Übergriffe auf linke Jugendliche

Let´s Rock 11.04.2007 16:23 Themen: Antifa
In der nacht zum 09.04.07 kam es zu rechtsradikalen Übergriffen in der kleinen oberpfälzischen Stadt Waldsassen. Mehrere rechtsradikale Jugendliche verprügelten 2 linke Jugendliche krankenhausreif. Dieser konflikt zwischen links und rechts ging schließlich so lange bis die Polizei alamiert wurde und die Situation unter Kontrolle brachte.
TAG 1

Turnhalle Waldsassen - Oberpfalz
08.04.07 – 09.04.07 ab ca. 22:30 Uhr

Es war der Abend der Osterparty in der Turnhalle in Waldsassen. Für ausreichend Musik sorgte die Partyband Sixxx.

Gegen 22:00 – 22:30 Uhr begann jedoch ein mehr oder weniger starker Streit zwischen einen Jugendlichen der linken Szene und mehreren der rechten Szene, die jedoch nicht als Rechtsradikale erkennbar waren. Laut Aussage des Geschädigten linken Jugendlichen hat einer der Rechtsextremen Gruppe ihn provoziert indem er ihn einen Button von der Jacke riss und ihn die Hand ins Gesicht schlug und umherschubste. Schon nach kurzer Zeit standen sich jugendliche der linken und der rechten Szene gegenüber und die Situation drohte auszuschreiten. Doch nach einiger Zeit begann sich die Lage wieder zu dämpfen indem angehörige der jeweiligen Gruppen begannen den Streit zu schlichten. Daraufhin war die Party wieder am laufen. Aber das nur für sehr kurze Zeit. Der Geschädigte Jugendliche der linken Szene machte sich wieder auf den Weg zur Toilette, da er meinte, dass alles geklärt sei. Da ein weiterer Streit vorhersehbar war, verfolgte ein Freund den jungen Punker bis zur Toilette, wo sich der Streit wie vorhergesehen wieder aufbaute. Nun standen zwei die zwei so genannten Punks einer Gruppe von ca. zehn rechtsradikal eingestellten Jugendlichen gegenüber. Eingedrängt in eine Ecke bei der kein Ausweg in sicht war. Schnell folgte ein weiterer Freund der linken Szene um einzugreifen. Doch auch hier kam es zu keinen größeren Ausschreitungen, da hier die „Security“ der Turnhalle eingegriffen hat. Was hier stark zu erwähnen ist, dass es der ältere Mann mit Bart ebenfalls stark auf die linke Szene abgesehen hat im Gedanken, dass diese radikalen Punks ja eh nur Probleme machen, das sind man ja an ihrer Kleidung. Ohne, dass einer der Punks was sagt ging dieser Aufseher hin und schrie: „Brauchst gar nicht so zu schauen, sonst fliegst du raus!“ Daraufhin lachte die Nazi-Gruppe die Linken aus und keiner hat was dagegen getan. Nur der Aufseher hat uns gebeten, dass wir bitte alle vor sie Tür gehen sollen, um uns zu schlagen. So was nennt man heutzutage also >Security< in Waldsassen. Ein alter Mann, der der Jugend einen Platz gibt, an den sie sich Platz- und Schürfwunden verpassen können. Solange, bis jeder im Krankenhaus landet. Aber nichts desto trotz hat sich alles wieder einigermaßen aufgelöst und es blieb eine weitere Stunde mehr oder weniger ruhig.

Bis um ca. 00:30 – 01:00 Uhr. Eine weitere Gruppe von rechtsradikalen Jugendlichen erschien. Darunter ein Jugendlicher aus Konnersreuth (Zeitler Benjamin), aus Waldershof (unbekannt) und aus Waldsassen (Tschirpke …), dieser war schon länger als ein Jugendlicher der rechten Szene bekannt, auch bei der Polizei. Als diese auftauchten fühlte sich die rechte Szene unschlagbar und fing wieder an, die jugendlichen und Punks der linken Szene zu belästigen. Dies wurde deutlich mit zurufen wie z. B.: Sieg Heil, scheiß Zeckenpack und weiteren rechtsextremen Parolen. Auch der Hitlergruß wurde verwendet.

Schließlich kam es dann dazu, dass bis zu ca. 60 Personen vor den Eingang der Turnhalle versammelt waren und die große Eskalation bevorstand. Im Ziel der Neonazis waren zwei Punks aus Mitterteich, die hier in der Turnhalle nur friedlich feiern wollten. Vor dem Eingang kam es dann letztendlich dazu, dass den zwei Punks aus Mitterteich Verletzungen am ganzen Körper zugezogen wurden. Schürfwunden am ganzen Körper durch Tritte in den Bauch als diese am Boden lagen, sowie starke Platzwunden am Kopf und aufgeplatzte Lippen. Es waren nur wenige Neonazis an der Schlägerei beteiligt, doch das Aufgebot der rechten Szene war groß. Am meisten Schläge teilte ein nach Anschein rechtsradikaler Jugendlicher aus Konnersreuth aus. Michael Lindner. Lindner Micheal bekam jedoch umgehend eine übergebraten, nachdem man den verletzten linken jugendlichen wieder auf die Beine gestellt hat. Als Linder Michael schließlich durch den eingriff eines Antifaschisten zu Boden ging entfernte er sich schnell. Das Verschwinden hatte auch noch einen anderen Grund. Dieser hat nämlich mitbekommen was die Punks, Antifaschisten oder jugendlichen der linken Szene (nennen sie sie, wie sie wollen) vorhatten.

Denn diese entschlossen sich am besten die Polizei zu rufen, sodass die Sache aufgeklärt werden kann und die Verletzungen zur Anzeige gebracht werden können. Als die Polizei eintraf versuchten die drei oben genannten Jugendlichen der rechten Szene mit ihrem Fahrer zu flüchten und somit den Problemen aus dem Weg zu gehen. Doch die Polizei stoppte den Wagen und nahm die Personalien dieser Personen auf. Mit dem Eintreffen der Polizei wurde der Abend dann beendet. Doch der Schrecken hat kein Ende genommen.






TAG 2

Montag 09.04.07
Waldsassen – Mitterteich – Konnersreuth

Die Personen der linken Szene machten mobil. Sie wollten den rechtsextremen Schläger Michael Lindner zur Rede stellen. Also machten Sie sich auf den Weg. Mit dabei die zwei Geschädigten aus Mitterteich, deren Aufgabe darin bestand, den Jugendlichen wieder zu erkennen und ihn somit zur Anzeige zu bringen. Der Wohnsitz des Michael Lindner war schnell gefunden und man versuchte mit einigen malen Klingeln, den Jugendlichen zu sehen, sodass die Probleme ausdiskutiert werden konnten. Keinesfalls wollte man eine Schlägerei oder etwas der gleichen. Doch dem Anschein nach befanden sich mehrere Jugendliche in den Haus, die nicht raus kamen und wohl andere Dinge im Kopf hatten. Wie Leute der linken Szene machten sich nichts daraus und fuhren wieder – ein paar runden durch Konnersreuth. Bis man auf einmal einen der jugendlichen Neonazis auf der Straße sah. Der Fahrer nahm das Lenkrad fest in die Hand und fuhr zu ihm. Dieser rannte aber in eine einfahrt und schien etwas vorzuhaben. Nachdem die Antifaschisten wieder zurück gefahren waren, zog der Nazi einen silbernen Baseballschläger hervor und hielt diesen bereit um auf das Auto zu schlagen. Ein seiner Hand, die um den Schläger gewickelt war, hielt dieser noch einen Schlagring, der in Deutschland verboten ist und unter das Waffengesetz fällt. Sofort hat man den rechtsextremen jugendlichen von der letzten wieder erkannt. Zeitler Benjamin. Als er erkannte, dass die Antifaschisten mit dem Handy ein Video machen wollten, machte sich dieser schnell auf den Weg zum Anwesen von Michael Lindner. Anscheinend hat dieser seinen Freund empfohlen auf dem Weg zu ihm ein paar Waffen einzustecken.
Als dieser dann schließlich bei ihm war machten sich die Antifaschisten wieder auf den Heimweg. Doch das war noch nicht alles. Kaum auf der Umgehungsstraße angekommen, erkannten Sie, wie ihnen ein weinrotes Fahrzeug (Golf Cabrio) folgte. Sofort kehrten die Leute der linken Szene um und wollten ihnen entgegenfahren. Doch diese bekamen es mit der Angst und machten sich af die Flucht. Das war auch für die Antifaschisten letztendlich genug und der Tag nahm sein Ende.

Meiner Meinung nach ist es erschreckend, wie groß und gewaltbereit die rechtsextreme Szene im Umkreis Waldsassen und im Landkreis Tirschenreuth geworden ist. Waffenbesitz und Verfolgungen. Momente wie in einen schlechten Film. Aber nicht die Waffen machen sie zu Verbrechern. Nein! Ihre Meinung und ihre Einstellung ist ein Verbrechen. Ein Anhänger von Adolf Hitler zu sein ist eines der größten verbrechen, die man begehen kann. Das ist meine und unsere Meinung zu diesem Vorfall und zu diesem Thema. Ein Vorfall bzw. eine Geschichte, die noch NICHT zu Ende ist.


Mit freundlichen und informativen Grüßen


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Ergänzungen

Schwerpunkt Oberpfalz

exil 11.04.2007 - 19:35
Schon seit Jahren ist die Oberpfalz ein Schwerpunkt rechtsextremer Gewalttaten. Durch den ausgeprägten ländlichen Charakter und die schier Größe der Region ist es sehr schwer dort den Nazis etwas organisiert entgegenzusetzen.

Bis vor wenigen Jahren war es wohl auch so dass auch die rechte Szene dort nicht sonderlich organisiert war. Die Gefahr ging mehr von spontanen gewalttaten einzelner unorganisierter Skinheads bzw. rassistische unorganisierte Banden hauptsächlich auf Kirchweihen, Dorffesten - + discos etc. aus.

In den letzten letzten Jahren organisierten sich dann auch immer mehr örtliche Kameradschaften wie zB. die weißen Wölfe, Kameradschaft Hochfranken, Widerstand Weiden die sich z.T. wohl auch untereinander austauschen. Wobei es bisher außer zw. Weißen Wölfen + KS Hochfranken kein eoffene Zusammenarbeit gibt (meines Wissens nach).

Zudem ist wohl auch die NPD Oberpfalz nach Jahren wider reanimiert + macht bzw. versucht es eigene Aktionen zu machen. (z.B. landesparteitag 2006 geplant in der Oberpfalz, dann in Regensburg stattgefunden).

@ Lets Rock Organisiert Euch Hilfe + Unterstützung findet ihr z.B. bei

art-nb
anita-f regensburg
zakk sulzbach-rosenberg
antifa amberg

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