Münster: Grevener Str 57 BESETZT

Anna Maulhalten 27.03.2007 22:17
In Zeiten, in denen Projekte an nicht vorhandenen Begegnungsstätten scheitern und Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden, müssen neue Lösungen gefunden werden.
Während die Mietkosten ständig ansteigen, sinken die Chancen, des Einzelnen auf freie Entfaltung.
Durch Sozialabbau und unwürdige Arbeitsbedingungen, geraten immer mehr Menschen unter die Räder, der kapitalistischen Verwertungsgesellschaft.
FREIRÄUME ERKÄMPFEN, FÜR ALTERNATIVE LEBENSRÄUME!!!!!
In der Grevenderstr. 31-59 wird die von der Stadt aufgekaufte Häuserzeile, seit Jahrzehnten dem Verfall überlassen. Zum 01.04.07 sollen auch die letzten Mietparteien (aus den letzten 3 Aufgängen) das Feld geräumt haben, um den Plänen der Wohnungsbaugesellschaft zu weichen. Diese wollen die Häuser abreißen und ein Stück zurückgesetzt neue Häuser bauen. Damit soll eine Straßenverbreiterung ermöglicht werden und angeblich preiswerterer Wohnraum geschaffen werden. Die Tatsache, dass in der 31 das Kulturcafe "Versetzt" ist und dass der Wohnraum nicht preiswerter, sondern durch das Neubauen der Häuser, mindestens doppelt so teuer werden wird, wird von den Zuständigen ausgeblendet. Desweiteren haben in der 57 einige Leute das Haus besetzt.
Mit der Erkämpfung dieser Häuser, würde Münster einen Raum gewinnen / erhalten, in dem kulturelles und alternatives Leben Platz zur freien Entfaltung haben. Wenn uns dieser Raum nicht gegeben wird, gilt es, sich diesen zu erkämpfen.
Die Besetzung sollte eigendlich in der Nacht vom 31.3 zum 01.04 stattfinden. Wurde aber auf Grund äußerer Umstände schon heute (27.03) um 12 Uhr getätigt. USolidarität mit den Besetzern!

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Ergänzungen

mecker

Anne Backen 27.03.2007 - 22:46
ach so, in Münster, habt ihr schön versteckt

freiräumeportal

------------ 28.03.2007 - 13:46
www.freiraeume-schaffen.net

Neuer Stand der Dinge

... 28.03.2007 - 20:25
So, heute hat sich folgendes neu ergeben:
Der Besitzer hatte sich für heute um 12 angekündigt mit seinen "Freunden", was auch immer das bedeuten mag. Er hat sich aber nicht ins Haus getraut, was er auch nicht geschaft hätte, es sei den er währe die Fasade hochklettern. Er meinte, dass er morgen wieder käme.
Im großen und ganzen wäre es sehr angenehm, wenn noch Leute aus dem Umland und Umgebung (gerne auch von weiter her) kommen würden, um gegebenfalls Helfend zur Hand zu gehen. Da es den Leuten im Haus noch etwas an Erfahrungen mangelt.

Presse

YellowSubmarine 30.03.2007 - 03:07
Mir ist heute auch ein Zeitungsartikel der Münsterschen Zeitung aufgefallen. Mir scheint es allerdings fragwürdig, dass die BesetzerInnen schon zwei Wochen drin sein sollen, ohne dass dies aufgefallen ist.
Wollt ihr jetzt nochmal rein? Bitte informiert die Leute, damit man das öffentlicher machen und vorbeikommen kann. Meist braucht es ja nur ein paar Leute die anfangen. Jedenfalls wird die Grevenerstr. wohl kaum kampflos abgegeben.



Besetzer sind raus aus dem Haus

Münster - Die letzten Tage der Häuser Grevener Straße 57/59 scheinen gezählt: Gestern zogen die Besetzer ab, der letzte Mieter sitzt auf gepackten Koffern, und die Wohn- und Stadtbau sieht den Abrissbagger schon anrollen.

Spätestens seit dem Ratsbeschluss zum Handlungskonzept Grevener Straße 31-59 vom 7. Dezember letzten Jahres war klar, dass der Abriss der Hausnummer 57/59 nur noch eine Frage der Zeit ist. Eine Neubebauung ist vorgesehen, und zwar in Verantwortung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, in diesem Fall der Wohn- und Stadtbau. Und die will möglichst bald ihre eigenen Gebäude dort stehen sehen.

"So schnell wie möglich soll's hier losgehen", sagt Michael Toddenroth, Leiter der Hausverwaltung von Wohn- und Stadtbau, mit der Abrissgenehmigung in der Tasche.

Laut Plan soll der Wohnraum von momentan etwa 400 qm Fläche verdoppelt werden, "Eine Mischung aus öffentlich geförderten sowie frei finanzierten Mietwohnungen", erklärt Toddenroth. Preiswerter Wohnraum für mehr Menschen also. Eine Sanierung, stehe da "in keiner Relation".

"Komplott"

Für die Besetzer, die knapp zwei Wochen in der Grevener Straße 57 gehaust haben, ist dieses Vorgehen ein "politisches Komplott": Die Stadt habe das Grundstück jahrelang absichtlich verkommen lassen, "damit später keiner meckert, wenn die Häuser plötzlich weg sind", schimpfen ein paar Vermummte aus dem Fenster gelehnt.

Bevor sie eine halbe Stunde später unter Androhung von Polizei aufgeben, ihre Transparente einholen und desillusioniert von dannen ziehen. Und ein Schild hinterlassen, in einem Garten, der wohl bald nicht mehr da ist. -

Artikel aus der MZ

gelesen 30.03.2007 - 17:01
der artikel aus der MZ geht allerdings noch weiter:


Verhandlungen hinter hohen Mauern

Besetzer gehen freiwillig: Grevener Straße 57 / 59 soll abgerissen werden


Münster. Keine Kompromisse. Mit Strumpfmasken und Palästinensershalts verhüllt, hocken die Besetzer auf dem Balkon im ersten
Stock des Hauses Grevener Straße 57. Und wollen nicht weg. Aufkeinen Fall. "Wir harren aus bis zum Ende", skandieren sie.
Bis zum bitteren Ende.
Und das kommt schneller als geadacht. Seit gut zwei Wochen wohnen die acht jungen Leute in dem seit über drai Jahren leer stehenden
Gebäude. Neben ihnen in 59 wohnt noch ein regulärer Mieter. Wohn- und Stadtbau, seit dem 1. November 2006 Besitzer beider Häuser,
hat bis letzten Montag nichts davon gewusst. Erst ein offenes Fenster und wehende Transparante lassen aufhorchen
Seitdem steht Michael Todenroth, Leiter der Hausverwaltung, regelmässig mit den Besetzern in Verhandlungen.

Verriegelte Türen
Vom Garten aus, jenseits der Mauer. Denn Durch die Tür kommt hier erstmal niemand, alles gut verriegelt und vernagelt.
Ein kleiner eigener Bunker. Den die Besetzer schließlich doch freiwillig verlassen, über die Regenrinne. "Wir waren nicht genug Leute für große Aktionen",
sagen sie. Toddenroth ist froh, dass es nicht zum großen Einsatz gekommen ist. Ohne Polizei un dPresse, so hatte er es gewollt.
"Im Stillen lassen sich solche Verhandlungen besser führen", erklärt er. Verhandlungen, in denen er freundlich, aber bestimmt aufgetreten ist.
Und überzeugend: "Die kommen nicht wieder, da bin ich mir sicher". Trotzdem: Zur Vorsicht lässt er dieKellerfenster zumauern, die Rolläden festschrauben.

"Tadelloser Wohnraum"
Ein Reonvierungsaufwand, den ehemalige Bewohner der Grevener Straße 57 / 59 jahrelang vermisst haben: "Wir hatten hier
tadellosen und preiswerten Wohnraum", erzählt einer, "nur hat man ihn mit Absicht nicht in Schuss gehalten". Jetzt soll er abgerissen
werden. um neuen Wohnraum zu schaffen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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weitermachen! — Ronja B. Setzer

Rock-on!!! — Punka

null Infos — informant

bin etwas — verwundert.

Naja — xxxxx