Keine Bleibe für Neonazis

jemand der schadenfroh ist 19.03.2007 19:51 Themen: Antifa
Keine Bleibe für Neonazis: Jürgen Rieger verliert Verfügungsgewalt über Schützenhaus in Thüringen und Heisenhof in Dörverden.
Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass in der Zeitung über Jürgen Rieger berichtet wird.
Er versuchte Immobilien zu kaufen, wie das „Hotel am Stadtpark“ in Delmenhorst, bekam ein Haus vererbt und wurde erst kürzlich Hamburger NPD-Vorsitzender.

Jetzt wird wieder fleißig über ihn berichtet, doch endlich mal nicht zu Gunsten der rechten Szene.
Rieger ersteigerte im Namen der Firma „Wilhelm Tietjen Stiftung für Fertilisation Limited“, die er in London angemeldet hatte, den Heisenhof in Dörverden und das Schützenhaus in Pößneck. Als im August 2006 ein Geschäftsbericht für die Firma fällig wird, verweigert Rieger diesen, woraufhin die Londener Behörden die Firma aus dem Register löschen.
Rieger hat zwar kurz darauf eine neue Firma gegründet, die einen ähnlichen Namen trägt („Wilhelm Tietjen Stiftung).
Doch im Grundbuch der beiden Immobilien ist noch immer der alte Name eingetragen, also eine Firma die es offiziell gar nicht mehr gibt.
Nach Auffassung des Amtsgericht Jena ist das Schützenhaus also herrenlos. Die Stadt hat daraufhin die Verfügungsgewalt für das Gebäude beantragt. Am Freitag letzter Woche traf schließlich das gerichtliche Schreiben bei Alf-Heinz Borchardt ein, das den Anwalt und CDU-Stadtratsmitglied zum sog. "Nachtragsliquidator" machte, und zwar nicht nur für das Schützenhaus, sondern gleichzeitig auch für den Heisenhof in Dörverden.
Borchardt will nun zuerst bestehende Mietverträge kündigen, die Gebäude räumen und dann verkaufen.
Zwar kann Rieger diesen Beschluss anfechten aber vorerst, werden die Nazis auf der Straße sitzen.
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Ergänzungen

Quelle

hall0 19.03.2007 - 21:33
hallo!
der bericht ist ja ganz gut und informativ....aber woher stammen die infos bzw. gibt es eine quellenangabe????

Taz Artikel denke ich

Kiel 19.03.2007 - 21:51

Schampus raus

einer 19.03.2007 - 23:26
Der Heisenhof ist dicht, es stehen die Bullen davor und Pooh und co mussten eben durch die Kontrolle den Hof verlassen...bin extra dran vorbei gefahren!!!

War Kauf von Delmenhorster Hotel ein Bluff?

find 19.03.2007 - 23:40
Delmenhorst (ua). Der drohende Kauf des Hotels am Stadtpark durch den rechtsextremen Anwalt Jürgen Rieger erscheint seit gestern in einem neuen Licht. Nach einer Meldung von Radio Bremen hat ein Thüringer Gericht einen Anwalt damit beauftragt, das Neonazi-Zentrum Heisenhof im Landkreis Verden zu verkaufen, nachdem eine Firma Riegers in finanzielle Schieflage geraten war. Rieger könne zwar Widerspruch einlegen, heißt es in der Meldung. Dieser habe allerdings keine aufschiebende Wirkung. In Delmenhorst stellt man sich nun die Frage, ob der Neonazi-Anwalt überhaupt in der Lage gewesen wäre, das Hotel am Stadtpark zu kaufen, um dort eine Nazischule einzurichten. Bürger Delmenhorsts hatten bekanntlich eine Million Euro gespendet, um die Übernahme des Hotels durch die Rechten zu verhindern, was auch gelungen war. Jetzt wird nach einer Nachfolgenutzung für das Hotel gesucht
www.dk-online.de/index.php?artikel=1327317


Auch sonst scheint Riger (der Verwalter von NSDAP-Vermöge ist) nicht grad gut bei Kasse zu sein, die NPD schuldet ihm noch viel Geld:

Der mehrfach vorbestrafte Rieger war 2006 in den NPD-Bundesvorstand gewählt worden. Dies wie auch seine Wahl zum Chef des Hamburger Landesverbandes wurde von der Parteispitze durchgesetzt. Der 60-jährige Rieger sollte damit besänftigt werden, weil die finanziell klamme NPD Forderungen des Anwalts aus früheren Darlehen nicht bedienen kann. (afö.)
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/politik/638460.html

Osthüringer Zeitung heute

kPunkt 20.03.2007 - 10:52
Rieger verliert das Schützenhaus (OTZ-Poßneck-online 20.03.07, alle Beiträge)

Das Schützenhaus war 2003 in den Besitz der Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation Ltd aus London gelangt. Nachtragsliquidator Alf-H. Borchardt will das Objekt binnen eines Jahres einem neuen passenden Eigentümer zuführen.Schützenhaus ist jetzt praktisch Insolvenzmasse und die Stadt Pößneck hat ein Vorkaufsrecht
Von OTZ-Redakteur Marius Koity Pößneck. Die Stadt Pößneck hat jetzt die Gelegenheit, das Pößnecker Schützenhaus zu erwerben und damit den Image-Schaden aus der Welt zu schaffen, der Pößneck durch die NPD-Umtriebe im Schützenhaus angerichtet wurde. Denn der bisherige Schützenhaus-Verwalter, der Rechtsextremist Jürgen Rieger aus Hamburg, hat die Verfügung über das Schützenhaus aus zwei Gründen verloren.

Zum einen wurde die Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation Ltd mit Sitz in London, der das Schützenhaus gehörte, am 29. August 2006 von Amts wegen gelöscht, weil Rieger seinen Pflichten als Geschäftsführer der britischen Gesellschaft nicht nachgekommen war. Zum anderen hat das Amtsgericht - Registergericht - Jena am Freitag die Abwicklung des deutschen Gesellschaftsvermögens angeordnet. Zum Liquidator hat das Gericht den Rechtsanwalt Alf-H. Borchardt aus Pößneck bestellt.

Das Schützenhaus wird im Zuge einer so genannten Nachtragsliquidation verwertet. Hier hat die Stadt Pößneck ein Vorkaufsrecht, weil das Schützenhaus in einem Sanierungsgebiet liegt.

Borchardt liquidiert die "Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation Ltd als Restgesellschaft" mit Sitz in London. Diese "Restgesellschaft" hatte die Stadt Pößneck am Amtsgericht - Registergericht - Jena eintragen lassen, damit anschließend die Verhältnisse des zur Insolvenzmasse gewordenen Schützenhauses weiter geordnet werden können. Während das britische Vermögen der Stiftung nach deren Löschung der britischen Krone zugefallen war, gehörte das deutsche Vermögen und damit auch das Schützenhaus quasi keinem.

Borchardt hat gestern das Schützenhaus in seine Verwaltung übernommen. Am Abend hatte er im Auftrag von Bürgermeister Michael Modde die Stadtratsfraktionen über die Entwicklung informiert. Kommentar

19.03.2007

Schützenhaus-Coup seit halbem Jahr vorbereitet

Eine erneute Versteige- rung des Schützenhauses kommt derzeit nicht in Frage. Alf-H. BorchardtModde will Region als Schützenhaus-Träger
Pößneck (OTZ/mko). Der Pößnecker Rechtsanwalt Alf-H. Borchardt, Nachtragsliquidator des Pößnecker Schützenhauses, hat gestern jegliche Nutzung der Immobilie durch Dritte untersagt. Der Familie M., die seit etwa anderthalb Jahren im Schützenhaus wohnt und dort eine Gaststätte betreiben wollte, wurde das Mietverhältnis ordentlich zur Mitte des Jahres gekündigt. Diese Maßnahmen habe er aus "versicherungsrechtlichen Gründen" getroffen, erklärte Borchardt.

Seine Aufgabe sei es, die Immobilie zu sichern und angemessen zu verwerten, so Borchardt. Er habe ein amtliches Verkehrswertgutachten in Auftrag gegeben und sobald dieses vorliege, werde er das Schützenhaus auch der Stadt Pößneck zum Kauf anbieten. "Darüber entscheidet der Stadtrat", weiß Borchardt, der für die CDU selber im Stadtrat sitzt.

Dieser Entscheidung wollte Bürgermeister Michael Modde (Freie Wähler) gestern nicht vorgreifen, "persönlich" sei er aber für den Erwerb des Schützenhauses durch die Stadt. Modde will eine regionale Trägerschaft für das Schützenhaus herbeiführen, zumal das ehemalige Kreiskulturhaus schon immer eine regionale Bedeutung hatte.

Vor einem halben Jahr hatte Modde die Gunst der Stunde nach der Löschung der Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation Ltd in London (OTZ berichtete erstmals am 9. September 2006) erkannt und mit einem kleinen Kreis Vertrauter konsequent darauf hingearbeitet, dass wieder geordnete Verhältnisse ins Schützenhaus einkehren. Auf dem Weg dahin ist die nun angeordnete Liquidation des Objektes ein wichtiger Erfolg. Über den Coup gegen den bisherigen Schützenhaus-Verwalter und Rechtsextremisten Jürgen Rieger kann sich Modde derzeit allerdings kaum freuen.

Zum Kreis Vertrauter gehörte Borchardt, der nach dem Schlag gegen seinen Hamburger Berufskollegen Rieger bundesweit gefragt ist. Ständig klingelte gestern in seiner Kanzlei das Telefon. Rieger selber sei nicht dran gewesen, so Borchardt. Auch er werde sich nicht bei ihm melden. Der Gerichtsbeschluss, wonach er die Reste der Stiftung, die gar keine gewesen sei, abzuwickeln habe, sei rechtskräftig. Sollte Rieger den Beschluss angreifen, sei man vorbereitet.

Zu Borchardts Ferngesprächspartnern gehörten norddeutsche Behördenvertreter. Der Pößnecker soll auch den Heisenhof in der niedersächsischen Gemeinde Dörverden und einen "Acker südlich von Bremen" abwickeln. Auf dem Heisenhof wollte Rieger ein Neonazi-Zentrum etablieren.

Borchardt hofft, binnen eines Jahres seinen Auftrag zu erfüllen. Die Liquidation will er auch deshalb baldmöglichst erfolgreich abschließen, weil er erst aus dem Erlös der Objekte seinen Aufwand begleichen könne.

Borchardt geht davon aus, dass nach der Verwertung der Stiftungsreste ein Erlös übrig bleiben werde. Diesen werde er "zu Gunsten der Berechtigten" hinterlegen. Wem das Geld dann zufällt - ob der britischen Krone, deutschen Finanzministern oder doch noch Rieger -, sei derzeit völlig offen und unerheblich.

19.03.2007

Farbe bekennen (Kommentar)

Von Marius Koity Als die Stadt Pößneck Mitte 2000 das Schützenhaus an die Erben eines früheren Eigentümers abgeben musste, konnte keiner ahnen, welches Auf und Ab das Kulturhaus binnen weniger Jahre erleben wird. Der kurzen Periode der Hoffnung nach der ersten Versteigerung Ende 2002 folgte mit der zweiten Versteigerung Ende 2003 die wohl schwärzeste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Jetzt schöpft man in Pößneck wieder Hoffnung. Diese wird sich allerdings nur dann erfüllen, wenn der Pößnecker Stadtrat Farbe bekennt und die Stadt Pößneck nicht allein gelassen wird. Den Kauf der Immobilie wird die Stadt allein noch schultern können und wollen, um das NPD-Symbol aus dem öffentlichen Bewusstsein zu tilgen. Die Bewirtschaftung des Objektes könnte auf Dauer aber ein neues Problem werden. Eine Lösung wäre die Gründung einer echten Stiftung als Trägerin des Schützenhauses. Ein breites gesellschaftliches Spektrum hat letztlich dazu geführt, dass das Schützenhaus den Neonazis entrissen werden kann. Genauso breit sollten die Reihen sein, wenn die dauerhafte Sicherung der Kulturstätte auf die Tagesordnung kommt.

19.03.2007

Fürstenberg und Bormann bestraft

ARTV 20.03.2007 - 16:11
Zuletzt wurden Daniel Fürstenberg (NPD und Heisenhof-"Chef") zu 900 Geldstrafe wegen einem Überfall auf einen Journalisten vor dem Heisenhof und Malte Bormann zu 2 Wochen Jugendarrest wegen einem Angriff auf einen Fotografen während eines NPD-Infostandes verurteilt. Ein weiterer Prozess gegen den ehemaligen "Stützpunktleiter" Sascha Schüler steht noch aus...

quellen

antifa-blogger 20.03.2007 - 18:01
über den folgenden link gelangt ihr zu einer sammlung versch. texte zum thema: http://antifa-aktionen.blogspot.com/2007/03/jena-npd-politiker-rieger-enteignet.html

keep on rockin´!

Rieger macht/hat nur Ärger!

Reko 20.03.2007 - 23:15
Rieger hat wohl mal wieder Ärger am Hals, redok.de schreibt folgendes:
Der Hamburger Neonazi Jürgen Rieger ist wegen Tierquälerei in Schweden zu einer Geldstrafe von 25.000 Kronen (etwa 2.700 Euro) verurteilt worden, externer Linkberichtet das Magazin Expo. Bei einer Inspektion von Riegers Landgut Sveneby bei Mariestad (Südschweden) war im Jahre 2001 festgestellt worden, dass die Tiere dort unter extrem schlechten Bedingungen gehalten wurden. 2006 hatte ihn das Amtsgericht Mariestad noch freigesprochen; im Februar 2007 verurteilte ihn jedoch das Berufungsgericht in Jönköping. Rieger muss außerdem 100.000 Kronen (etwa 10.700 Euro) Verfahrenskosten tragen. Nun will Rieger den externer Linkschwedischen Obersten Gerichtshof anrufen.

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