Die Ausbeutung Südamerikas Teil 1 - 3:

diverse 26.03.2007 20:39 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
Minen zerstören die Anden, verschmutzen Flüsse und entziehen ansässigen Gemeinden das Wasser für den Anbau überlebensnotwendiger Agrarprodukte. Der Widerstand gegen die gierigen Multis wird kriminalisiert. Zwei Berichte aus dem "Land der Transnationalen Konzerne" zwischen Chile und Argentinien....
ANDENKORDILLIERE: EIN "DRITTLAND" ZWISCHEN CHILE UND ARGENTINIEN UNTER DER VERWALTUNG TRANSNATIONALER KONZERNE
von: Marcelo Maggio, Gentileza für ANRed, 13.März 2007
 redaccion@anred.org

Im vergangenen Februar wurden sechs Versammlungsteilnehmer von Esquel aufgrund einer Anklage "Verletzung von Geheimhaltung" seitens der Mine Meridian Gold ( El Desquite ) vor die Gerichte von Comodoro Py gestellt. Gustavo Macayo, einer der Beschuldigten, unternahm daraufhin in Begleitung seines Anwalts Rodríguez Pardo und dem Umweltschützer Javier Rodríguez Pardo eine Reise nach Buenos Aires, um sich mit der Rechtslage des Falls zu befassen und den Kampf der in Esquel geführt wird, bekannt zu machen. Die Info-Veranstaltungen drehten sich um die Ausbeutungscharaktersitiken des Bergbaus, die veränderten Methoden der Förderung und die Gefahren, die von den wichtigsten, in Betrieb befindlichen Minen in Argentinien ausgehen. Weiter wurde der Widerstand der Bevölkerung gegen dieses transnationale Geschäft erläutert.

DER WIDERSTAND IN ESQUEL

Dem ersten Ruf Demonstrierender:"Keine Mine" und einem Plebiszid am 23. März 2003 folgten mehrere interessante Ereignisse. Eines davon ist, dass die EinwohnerInnen von Esquel an jedem 04. eines Monats Fackeln entzünden. Dann findet ein Marsch vor die Verwaltungsbüros der Mine statt, die Meridian Gold durch ihre Tochtergesellschaft El Desquite betreibt. Nachdem Meridian Gold feststellen musste, dass sie die geplanten Bohrungen nicht realisieren konnte, setzte sie statt El Desquite ein, was in Wirklichkeit ein und daselbe ist. Ein neues Unternehmen das sich Patagonia Gold nannte, trat in Erscheinung, das heute offenbar in Esquel und anderswo Erzvorkommen besitzt, die zum Paket dieses Unternehmens gehörten haben, das in der Kordilliere und dem Vorgebirge im Umland von Chubut aktiv ist.
Da das von uns mit 82% der Stimmen gegen die Mine gewonnene Plebiszit nicht verbindlich ist und selbst keinen Beschluss darstellt, haben diese Minenbetreiber nie die Hoffnung auf die Ausbeutung der Bodenschätzen aufgegeben. Allerdings verpflichtete das Plebiszid die Regierungsabgeordneten der Provinz Chubut zum unverzüglichen Erlass eines Gesetzes, welches den zu Tage-Betrieb der Mine sowie die Verwendung von Zyanid untersagt ( Gesetz 5001; 09.04.03 ).
Trotz aller Proteste und Interventionen, wird der Bergbau an zahlreichen Stellen die zum Fundort von multimatallhaltigen Mineralien erklärt worden sind weiterbetrieben. Eine der Methoden, welche die Minenbetreiber anwenden um gegen ihre negative Situation anzugehen, ist die Proteste gerichtlich anzuklagen.*

DAS NEUE AUSBEUTUNGSSYSTEM VON BODENSCHÄTZEN

Die Vorkommen der begehrten, multimetallhaltigen Mineralien sdnd weitverstreut. Das System der Roherzgewinnung wurde aufgegeben, das "vetiforme" Mineral existiert nicht mehr, da sich die Vorkommen erschöpft haben.
Heute werden die Vorkommen mit Sateliten und anderen Technologien ausgemacht; dem folgen die Bohrungen und letztlich die Ausbeutung. Moderne Minen werden in pragmatischer Weise vor ihrer Schliessung geöffnet, da die aktuellen Methoden die Extrahierung der einzelnen Mineralien die zuvor unrentabel oder wertlos gewesen sind, ermöglicht. Heute können aus den vereinzelten Mineralien/Metallen Blocks/Barren hergestellt werden. Die Aufbereitung geschieht unter Verwendung extrem schädlicher Chemikalien; im Fall von Gold und Silber, Zyanid ( oder Natriumzyanid ); bei Kupfer wird Schwefelsäure eingesetzt..
Diese Fördermethode zu Tage und die Aufbereitung durch Chemikalien ist nur bei einem immensen Wasser,-und Energieverschleiss möglich, die das grösste Einsatzmittel der aktuellen Minenausbeutung durch transnationale Konzerne ausmachen. Kurioserweise verschweigen die Minenbetreiber dies immer dann, wenn sie einen Umweltschadensbericht vorlegen, wie z.B in Veladero, San Juan ( www.proyectoveladero.com.ar ). In dem Umweltbericht über die Goldmine von Veladero heisst es, die Haupteinsatzmittel sind das Zyanid und Ätzkalk, dann folgt eine Unterliste. Von Wasser ist so gut wie nicht die Rede.( Siehe auch die diesbezügliche Kontroverse zwischen dem Geologen Juan Pablo Milana: www.ecoportal.net/content/view/full/52197 und Barrick Gold : www.barrick.cl/preguntas_frecuentes.htm#veladero ).

Eine Tatsache jedenfalls ist, dass mehr als 200 Tonnen Zyanid pro Monat und eine grosse Menge von Ätzkalk zur Aufbereitung des Golds und Silbers dort verwendet werden. Haupteinsatzmittel ist in Wirklichkeit jedoch das Wasser. Eine Förderung diesen Typs benötigt tausende Liter Wasser pro Sekunde und das ohne Unterbrechungen rund um die Uhr, die gesamte Jahre über, solange die Auschlachtung der Mine dauert. Wenn wir den Wert in Rechnung stellen würden, den das Wasser 1996 für den Bergbau in den USA hatte, müssten wir 10 Centavos zum Dollarkurs pro Kubikmeter einziehen. Gemäss dieser Kalkulation ist das Wasser mehr wert, als das geförderte Mineral. Aber sie bezahlen das Wasser nicht. ( Anmrkg.- Weil es so krass kontrastiert, hier zum Vergleich: Wasser- Forum:  http://de.indymedia.org/2006/03/141634.shtml )

Und ebensowenig bezahlen sie die Energie. Ein Beispiel dafür ist Barrick Gold in San Juan, das aktuell Veladero ausbeutet, an deren Seite jedoch Pascua Lama in diesem Jahr in Betrieb gehen wird. Die Aufbereitung wird auf der argentinischen Seite der Kordillieren beginnen. Sie werden ein System benutzen, das sie als "spülen" bezeichnen. Dabei zerkleinern sie das Gestein auf ein Minimum und schichten dieses dann auf. Hernach stellen sie gigantische Sprenkelanlagen auf, mit welchen die gesamte Fläche besprüht wird, wie bei einem Garten... aber sie benutzen dazu Natriumzyanid. Es sind Tausende solche "Sprenkelanlagen". Sie spülen aus und fördern weiteres Material nach oben. Dabei wird ständig Wasser eingesetzt und per Dekantation eine erheblliche Quantität an Mineralien ausgebeutet. Auch die Schwimmaufbereitung ist eine ihrer Mewthoden, die z.b. in Chile, in der wunderschönen Meeresbuicht von Chañaral eingesetzt wird, wo das Kupfer zusammen mit der Säure sprudelnd nach oben steigt [www.rebelion.org/ecologia/codelco090101.htm]. Durch die Dekantation, wie sie San Juan betrieben wird, konnten in einigen Fällen bei Gold, Silber und anderen Mineralien kompakte Barren von mehr als 30 kg erzeugt werden. Im Fall von Kupfer erhält man ein Kupferkonzentrat; eine suppenartige Flüssigkeit, in der das Kupfer mit anderen Mineralien vermischt ist.

Der pathetischste Fall ist das Projekt "Bajo de La Alumbrera", Catamarca. Dort geht das Kupfer in einer "pipeline" auf eine 350 km lange Reise, bis es in Tucumán ankommt, wo das Wasser gefiltert wird. Die anfallende Erde und Trockengesteine werden mit einem Zug nach Lorenzo, in der Nähe von Rosario transportiert, von wo aus sie verschifft werden. An einem anderen Ort werden sie dann sortiert. Niemand kontrolliert dabei die Mengen und Anteile der als Minenausbeute deklarierten Stoffe.

DAS NEUE KONZEPT FÜR DIE VORKOMMEN

Mir behagt es nicht, von Vorkommen zu sprechen, weil die verstreuten Mineralien nicht mehr in Form der ursprüngichen Vorkommen existieren. Es sind ausgestreute Mineralien. Das Konzept für Vorkommen steht in Bezug zum Erz. Was sie heute tun, ist Berge abtragen, denn es gibt überall Mineralien/Metalle. Wo zuvor nur das Erz rentabel gewesen war, ist die heutige Methode der Extrahierung der Mineralien/Metalle, die Berge abzutragen und sie in eine Chemiesuppe zu verwandeln. Argentinien ist kein Bergbauland gewesen. In den letzten 20 Jahren haben sich auf diesen Methoden basierend, die Länder des Nordens die Region vobereitet, um dann zu kommen und sich MIneralien zu holen, die sie brauchen, weil ihre eigenen erschöpft sind und die für die industrielle Produktion, vom elektrischen Haushalt bis zum Flugzeug, oder was auch immer, notwendig sind.

FÜR EINE ARGENTINISCHE MINEN KARTE

In Veladero (San Juan) werden Gold, Silber und andere MIneralien/Metalle wie Quecksilber und Molybdän extrahiert. Die MIne Bajo de La Alumbrera (Catamarca) liefert vornehmlich Kupfer, obwohl mit diesem auch andere Mineralien/Metalle, wie Gold und Silber gefördert werden. Und auch Cerro Vanguardia (Santa Cruz) muss genannt werden, wo ebenfalls Gold, Silber und andere Mineralien/Metalle ausgebeutet werden. Gegenwärtig lässt sich nicht abschätzen, welche der Minen die wichtigste ist, da sich aktuell zahlreiche davon in der Phase von "Probebohrungen" befinden. Dann wird die Fahne eingeholt und es heisst "Fertig, Angriff los" und alle gebärden sich wie die Verrückten: Mehr als 60 transnationale Firmen mit Tochterfirmen unter anderen Namen, deren Sitze sich in Steueroasen, wie den Kaimaninseln befinden, reagieren und wenn wir dagegen prozessieren wollen, müssen wir das am Herkunfstort des Firma tun.
In diesem Sinne wird derzeit in Aguas Rica probegebohrt, das dreimal grösser werden wird als Bajo de La Alumbrera, von dem es nur wenigen KIlometer entfernt liegt. Auch Agua Rica bringt primär Kupfer. Arrancaría soll Ende des Jahres in Betrieb gehen. Die Ablehnung der gesamten Gemeinde von Catamarca ist immens und von daher hoffen wir, dass es zu keiner Inbetriebnahme kommen wird.
Andererseits sind in Chubut mehr als 500 Zonen in der Phase der Probebohrungen, d.h. dass 500 ev. Minen angezeigt sind.

LAND UND BÖDEN, EIN PROBLEM AUS FRÜHEREN ZEITEN
Interview

Muss das Unternehmen das Land für die Anzeige einer Mine käuflich erwerben?

Nein, denn indem an den Grundstückseigentümer eine unbedeutende Summe gezahlt wurde, ist dieses ist bereits zuvor von der Firma ersteigert worden; der "Boden" gehört der Firma welche die MIne angegeben hat. Dabei wird zwischen Oberfläche und Boden unterschieden und Satelliten eingesetzt. Oder sie können eine Bohrung anmelden und dann ohne Genehmigungen Untersuchungen durchführen; das ist ihre aktuelle Vorgehensweise.

Was passiert, wenn jemand Land besitzt und eine Mine darauf in Betrieb genommen wird?

Es kommt zu keiner direkten Enteignung. Sie kündigen dir diese Tatsache an und geben dir dann Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Es ist aber gesetzlich vorgeschrieben, dass die Mine bzw. ihre Betreiber autorisiert sind, den Boden auszubeuten, da dies eine vom Staat zugestandene Konzession ist. Diese Regelung stammt aus der Epoche der Krone, sowohl der britischen wie der spanischen: Was sich auf dem Boden befindet, gehört demjenigen "der als Erster da war", was darunter ist, gehört der Krone. Heute stehen an Stelle der Krone die Regierungen, die die Konzessionen vergeben und dafür im Fall von Agentinien 3% ( por canon ? ) bekommen. Die inländischen Regierenden und Beamten sind Verräter; sie sind wahrhaftige Trojanische Pferde, die diesem Raub und dieser Plünderung, gegen sicheres Geld oder für ihr eigenes Wohlergehen, Tür und Tor öffnen. Das ist was heute in ganz Südamerika passiert.

Wenn aber die Gesetzgebung in Chubut den Bergbau zu Tage verboten hat, wie sind dann diese Bohrungen zu verstehen?

Die Minenanmeldungen sind vor dieser Gesetzgebung gemacht worden und besitzen daher Gültigkeit. Nach 2003, als dieses Provinzgesetz in Kraft trat, liess die Regierung von Mario Neves das Gesetz, welches die Ausbeutung von Minen zu Tage unter Einsatz von Chemikalien für die Dauer von 3 Jahren untersagt zurückstellen. Dabei erlaubt das Gesetz jedoch die Minenausbeutung der Ruta 40 bis zur Kordilliere; die Hochebene wird nicht erwähnt. Auf dem Plateau gibt est ein grosses und sehr wertvolle Silbervorkommen und selbstverständlich auch Blei, weil beide immer zusammen auftreten; nahe Gastre, dem Nord-Zentrum vom Chubut. Das Vorkommen, das enorm ist, wird Navidad genannt und hat in Kanada einen Streit um die Eigentumsrechte zwischen den Unternehmen Aqualine und IMA ausgelöst. Die kanadische Justiz hat sie Aqualine überlassen.

Kommen solche Bohrungen wie in Chubut häufig im Land vor ?

In vielen Provinzen gibt es sie im Übermaß; die grosste Gefahr aber dürfte San Juan darstellen, denn in Mendoza gibt es in allen Departements eine sehr starke Mobilisierung der Bevölkerung und es dürfte schwierig sein, dort den Betrieb irgendeiner Mine durchzusetzen. Mendoza legt grossen Wert auf das Wasser, das es für seine Anbauflächen benötigt. Das Signifikante ist, dass dies in Dürre,-und Zonen mit semiaridem Klima geschieht. Famatina in La Rioja, auf dessen Ausbeutung Barrick Gold abzielt, verbraucht im Duirchschnitt kaum 760 l Wasser pro Sekunde, wohingegen eine Mine mehr als 1000 l pro Sekunde zur Aufbereitung benötigt; das wird selten erwähnt und wenn, wird diesbezüglich gelogen.

Kannst du uns etwas über Famatins erzählen ?

In Famatina wurde vor Jahren unter Tagebau betrieben. Ich bin vor Kurzem dort gewesen, in 5500 Metern Höhen und ich hatte Bedenken, weil ich eine Kamera dabei hatte um die Katastrophe, die sie dort oben hinterlassen haben, zu filmen ( Das Gebirgsmassiv von Famatina erreicht in La Rioja 6250 m Höhe ). Vor 100 Jahren war es eine englische Mine gewesen, von der aus man an einem Drahtseil und mit ein paar Loren die Ausbeute nach Chilecito transportiert hatte. Am Fuss der Mine La Mejicana begann sich der Ort Famatina zu gründen. Als die Engländer gingen, liessen alles im Stich und der Ort stieg auf Landwirtschaft um. Famatina produziert eine sehr grosse Quantität an Walnüssen und lebt davon. In Chilecito gibt es verschiedene Arten von Oliven und Früchte; das Wasser ist lebenswichtig für die Bewässerunsgebiete und genügt kaum für die heutigen Bedürfnisse. Und jetzt taucht Barrick Gold auf und wird alles Wasser verbrauchen. Angesichts der Kritik an der Wasserverschwendung, sagte die Firma, dass sie nach unterirdischem Wasser bohren wird. Aber das ist noch schlimmer. Das unterirdische Wasser ist nicht erneuerbar; das muss ganz klar gesehen werden. Sie sprechen von regenerativen und nicht regenerativen Gütern, wobei MIneralien/Metalle als nicht regenerativ gelten. Unter Einbeziehung des Regens galt Wasser aufgrund des natürlichen Zyklus bislang als regenerativ. Das unterirdische Wasser aber ist nicht regenerativ. Es entspringt einem Ökosystem, das seit Jahrhunderten dahingehend funktioniert, dieses Wasser zu erzeugen und zu bewahren.
Die Bohrphase in Famatina ist bereits abgeschlossen. Ich habe diese Bohrungen kritisiert, weil dabei viele Lügen mit im Spiel waren. Sie kommen nicht umhin anzuerkennen, dass die alten Arbeiten der englischen Mine eine Übersäuerung verursacht haben und dass heute grosse Wassermengen durch die Schwefelsäure einen PH-Wert von 2 aufweisen. Die argentinische Kordilliere ist voll von Schwefelsäure, das meiste Wasser ist sauer. Der Grossteil des Flussbeckens des Famatina hat einen zweistelligen PH-Wert. Dabei behaupten sie auch noch, das dies so wäre, weil es sich um eine Zone mit grossen Schwefelvorkommen handeln würde. Aber die Analysen besagen auch, dass der grund in den alten Minen liegen, denn das Erdreich wird bewegt, es wird gebohrt, Spalten aufgerissen und so wird der Schwefel mitgerissen und bildet die Säure.

Wie siehst du den Widerstand im Norden Patagoniens?

Probleme haben wir hauptsächlich in San Juan, weil dort das Minenunternehmen Barrick Geld einsetzt um sich Willige zu kaufen und Zweifel unter den Demonstrierenden und VersammlungsteilehmerInnen gesät hat. Die Firma hat die Compañer@s gespalten, es ist todtraurig. Die Regierung hat daran grossen Anteil. Es gibt unheilvolle Personen die den Mitarbeiterstab der Mine bilden; aber wer sich am meisten einmischte, waren der Gouverneur José Luis Gioja und seine schmutzigen Politiker des Minen-Subsekretariats von San Juan. Gioja ist eines der korruptesten Wesen überhaupt. Das war er während des Menemismus und das ist er heute unter dem Kirchnerismus, sie sind Opportonisten mit einer erschreckenden Leichtigkeit. Dieser Mann und sein Bruder haben eine Industrie unter dem Namen Santa Gema Bentonitas ( www.bentonita.com.ar ). Sie sind stolz darauf, die wichtigsten Besitzer von Einsatzmitteln für Barrick Gold und Techint zu sein und sie können das ohne Probleme auf ihrer Web-Site erwähnen.

Die Gemeinde San Juan mobilisiert sich sehr. Ich war sieben Monate in Barrea, wo man vom Knoblauch,-und Gewürzpflanzenanabu lebt. Ich habe mit den Campesin@s/Bauern und den LandarbeiterInnen über dieses Thema gesprochen und es tut mir sehr leid, das alles in einen kaptten Sack geworfen wurde. Momentan gibt es grosse Differenzen. Der Betriebsleiter hat dem Aufruf zu einem Plebiszid nachgegeben. Bereits zweimal hat der Gouverneur sie zuvor auf undemokratische Weise getrichen, denn die Volksbefragung bezieht die Nationale Verfassung, die Provinz San Juan und den Bezirk von Calingasta mit ein.
In Jáchal geschah etwas ganz Ähnliches und man ist dort besorgt über die Verschmutzung des Rio Las Taguas, der sehr viel Arsen mit sich führt. San Juan ist ein sehr schwieriger Fall. Im Moment haben wir wenige Formen uns an die Leute zu wenden, denn aufgrund des Einflusses der Regierung in Gioja ist uns alles verschlossen. Wir haben keine öffentlichen Medien um diese Dinge zur Sprache zu bringen. Barrik hingegen schon. Auf allen Fernsehkanälen in jedem Programm erscheint als Fussnote die Botschaft: " Barrik, die verantwortungvolle Mine".

Sind das auch Kanadier?

Die Firma gehört dem saudi-arabischen Waffenhändler Adnan Khashoggi der mir Peter Munk assoziiert ist. Beide unterhielten Beziehungen zu Bush Senior, nachzulesen in dem Text:"La macabra Barrick de Bush" ( www.biodiversidadla.org/content/view/full/24301). Ein paar Anwälte von Barrick forderten das Recht auf eine Gegendarstellung in der Zeitschrift La Séptima de San Juan, in der ich diesen Artikel publizierte, Er war noch keine vier Stunden an die Öffentlichkeit gelangt. Die Leute haben ihn verschlungen. Die Anwälte verfassten ihre Gegenerklärung und ich schrieb als Antwort darauf "Barrick miente" - ( Barrick lügt )," über alles, worüber noch etwas gesagt werden muss"( siehe: www.ecoportal.net/content/view/full/44092 ).

Hat sich in jüngster Zeit hinsichtlich der Minenpolitik allgemein in Argentinien etwas geändert?

Die Politik ist dieselbe wie seit Menem; dieselben Gesetze der 90ziger. Das bilaterale Abkommen wurde von Bush und seinen Funktionären von den USA aus erdacht und angewandt; es ist nach dem Friedens,-und Freundschaftsabkommen entstanden. Chile hatte die Unterzeichnung dieses Ankommen gefordert, wenn Argentinien Zugeständnisse machen würde und glaubte damit gewonnen zu haben. In Wirklichkeit wurde ein Vertrag einer gemeinsamen Installation Argentina-Chile unterzeichnet, mit dem die Minenausbeutung festgeschrieben wurde [Tratado de Cooperación e Integración Minera**]. Damit wurde die Andenkordilliere zu einem dritten Land, das weder argentinisch ist noch chilenisch, sondern den Transnationalen gehört.

Das sie jede Art von Aktivität tätigen können; es steht ihnen frei, sich von einen Punkt zum andern, von einem Land zum andern zu bewegen; sie sind autorisiert die Kordilliere zu durchbohren, wie in in Filo Federico geschehen, wo sie einen Tunnel konstruierten, um Zugang zum Pazifik und für den Transfer von Gerätschaften zu haben, ohne dafür bezahlen zu müssen. Dabei wird weder das Biosphärenreservat noch der Nationalpark respektiert, weil diese imaginierte Linie alle Parks übergeht.

FUSSNOTEN:
*Javier Kadomoto, Rechtswalt von Gustavo Macayo, erklärt dass "die Mine die Anwohner des Geheimnisverrats beschuldigt. Sie geben an, eine Gruppe von Anwohnern habe eine Aufzeichnung einer geheimen Unterredung zwischen Personen, die zum Personal der Mine gehören, weitergegeben. Diese Behauptung ist falsch. Die Mine unterdrückt und verfolgt damit gerichtlich zum wiederholten Male das Recht auf Protest. Sie benutzen diesen Prozess um über diese haltlosen Rechtsbeschwerden Angst unter den Leuten verbreiten. Die CD gibt keinen Aufschluss darüber, ob es sich um Privatgespräche oder Unterredungen von Repräsentanten der Mine handelt. Weil uns diese Aufnahme nach dem Zufallsprinzip erreicht hat, erhebt die Mine Klage".

** Das "III Protokoll zur Minenkooperation" vom 02.August 1991 wird durch den Vertrag Integration und Komplementierung im Bereich Minen zwischen Argentinien und Chile ("Tratado entre Argentina y Chile sobre integración y complementación minera"), der in San Juan (Arg) und Antofagasta (Ch) am 29. Dez. 1997 unterzeichnet wurde, erweitert: "Art 6º.- Erleichterungen im Grenzbereich: Die unterzeichnenden Partner werden, in Übereinstimmung mit den jeweiligen Gesetzgebungen und jedem Speziellen Zusatzprotokoll, Handlungen der Kooperation ihrer öffentlich kompetenten Organismen realisieren, indem den Investoren beider Seiten die Entwicklung im Minengeschäft erleichtert wird. Ebenso werden sie mit diesem Ziel die Nutzung jeder Form von natürlichen Ressourcen, Einsatzmittel und Infrastrukturen gemäss dem entsprechenden Speziellen Zusatzprotokoll (Protocolo Adicional Específico) ohne irgendeine Benachteiligung gestatten"
(  http://www.mineria.gov.ar/legal/tratado_chile.asp ).

Dieser Artikel steht auch unter: Biodiversidad en América Latina:  http://www.biodiversidadla.org/content/view/full/30669
( Quelle:  http://www.anred.org/article.php3?id_article=1993 )

PERU: GEMEINSCHAFTEN DER AWAJUN UND WANPI IM WIDERSTAND GEGEN MINEN
Clajadep;19.03.07; Indymedia Perú

Die von Minenaktivitäten betroffenen Gemeinschaften des Waldes im Norden der Kordillierenzone Cóndor fordern die Schaffung eines Naturschutzgebietes. Die Gemeinschaften der Awajun und Wanpi von El Cenepa veröffentlichten dazu folgene

STELLUNGNAHME

Wir, die Bevollmächtigten der Indigen@organisation für die Entwicklung der Gemeinschaften von Alto Comaina (ODECOAC) und die Organisation für die Entwicklung der Gemeinschaften an der Grenze in Cenepa (ODECOFROC), UreinwohnerInnen des Distrikts El Cenepa, Provinz Condorcanqui, Amazonasregion, die wir hier in Lima sind um von der Zentralregierung die Schaffung des Nationalparks Ichigkat Muja-Cordillera del Cóndor mit einer Fläche von 180.000 ha sowie des Kommunalen Reservats Tunta Nain zu fordern; erklären:

Wir, die Awajun und Wampis des Cenepa, die wir bereits vor der Schaffung der Zone des Reseravts Santiago-Comaina-ZRSC durch die peruanische Regierung hier gelebt haben, betrachten den Wald als unseren erzeuenden Markt, Stütze und Mutter unserer Gemeinschaft, der uns Nahrung, Wasser und traditionelle Heilmittel gibt.

Wir Awajun und Wampis des Cenepa haben die Konflikte mit Ecuador 1981 in ( dem falschen ) Paquisha und 1995 im Cenepa am eigenen Leib erlebt; wir waren an der Front und haben unser Territorium an der Grenze verteidigt. Wir führten die peruanische Armee und kämpften gegen die ecuadorianischen Invasoren und wir waren Zeugen davon, wie unserer Leute fielen, die die Kordilliere El Cóndor, ererbtes Terrotorium der Awajun und Teil Perus, mit ihrem Leben verteidigten.

Nach dem Konflikt von Cenepa (1995) unterzeichneten die peruanische Regierung und ihr Amtskollege von Ecuador den definitiven Friedensvertrag von Itamarati und verpflichteten sich durch diesen, Naturschutzgebiete zu schaffen und so die seit mehr als 58 Jahre andauernden Konflikte zu beenden. Durch das Projekt ITTO Cóndor wurde über den INRENA eine Einstufungsstudie erstellt, auf deren Grundlage durch das Decreto supremo No 005-AG am 24.01.1999 das Reservat de Santiago Comaina geschaffen wurde.

Die Awajun und Wampis haben die Wichtigkeit des Schutzes unseres Waldes erfasst, die ein lebenerhaltendes Entwicklungsmodell darstellt, durch welches in Form der Schaffung des Nationalparks ICHIGKAT MUJA-Cordillera del Cóndor (180tsd ha) und des Kommunalen Reservats Tunta Nain, die Zukunft der Generationen garantiert wird.

Wir haben diesbezüglich erreicht, alle entsprechenden Dokumente sämtlicher staatlichen Sektoren zu erhalten und fordern von daher von der Natioanlen Regierung, gemäss den Art.68 und 69 der politischen Verfassung Perus, die Schaffung des Naturschutzgebiets PARQUE NACIONAL ICHIGKAT MUJA Cordillera del Cóndor.

Im September 2006 klagten wir auf nationaler Ebene die Kontamination unserer Flüsse durch die Aktivitäten der Goldmine Afrodita an, die von den Ecuadorianern auf peruanischem Territorium, an den Oberläufen Flüsse Comaina und Sawientsa bertieben wird. Wir wollen unsere natürlichen Ressourcen der Flora und Fauna, Wasser, Luft und Wälder, die das Erbe unserer Ahnen und Teil unserer Kultur sind, ohne diese Verschmutzungen bewahren. Wir betrachten dieses Erbe als die Lunge der Welt und deshalb braucht Peru eine lebenserhaltende, ökonomische Entwicklung, ohne Schädigung der Umwelt.

Bis zu diesem Moment wurden wir nicht zu diesem Thema gehört.

AUFGRUND ALL`DIESER RISIKEN UND GEFAHREN...
verlangen wir von dem verfassungsmässigen Präsidenten Dr. Alan García und von Dr. Jorge del Castillo eine Anhörung, um durch ein Abkommen zwischen den Awajum,-und Wampigemeinschaften und dem Staat die sofortige Einrichtung des so wichtigen Nationalparks Parque Nacional in der Cordillera del Cóndor von 180 000 ha und der Reserva Comunal Tunta Nain zu fordern. Unsere Forderung ist rechtlich gedeckt durch die Verfassung des Staats, die Gesetze in Bezug auf Naturschutzgebiete und die Resolución Legislativa No 26253, die durch den Convenio 169 del OIT, Art. 7 und 14 gebilligt ist.

Lima 15. März 2007

Komission in Lima :
Elías Mayan Sejekam Presidente ODECOAC DNI: 33768093
Adriano Yampintsa Nantip Vicepresidente ODECOFROC DNI: 44689581.
Francisco Quiaco Inchipis Comisionado ODECOFROC DNI: 33761624
Mario Mayan Sejekam Alcalde Centro Poblado Shaim. DNI: 33768395
Milia Yampis Wachapea Comisionada ODECOAC DNI: 33761888
Ramón Yampintsa Yampis Comisionado ODECOAC DNI: 33768434
Fermín Apikai Chimpa Comisionado ODECOFROC DNI: 33768249

( Quelle:  http://clajadep.lahaine.org/articulo.php?p=8004&more=1&c=1 )
freie Übersetzungen: tierr@
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DIE AUSBEUTUNG SÜDAMERIKAS 1-3
Windkraftwerke, Ölfirmen und EU-Konzerne
 http://de.indymedia.org/2007/03/170690.shtml
Bio-Kraftsstoffe - Gewinnung und Auswirkungen
 http://de.indymedia.org/2007/03/170852.shtml
Siemens: Staudammprojekt in Nicaragua; Argumente gegen Staudämme
 http://de.indymedia.org/2007/03/171355.shtml

Unbedingt interessant zu diesem Thema:
Keine Blumen, keine Pralinen, Widerstand und Kampf
 http://www.indymedia.org/de/2007/03/881960.shtml
Theaterstück über Leonard Peltier
 http://de.indymedia.org/2007/03/171594.shtml
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Ergänzungen