Grab von Willi Graf geschändet

Hoch 12.04.2007 22:26 Themen: Antifa Medien
Letzten Samstag, den 7.4.2007, ist das Grab des Widerstandskämpfers und Mitglied der Weißen Rose, Willi Graf in Saarbrücken geschändet worden. Ein Artikel hierzu erschien erst am darauffolgenden Mittwoch und die Polizei leugnet mal wieder einen rechten Hintergrund. Dieses Verhalten der saarländischen Behörden hat kontinuität. Schon seit Jahren werden Friedhofsschändungen und gewaltätge Übergriffe im Saarland von der Polizei und der Politik systematisch geleugnet.

Willi Grafs Grab geschändet - und wieder warens nicht die Rechten

In der Nacht vom 7.04.2007 auf den 8.04.2007 bekam der St.Johan Friedhof in Saarbrücken Besuch. Die Besucher waren diesmal jedoch andere. Das Klientel dieses Abends waren weder verfrühte Sonntagsspaziergänger noch der örtliche Satanisten-club, sondern Nazis. Und diese kamen auch nicht um ihre verstorbenen Großeltern zu Besuchen (selbige liegen hoffentlich irgendwo zwichen Stalingrad und Sibirien), sonder sie kamen um das Grab von Willi Graf zu schänden. Das Ergebnis konne man Tags darauf begutachten.
Was einem halbwegs klar denkendem Menschen sofort übel auftöst scheint Für die Zeitung nicht von besonderem Interesse zu sein. In der Dienstags-Ausgabe(die die nächste war, da Montag feiertag war) fand man lediglich einen Bericht eines Ostermarsches "Gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr, den Irak-Krieg, für Abrüstung und Frieden in der Welt"(SZ vom 10.04.2007 Regional-Teil) mit sage uns schreibe 100 Teilnehmern. Ert die Mittwohsausgabe ließ sich dann dazu herab über die Schändung zu berichten. Und wie berichtet wurde. Nachdem der Artikel eindrucksvoll beshrieb, dass wohl geziehlt gegen das Grab von Willi Graf vorgegangen wurde, da alle anderen Gräber veschont blieben, kam der Satz, auf den man als regelmäßiger lser dieser Zeitung gewartet hat:"Die Polizei konnte keine Angaben darüber machen, ob die Tat einen rechtsradikalen Hintergrund hat."(SZ vom 11.04.2007 Regional-Teil). Der Artikel wurde dann mit einer Kurzbiogaphie Willi Graf's beendet und noch die Telefonnummer der Polizei dazugedruckt, falls jemand Hinweise hätte. Vielleicht kommen da ja dann doch die verfrühten Osterspaziergänger oder die Satanisten ins Spiel. Was aber viel wichtiger ist: In Saarbrücken (wie im rest des Saarlands selbstverständlich auch) gab es keine rechten Straftaten. Das Image ist geretet und man kann sich auf den nächsten Ostermarsch freuen.


Das Leugnen rechter Straftaten - oder - Was im Sarland so alles zum guten Ton gehört

Das Leugnen einer rechten Motivation hinter Straftaten aller Art hat im Saarland kontinuität. Wird ein Jüdischer Fridhof geschändet, wie 1998 in Sötern, dann dauert es nicht lange, bis von Gemeindemitgliedern oder Polizeibeamten Sätze wie "Das können auch Jugendliche gewesen sein, die leicht alkoholisiert sind"(SZ vom 13.11.1998 Lokal-Teil St. Wendel)zu hören sind, geäußerte Verdächte werden damit relativiert, dass "Hakenkreuze oder andere Schmierereien...jedoch nicht zu entdecken."(SZ vom 7.12.2000 Lokal-Teil Saarbrücken)sind. Doch die Reihe der rethorischen Glanzleistungen bricht noch lange nicht ab. Nachdem der jüdische Friedhof in Neunkirchen zum zweiten mal innerhalb eines Jahres verwüstet wurde und die Täter diesmal dann auf Hakenkreuze und dergleichen verzichteten wurde es ihnen auch sofort von OB Friedrich Decker gedankt, denn: "Einen Zusammenhang mit dem Stimmengewinn der NDP bei der Landtagswahl (in Neunkirchen 5,6 Prozent) will Decker nicht herstellen."(SZ vom 08.09.2004 Lokal-Teil Neunkirchen).Die Liste lässt sich weiterführen. Doch nicht nur beim verwüsten von Friedhöfen sind sich Polizei, Politik und Presse um keine Lüge zu schade. Und auch vor der Syntax wird nicht alt gemacht, denn "Sie trugen Fußballtrikots, und Springerstiefel alleine reichen als Verdachtsmoment nicht aus."(SZ vom 20.06.2006 Lokal-Teil Neunkirchen), wie die neunkircher Polizei stolz zu verkünden wusste, nachdem ein Jugendlicher nach dem Fußball-WM-spiel Deutschland-Polen aus einer Gruppe stadtbekannter Neonazis angegriffen wurde. Eine weitere Glanzleistung der neunkircher Polizei ist hier nachzulesen. Kleine Hoffnungsschimmer, wie die Demo gegen Repression in Saarbrücken, lassen hoffen, dass es in Zukunft im Saarland wenigstens ein paar wenige Menschen geben wird, die REchtsextremismus thematisiren.

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Ergänzungen

hmmm

hää 13.04.2007 - 11:46
"Großeltern zu Besuchen (selbige liegen hoffentlich irgendwo zwichen Stalingrad und Sibirien)"

Der Satz is echt kacke man, dass irgendwelche leute aus der Stalingrad Schlacht Anti-Nazi Parolen machen is ja noch ganz witzig, aber wenn man das echt ernst meint so wie du, ist man wirklich übers ziel hinaus geschossen .)

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cryin shame

t 12.04.2007 - 22:39
das von filbinger steht immer noch ;-P

die großeltern....

@hää 13.04.2007 - 14:16
mit den "großeltern" werden wohl eher die geistigen großeltern gemeint sein ;)

hmm

hää 17.04.2007 - 02:40
ganze ehrlich? halt doch die klappe... stalingrad bzw der komplette russlandfeltzug war die wende im krieg und da kann mensch dies schon so sagen finde ich... wenn stlingrad bzw. der komplette russlandfeldzug net da gewesen wäre könnten wir vlt hier nicht diskutieren....... DENK MAL DRÜBER NACH!

lieber ne szene spalten als es mit deppen aushalten - ohne scherz jetzt!