Fotos: 36 Jahre Georg-von-Rauch-Haus

Umbruch Bildarchiv 19.03.2007 12:11 Themen: Soziale Kämpfe
Selbstorganisation in besetzten Häusern - Wie alles anfing. Nach einem Teach-in und einem Konzert mit Ton Steine Scherben am 8. Dezember 1971 in der Technischen Universität Berlin zum Tode Georg von Rauchs machten sich die TeilnehmerInnen auf den Weg Richtung Kreuzberg und besetzten das seit 1970 leerstehende Schwesternwohnheim des Bethanien-Krankenhauses. Eine neue Ära - Leben in selbstorganisierten Häusern - hatte mit dem Georg von Rauchhaus ihren Anfang gefunden.
Ein Fotobericht unter
 http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/rauchhaus_berlin
Die ehemaligen Besetzer und Besetzerinnen sind längst ausgezogen, doch das Georg von Rauchhaus gibt es auch heute noch als alternatives Wohnprojekt. Greta Mields und Salome Duch (17 Jahre), Freunde der heutigen BewohnerInnen, trafen im Rahmen eines Praktikums bei Umbruch Bildarchiv einen der ehemaligen Erstbesetzer, Kat Friedrichs. Daraus folgte ein spannender Austausch über die Bewegung der 70er Jahre und die Entwicklung des Georg von Rauchhauses. In der Bildgalerie seht ihr bisher unveröffentlichte Fotos aus der damaligen Zeit.

"Für ein Praktikum bei Umbruch-Bildarchiv e.v. fertigen wir (Greta Mields und Salome Duch) einen Bildbericht fürs Internet an. Die letzten 3 Monate haben wir damit verbracht, Foto-, und Infomaterial zu recherchieren. Unser frei gewähltes Thema, das Georg-von-Rauchhaus, hat von der Besetzung an, eine 36 jährige Geschichte. Wir kamen auf das Thema, weil wir schon seit längerem Kontakt zum Haus und seinen BewohnerInnen haben. Unserer Meinung nach lohnt es sich, egal ob alt oder jung, hier mal bei der Vokü was gegessen oder zur Musik getanzt zu haben. Das Haus ist ein Stück Geschichte unserer Stadt, war es doch schließlich das 1. besetzte Haus seiner Zeit.
Um sowohl altes als auch neues Bildmaterial zu beschaffen, sind wir verschiedenen Quellen nachgegangen: unter anderem das Kreuzberg Museum, ein von den damaligen Bewohnern herausgegebenes Buch und bisher unveröffentliches Fotomaterial. Die Fotografen der zwischen 1970 und 1980 aufgenommenen Bilder sind: Kat Friedrichs, Giesela Minninger und Jutta Matthes. Wir fanden die schwarz-weiß Bilder sehr eindrucksvoll und möchten uns für die Unterstützung von Kat und seine Berichte über die damalige Zeit herzlich bedanken.
Die Bilder zeigen, wie viele Menschen damals aktiv mitgearbeitet haben und geben die Bereitschaft und den Wunsch nach Veränderungen wieder.
Der Ton-Steine-Scherben Sänger Rio Reiser gab der Zeit Anfang der 70er die passende musikalische Begleitung, so dass sich die Hausbesetzer Szene wie ein Lauffeuer in ganz Deutschland verbreitete.
Das Georg-von-Rauchhaus, benannt nach dem von Zivilfahndern brutal ermordeten Georg von Rauch, einem Linksaktivisten, befindet sich am Mariannenplatz im sagenhaften Bezirk Kreuzberg, in Berlin.
Noch heute bewohnt das Rauchhaus ein Haufen alternativer, lustiger Leute, und verleihen ihm dadurch einen neuen Charakter.
„Das Haus ist nicht mehr das was es mal war...!“ hören wir hier und da, doch wieso immer so negativ? Sowohl die Situation des Hauses als auch ganz Berlin, hat sich natürlich geändert. wieso sollte nicht auch das Haus mit der Zeit gehen?!?

Wir sind der Meinung, dass das Georg-von-Rauchhaus noch immer genug Raum bietet, für Ideen, Kontakte und vor allem Spass !!"
Für alle, die Lust haben, das Rauchhaus mal zu besuchen:
Georg von Rauchhaus, Mariannenplatz 1a, 10997 Berlin
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Ergänzungen

Altes als auch neues Bildmaterial ...

Kat Friedrichs 19.03.2007 - 12:37
Das Haus ist ein Stück Geschichte unserer Stadt, war es doch schließlich das 1. besetzte Haus seiner Zeit.
Um sowohl altes als auch neues Bildmaterial zu beschaffen, sind wir verschiedenen Quellen nachgegangen: unter anderem das Kreuzberg Museum, ein von den damaligen Bewohnern herausgegebenes Buch und bisher unveröffentliches Fotomaterial. Die Fotografen der zwischen 1970 und 1980 aufgenommenen Bilder sind: Giesela Minninger und Jutta Matthes. Wir fanden die schwarz-weiß Bilder sehr eindrucksvoll und möchten uns für die Unterstützung von Kat und seine Berichte über die damalige Zeit herzlich bedanken.
Die Bilder zeigen, wie viele Menschen damals aktiv mitgearbeitet haben und geben die Bereitschaft und den Wunsch nach Veränderungen wieder.

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