Wikingerversand Sonderverkauf und Antifa-Demo

Peter Pan 08.04.2007 01:09 Themen: Antifa Antirassismus
Am Samstag, 7.4., fand eine Antifa-Demo in Geiselhöring (Niederbayern) aufgrund des dort ansässigen Wikingerversands statt. Der Versand bittet alles was der kauffreudige (Neo-)Nazi von heute so haben will, von String Tangas mit dem eindeutigen Zahlencode 88 über T-Shirts bis hin zu allen möglichen Rechtsrock-CDs. Einmal pro Quartal findet dort ein Sonderverkauf statt, und "zufällig" fiel dieser auf den Tag der Antifa-Demo.
An der nun schon zweiten Demonstration in dem Dorf nähe Straubing beteiligten sich in etwa 200 AntifaschistInnen, die lautstark durch das Dorf zogen und nach einer Zwischenkundgebung wieder zum Bahnhof zurückgingen. Leider wurde durch eine hohe Anzahl von Polizeikräften (die fast nur aus USKlern bestand) verhindert, direkt an dem Naziladen vorbeizuziehen bzw. in Sichtweite zu kommen.
Nur einmal trauten sich etwa 10 Nazis bis hinter die Polizeikette zu kommen, um kurz unverständliche Sprüche zu rufen und sogleich wieder abzuziehen.
Etwa 50 AntifaschistInnen fuhren danach noch mit dem Zug nach Straubing, da gehofft wurde, beim Wiedereintreffen in Geiselhöring ein paar Polizisten weniger vorzufinden. Am Straubinger Bahnhof stiessen die AntifaschistInnen dann mit zwei Nazis zusammen, die an einem Gleis gewartet hatten und nun hoffentlich ein paar Blessuren mit davon tragen mussten. Die zwei wurden von den etwas überforderten am Bahnhof stehenden Bullen in eine Wanne gebracht und kurze Zeit später abtransportiert, nicht ohne noch ein bisschen bespuckt und beleidigt zu werden.
Schliesslich ging der Zug zurück nach Geiselhöring, dort war aber immer noch genauso viel grün bzw. dunkelblau unterwegs wie 1 Stunde zuvor.
Alles in allem ein schöner Ausflug aufs Land, auch wenn es nicht mehr gebracht hat als das der Betreiber des Versandes weiss das er sich nicht alles erlauben kann und wir ein Auge auf ihn haben. Die Bevölkerung, sofern sie in diesem Dorf vorhanden ist, scheint sich nicht gross dafür zu interessieren.
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Ergänzungen

super gelaufen??

DBC 08.04.2007 - 01:58
Servus,
die Demo war ja mal echt scheiße ! Oder soll mensch besser sagen, die DemoteilnehmerInnen ? ich denke schon, da sich die VeranstalterInnen echt den Arsch aufgerissen haben. Was waren denn das heute für schreckliche Demosprüche? Wenns ja nur das AntiD gespinne wäre... Da schreit der Demo Mob "Kühe, Schweine Geiselhöring". Wir sind gestern alle dort gewesen um den Leuten in Geiselhöring zu zeigen, dass es auch aktive Leute gibt, die etwas gegen den Wikingerversand tun möchten. Hier sollte man Sprüche wie " Bürger reiht euch in die Demo ein .." oder sonstiges bringen, aber nicht einen Spruch, bei dem die BürgerInnen der Stadt denken "Was sind dass den für Chaoten" . Auch als die Nazis zum Hbf kamen um zu provozieren, da schreien doch tatsächlich AntifaschistInnen "Du Fotze". Ja, sagt mal, habt Ihr sie denn noch alle? Menschen (auch wenn es Nazis sind) mit solchen sexistischen Äußerungen zu beschimpfen geht gar nicht! Und dass auch noch dann wenn das "Zielpublikum" (sprich die BürgerInnen) danebne steht. Na ganz klasse! Was für ein Scheiß! Und Ihr nennt euch AntiSexistInnen ?? Lernt erstmal mit den Begriffen richtig umzugehen !

Nach der Demonstration haben einige AntifaschistInnen vor dem Knast auf die Festgenommenen gewartet. In der Zwischnzeit fanden sich dann auch immer mehr Nazis dort ein, um auf deren "KameradInnen" zu warten. Es kam aber lediglich zu einer kurzen Schubserei und einer kleinen Anpöpelung. Unter den Neonazis fand sich dann auch "Thomas Wittke" aus München ein. Nachdem dann alle Nazis draußen waren, verschwanden auch diese unangenehmen ZeitgenossInnen.

Einer Genossin wurde, während sie bei den Bullen saß (vermutlich) der Arm gebrochen!!

Mag

DBC

wo kamen die usk´ler her?

usk-hasser 08.04.2007 - 12:20
münchen, dachau oder nürnberg?

Blockbilden für Anfänger ;)

Wiesenschaf 08.04.2007 - 12:35
Super gelaufen? Definitiv! Von einigen Aussetzern natürlich abgesehen. Meinem Vorredner ist in den Punkten der sexistischen Beschimpfungen, bzw. der Provokation (statt Überzeugung) der Dorfbewohner zuzustimmen.

Was ich persönlich recht schade fand, war die Unfähigkeit der Teilnehmer aus dem Pukspektrum sich in den Block einzureihen. So wäre der Durchbruchversuch am Bahnhof nach rechts vielleicht doch noch was geworden.

Stimmung war da, nur vielleicht das nächste Mal einen etwas kreativeren Kundgebungstext entwerfen; nicht einfach den Internet-Ankündiugungstext vorlesen ;)

Ansonsten: Lob in die VeranstalterInnen - man sieht sich in Schliersee!

Aktenzeichen

xy 08.04.2007 - 13:04
Die Polizistin rief : "Nehm die Fahne aus meiner Fotze !" als ein Demonstrant ihr damit zu nahe kahm ... Dies wurde Von einigen AntifaschistInnen lachend wiederholt , daher kam es wohl zu diesem Wortgebrauch .
Der eine der beiden Nazis vom Bahnhof wurde von der Polizei nach Geiselhöring gebracht , wo er am Bahnhof wieder einige AntifaschistInnen anpöbelte . Naja beim zweiten Versuch ( als wir wieder zurück fuhren ) wäre tatsächlich noch einiges gegangen , es waren nur noch 15 Polizisten da .Aber leider blieb ein Großteil der Antifas ja lieber im Zug ...

so sahs aus ...

Fotograf 08.04.2007 - 15:54
noch ein paar Bilder dazu

War kein USK...

Rothaut 08.04.2007 - 17:58
.. sondern Bundespolizei in der neuen Uniform. Schön zu erkennen an den "Bundespost" Kennzeichen an den Fahrzeugen.

nicht ganz

... 08.04.2007 - 20:14
also von Sexismus habe ich nichts mitbekommen, ausser es handelt sich dabei um die Äusserung "Fotze" welche von der Polizeibeamtin kam.
Die Bevölkerung in Geiselhöring war aber wirklich nicht interessiert, zumind. was ich mit bekommen habe. Die einen haben nur mit dem Kopf geschüttelt, mit der Hand abgewunken oder Sätze gebracht wie das ihnen die Nazis lieber als die "Linken" sind. Dazu kam dann noch die Äusserung von einigen Demoteilnehmern, "Schweine, Kühe ,....". Was sich die Leute dabei gedacht haben versteh ich nicht. Des nächste ma sollte man solche Leute darauf hinweisen was Sache ist und bei Zuwiderhandlung entfernen, denn bei ner Demo gehts nunmal um Inhalte die an die Öffentlichkeit getragen werden und nicht um unangemessene Kommentare.
Zu denn 15 (?) Beamten die noch am Bahnhof standen, als ein paar Antifaschisten nochmal zurück wollten, ist zu sagen das es wesentlich mehr waren. Anscheinend waren auch noch Beamten in der Nähe des Bahnhofs, aber nicht in Sichtweite. Wären die Antifas ausgestiegen, dann hätten sie nur 2 Std warten dürfen bis der nächste Zug kommt weil se alle im Kessel gelandet wären.
Bei der nächsten Demo in Geiselhöring muss die Bevölkerung stärker angesprochen werden ( und vorallem freundlicher ), ausserdem sollte den Leuten vom Lauti geholfen werden was die Inhalte angeht, denn jeder fäng mal klein an und is über Hilfe sehr dankbar.

In diesem Sinne:
Geislehöring, wir waren nicht das letzte mal da !

Meine Einschätzungen

Bodo 08.04.2007 - 21:57
Wie erfolgreich respektive erfolglos die Demo letztendlich gewesen ist, ist zu sehr an die eigenen Maßstäbe gekoppelt. Ich kann für mich wiedermal ein sehr ambivalentes Fazit ziehen.

Die TeilnehmerInnen Zahlen gehen sicherlich in Ordnung. 200 halte ich für zu hoch angesetzt, meine Schätzung liegt bei knapp 150. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass nahezu alle Antifas angereist sind und Geiselhörung alles anders als gut erreichbar liegt ist die Zahl zufirden stellend.

Demo selber hätte noch energischer sein können, war aber ok. Die angesprochene Parole mißviel mir auch, aber an jeder Demo gibt es mindestens eine Parole, die ich als kontraproduktiv oder ihnaltsleer bezeichenen würde.
Wie schon gesaht, war die Resonanz, wenn es vereinzelt welche gabs, seitens der BürgerInnen sehr schlecht. Wie es scheint müssen die Nazis in Geiselhöring keine Pressionen von seiten der Bürger erwarten. ist die Frage, ob es vielen noch nicht klargenug ist, wer da den großen Reibach in ihrem Ort macht. Bei der nächsten Demo sollten sie gezielter eingebunden werden (Flyer, Ansagen...) kann mich meinen VorrednerIn nur anschließen, dass die Lauticrew sich inhaltlich und rethorisch steigen muss.

Was die "Spontiaktion" danach anbelangt, muss ich sagen, dass es wiedermal an einer mangelden Koordination gescheitert ist. Zuviel Grüppchen und fehlendes Vertrauen. Was mich mal wieder sehr gestört hat, war das defensive bzw. spärrliche vorgehen von unsere Seite. In Straubing am BHF waren vielleicht 6 bis 8 bullen, kein USK, die die beiden Nazis beschützt haben, da hätte man offensicher vorgehen müssen. Mir scheint es, ob 60% anfangen mit den Zähnen zuklappern, wenn ein Bulle den Knüppel zieht.Bin nicht auf sinnlos Radale aus, aber mensch macht sich in Gewisser wiese unglaubwürdig wenn man auf ein matrialisches Auftreten nichts folgen lässt.
Fands auch enttäuschend. dass sich die ganzen oder viele Regensburger nach der Demo verdrückt haben. Als wir um 16 Uhr wieder mir dem Zug Richtung Geiselhöring fuhren, waren nur noch die Münchner und Augsburger im Zug. Vielleicht gute 40 Leute. Der Bahnhof war voller Bullen, wären wir nur um Kessel gelandet und hätten 2 Stunden warten müssen. Habe auc erst dann gesehen, dass Antifas noch vorort sind. Es hätte wohl nichts gebacht wenn wir ausgestiegen wären.

Weiviele wurden denn festgenommen und was wird ihnen zur Last gelegt und könnte jemand vielleicht mal kurz schildern, was sich noch alles in Geiselhöring zugetragen hat nach dem demo.

P.s. die USkler stammten soweit ich weiß aus Bamberg.

Demonstation gegen Rechtsextremismus in Geise

Polizeipresse 09.04.2007 - 15:22
GEISELHÖRING, LKR. STRAUBING. Demonstration am 07.04.2007 gegen Rechtsextremismus mit ca. 180 Teilnehmer. Die Demonstration verlief friedlich. Im Vorfeld kam es zur Festnahme von insgesamt 11 Personen - neun Personen gehören dem rechten Spektrum und zwei Personen gehören dem linken Spektrum an. Eine Person wurde bei der Durchführung von polizeilichen Maßnahmen leicht verletzt.

Am Samstag, den 07.04.2007 fand in Geiselhöring eine Demonstration gegen Rechtsextremis-mus statt. Grund dieser Versammlung war, daß man gegen eine Firma, die in Geiselhöring ansässig ist und mit rechtsextremitischen Presseerzeugnissen handelt, aufmerksam machen wollte. Die Versammlung war von mehreren linken Organisationen initiiert und als Versammlungsleiter fungierte ein 45jährige Mann aus dem Landkreis Cham.

Die Versammlung begang um 14.00 h. Die meisten der ca. 180 Teilnehmer waren mit den Zügen aus den umliegenden Bezirken angereist. Nach einer kurzen Kundgebung am
Versammlungsort maschierte der Zug den vorgeschriebenen Weg mit einer kurzen Unterbrechung für eine Zwischenkundgebung wieder zum Ausgangspunkt am Bahnhof zurück. Die Versammlung wurde gegen 15.00 h vom Versammlungsleiter offiziell für beendet erklärt.

Der polizeiliche Einsatz wurde durch Kräfte der Polizeidirektion Straubing unter Einbindung von auswärtigen Kräften geleitet. Die Einsatzleitung hatte POR Gigler Manfred.

Bereits im Vorfeld der Versammlung wurden umfangreiche Kontrollen durchgeführt. Hierbei wurden 9 Personen des rechten Spektrums wegen Verwendung v. Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen und Verstoß gegen d. Waffengesetztes vorläufig festgenommen. Weiterhin wurden zwei Personen des linken Spektrums wegen Beleidigung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorläufig festgenommen. Alle 11 Personen wurden nach Personalienfeststellung, Beschuldigteneinvernahme und
erkennnungsdienstlicher Behandlung wieder freigelassen. Gegen alle diese Personen wurden Strafverfahren eingeleitet.
Bei einer polizeilichen Maßnahme wurde eine der Personen aus dem linken Spektrum leicht verletzt. Sie wurde in das Krankenhaus Straubing zur Behandlung eingeliefert.

Im Laufe des Nachmittags kam es im Bereich des Bahnhofes in Straubing noch zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen ausgestiegenen Demonstrationsteilnehmern und am
Bahnhof wartenden Angehörigen der rechten Szene. Die verbale Auseinandersetzung wurde durch Einsatzkräfte geschlichtet, die beiden Parteien wurden voneinander
getrennt. Zu Straftaten kam es bei dieser Auseinandersetzung nicht.


Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Demonstration friedlich verlief.


 http://www.polizei.bayern.de/niederbayern/news/presse/aktuell/index.html/38234

Nazis

(muss ausgefüllt werden) 09.04.2007 - 19:04
Bilder von ein paar Nazis, welche nach ende der demo am Bahnhof aufgetaucht sind. waren wohl bein shoppen und wollten auch mit den zug fahren

Bürger ?

creal [a] 12.04.2007 - 16:12
Inwieweit man dieser Aussage trauen kann sei mal dahingestellt, jedoch liegt der NPD-Wähleranteil in Geiselhöring - laut einer in der Nähe wohnenden Aktivistin, die auch auf der Demo war - bei ca 70%.
"Du-weißt-schon-welche-stadt" glaubt halt mal wieder bei entsprechender Information irgendwelcher Bewohner
einen antifaschistischen Volksaufstand hervorrufen zu können. In diesem Dorf (sic!) weiß JEDER, dass es diesen Versand gibt, was sein Besitzer vertritt und ob er beim Bäcker Sesamstangen oder Brezen bevorzugt.
Und anstatt was gegen die ankommenden Nazis zu unternehmen, muss man natürlich gleich eine Spontandemo gegen Repression veranstalten...

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nochmal — peter pan

Bergriff: Demo — Pirat

bevölkerung? — shdanow

@ shdanow — Ben Gurion

Verhaftungen — alerta

@ Bodo — ....