Dortmund: Kundgebung für Dominque Kouamadio

Bündnis Dominique Kouamadio 16.04.2007 16:57 Themen: Antifa Antirassismus
Am 14.04.2006 wurde der 23-jährige Kongolese Dominique Kouamadio in Dortmund-Eving von einem Polizisten erschossen. Sowohl die Dortmunder Staatsanwaltschaft als auch die Oberstaatsanwaltschaft in Hamm haben – trotz einer ganzen Reihe offener Fragen – die Eröffnung eines Verfahrens gegen den Todesschützen wegen angeblicher Notwehr abgelehnt. Deshalb fand am ersten Jahrestag von Dominiques Tod an dem Ort, an dem er gestorben ist, eine Gedenkkundgebung statt, um an ihn zu erinnern und zum wiederholten Mal die Aufklärung der Todesumstände zu fordern.
Am 14.04.2006 wurde der 23-jährige Kongolese Dominique Kouamadio in Dortmund-Eving vor einem Kiosk von einem Polizisten erschossen. Auch wenn Dominique ein Messer dabei hatte und der Kioskbesitzer deshalb die Polizei rief, war die Situation, als die Polizeibeamten an dem Ort eintrafen, selbst nach ihren eigenen Angaben ruhig. Kurze Zeit später wurde Dominique von einem der Polizisten mit zwei schnell hintereinander abgegebenen Schüssen getötet, die ihn ins Bein und ins Herz trafen. Bis heute ist nicht geklärt, warum die Situation eskalierte und Dominique erschossen wurde.
Etwa 70 – 80 Personen versammelten sich am ersten Jahrestag von Dominiques Tod, um um ihn zu trauern und erneut eine lückenlose Aufklärung zu fordern – bereits einige Tage nach seinem Tod hatte eine Demonstration mit etwa 500 TeilnehmerInnen und am 09.12. letzten Jahres eine Demonstration mit etwa 350 Personen die Eröffnung eines Verfahrens gegen den Todesschützen fgefordert.
In verschiedenen Redebeiträgen wurde an Dominique – der auch ein begabter Hip-Hop-Künstler war – erinnert; FreundInnen und Bekannte versprachen, ihn nicht zu vergessen und solange für eine Aufklärung zu kämpfen, bis die Forderung erfüllt ist. Weitere RednerInnen wiesen auf die Geschichte der Kolonialisierung Afrikas und der Sklaverei hin und stellten Bezüge zu der alltägliche Diskriminierung und dem Rassismus her, den sie hier erleben. In Beiträgen von anderen – wie von einem Redner der Dessauer Initiative in Gedenken an Oury Jalloh – wurde an andere Opfer von Polizeibrutalität und rassistischer Gewalt erinnert – insbesondere an Oury Jalloh, der im Januar 2005 an Händen und Füßen gefesselt in einer Polizeizelle in Dessau verbrannte.
Von den Anwälten der Schwester Dominiques wurde mittlerweile ein Antrag auf Klageerzwingung beim Oberlandesgericht Hamm gestellt.
Wir fordern die sofortige Aufnahme eines Verfahrens gegen den Todesschützen und die Aufklärung von Dominiques Tod, damit es nicht zu einer Straflosigkeit für den Todesschützen kommt. Tötungen durch die Polizei dürfen nicht zur Normalität werden!
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