Bochum: Studierende besetzen alten HBF
Bochum. Im Rahmen des bundesweiten Vernetzungstreffens gegen Studiengebühren haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen Mitternacht über 200 AktivistInnen ein leerstehendes Gebäude des ehemaligen Hauptbahnhofs in der Bochumer Innenstadt besetzt. Das Haus an der Ecke
Viktoriastraße/Konrad-Adenauer-Platz ist zur Stunde in einen selbstbestimmten Freiraum verwandelt worden, und die Studierenden feiern eine Party. An der demonstrativen Aktion nehmen unter anderem Studierende aus Berlin, Bochum, Chemnitz, Darmstadt, Duisburg, Essen,
Frankfurt, Gießen, Hamburg, Köln, Münster und Paderborn teil.
Viktoriastraße/Konrad-Adenauer-Platz ist zur Stunde in einen selbstbestimmten Freiraum verwandelt worden, und die Studierenden feiern eine Party. An der demonstrativen Aktion nehmen unter anderem Studierende aus Berlin, Bochum, Chemnitz, Darmstadt, Duisburg, Essen,
Frankfurt, Gießen, Hamburg, Köln, Münster und Paderborn teil.
"Mit der Besetzung wollen wir unsere Solidarität mit der Freien Uni Bochum ausdrücken, die Ende Januar gewaltsam geräumt wurde", sagt Fredrik Dehnerdt vom bundesweiten Aktionsbündnis gegen Studiengebühren. "Überall werden studentische Freiräume angegriffen und selbstbestimmtes Leben und Lernen unmöglich gemacht. Aber das lassen wir uns nicht einfach so gefallen. Als Aktionsbündnis rufen wir nicht nur zum Demonstrieren, Klagen und Boykottieren auf. Entscheidend in unserem Kampf für ein gerechtes Bildungs- und Sozialsystem ist es auch, Freiräume zurück zu erobern und neue zu schaffen."
Die BildungsaktivistInnen fordern außerdem die Abschaffung der Studiengebühren insgesamt, ein solidarisches Bildungs- und Sozialsystem sowie die radikale Demokratisierung der Hochschulen und der Gesellschaft.
Mit der temporären Aneignung des ehemaligen Bochumer Hauptbahnhof-Gebäudes weisen die studentischen AktivistInnen außerdem auf die katastrophalen Bedingungen hin, unter denen Studiengebühren erhoben werden. "Wir unterstützen die Forderung der Bochumer
Studierenden, die Studiengebühren für das laufende Semester auszusetzen", so Fredrik Dehnerdt weiter.
"Wir freuen über dieses deutliche Zeichen der bundesweiten Solidarität", sagt eine Aktive der Freien Uni Bochum. "Der heutige Abend zeigt einmal mehr, wie gut die studentische Protestbewegung inzwischen vernetzt ist. Wir nehmen den Schwung aus den Massenprotesten vergangenen Semester mit in einen neuen Protestsommer: Das Vernetzungstreffen hat beschlossen, zu den Aktivitäten gegen die Hochschulrektorenkonferenz Anfang Mai in Gießen zu mobilisieren."
Unter dem Motto "Block HRK" rufen bereits das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, die Landes-ASten-Konferenz Hessen und Gewerkschaftsorganisationen zu einer dreitägigen Gegenveranstaltung vom 2. bis 4. Mai in Gießen auf. Ebenso werden sich die Studierenden
an den Protesten anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm Anfang Juni beteiligen.
Im Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) sind etwa 300 Organisationen vertreten, die sich auf Grundlage des „Krefelder Aufrufs“ gegen jede Form von Studiengebühren aussprechen. Es unterstützt Aktivitäten vor Ort und führt bundesweite Kampagnen für ein gebührenfreies Studium durch. Siehe: http://www.abs-bund.de
Die Freie Universität Bochum wurde am 22. Mai 2006 von Studierenden der Ruhr-Universität Bochum im Zuge der Proteste gegen Studiengebühren gegründet. Acht Monate lang hatte sich das besetzte "Querforum West" zu einem selbstorganisierten Veranstaltungszentrum auf dem Bochumer Uni-Campus entwickelt, in dem Vorlesungen, Workshops, Seminare und Kulturveranstaltungen stattfanden. Am 31.01.2007 wurde die Freie Uni von zwei Polizei-Hundertschaften gestürmt und geräumt. Seitdem treffen sich die Aktiven der Freien Uni in unterschiedlichen Räumlichkeiten, um die Angebote der FUB aufrecht zu erhalten und weiter für studentische Freiräume auf dem Bochumer Uni-Campus zu kämpfen. Siehe: http://www.freie-uni-bochum.de
Die BildungsaktivistInnen fordern außerdem die Abschaffung der Studiengebühren insgesamt, ein solidarisches Bildungs- und Sozialsystem sowie die radikale Demokratisierung der Hochschulen und der Gesellschaft.
Mit der temporären Aneignung des ehemaligen Bochumer Hauptbahnhof-Gebäudes weisen die studentischen AktivistInnen außerdem auf die katastrophalen Bedingungen hin, unter denen Studiengebühren erhoben werden. "Wir unterstützen die Forderung der Bochumer
Studierenden, die Studiengebühren für das laufende Semester auszusetzen", so Fredrik Dehnerdt weiter.
"Wir freuen über dieses deutliche Zeichen der bundesweiten Solidarität", sagt eine Aktive der Freien Uni Bochum. "Der heutige Abend zeigt einmal mehr, wie gut die studentische Protestbewegung inzwischen vernetzt ist. Wir nehmen den Schwung aus den Massenprotesten vergangenen Semester mit in einen neuen Protestsommer: Das Vernetzungstreffen hat beschlossen, zu den Aktivitäten gegen die Hochschulrektorenkonferenz Anfang Mai in Gießen zu mobilisieren."
Unter dem Motto "Block HRK" rufen bereits das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, die Landes-ASten-Konferenz Hessen und Gewerkschaftsorganisationen zu einer dreitägigen Gegenveranstaltung vom 2. bis 4. Mai in Gießen auf. Ebenso werden sich die Studierenden
an den Protesten anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm Anfang Juni beteiligen.
Im Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) sind etwa 300 Organisationen vertreten, die sich auf Grundlage des „Krefelder Aufrufs“ gegen jede Form von Studiengebühren aussprechen. Es unterstützt Aktivitäten vor Ort und führt bundesweite Kampagnen für ein gebührenfreies Studium durch. Siehe: http://www.abs-bund.de
Die Freie Universität Bochum wurde am 22. Mai 2006 von Studierenden der Ruhr-Universität Bochum im Zuge der Proteste gegen Studiengebühren gegründet. Acht Monate lang hatte sich das besetzte "Querforum West" zu einem selbstorganisierten Veranstaltungszentrum auf dem Bochumer Uni-Campus entwickelt, in dem Vorlesungen, Workshops, Seminare und Kulturveranstaltungen stattfanden. Am 31.01.2007 wurde die Freie Uni von zwei Polizei-Hundertschaften gestürmt und geräumt. Seitdem treffen sich die Aktiven der Freien Uni in unterschiedlichen Räumlichkeiten, um die Angebote der FUB aufrecht zu erhalten und weiter für studentische Freiräume auf dem Bochumer Uni-Campus zu kämpfen. Siehe: http://www.freie-uni-bochum.de
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Ergänzungen
Auch Bochum: ActionWeek bekommt Polizeibesuch
Burschenschaftler provozieren Polizeieinsatz an der Ruhr-Uni
Polizei will Personalien - Rebel Clowns Army greift ein
BURSCHIS UND POLIZEI WOLLEN PERSONALIEN - REBEL CLOWN ARMY GREIFT EIN
Das bundesweite Vernetzungstreffen gegen Studiengebühren auf dem Bochumer Uni-Campus ist heute Abend von der Polizei aufgesucht worden. Etwa 15 bis 20 Beamte, die mit Schlagstöcken und Pistolen bewaffnet waren, wollten durchsetzen, dass die Personalien von allen auf beim Vernetzungstreffen anwesenden Personen aufgenommen werden.
Die Begründung: Offensichtlich hat ein Mitglied der schlagenden rechtsaußen-Burschenschaft Arminia die Polizei gerufen. Der Burschi hat gegenüber der Polizei behauptet, ihm sei seine blau-weiß-schwarze Schärpe weggenommen worden, und der Tatverdächtige habe sich in das Vernetzungstreffen geflüchtet.
Die Polizei machte daraufhin in einer Ansage an der Vernetzungstreffen klar: Sie werte das angebliche Wegnehmen der Schärpe als einen “bewaffneten Raubüberfall”. Schließlich sei die Schärpe mit einem Messer durchgeschnitten worden. Weil es sich damit um ein Verbrechen handle, das nicht unter einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bestraft werden kann, sei es verhältnismäßig, die Personalien der etwa 50 zu diesem Zeitpunkt auf der GB-Wiese anwesenden Personen aufzunehmen.
Als die Situation angespannter wurde und die PolizistInnen den Studierenden verbieten wollten, die Wiese vor dem Gebäude GB zu verlassen, kamen die neu gegründeten Bochumer Gaggles der “Rebel Clown Army” zu einem ersten Einsatz. Durch die direkten Aktionen (Clown-Marsch durch die Polizei-Absperrung, Anschleichübungen, Polizei-Einkesseln, Gruppenfoto mit Bulle, Polizei-Verfolgung und Polizei-Imitation etc.) wurde die Lage für die BeamtInnen schnell so unübersichtlich, dass sie nicht mehr sagen konnten, wer überhaupt zu der ursprünglich auf der Wiese festgesetzten Gruppe gehörte.
Nach etwa zwei Stunden, in denen die sichtlich genervten Polizeikräfte beständig von den Clowns bespielt und in ihrer Autorität delegitimiert worden sind, hat die Polizei die Operation abgebrochen. Nach einer Rücksprache mit (oder auf Anweisung?) der Staatsanwaltschaft sind die von Clowns verfolgten PolizistInnen dann fast ohne Kommentar in ihre Six-Packs eingestiegen und weggefahren. Die letzten Worte eines bespielten Polizisten zu den verfolgenden Clowns während dem Rückzug: “Ihr habt doch bekommen, was ihr wollt. Jetzt ist doch gut!” Der völlig unverhältnismäßige Versuch der Polizei, an die Personalien des versammelten bundesweiten Vernetzungstreffens zu kommen, ist erfolgreich verhindert worden.
Aktueller Stand 2:00 Uhr
Aktuelle Fotos von der Besetzung
Noch mehr Fotos
Aktueller Stand 6:20
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
viva rebellion und die rebel clowns army — eine rebellin