein ca. sechs Zentimeter großes Hakenkreuz an. Um das Symbol, das mit Faserstift geschmiert wurde, zogen die Täter mit demselben Stift einen Kreis.
Quelle: Polizei Sachsen

1.1.2006 - Mittweida
Hakenkreuze an Mensa der Hochschule + Betonsäulen
Quelle: Sächsische Landjugend Mittweida

Januar 2006
es werden 5 Personen ermittelt, die von Juni 2004 bis Januar 2005 Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund begangen haben sollen
Quelle: FP 21.01.2006

15.02.2006 - Mittweida
Drei Jugendliche werden aus einer Gruppe Rechter heraus mit einer Bierflasche beworfen. Zwei werden durch Schläge der Angreifer verletzt.
Quelle: Polizei Sachsen

17.02.2006 - Rochlitz
An diesem Tag kommt es zu mindestens zwei bekannt gewordenen Überfällen auf alternative Jugendliche durch Rechtsextreme. Nachdem zwei Jugendliche im Stadtgebiet von mehreren Rechten attackiert worden sind, kommt es später zu einem massiven Übergriff auf den Jugendtreff Alte Schmiede, bei welchem drei Jugendliche verletzt wurden. Die Rechten waren u.a. mit Eisenstangen bewaffnet und sollen laut ZeugInnen u.a. aus Geithain stammen.
Quelle: Amal Sachsen

26.02.2006
Am 26.02.2006 wurden innerhalb von 2 Stunden in der Nacht zwei Jugendclubs (Neundorf und Frankenau) im Landkreis von vermummten SchlägerInnen überfallen. Dabei wurden mehrere Personen angegriffen und es wurde Inventar zerstört. Die Hinweise deuten auf rechtsorientiert motivierte Gewalt hin.
Quelle: Sächsische Landjugend

26.02.2006 - Tiefenbach/ OT Naundorf
Ca. zehn maskierte, mutmaßlich Rechte überfallen den Jugendklub des Ortes u.a. mit Baseballschlägern. Dabei verletzen sie fünf Jugendliche. Laut ZeugInnenaussagen kommt die Polizei ca. eine Stunde nach dem Notruf. Anzeige wird gestellt.
Quelle: Amal Sachsen

26.02.2006 - Mittweida/ OT Frankenau
Mehrere Rechte attackieren zwei Jugendliche in Nähe der Bushaltestelle und verletzen beide mit Basballschläger(n). Zudem bedrohen sie die jungen Männer mit einer Waffe.
Quelle: Amal Sachsen

März 2006
Seit März 2006 gibt es im Landkreis eine „Kameradschaft Sturm 34“ mit ca. 40 bis 60 gewaltbereiten Neonazis.
Quelle: FP vom 29.04.06, Aussagen MBT Neukirchen sowie Erkenntnis des Verfassungsschutzes

Ostern 2006
Ostern 2006 wurden in Königsfeld Nazischmierereien entdeckt.
Quelle: FP 19.04.06

12.05.2006 - Rosswein
3 Nazis greifen einen Jugendlichen an.
Quelle: Betroffene

04.06.2006 - Breitenborn
Ein Dorffest in Breitenborn wurde am Pfingstsonntag ( 4. Juni 2006) von 20 – 25 Rechtsradikalen überfallen und es kam zu 2 Schwer- und etlichen Leichtverletzten. Die SchlägerInnen waren maskiert und schlugen auf langhaarige Männer und Kinder ein.
Quelle: Amal Sachsen, Polizei, Betroffene

Juni 2006 - Frankenberg
Propaganda vor dem Gymnasium in Frankenberg mit rechtsextremen Inhalt
Quelle: FP 23.06.06

16.06.06 - Mittweida
In Mittweida wurden nach Ende des Fußball-WM-Spiels Polen – Deutschland „verfassungsfeindliche und volksverhetzende Parolen“ gebrüllt. Daran beteiligten sich 16 Männer im Alter zwischen 16 und 34 Jahren, die daraufhin auch vorübergehend festgenommen wurden. Zusammenhänge zum Überfall in Breitenborn werden geprüft.
Quelle: www.freiepresse.de

26.07.06 – Raum Mittweida und Stollberg
Razia gegen Strum 34, rund 30 Wohnungen, 28 Männer vernommen.
Quelle: FP Lokalausgabe Mittweidaer Zeitung 28.07.06, Polizei

19.08.06 - Mittweida
35 Neonazis wollen am Todestag von Rudolf Hess marschieren („das Altstadtfest „stürmen““). Die Polizei nimmt 28 in Gewahrsam.
Quelle: Chemnitzer Morgenpost, Montag, 21. August 2006

18.09.2006
Die Wahlergebnisse der NPD vom 18.09.2005 im Wahlkreis 163 liegen bei den Erststimmen bei 6,1 % und bei den Zweitstimmen bei 5,8 %. Diese Zahlen liegen deutlich über den landesweiten Ergebnissen mit 5,0 % bzw. 4,8 %.

08.10.2006 – Rochlitz
In der Nacht greifen 15 mutmaßlich Rechte fünf junge Personen an, die aus Richtung des Jugendtreffs Alte Schmiede kommen. Sie schlagen auf die Gruppe ein und verletzen einige.

27./28.10.2006 – Mittweida
Nazis besprühen die J.-G.-Fichte-Mittelschule und den Sophie-Scholl-Gedenkstein mit Hakenkreuzen und Runen.
Quelle: Polizei

28.10.2006 – Frankenberg
Zwei asiatische Imbissstände sind am Samstagmorgen in Frankenberg angezündet worden. Dabei brannte einer der Imbisse vollständig ab (Schaden: 10.000 €), der andere wurde im Außenbereich leicht beschägigt. Ob es sich bei den Feuern um die gleichen Brandstifter handelt, werde derzeit noch ermittelt, teilte die Polizei mit.
Quelle: Amal Sachsen, Polizei

01.11.2006 (?) - Burgstädt
Nazis beschmieren das Ehrenmal für die Opfer des Faschismus am Weddinhain in Burgstädt mit Hakenkreuzen.
Quelle: www.sachsen-fernsehen.de, 2.11.06

14.11.2006 – Hainichen
Der Inhaber eines bekannten Omnibusunternehmens, Siegfried L., beschimpfte einen Mitarbeiter seines Unternehmens unter Zeugen mit folgenden Worten: "Schade, dass es Hitler nicht mehr gibt, da wären Sie schon lange nicht mehr da!". Daraufhin kündigte L. dem Betroffenen.
Quelle: Amal Sachsen

18./19.11.2006
Überfall auf den Jugendclub in Kriebethal, Versuch die Alte Schmiede in Rochlitz zu überfallen.
Quelle: Betroffene

21.11.2006 - Ehrenberg
7 rechte Jugendliche „besuchen“ den Jugendclub Ehrenberg, um nach linksorientierten Jugendlichen zu suchen. Sie ziehen nach kurzer Zeit wieder ab.
Quelle: Sächsische Landjugend Mittweida

21.11.2006 - Leisnig
Besucher des AJZ Leisnig werden von einer Nazigruppe (10-12 Personen) bedrängt.
Quelle: Betroffene

25.11.2006 - Kriebethal
15 rechtsextrem orientierte Jugendliche überfallen den Jugendclub Kriebethal und zerschmeißen Bierflaschen auf dem Boden, treten eine Bürotür ein und pöbeln gegen junge Männer des Jugendclubs mit langen Haaren.
Quelle: Sächsische Landjugend Mittweida

25.11.2006 - Clausnitz
Zusammenrottung von über 30 rechten Jugendlichen vor dem Jugendclub Clausnitz, die nur vertrieben werden konnten, weil sich mehr Jugendliche gegen die Rechten in Clausnitz eingefunden haben. Zwei Tage später schmeißen rechte Jugendliche Fenster des Jugendclubs ein.
Quelle: Sächsische Landjugend Mittweida

27.11.2006 – Claußnitz
Die Scheiben des Jugendklubs des Ortes werden durch mutmaßlich rechte Jugendliche eingeschmissen. Bereits zwei Tage vorher bedrohten 30 Rechte die Jugendlichen vor deren Jugendklub.
Quelle: Sächsische Landjugend Mittweida

08./09.12.2006 - Rochlitz
Versuch die die Alte Schmiede in Rochlitz zu überfallen
Quelle: Betroffene

15.12.2006 - Mittweida
Pflastersteine gegen die Scheiben des Bürgerbüros "Die Linke. PDS" am Neumarkt Mittweida
Quelle: Bürgerbüro, Polizei

15.12.2006 - Geringswalde (Landkreis Mittweida)
Mittweidaer und Geringswalder Jugendliche melden, dass sich an diesem Wochenende bis zu 40 Rechtsextremisten mutmaßlich aus dem Umfeld der Kameradschaft Sturm 34 am Neukauf-Markt in Geringsalde sammelten und vermutlich einen Proberaum einer Band stürmen wollten. Verhindert werden konnte dies durch herbei gerufenen Polizeibeamten, die die Rechten des Platzes verwies. Jugendliche, die das Geschehen beobachteten, wurden durch die Polizei drei Stunden lang intensivst und teilweise brutal kontrolliert. Auch ihnen wurden Platzverweise ausgesprochen. Einem jungen Mann wurden von einem Beamten zwei Finger gebrochen, da er wohl den Verweis nach der Kontrolle nicht nachgekommen sein soll. Mitgeteilt wurde auch, dass am nächsten Tag ein Überfall von Neonazis in Rochlitz stattfinden soll. Wie sie weiter berichten, wissen sie angesichts der sich immer weiter eskalierenden Situation nicht mehr, was sie noch gegen die Neonazis in der Region tun sollen. Sie fragen, wer ihnen helfen könne, da viele sich nicht einmal mehr Nachts auf die Staße trauen, der Frust und die Wut immer mehr steigt.
Quelle: Betroffene/Amal

26.12.2006 – Mittweida
An der Leisniger Straße werden zwei Männer von Unbekannten angegriffen. Die Polizei stellt 3 Tatverdächtigte vor Ort, die offenbar dem rechten Spektrum zuzuordnen sind.
Quelle: www.sachsen-fernsehen.de

30.12. 2006 – Tiefenbach/ OT Böhringen
Drohung gegen Landjugend-Mitglied. Gegen Björn Redmann, Mitarbeiter der Sächsischen Landjugend, ist im Internet eine Drohung aufgetaucht. Redmann hatte kürzlich öfter auf rechtsextremistische Umtriebe in Mittweida hingewiesen. Unbekannte schmierten unterdessen an zwei Garagentoren in Böhrigen zwei Hakenkreuze.
Quelle: Freie Presse, Mittweidaer Zeitung, Samstag, den 30. Dezember 2006

01.01.2007 - Rochlitz
Ein Mann wird von mehreren Rechten mit Eisenstangen und sog. Totschlägern geschlagen und dabei verletzt. Er erleidet mehrfache Hämatome und Prellungen am gesamten Körper, eine Platzwunde am Kopf. Kurzzeitig war er zudem bewusstlos.
Quelle: AMAL-Meldesystem

03./04.01.2007 - Tiefenbach / OT Böhrigen
Unbekannte besprühen eine Laube in der Gartenanlage "An der Striegis e.V." mit Hakenkreuzen
Quelle: Polizei

07.01.2007 – Penig
Zwei ca. vier Meter große Hakenkreuze sowie eine SS-Rune in etwa der gleichen Größe waren am Montagmorgen in der Rasenfläche an der Mittelschule auf der Zinnberger Straße sichtbar. Offenbar wurden diese mit den Reifen eines Mopeds am vergangenen Wochenende mutwillig hinterlassen. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.
Quelle: Polizei, Amal Sachsen

10.01.2007 – Geringswalde
An der Eingangstür des Jugendclubs werden rechte Parolen, Runen und ein Hakenkreuz gesprüht.
Quelle: Polizei

10./11.01.2007 - Rochlitz
Mehrere Nazi-Schmierereien u.a. im Bereich des Berufsschultzentrums und am Gymnasium Seminarstraße.
Quelle: Polizei

13./14.01.2007 – Geringswalde
Angriffe auf einen Proberaum in der ehemaligen Schule in Geringswalde. Es werden die Kellerscheiben eingeworfen und ein Brand gelegt. Bereits in der Nacht vom 12.-13.01. soll es zu einem Anschlag auf den Raum mit Brandsätzen gekommen sein.
Quelle: Polizei

13./14.01.2007 – Königsfeld bei Rochlitz
Die Polizei hat in einem Jugendclub in Königsfeld mehr als 40 CDs mit vermutlich rechter Musik beschlagnahmt. Laut Polizei erhielten 15 Personen im Alter von 16 bis 24 Jahren Platzverweise. Vermutet wird, das diese Polizei-Aktion in Verbindung mit den Brandanschlägen in Geringswalde steht.
Quelle:  http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/787407.html

27.01.2007 – Mittweida
20-30 Rechte nehmen an der Gedenkfeier anlässlich des Jahrestages der Befreiung des KZs Auschwitz im Mittweidaer Schwanenpark teil.

03.02.2007 - Geringswalde
Bisher noch unbestätigten Gerüchten zufolge soll es am Abend ein Nazikonzert in der Stadt gegeben haben.
Quelle: Kooperationspartner/Amal

10.02.2007 – Döbeln
Mehrere vermummte Rechtsradikale, mit Flaschen und Holzknüppeln bewaffnet, überfallen das Cafe Courage in Döbeln. Dabei wird die Einrichtung demoliert und zwei Personen leicht verletzt.
Quelle: Döbelner Anzeiger Montag, 12. Februar 2007, Treibhaus e.V. Döbeln

10.02.2007 - Rochlitz
In der Nacht zum Samstag gegen 01.45 Uhr werden drei alternative Jugendliche (16, 17 und 21 Jahre), die in Rochlitz über den Markt in Richtung Burgstraße liefen, von mehreren mutmaßlichn Rechten zuerst verbal attackiert und dann zusammengeschlagen. Die Schläger flüchten mit zwei Pkw unbekannten Typs. Der 16-Jährige und der 21-Jährige werden verletzt und müssen ambulant behandelt werden.
Quelle: Polizei Sachsen, Kooperationspartner/Amal

11.02.2007 - Rochlitz
In der Nacht wird eine junge Frau in Nähe des Kulturhauses aus einem Auto heraus von zwei Rechten zunächst als Zecke" beschimpft. Der Beifahrer packt die Frau und droht ihr, dass sie den N. (beannter Neonazi) in Ruhe lassen sollen, sonst passiere etwas. Ihr wird daraufhin mit der Faust in den Bauch geschlagen. Danach verschwinden die beiden. Anzeige erstattet die junge Frau.
Quelle: Betroffene/Amal

24.02.2007 - Mittweida
Zwischen dem Nachmittag des 24.02. und dem 26.02.2007 mittags wurden erneut die Scheiben des Abgeordnetenbüros des MdB Michael Leutert, das gleichzeitig das Bürgerbüro der DIE LINKE.PDS in Mittweida ist, mit einem Hakenkreuz und SS-Symbolen beschmiert. Es wurde bei der Polizei Strafantrag gegen Unbekannt erstattet.
Quelle: Linkspartei PDS/Amal

02.03.2007 - Mittweida
Unbekannte Täter beschmierten mehrere Wandflächen im Zentrum mit nazistischen Parolen und SS- Runen. Zudem wurde das Gemeindehaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde mit ähnlichen Symbolen beschmiert. Im Stadtgebiet tauchten auch Sprühereien auf, die sich gegen Nazis richten.
Quelle: Amal

06.03.2007 - Mittweida
Nach der Gründung des Bündnisses gegen Rechts in Mittweida bedrohten mehrere Rechte TeilnehmerInnen der Veranstaltung. Die TeilnehmerInnen (meist „ältere“ Leute und drei Jugendliche) waren auf dem Weg zu ihrem abgestellten PKW in Nähe einer Pizzeria. Als sie dort eintrafen, schoss plötzlich ein Auto um die Ecke und schien wenden zu wollen. Die Personen mussten zur Seite springen. Der PKW stoppte und ein sichtlich betrunkener junger Mann stieg aus. Er bewegte sich gezielt auf einen Jugendlichen der Gruppe zu. Auch ein zweiter stieg aus. Der Jugendliche flüchtete vor den zwei Angreifern. Die anderen Personen waren geschockt, eine Frau rannte hinterher, eine andere rief: „Wir holen jetzt die Polizei!“. Daraufhin bewegten sich die Nazis zurück ins Auto, welches eine junge Frau fuhr. Ein Mann, der mit in der Gruppe war, verwickelte einen der Angreifer in ein Gespräch, worauf der Nazi wieder aussteigen wollte. Doch die Fahrerin gab glücklicher Weise Gas, schrie aber noch: „Ihr roten Schweine!“. Mutmaßlich suchten die Nazis an diesem Abend gezielt nach Opfern (TeilnehmerInnen der Veranstaltung).
Quelle: Kooperationspartner/Amal

11.03.2007 - Mittweida
Im Eingangsbereich eines Studentenwohnheims "Am Schwanenteich" schmierten Unbekannte in der Nacht zum Sonntag mit Eddingstift verfassungswidrige Symbole. Dabei handelt es sich u.a. um ein Hakenkreuz und die Parole "Sieg Heil".
Quelle: Polizei Sachsen/Amal

24.03.2007 – Mittweida
Ein junger Mann wird auf der Feldstraße von mehreren Unbekannten angegriffen und zusammengeschlagen weil er ein Punk-Sweatshirt trug.
Quelle: Chemnitzer Mopo 26.03.3007, Polizei

24.03.2007 – Markersdorf
Versuchter Überfall auf eine Gebutstagsparty. Ca. 10 Personen versuchen in die Turnhalle einzudringen, die Feiernden verbarrikadieren sich. Daraufhin kommt es zu Sachbeschädigungen vor der Halle.
Quelle: Polizei

23./24.03.2007 - Mühlau
Unbekannte verwüsten den Asia-Imbiss an der Leipziger Straße.
Quelle: Polizei

02.04.2007 - Mittweida
Ein 21-Jähriger wird von zwei Männer gefragt, ob er eine Zecke sei, fast gleichzeitig erhielt der junge Mann einen Faustschlag ins Gesicht und wurde leicht verletzt.
Quelle: Polizei

03.04.2007 - Mittweida
Eine Fensterscheibe des Bürger- und Abgeordnetenbüros von MdB Michael Leutert wird eingeschlagen.
Quelle: Bürgerbüro

05.04.2007 – Mittweida
Fünf Studenten werden auf der Rochlitzer Straße/Technikumplatz von zwei Nazis angegriffen. Sie erhielten Fußtritte und Faustschläge, wodurch einige der angegriffenen Studenten zu Boden gingen. Einer wurde am Boden liegend getreten.
Quelle: Polizei

08.04.2007 - Mittweida
In der Nacht zum Ostersonntag werden erneut die Scheiben des PDS-Abgeordnetenbüros eingeschlagen. Es handelt sich dabei um den 5. Anschlag seit Dezember vergangenen Jahres. Seit Eröffnung des Büros im April 2005 ist das bereits der 8. Übergriff.
Außerdem werden Scheiben an 3 Dönergeschäften eingeworfen.
Quelle: Bürgerbüro, Polizei
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