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1.Mai Vechta: Aktueller Stand

LiVe 11.04.2007 02:26
Niedersachsenweiter NPD-Aufmarsch geplant
2 Gegendemos an dem Tag
viel Trouble und Action in der Stadt
Für den 1.Mai hat der niedersächsische Landesverband der NPD einen Aufmarsch in Vechta unter dem Motto "gegen ein unsoziales System" angekündigt.
Treffpunkt soll um 12.00 Uhr der Bahnhof sein.

Die Stadt hat angekündigt, den Aufmarsch verbieten zu wollen und hat dafür auch gute Gründe (zwei vorher (!!) angemeldete Gegendemos, ein Frühlingsfest in der Innenstadt, viele alkoholisierte "MaigängerInnen" - in der ganzen Stadt ist an dem Tag schon ziemlich viel los). Natürlich wird die NPD gegen das Verbot klagen - Ausgang offen.

Am 1.Mai werden zwei Gegenveranstaltungen von zwei verschiedenen Bündnissen stattfinden.

In der Innenstadt wird es eine "Bürgerversammlung gegen Links- und Rechtsextremismus" geben, organisiert vom "Bunt statt Braun"- Bündnis, welches von der SPD ins Leben gerufen wurde.

Zum anderen wird es eine Gegendemo vom "BündnisGegenRechts Vechta/Diepholz" geben, welches schon seit langem in Vechta antifaschistische Arbeit leistet und u.a. schon mit einer Demonstration im September letzten Jahres auf die erstarkenden Nazistrukturen vor Ort aufmerksam gemacht hat ( http://de.indymedia.org/2006/09/158126.shtml).
Die Demo steht unter dem Motto "Moak dat gie wech koamt - Abmarsch statt Aufmarsch" und beginnt um 10.00 Uhr am Bahnhof.

Bereits seit Anfang April laufen zudem diverse Vorfeldveranstaltungen des BGR Vechta/Diepholz, unter anderem folgen noch Vorträge über Nazisstrukturen in Niedersachsen und speziell in Vechta (André Aden), Frauen in der rechten Szene (Andrea Röpke) und über Strategien und Taktiken der Neonazis (Andreas Speit).

Am Vorabend des 1.Mai wird es ein Warm Up- Konzert im "Gulfhaus" (Jugendhaus) geben, mit den Bands "Schranktür" (Vechta), "Hellhaak" (Bremen) und "AuWeia!" (Köln).

Die Vechtaer Neonazis der NPD machten im Vorfeld besonders auf sich aufmerksam, als sie mit ca 10 Leuten (aus Vechta, Cloppenburg, Münster, Steinfurt, Bad Laer) das erste Treffen des "Bunt statt Braun"- Bündnisses besuchten wollten, relativ schnell aber wieder rausgeschmissen wurden. Ansonsten gab es seitens der NPD eine Hauswurfsendung (mit einem Flyer bzgl. des 1.Mai) und viele offene Briefe und Artikel, in denen sie sich beschweren, nirgendwo mitdiskutieren zu dürfen.

Wir hoffen, dass es am 1.Mai keinen Naziaufmarsch geben wird und wenn doch, dass ihnen in aller Deutlichkeit gezeigt wird, dass ihre menschenverachtende Ideologie weder in Vechta noch anderswo erwünscht ist.

Für einen Kontakt und/oder nähere Fragen zum 1.Mai in Vechta nutzt bitte die angegebene E-Mailadresse!

LiVe (Linkes Vechta)
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Ergänzungen

Aufruf

BGR Vechta/Diepholz 11.04.2007 - 12:03
Hier der Aufruf für die Gegendemo am 1.Mai, 10.00 Uhr, Bahnhof Vechta

Gegen den NPD-Aufmarsch am 1.Mai in Vechta!

"Moak dat gie wech koamt!" – Abmarsch statt Aufmarsch!

Am 1.Mai hat der niedersächsische NPD-Landesverband eine Demonstration in Vechta unter dem Motto "gegen ein unsoziales System" angemeldet.
Die Neonazis der NPD wollen sich mit dieser Antiglobalisierungsdemonstration als soziale Alternative präsentieren. Dabei nutzen sie die gesellschaftlichen Probleme, um ihre Propaganda der Bevölkerung näher zu bringen.

Dabei muss beachtet werden, dass der "Antikapitalismus" der Nazis auf falschen Analysen beruht und nicht reale Mechanismen des Kapitalismus benennt, sondern personalisierte Sündenböcke sucht, etwa das "Finanzjudentum an der amerikanischen Ostküste". Dahinter steckt eine irrationale, antisemitische Weltverschwörungstheorie. Oftmals müssen für alles Schlechte auch die "Fremdarbeiter" herhalten, die die "Volksgemeinschaft" zersetzen würden. Mit der Volksgemeinschaft ist hier immer eine sog. "natürlich gewachsene" Gemeinschaft gemeint, die für Menschen anderer Herkunft oder anderen Glaubens keinen Platz lässt.

Diese ist Teil der vermeintlichen Alternative der NPD, die sie "nationalen Sozialismus" nennt. Hier wird nicht nur durch den Wortursprung die Nähe zum Nationalsozialismus deutlich. Ziel ist die Erschaffung eines repressiv-totalitären, "neuen deutschen Reiches", in dem alle Menschen ihre Individualität aufgeben sollen und sich ganz dem Wohl der "Volksgemeinschaft" verpflichten.
Zwar bedeutet dies eine tiefgreifende Änderung unserer Gesellschaft, an die Wurzeln des Problems "Sozialabbau" gelangen die Nazis jedoch trotzdem nicht. Die Politik der NPD stellt keine soziale Alternative dar, sondern beinhaltet Rassismus, Antisemitismus, versteifte Geschlechterrollen und Repression.
Dies ist nicht demokratisch, auch wenn die NPD sich immer wieder so darzustellen versucht.

Dies wird auch daran deutlich, dass sich ihre Mitglieder immer wieder positiv auf den Nationalsozialismus bzw. auf seine schrecklichen Verbrechen beziehen (z.B.: "Hitler hat natürlich Phantastisches geschafft" – Udo Voigt, NPD- Bundesvorsitzender in "Die Welt" vom 12.02.06).
Platte Slogans wie "Heimreise statt Einwanderung" oder "Arbeit zuerst für Deutsche" zeigen eindeutig den Rassismus, den die Partei vertritt.

Weiterhin halten wir es für unverzichtbar, darauf hinzuweisen, dass Rassismus auch in der Mitte der Gesellschaft fest etabliert ist, eben nicht nur durch Sprüche, Witze oder Verhaltensweisen, die eine rassistische Grundstimmung zum Ausdruck bringen. Da ist etwa eine restriktive Asylpolitik, die von der Europäischen Union und auch von Deutschland praktiziert wird. Die Außengrenzen der EU werden hermetisch abgeriegelt, Bootspatrouillen und Satellitenüberwachung auf dem Mittelmeer zwingen Flüchtlinge zu immer gefährlicheren, tödlicheren Fluchtwegen. Schaffen es doch einige, werden sie zunächst in Abschiebeknäste oder -Lager gesteckt und dann um (fast) jeden Preis wieder in ihr Herkunftsland abgeschoben. Dabei spielt es meist keine Rolle, ob ihnen Verfolgung, Krieg, Hunger, Folter oder Tod droht. Möglich ist dies, indem die Politik AsylantInnen als Gefahr für das Sozialsystem darstellt. Hier bietet sie zudem den Neonazis eine Schnittstelle, mit ihrer rassistischen Politik anzudocken.

Es scheint also selbstverständlich zu sein, dass solchen Bestrebungen etwas entgegengesetzt werden muss. Jedoch werden sowohl in Vechta als auch bundesweit AntifaschistInnen gesellschaftlich ausgegrenzt und sogar kriminalisiert. Wir halten es für unverzichtbar, dauerhaft und nachhaltig zum Thema Rechtsextremismus zu arbeiten, da der Aufmarsch am 1. Mai nur der Beginn des öffentlichen Wirkens der NPD in Vechta sein wird. Er ist der Auftakt für den Landtagswahlkampf 2008. Dieser soll in Vechta besonders intensiv geführt werden, wie aus einem internen Schreiben der NPD hervorgeht.

Der Aufmarsch der NPD am 1.Mai darf nicht isoliert und als einmaliges Ereignis betrachtet werden, denn in Vechta gibt es vier verschiedene Nazigruppierungen jeder Couleur, die regelmäßig durch diverse Aktionen (RechtsRock-Konzerte, Propagandaaktionen besonders an Schulen, Versammlungen, Einschüchterungsversuche von AntifaschistInnen, u.v.m.) auf sich aufmerksam machen.

Daher ist es ein wichtiges Signal, kontinuierliche, antifaschistische Arbeit zu fördern, anstatt sie zu kriminalisieren!

Wir halten es für unerlässlich, sich klar zu positionieren, gegen jeden Rassismus, gegen jede Ausgrenzung und für eine solidarische Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Glaube oder sexueller Orientierung miteinander leben können.
Einer solchen Gesellschaft stehen Neonazis wie die der NPD grundsätzlich entgegen, deswegen kann es am 1.Mai und auch sonst immer und überall nur heißen:

"Moak dat gie wech koamt!" – Abmarsch statt Aufmarsch!

BündnisGegenRechts Vechta/ Diepholz

Plakat

BGR Vechta/ Diepholz 13.04.2007 - 19:49
Hallo liebe Mods!

Bitte die Ergänzung über mir mit dem pDF löschen, hier kommt das richtige Plakat!