Indi-Gene Bedrohung

diverse 04.04.2007 10:00 Themen: Antirassismus Globalisierung Weltweit
Genpiraterie an mexikanischen Indigen@s; entsprechende Projekte einer Allianz nationaler und internationaler Forschumngsinstitute in Kooperation mit transnationalen Pharma,-und Bioinformatikkonzernen startete ausgerechte jüngst in Oaxaca. Indessen will der ultrarechte Ex-Regierungspräsident Spaniens, Aznar; seinen Einfluss auf Lateinamerika ausdehnen; gegen "die Feinde des Westens: Terroristen, Indigenas und Alternative"...
Genetik, BIOPIRATERIE UND DIE INDIGENEN VÖLKER
von: Silvia Ribeiro, von der Untersuchungsgruppe ETC
31. März 2007

Mehrere nationale und internationale Projekte sind eingeleitet worden, mit denen über Blutproben (und andere Stoffe) genetische Informationen über die Indiovölker/Gemeinschaften erlangt werden sollen, die danach verschiedentlich verwandt werden können.
Diese Art von Vampir-Projekten ist kein neues Phänomen. Sie waren bereits das Vehikel für die Biopiraterie und Patentierungen in vielen Teilen der Welt. Mit den verfügbaren neuen Technologien gehen die Implikationen dieser Projekte weit über die individuelle Biopiraterie hinaus, indem nämlich über sie Formen sozialer Kontrolle -durch genetische Idendität - und komerzieller Ausbeutung - seitens Konzernen der Pharamainsudtrie und Bioinformatik - eingeführt werden, die jedesmal weitreifender sind und deren Konsequenzen für die indigenen Gemeinschaften und die Gesellschaft generell unvorhersehbar sind.

Auf der internationalen Skala existieren u.a. das Genographische Projekt ( von IBM und National Geographic) und das Projekt HapMap ( der Vereinigten Staaten und anderer Regierungen, in Zusammenarbeit mit grossen transnationalen Pharmaz,-und Informationsunternehmen). In México haben sich die koordinierten Aktivitäten des Nationalen Instituts für Genentische Medizin (Inmegen) ab, das zu versichern beginnt, México "sei aufgrund seiner 60 verschiedenen ethnischen Gruppen, ein Land der "besonderen Möglichkeiten für die Pharamaindustrie", um dann jedoch in einem anderen Tonfall seine Absichten zu verbergen und zu behaupten, sein Projekt einer genetischen Karte der MexikanerInnen, würde nur mit der mestizischen Bevölkerung erstellt werden. Seit 22. März ist jedoch ein weiteres Mal die Maske gefallen, als nämlich Inmegen in Anwesenheit des Gouverneurs und Repressors von Oaxaca, Ulises Ruiz, ein Abkommen mit den staatlichen Gesundheitsdiensten und höheren Bildungsinstitutionen Oaxacas unterzeichnete, um ein Stichprobenmuster der "ethnischen Gruppen" des Staat zu erstellen. Mit diesem wurde in der Sierra Norte und der Mixteca begonnen. Mehrere andere indigene Gemeinschaft sind im Visier, wie die Tzeltales, Wixarica (Huicholes), ñahñúes (Otomíes), Comca'ac (Seris) und andere, aber in Erwartung von Widerstand seitens der Indig@s gegen die Vermarktung ihrer Erbsubstanz, halten Inmegen und die involvierten Institutionen die diesbezüglichen Informationen unter Verschluss.

Schon vorher gab es nicht wenige Projekte zur Blutmusterkathalogisierung der Indigen@as, die nun mit denen dem Inmegen konvergieren - und von Analysten der Mexikanischen Assoziation für Humangenetik; akademischen Instituten, wie dem Zentrum der Universität von Ciénega, der Universität von Guadalajara (CUCI-UdeG), u.a., inklusive der UNAM, umgesetzt werden. Diese Projekte gehen häufig einher mit öffentlichen Gesundheitsprogrammen, in deren Rahmen den Gemeinschaften nahegelegt wird, Blutproben für verschiedene Schutzmassnahmen abzugeben. Es gibt sogar Fälle in denen sie direkt als medizinische Behandlungsmöglichkeit präsentiert werden..

Diese Projekte waren in keinster Weise zum Nutzen der indigenen Gemeinschaften - und werden es auch nicht sein - , aber die Forscher sollten Veröffentlichungen vorlegen, elangten akademische Kredite und Stipendien und den Institutionen wurde das Recht erteilt, öffentliche Gelder zu beantragen und in beiden Fällen Informationen zu produzieren, die später von den grossen Pharmakonzernen kapitalisiert werden können. In manchen Fällen wurden die genetischen Muster in internationalen Datenbanken gespeichert und können dort bis heute über das Internet erstanden werden; so z.B. beim Institut Coriell der Gesundheitsinstitute der USA, welches Kopien von genetischem Material verschiedener mexikanischer Indigen@-Gemeinschaften für 85 Dollar pro Muster anbietet. Einige der im Internet stehenden Muster sind von Unternehmen oder Forschern patentiert.

Viele biologischen und physischen Studien der Anthropologie, die auf Entnahmen des Bluts indigener Gemeinschaften basieren, hätten nicht realisiert werden können, wenn die Indigen@s deren tatsächlichen Ziele gekannt hätten. Ein Beispiel u.a.: Die Vergleichsstudie zwischen den Gemeinschaften der Wixarica und Rarámuri von Héctor Rangel Villalobos sind eine tiefgreifende Beleidigung der Gemeinschaften, denn diese Art von Untersuchung und erst recht nicht von Vergleichen, ist nie von den Versammlungen der Gemeinschaften gebilligt worden. Es kann sein, dass Einzelnen von einer "wissenschaftlichen Untersuchung" erzählt wurde, aber das kann niemals als "informierte Zustimmung", bezeichnet werden, da die Personen, die ihr Blut abgaben, keinen individuellen Beitrag lieferten, sondern genetische Informationen über das ganze Volk/die Gemeinschaft, dem/der sie angehören. Deshalb ist dies ein Thema der Gemeinschaft oder der Nation und nicht eines von Individuen.

Die Mehrheit dieser Projekte bestätigt dennoch, dass die BlutspenderInnen informiert gewesen und im Voraus gefragt worden seinen. Aber die Informationen, die ihnen - bei dem Geschehen - gegeben worden waren, sind absolöut fragmentarisch und lassen keine Rückschlüsse auf die spätere Verwendung der erhaltenen Proben zu. Oder auch entledigt sich die Institution von Anfang an jeder Verantwortung. So der Fall bei dem Projekt der Genometrischen Karte der MexikanerInnen von Inmegen. Die Formulierung "informierte Zustimmung mit der diese Institution operiert, bedeutet: "Das Ergebniss der Untersuchung kann nicht immer vorhergesagt werden, deshalb können in der Zukunft Risiken erfolgen, die wir im Moment nicht kennen". Damit entzieht sich Inmegen in der Praxis jeder Verwendung der von ihr gewonnenen, genetischen Information seitens einer Person, eines Konzerns oder einer Regierung.

Bei alle dem handelt sich um einen extrem ernsten Bereich, da Inmegen, das von öffentlichen -und privaten- Fonds unterhalten wird, aber vor allem über die Gene der mexikanischen Bevölkerung, einschliesslich der Indigen@s, seit seiner Konzeption blutschänderische Verbindungen zu den starken privaten nationalen und internationalen Interessen und transnationalen Pharma,-und Bioinformatikkonzernen unterhält, deren Ziel es ist, in den Besitz dieser Informationen zu kommen. Auf diesen Informationen basierende, pharmazeutische Produkte sollen dann an zahlungskräftige Minderheiten verkauft werden, aber auch für soviel als möglich andere Verwendungszwecke herhalten. Zum Beispiel indem sie als systematische Dateninformation für ( nationale und ausländische ) Regierungen verkauft werden, die in der Zukunft - von der Inmegen sich distanziert haben wird - gegen die eigenen Völker eingesetzt werden können.
Siehe auch:
 http://www.jornada.unam.mx/2007/03/31/index.php?section=opinion&article=021a1pol

( Quelle:  http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/298387/index.php )

freie Übersetzung: tierr@

siehe auch:
DIE AUSBEUTUNG SÜDAMERIKAS 1-3
Windkraftwerke, Ölfirmen und EU-Konzerne
 http://de.indymedia.org/2007/03/170690.shtml
Bio-Kraftsstoffe - Gewinnung und Auswirkungen
 http://de.indymedia.org/2007/03/170852.shtml
Siemens: Staudammprojekt in Nicaragua; Argumente gegen Staudämme
 http://de.indymedia.org/2007/03/171355.shtml
Minen zerstören die Anden
 http://de.indymedia.org/2007/03/171894.shtml


AZNAR GEGEN INDIGEN@S
von: Armando G. Tejeda
28.März 2007
José María Aznar (der ultrarechten Partido Popular / Volkspartei) beabsichtigt, "Einfluss zu nehmen" auf diejenigen Personen, die von Mexiko bis Brasilien die Entscheidungen treffen. In diesem Sinne definierte der spanische Ex-Regierungspräsident wen er für die "Feinde des Westens" hält: Indigen@s, TerroristInnen und Altern@tive.

In dem Dokument mit dem Titel: "Lateinamerika; Eine Agenda der Freiheit", an deren Ausarbeitung der Präsident der Partei der Nationalen Aktion/ Partido Acción Nacional (PAN), Manuel Espino, beteiligt war, band Aznar seine Doktrin ein, der laut seiner Meinung nach, alle Führungspersönlichkeiten die seinen politischen Ideen verwandt sind, folgen müssen; d.h. die lateinamerikanischen, politischen Partein des konservativen und christdemokratischen Lagers.

In dem von der Fundation für Analysen und Soziale Studien ( FAES ) am 27. März vorgestellten Dokument, das wuchs, als die Macht noch gebremst war und das er nun benutzt, um die Linien der Doktrin in seiner eigenen Partei ( der ultrarechten PP ) und den konservativsten Sektoren der spanischen Gesellschaft einzuführen, zeichnet Aznar, in felsenfester Überezugung von seinem Diskurs, das politische Panorama einer permanenten Bedrohung durch die "Feinde des Westens", gegen die er zu kämpfen fordert -ohne irgendeinen Waffenstsillstand- ( diese Anspielung auf den "Friedensprozess" dürfte unmissverständlich sein ) .

In dem 98 Seiten langen Text, wird die Behauptung aufgestellt, dass "die systemfeindliche Allianz beginnt, sich aufgrund der Koinsidenz der Feinden und Phobien, spontan zu entwickeln. Die gemeinschaftliche Aversion ist was die im Mai 1968 gescheiterte Linke verbindet und über die der Schutt der Berliner Mauer hereinbrach; die Intellektuellen, die den Kommunismus ermutigten und die heute mit Gefallen das antiwestliche Pulsieren des islamisischen Dschihad betrachten; die alternativen GlobalisierungsgegnerInnen der verschiedensten Coleur und der verschiedenen Demonstrationen des Indigen@ismus, Populismus und religiösen Fanatismus". ( SIC! )

Und weiter: "Alle die Teil dieser diffusen aber operativen Allianz glauben in dieser eine Gelegenheit zu erkennen, um ihren Einfluss wachsen lassen zu und ihren gemeinsamen Feind, den Westen, schwächen zu können und deshalb haben sie keinerlei Zweifel, sich mit den befremdlichsten Reisegefährten zusammen zu schliessen, was die wachsende Nähe und Koordination dieser Eelemente ( SIC!) und dem Islamismus erklärt".

Die FAES ist eine Institution die nicht nur die spanische Rechte indoktriniert, sondern die aktuell anstrebt, ihren Einfluss in Lateinamerika auszudehnen; dazu hat sie eine Reihe von Kooperations,-und Kollaborationsabkommen mit anderen Parteien, wie der PAN, etabliert, was sowohl den Austausch von Informationen als auch die Teilnahme von politischen, mexikanischen Jugendlichen an "Fachlehrgängen" in Madrid ermöglicht.

Bislang haben an diesen Kursen 200 lateinamerikanische Jugendliche teilgenommen und einige von ihnen haben laut Aznar, an strategischen Orten ihrer Länder Beschlüsse gefasst .
Besonders Espino, war eine jener Personen, die bei der Erarbeitung des besagten Dokuments kollaborierten; die spanische Rechte steht mit ihm in laufendem Kontakt .

Eine der Diagnosen der FAES über Lateinamerika, benennt fehlende Rechtssicherheit und das "Ausgebranntsein des Rechtsstaats"; ausserdem sei "auch die Meinungsfreiheit der Region bedroht und dies durch wenig subtile Methoden, wie die Zensur und Verfolgung mancher Journalisten und Medien, die in Opposotion zu den aktuellen Regierungen stehen".

Aznar, der zwischen 1996 und 2004 regierte, nennt in dem Text México ein Beispiel dafür, dass "das funktionierende Institutionen, eine Garantie für die Demokratie und Freiheit sind. Und das kann in ganz Amerika realisiert werden". Genauso hetzte der ehemalige Staatschef Spaniens gegen die Regierungen des venezuelanischen Präsidenten Hugo Chávez und seinen Kräftepartner Fidel Castro, die er als "unheilvolle" und "totalitäre" Regime bezeichnete. "Der kubanische Übergang zur Demokratie, muss laut Aznar, mit jenen von der Insel und den Exilanten, den Regierenden und der Dissidenz geschaffen und eine revolutionäre Allianz mit Venezuela, Bolivien oder Ecuador vermieden werden".

In Bezug auf die Indigen@-Bewegungen, verlautbarte Jose Maria Aznar, "dieses Phänomen beginnt für Lateinamerika das zu werden, was für Europa der Nationalismus ist. (SIC!) Der rassistische "Indigenismo" sät soziale Spaltung und verfälscht existierende Probleme".
"Beide, so der ultrarechte Espanolist, unterordnen liberale Prinzipien und Institutionen, wie die Gewaltenteilung, Verdienste und Fähigkeiten, die Gleichheit vor dem Gesetz und die Respektierung der individuellen Rechte, um ihre sehr nahe am Totalitarismus befindlichen Ziele zu erreichen". (SIC!)

Das Publikum im Sitz der FAES, bestehend aus vier Jugendlichen konservativer, lateinamerikanischer Parteien und Miltanten der PP, nahm die "Doktrin", die Aznar in den nächsten Monaten unter den Regierungen Lateinamerikas verbreiten will, mit viel Applaus auf.

( Quelle:  http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/298027/index.php )

Übersetzungen: tierr@


Imperialer Irrationalismus
(Das Buch »Die Zerstörung der Vernunft« des ungarischen Philosophen Georg Lukács (1885–1971), veröffentlicht von Wolfgang Harich 1954 im (Ost-)Berliner Aufbau-Verlag ( 19.02.2006)
 http://www.linksnet.de/artikel.php?id=2247
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Ergänzungen

Warum eigentlich...

wre 04.04.2007 - 15:52
...werden Indigenas mit @ geschrieben?

darum

dadada 04.04.2007 - 16:06
...das ist leicht erklärt: im Spanischen ist die weibliche Endung ~as und die männliche Endung ~os. Daraus machen dann viele @s - also a und o in einem Symbol. Ist ziemlich gebräuchlich, nicht nur bei Linken/Anarch@s. Zeigt, wie modern die Leute sind, wenn die Netzkultur schon in die Sprache einfliesst.
[In Deutschland ist man da wesentlich konservativer: vor 5, 6 Jahren fanden die meisten Linken/Alternativen alles was mit Internet/Computer zu tun hat, böse und heute kennen die meisten noch nicht mal Dinge wie Linux oder P2P. Ist auch in anderen (nichtcomputer-) Bereichen so und betrifft natürlich nicht nur Linke.]

bedankt

wre 04.04.2007 - 16:29
das macht sinn.

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INDIGENOS??????????? — sabelotodo