Coca braucht keine Cola

diverse 11.04.2007 22:28 Themen: Biopolitik Soziale Kämpfe Ökologie
Die bolivianischen Koka-Bauern legen sich mit einem der mächtigsten Konzerne der Welt an. Sie wollen dem Multi Coca-Cola den Gebrauch des Wortes „Coca“ verbieten lassen; in Chiapas vergeudet der Killerkonzern kostbares Trinkwasser; in Kolumbien nehmen die Drohungen gegen Gewerkschafter kein Ende: Zeit für ein Fakten über die Coca Cola Company und auch über die Coca: Denn die Coca braucht nicht Coca Cola, aber der Multi ...
SO IST COCA -COLA
von: Marta Monasterio Martín , Madrid

Das Bild von Coca-Cola, einer der ersten Investoren, wird in den öffentlichen Kommunikationsmedien so gut wie nicht hinterfragt. Dennoch aber weist der Konzern eine von Misbräuchlichkeiten und Straflosigkeit geprägte Geschichte auf.

"Eine Cola, ein Lächeln, das Leben wird licht; eine Coca-Cola zum kämpfen, so will ich sein; ich will die Welt ewig lächeln sehen...Coca-Cola!; das ist mehr als die Prägung einer Werbeanzeige, es ist das infantile Spiel, dessen Refrain die Kinder seit einem Jahrzehnt auf den Schulhöfen anstimmen. Es ist eine Veranschaulichung dessen, was die Coca-Cola-Company, Hersteller von Erfrischungsgetränken, seit ihrer Entstehung vor 120 Jahren begonnen hat und was sie heute noch immer mit grossem Erfolg betreibt. Denn weit über den Charakter Coca-Cola´s als blosse Erfrischung, wurde der Name zu einem Eigenwesen, zu einem globalen Bild und Viele bezeichnen sie sogar als einen Lebensstil. Nicht umsonst inverstiert der Unternehmensgigant ein Viertel seiner jährlichen Einnahmen (2003 ca. 5.000 Millionen Dollar) in die öffentliche Promotion, durch welche ein sauberes, soziales und grünes Image geschaffen werden soll und mit der die Menschen vom einzigartigen Geschmack, dem magischen Rezept und dem extrem hohen Erfrischungs,-und Gesundheitswert der Coca-Brause überzeugt werden sollen.

Aber in der Geschichte des meist bekannten Erfrischungsgetränks der Welt, ist nicht alles ein Lächeln. Der Multi macht Front gegen zahlreiche Anklagen, Skandale und Prozesse wegen der Verletzung von Menschen, -Arbeits, -und Umweltrechten. Gegenwärtig muss sein Marketingmanagement die schlechte Öffentlichkeit, die er erlangt hat wie z.B. laut dem Multinationalen Monitor von 2001 und 2004, eines der weltweit schlimmsten Unternehmen zu sein, geradebiegen.

DIE GEHEIMFORMEL

Die Coca-Cola-Company hat ein Handelsimperium auf weltweiter Ebene geschaffen; sie verkauft an die 400 Getränkemarken ( von Erfrischungsgetränken, Tafelwassern und Saft bis hin zu Tee und Kaffees ) in mehr als 200 Ländern und kontrolliert damit 50% des Weltmarkts im Bereich der mit Kohlesäure versetzten Getränke. 2005 betrug ihre Gewinnspanne 15.000 Millionen Dollar und täglich werden überall auf der Welt mehr als 1 Million Flaschen oder Dosen Coca-Cola getrunken; 12.500 jede Sekunde.

Die Formel: 1. Das Unternehmen sein, das in der gesamten Geschichte der Publizität das meiste Geld verdient hat; 2. Sich mit mächtigen Verbündeten umgeben, sowohl Lobiisten des Unternehmertums als auch der politischen Klasse ( 2004 investierten die Coca-Cola Company und Coca-Cola Enterprise 550.000 Dollar für die us-amerikanische Wahlkampfkampagne: 70% für die Republikanerpartei und 30% für die Demokraten/innen); 3. Sämtliche sozialen Verantwortlichkeiten an die beim Hauptunternehmen unter Vertrag stehenden Firmen (Abfüllereien und Verteiler ) delegieren, ohne weder die von diesen begangenen Taten auf sich zunehmen noch gar rechtliche Verurteilungen dieser Taten einzuführen.
Die Missbräuchlichkeiten, Menschen,-und Arbeitsrechtsverletzungen zeigen sich in verschiedenen Szenarien. Laut Darstellung der Beobachtungsorganisation transnationaler Korporationen, IDEAS, steht die Coca-Cola-Company wegen "ihrer Politik der Kostenreduzierung auf Basis von Untervergabeverträgen,der Eliminierung von Gewerkschaftsorganisationen und der Konzentration der Produktion auf ein Minimum an Abfüller/innen unter Kritik. So liegen etwa in der Firma Auburndale (Florida) die Löhne weit unter dem in diesem Sektor üblichen Durchschnitt, es gibt keine Pensionspläne und die Gesundheitsversorgung ist viermal teurer als in anderen Unternehmen. Ausserdem werden endlos Zeitverträge eingesetzt ( 2005 wurden 24% der Festverträge durch sie ersetzt ), dabei gibt es keinerlei Absicherungen im Krankheitsfall. Zu diesen Anklagen summieren sich die Angriffe auf Gewerschafter/innen. Coca Cola wird sowohl direkt wie indirekt angeklagt, seine Arbeiter/innen einzuschüchtern, zu bedrohen, zu erpressen und sogar zu ermorden. Dazu einige Beispiele:
In der TÜRKEI klagten 2005 14 Fahrer der Firma und ihre Familien an, von einem speziellen Zweig der Polizei, auf Anweisung Coca Colas eingeschüchtert und gefoltert worden zu sein.
Im pakistanischen PUNJAB wurden 2001 ArbeiterInnen der CCC entlassen, weil sie gegen den herrschenden Personalmangel protestiert hatten ( sie mussten jedoch später aufgrund eines Gerichtsentscheids wieder eigestellt werden).
In NICARAGUA klagte die Einheitsgewerkschaft der ArbeiterInnen den Multi 2005 wegen der Verweigerung des Rechts der Belegschaft des Coca-Cola- Abfüllbetriebs PANAMCO sich zu organisieren, Drohungen und illegalen Entlassungen an.

MORD AN GEWERKSCHAFTERN

Der Fall Kolumbiens ist besonders extrem. Die Nationale Gewerkschaft der ArbeiterInnen der Lebensmittelindustrie Kolumbien (SINALTRAINAL) klagt an, dass die Coca Cola Company ihre Gewerkschafter/innen über ihre Untervergabeverträgen stehenden Abfüllereien von Todesschwadronen einschüchtern und foltern lässt. Seit 1990 wurden acht Angstellte des Coca Cola-Abfüllbetriebs von Paramilitärs ermordet; 48 waren gezwungen Schutzmassnahmen zu ergreifen und weitere 65 erhielten Todesdrohungen; siehe hierzu: www.nuevacolombia.de und www.kolumbienkampagne.de und von von kanalB:  http://de.indymedia.org/2006/05/148469.shtml

COLA SPUCKT AUF DIE NATUR

Auf der anderen Seite mehren sich die Proteste wegen Umweltdelikten des Multis und derzerstörerischen Wasserverschwendung seiner Abfüllbetriebe. Für die Herstellung von einem Liter Cola werden 3 Liter Waser benötigt; das zwingt den Killerkonzern dazu, sich der Grundwasserressourcen auf der ganzen Welt zu bemächtigen. Die unterirdischen Wasserreserven können sich über mehrere Quadratkilometer erstrecken und sind in vielen Fällen überlebenswichtig für die ansässigen Gemeinden/Gemeinschaften.

So z.B. in INDIEN, in Staaten wie Kerala und Rajastán, wo Coca Cola die Verursachung der Wasserknappheit in Zonen, die bereits von Dürren heimgesucht sind, angelastet wird; die Konsequenz der verschwendung ist die Dehydrierung der Gemeinden, ausgetrocknete Brunnen und die Zerstörung der lokalen Landwirtschaft. Allein in der Gemeinde Plachimada in Kerala förderte Coca Cola 1,5 Millionen Liter unterirdisches Wasser und wird dort nicht nur der Verschwendung sondern auch der Verschmutzung des Wassers in der Region angeklagt; siehe hierzu:  http://de.indymedia.org//2003/06/55617.shtml und
 http://www.indiaresource.org/campaigns/coke/2004/baliamehdiganjmarch.html
Indien: Cola-Wasser und Blutzölle:  http://de.indymedia.org/2006/03/141636.shtml
Auch PANAMA hat eine Verschmutzung seines Wassers aufrund der Aktivitäten der dortigen Abfüllereien erlitten: 2003 wurde Coca-Cola zur Zahlung von 300.000 Dollar wegen Verschmutzung des Río Matasnillo und der Bucht von Panamá mit 1,5 Kubikmetern roter Tinte, die die CCC bei der Herstellung ihrer Fruchtsäfte verwendet, verurteilt.

Ein zusätzliches ökologisches Problem weltweit, stellen ausserdem die Einwegverpackungen dar, die zu einer Anhäufung von "solidem Müll" führen, ganz besonders im Fall der Aluminiumdosen (die durchaus nicht all überall auf diesem Planeten receycelt werden ) ( und die z.B. in Spanien 34% aller CCC-Produkte ausmachen ). Von den nicht receycelten Millionen Plastikflaschen ganz zu schweigen.
Zusätzlich damit ist die Coca-Cola-Company einer der grössten Umweltverschmutzer der Welt.

DER ANFANG VOM ENDE?

Das Coca-Cola-Imperium sieht sich in allen Winkeln der Welt mit Opposition konfrontiert.
Die Events welche der Konzern organisiert und gesponsort hat ( wie die FIFA oder die Olympischen Spiele im Winter 2006, bei denen er sein vitalstes und freundlichsten Gesicht zeigte, waren von öffentlichen Protesten und Demonstrationen gekennzeichnet. NGO´s und Soziale Bewegungen klagten durch zahlreiche Infos, die über die ganze Welt verteilt wurden, "das andere Gesicht von Coca Cola"an. Die Protestaktionen und der Boykott von Produkten der CCC wachsen und führen nicht nur einem Imageschaden der Marke sondern auch zu realen Konsequenzen für die Konten des Killer-Konzerns: Coca Cola hat inzwischen fünf Abnahmeverträge mit us-amerikanischen Universitäten verloren, darunter die Unis von Michigan und New York, die den Verkauf von CCC-Produkten wegen der in Kolumbien und Indien begangenen Missbräuchlichkeiten verboten haben. In Indien musste der Konzern bei der Schliessung einer Abfüllerei zusehen, weil Campesin@s/Bauern und Frauen unter Druck gesetzt worden waren.
Aber auch in Europa finden sich Beispiele: das Italienische Netz Neue Gemeinde, das mehr als 10 Ortschaften umfasst, hat Coca Cola aus der Verwaltung, den Schulen, Institutionen und Kantinen verbannt.
Anmerkg: In Deutschland glänzt die Uni Köln mit einer Vertragsaufkündigung; siehe:  http://de.indymedia.org/2006/07/151799.shtml. Überall treten Personen, gesellschaftliche Netze, Gemeinden, Foren und Karavanen in Erscheinung, die für eine andere Konsumweise eintreten und die sich entschlossen haben, Coca Cola die Dinge nicht so einfach zu machen. Ihre Liste ist lang und wird immer länger.
( Quelle:  http://www.diagonalperiodico.net/article3220.html )

LINKSAMMLUNG zu Coca Cola
 http://de.indymedia.org/2003/02/40635.shtml
www.cokewatsch.org

Nur einige der Fronten:
Cola-Front : USA / México
 http://www.de.indymedia.org/2005/01/104268.shtml
Coca Cola- Boykott in ChIAPAS
 http://de.indymedia.org/2005/01/103259.shtml
Forum internationle Anklage Coca Cola in Mumbai:
 http://colombia.indymedia.org/news/2004/01/9158.php

CHIAPAS GEGEN COCA COLA
Hermann Bellinghausen; 25. März 07
per 25 mar 2007
Über dem von der Junta der Guten Regierung (JBG) von Oventiv durchgesetzten Kommunalen Öko-Reservat auf dem Hügel von Huitepec, befindet sich eine Niederlassung der Coca Cola Company . Die CCC verbraucht dort direkt mindestens 5 Liter Grundwasser pro Sekunde, das sie abgefüllt als Flaschenwasser verkauft. Damit entzieht der Raubaukonzern damit den drei Ortschaften San Juan Chamula, Zinacantán und San Cristóbal de las Casas wertvolles Trinkwasser. In Chiapas existieren wegen der Wassernutzung,-und Verteilung schwere Konflikte und Konfrontationen unter den Gemeinden; während manchmal jemand wegen eines Brunnens getötet wird, oder die Benutzung wegen einer gechuldeten Gebühr von 50 Pesos untersagt wird, verbraucht die Coca Cola Company das meiste Wasser von allen Unternehmen im Staat und erhält dafür sämtliche Begünstigungen.
 http://www.jornada.unam.mx/2007/03/24/index.php?section=politica&article
 http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/297544/index.php
¡¡Desenmascaremos a la Coca Cola. Tomemos Conciencia.!!
 http://www.ciepac.org/campanas/boicotcoca.php
Foro. Todo sobre la mesa -> Juicio a la Coca Cola
 http://www.ciepac.org/foros/viewforum.php?f=2
Documentos boicot cocacola
 http://www.ciepac.org/campanas/cocacola/documentos.php
Campañas de Boicot a la Coca Cola en el Mundo
enlaces:
 http://www.laneta.apc.org/ciepac/archivo/otras%20temas/campanas/boicot-c

MAMA COCA BRAUCHT KEINE KILLER-COLA-COMPANY

BOLIVIEN: Die bolivianischen Koka-Bauern, die sich kürzlich in der "Koka-Kommission" organisierten, wollen mit dem Verbot des Wortes "Coca" für die Cola-Copmpany erreichen, dass die Koka-Pflanze als „erneuerbarer, wirtschaftlicher und strategischer Rohstoff“ im neuen Grundgesetz des Landes festgeschrieben wird, da der Strauch zum kulturellen Erbe der Indios gehört. Evo Morales, der erste indigene Präsident des Landes, hatte bereits mehrfach angekündigt, den Anbau der Kokapflanze in diesem Jahr von 12.000 auf 20.000 Hektar ausweiten zu wollen.

Der Hauptkontrahent der "Mama Coca", dem Heiligtum der Anden, ist die Entartung der Pflanze zur Chemiepantsche Kokain, bzw. derinternationale Drogenhandel, der besonders von den USA - angeblich - bekämpft wird. Das hierzu eingesetzte Mittel der Besprühung der Cocaanbaugebiete mit hochgiftigen Chemikalien, runiert nicht nur die Existenz der Cocaleros ( der Coca anbauenden Kleinbauern ) sondern selbstredend die Natur und die Gesundheit der Menschen und Tiere in den betroffenen Gebieten. ( siehe hierzu auch:
Besprühungen der KOKA:  http://de.indymedia.org/2003/12/70203.shtml
Kolumbien:Verbrannte Erde
 http://de.indymedia.org/2004/09/95022.shtml und  http://de.indymedia.org/2004/05/83729.shtml ).
Nach dem jüngsten Drogenbericht des US-Außenministeriums hat Bolivien im vergangenen Jahr kaum Fortschritte bei der Vernichtung der Koka-Anbauflächen und der Schließung der Koka-Labore erzielt. Für Präsident Morales, früher Leiter der Gewerkschaft der Kokabauern, ist der Kokainkonsum ein Problem der Industriestaaten, das auch dort gelöst werden muss. „Für uns gehört Koka zur Kultur und zur nationalen Identität“, rechtfertigte er die bolivianische Haltung.

PERU: COCALEROS DROHEN MIT AUSWEITUNG DER BLOCKADEN IN DER SELVA
Diario El Comercio, Lima; 04.April 07
Nach der Ankündigung von Präsident Alan García die Zerstörung der "illegalen" Cocaanbauflächen zu intensivieren, ist die Spannung in der Stadt Tocache (San Martín) spürbar gestiegen. Während Cocalero-Führer der Flusstäler des Apurímac, Ene (VRAE) und Aguaytía auf ev. Ergebnisse warten, die ihr Vertreter Satalaya Apagueño aus Lima mitbringen könnte, wo er sich um ein Treffen mit Agrarminister Juan José Salazar bemüht, wird gleichzeitig davor gewarnt, dass bei einem Nichtzustandekommen von Verhandlungen, die Strassenbolckaden intensiviert werden könnten. Indessen spitzt die Lage sich auch in dem Tal von Monzón zu, wo die Ausrottung der Cocapflanzungen als nächstes erwartet wird. Bei alledem ist klar, dass die Verbindungen der Anti-Drogenpolizei zu den Narcotraficantes (Drogenhändlern) weiterbestehen.
 http://clajadep.lahaine.org/articulo.php?p=8162&more=1&c=1

FEIGE AUSROTTUNG ERKLÄRUNG DER COCALEROS VON PERU
Aus der NATIONALEN STELLUNGNAHME der Agropecuarios der Cuencas Cocaleras del Perú

Die Nationale Konföderation der Coca-Agrarier der Flussgebiete Perú´s erklären mit einiger Bitterkeit der Vorwürfe, "es geht darum, uns gegen die REGIERUNG zu stellen, nicht gegen den Staat, da auch wir selbst ein Teil von diesem sind. Es sind die jeweiligen Regierungen, die in Einklag mit der Konjunktur, die sie hervorbringen oder die sich aufgrund der geschichtlichen Entwicklung im Verlauf ihrer Machtperiode ergeben, die Spielregeln bestimmen.
ERSTENS: Es überrascht uns nicht, dass der Bevollmächtigte des Inneninisteriums, Señor Jacobo Romero, die Verhaftung zweier Kongressmitglieder wegen deren Vorantreiben einer zivilen Erhebung gegen die gewaltsame Ausrottung des Kokablatts forderte; ein Zeichen für uns alle, die wir diese unwirtschaftliche Praxis zum Schaden der Cocalero-Familien nicht akzeptieren. Wir respektieren die politischen Differenzen, aber wir akzeptieren es nicht, auf Knieen auf eine Lösung zu warten und wir verurteilen wir jede Art von Einschüchterung.
ZWEITENS: Das Statedepartment der USA sagt in seiner Informationsschrift diesen Jahres , dass die Cocaleros über Kongressmitglieder und Bürgermeister bereits einen Teil des Staates bilden und dass dies den Anti-Drogenkampf in Perú erschwert. Ein Irrglaube, absolut falsch, denn die Politik, die von ihnen konzepiert wurde, ist eine Politik des Scheiterns und die einzigen Schuldigen sind sie selbst; wir haben damit nichts zu tun. Niemand ist gegen die Drogenbekämpfung, aber wir glauben, dass es Aufrichtigkeit ihrerseits geben muss und eine Übernahme von Verantwortung für dieses Scheitern.
DRITTENS: Das Fortdauern der gewaltsamen Ausrottung der Coka-Pflanzungen provoziert Konfrontationen bei denen es Verletzte und vielleicht sogar künftige Tote geben wird. Wenn es für die USA die beste Möglichkeit zur Ausrottung der Droge ist, auf die Ärmsten zu schiessen, sind wir nicht verantwortlich, wenn die Cocalero-Familien ihre legitimen Rechte auf Existenz und Lebensgrundlagen mit ihrem Blut verteidigen. Dies ist kein Aufruf zum Bürgerkrieg, sondern ein Hinweis darauf, dass die Politik was diese Problematik anbetrifft, zumindest bei einem psychologischen Verständnis angelangen muss. Was wir fordern ist, dass die amtierende Regierung, die durch die Stimmen des Volkes an die Macht gelangt ist, Sensibilität besitzt. Wir brauchen eine Regierung die uns nicht unterdrückt, indem sie auf uns schiesst und die nach den besten Mechanismen für eine Lösuungsfindung dieses Problems sucht.
VIERTENS: Wir halten den Drogenhandel weder hoch noch unterstützen wir ihn und noch viel weniger sind wir in Akte der Korruption involviert. Wir verteidigen die Klasse des Volkes. Ebensowenig gibt es gegen uns Anklagen wegen Korruption noch wegen Morden, sondern wegen der Verteidigung des Volkswillens, der gerecht und notwendig ist.
FÜNFTENS: Wir haben mit dem Präsidenten der Republik Dr. Alan García, 15 Tage vor seiner Machtübernahme Gespräche geführt und ihm unsere Bedrüfnisse und Vorschläge unterbreitet. Danach hatten wir ein Treffen mit dem Premierminister, Dr. Jorge del Castillo, dem wir diese ebenfalls ausführlich dargelegt haben; zudem stehen wir weiterhin in Dialog mit Sr.Rómulo Pizarro, dem Präsidenten von DEVIDA. Es kann uns niemand einer fehlenden Dialogbereitschaft beschuldigen, sondern wir bemühen uns im Gegenteil auf die bestmögliche Weise um verständnis. Dennoch betreibt die amtierende Regierung durch politische Kalkulationen eine Verschleierung und erfindet Strategien zu unserer Unterwerfung und UM UNS EINEN SCHLAG IN DEN RÜCKEN ZU VERSETZEN. Das nennt m@n Verrat und das ist etwas, das teuer bezahlt wird. Unsere Führungen haben in transparenter und öffentlicher Weise Gespräche abgehalten und unsere konkreten Vorschläge präsentiert. Was haben sie dazu gesagt? Nichts. Weshalb? Die repressive Struktur wird durch die USA geschaffen; und die Gefolgsleute der Regierung müssen gehorchen, wenn sie nicht ihre hochgeschraubten Gehälter verlieren wollen; diese Wahrheit zeigt sich nach und nach immer eindeutiger. Wir wollen nicht, dass die amtierenden Funktionäre von heute, nach all ihrem unerwünschten Tun, nach Ablauf ihrer Ämter nach Hause gehen, mit einer Cola zwischen den Knien und dass sie, wenn die künftige Gerechtigkeit sie zur Verantwortung ruft, weinen wir María Magdalena und auch nicht, dass sie Asyl oder Fluchtwege im Ausland suchen.
SECHSTENS: Wir werden betreut von den famosen "Experten", "Analysten", "Cocalogen", die Zwietracht säen um in gewissen Organisationen, Ämter und Stellungen als "Berater im Bereich des Drogenhandels" zu finden. Diese alte Geschichte kennen wir bereits seit der Epoche des Terrorismus. Wenn wir diese Leute nicht benennen wollen, dann weil sie vor der Bevölkerung bedeutungslos sind und die Verachtung durch unsere Gleichgültigkeit verdienen; wir verteidigen unser Coca-Blatt, weil es LEBEN, GESCHICHTE, PHILOSOPHIE, KOSMOVISION und ARBEIT bedeutet; weil es Leben spendet und weil dies so bleiben muss.
Im Rahmen des Dialogs stellen wir mehrere Punkte auf:
Aufrichtigkeit gegenüber jenen, die die Coca aussäen sowie deren Anbauflächen unterhalten
Keine politische Verfolgung ihrer politischen Führer.
Keine Zerschlagung der SELBSTVERTEIDIGUNG.
Freie Hand bei unserer eigenen Projekten integraler Entwicklung
Die Vermeidung neuer Schocks wie sie den Jahren zuvor verzeichnet wurden, können nach Meinung der Campesin@s (Bauern) nur durch ein Ende der Zerstörung der Coca-Pfflanzungen vermieden werden. Eine fortdauernde Ausrottung wird zu Konfrontationen führen und die Kokabauern werden angesichts dessen nicht sitzen bleiben. Es ist so einfach wie es sich liest und wie es sich anhört, denn die Campesin@s werden ihren einzigen Unterhalt als produzierende Bauern verteidigen.
Walter Acha Romaní
General Subsekretär
CONPACCP
 http://clajadep.lahaine.org/articulo.php?p=7986&more=1&c=1

AUCH IN KOLUMBIEN WIRD DAS HEILIGE KOKABLATT VERTEIDIGT

Die Fundación Indígena Sol y Serpiente de América arbeitet an der legalen Verarbeitung der Coca und koordiniert aktuell das Projekt KOKASANA (gesunde/heilende Koka ). Die Fundation ist seit seit 8 Jahren im Innern der Yanakona-Gemeinschaften von Huila und in manchen Bereichen der Gemeinschaft Pijao tätig und kämpft um die Anerkennung von Produkten auf der Basis der natürlichen Koka, die in ganz Kolumbien zur Disposition gestellt werden. In dieser Hinsicht fanden zwar fruchtbare Gespräche mit dem Nationalen Institut zur Medikamenten,- und Lebensmittelbeobachtung, INVIMA, statt, welches Studien u.a. der Harvard-Universität berücksichtigt, doch die Widerstände seitens des Nationalen Drogenrats, des Umweltministeriums, des Aussenministeriums, der Vizepräsidentschaft der Republik sowie des Ministeriums für soziale Entwicklung und Drogenbekämpfung sind nach wie vor erheblich.

Die Fundation bezeichnet ihren Kampf als "eine titanische Anstrengung, quichotesk kann man sagen, der Welt und auch unseren indigenen Brüdern und Schwestern klar zu machen, dass die Koka eine Heilige Pflanze ist, die prostituiert und mit Füssen getreten wurde und der ihre spirituelle Essenz zurückgegeben werden muss; ihr Nährwert und ihre Heilkraft, die ihre Bestimmung auf dieser Mutter Erde sind. Wir stellen mit Freude fest, dass diese Arbeit mit dem Kokablättchen vielen unserer indigenen Brüdern und Schwestern ermöglicht hat, sich dieses Erbes wieder zu erinnern, da dieses heilige Element der Natur durch die Diskriminierung und Verachtung der Regierungsbehörden den Gemeinschaften bereits verloren gegangen war".
"Trotzdem ordnete das INVIMA eine Rücknahme Produkte auf Kokabasis aus den Naturläden an und der Prozess, den wir in Gang gebracht haben, erleidet durch den mangelnden Willen seitens der Regierungsinstitutionen einen Rückschlag. Eine Diskussion auf höchster Regierungsebene wurde quasi boykottiert, obwohl die Umsetzung der Nationalen Verfassung das Urteil des Verfassungsgerichts von Kolumbien, C-176/94, berücksichtigen muss, welches die Suche nach Alternativen im Sinne einer positiven Nutzung der Koka und die Einbeziehung der zahlreichen Untersuchungen vorschreibt.

Einer der wichtigsten Vorschläge von unserer Seite ist die Wiederherstelltung und Stärkung der Idendität der indigenen Gemeinschaften um die Würde, die Idendität des Lebens und ihre kulturelle Zugehörigkeit zu garantieren. Die indigenen Gemeinschaften haben aufgrund ihrers ethnischen Naturells, philosophischen Gründen und ihrer kosmischen Vision des Lebens eine Vortsellung von Harmonie: alles was in der Natur existriert, ist mit allem verbunden und die Kulturen bilden die Achsen die in verbindung mit den Elementen ( Wasser, Erde, Feuer, Luft ) funktionieren, genauso wie andere Komponenten der Biodiversität eine fundamentale Rolle im Vollzug/derErfüllung des Lebenszyklus der Indigen@-Gemeinschaften besitzen.
Durch ihre kulturelle Idendität sind die indigenen Gemeinschaften befähigt mit der Biodiversität zu kommunizieren und diese lebenserhaltend zu nutzen, direkt und indirekt. Leider wurde dies durch historische Gründe, durch andere Sicht,-Denk,-und Handlungsweisen erstetzt, die gegen die Nutzung und Handhabung welche den Fortbestand der Biodiversität garantieren, gewandt sind. Als Mitglieder der indigenen Gemeinschaften haben wir die Verantwortung die Integrität des Lebens zu schützen, zu respektieren und zu entwickeln, getreu unseren Prinzipien, Werte, Ethik und Taten, indem wir in Funktion der Biodiversität, den Erhalt und die Nutzung, die Stärkung des Schutzes und die Aneignung proportinonieren und garantieren, um ein würdiges Leben mit Idendität für dessen Fortbestand sicherzustellen.

Deshalb sind unserer Vorstellung nach die Coca-Erzeugniss als neue Produktgeneration wichtig für den Markt; aber auch der soziale und politische Aufbau, den diese immense Arbeit beinhaltet und die Schaffung vom Bild eines Landes, das nicht nur aus Drogenhandel und Mord besteht, sondern das fähig ist, aus dem Heiligen, das die Koka in sich trägt, Leben zu verbreiten.

Fundación Indígena Sol y Serpiente de América.
Proyecto Kokasana.
Fredy Romeiro Campo Chikangana.
Legitimierter Vertreter
 yarawisaya@gmail.com
3687240 calle 22F No.38-39 Ap.201 C4
( Quelle:  http://clajadep.lahaine.org/articulo.php?p=7998&more=1&c=1 )

Übersetzungen: tierr@

Noch ein paar Links.
Cocablätter gegen die Angst
 http://de.indymedia.org/2007/04/172646.shtml
COCA, Heiligtum der Anden
 http://de.indymedia.org/2004/05/83051.shtml
Laufend aktualisierte, mehrsprachige Seite zum Internationalen Drogengeschäft:
www.narconews.com
 http://drogenmafia.clan.ws/
Dokumentalvideo über die kolumnianische Guerilla FARC:
 http://www.rebelion.org/noticia.php?id=43885
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Ergänzungen

Dokumentation

Ersetzt Fernsehn 12.04.2007 - 09:15
Unter www.kanalB.de findet ihr gute Dokumentationen über Coca Cola in Kolumbien und über einen Prozess gegen Coca Cola Kolumbien, der von Sinatrainal sogar gewonnen wurde, aber kaum Konsequenzen hatte.

Weitere Aktionen:

Cocakiller: 12.04.2007 - 22:55
Keine Coca-Cola am Menzel-Gymnasium
 http://de.indymedia.org/2006/11/161418.shtml

Der Weihnachtsmann gegen Coca Cola in Berlin
 http://de.indymedia.org/2006/12/164880.shtml

Protest am Coca-Cola-Truck in Braunschweig
 http://de.indymedia.org/2006/12/164680.shtml

Protest am Coca-Cola-Truck in Flensburg
 http://de.indymedia.org/2006/12/164057.shtml

Protest am Weihnachtsmarkt in Potsdam
 http://killerbrause.solid-brandenburg.de/aktionen/presseerklaerungen/truck-stop-in-potsdam-presseerklaerung-der-killerbrause-kampange.html

Studentenparlament der FU beschliesst Coke-Boykott
 http://www.astafu.de/aktuelles/archiv/a_2006/news_11-07

Generelle Infos auch über:

www.coca-killer.de.tc
www.kolumbienkampagne.de
www.killerbrause.de (Brandenburg)
www.killercoke.org (International)

Trinkwasser

Joachim Schoder 13.04.2007 - 10:52
Der Verbrauch des Trinkwassers beträgt nach Angaben von indischen Umweltschützern sogar 9 Liter, statt der 3 Liter, die von Coca Cola angegeben werden.
 http://en.wikipedia.org/wiki/Criticism_of_Coca-Cola#Water_use

Aber selbst diese Zahl erscheint niedrig, wenn man sich in Bewusstsein ruft, dass z.B. für ein Kilo Rindfleisch 100.000 Liter Wasser benötigt werden.
 http://derstandard.at/?url=/?id=2516678

Der größte Wasserverbraucher und Wasserverschmutzer ist die Nutztierhaltung.
 http://www.fao.org/newsroom/en/news/2006/1000448/index.html

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