Hausverbot für Jörg Krebs (NPD Frankfurt)

Eliyahu 17.03.2007 07:46
15. März 2007: Kreis-Mitgliederversammlung der Frankfurter NPD verhindert. NPD-Vorsitzender Jörg Krebs erhält Hausverbot in seiner eigenen Kneipe. Spontane Demonstration vor seinem Wohnhaus.
Anti-Nazi-Koordination
Frankfurt am Main


Hausverbot für Jörg Krebs (NPD)!

Das war kein guter Abend für den Frankfurter NPD-Stadtverordneten und stellvertretenden hessischen Landesvorsitzenden, Jörg Krebs.

Für Donnerstag, 15, Februar, hatte er in einem uns vorliegenden und veröffentlichten Einladungsschreiben das vollständige Erscheinen seiner "Mitgliedschaft" zu einer Frankfurter Kreis-Mitgliederversammlung angeordnet, und zwar in seinen Heimatstadtteil Nieder-Eschbach, Hotel "Darmstädter Hof". Dies wurde zunächst Anfang der Woche auf Rückfrage in diesem Haus auch bestätigt.

Daraus aber wurde heute nichts.
Die Kreismitgliederversammlung der NPD fiel aus.

Denn zum Zeitpunkt der Versammlung fanden sich statt der NPD etwa 70 AntifaschistInnen von autonomer Antifa und Anti-Nazi-Koordination dort ein. Etwa zwei Stunden lang standen sie vor dem Eingang und saßen in der Gasstube, wo sie Wirt, Mitarbeitende und Gäste ausführlich über die NPD und Jörg Krebs informierten. Deren Mitglieder kamen erst gar nicht - nach der Ankündigung, die Kreismitgliederveranstaltung durch einen "antifaschistischen Umtrunk" verhindern zu wollen, hatte Krebs den georderten Tisch für 20 Personen wieder storniert - so bekommt man nebenbei einen realistischen Eindruck von der personellen Stärke der NPD-Kreisorganisation Frankfurt.

Ein einzelnes NPD-Mitglied verirrte sich dennoch in den "Darmstädter Hof".Der sichtlich erschütterte Mann wurde freundlich aber bestimmt wieder hinausbegleitet.
Die anwesende Polizei verhielt sich zurückhaltend.

Zum Abschluß des angekündigten "Antifaschistischen Umtrunks" im Darmstädter Hof versprach der Wirt, Jörg Krebs Hausverbot in seinem Hause zu erteilen. Dies werde er in den nächsten Tagen der Frankfurter IG Metall schriftlich bestätigen. Die anwesende Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Frankfurt versprach im Gegenzug, dann auch bei der SEB-Bank ein gutes Wort für den "Darmstädter Hof" einzulegen. Die SEB-Bank, die ihre internationalen Gäste bislang auch in diesem Haus unterbringt hatte nach Bekanntwerden der Gastfreundschaft für Nazis dem "Darmstädter Hof" die Zusammenarbeit gekündigt, erzählte der Wirt.

Das soeben ergangene Hausverbot für Jörg Krebs wurde in einer improvisierten Abschlußkundgebung der Nieder-Eschbacher Öffentlichkeit mitgeteilt. Anschließend zogen die AntifaschistInnen noch zum Wohnhaus von Krebs (Albert-Schweitzer-Straße 7), wo das NPD-Hausverbot für den "Darmstädter Hof" noch einmal bekanntgegeben wurde.

Zugleich wurden die zuhörenden NachbarInnen und die anwesenden AntifaschistInnen eingeladen, am kommenden Montag, 19. März, um 17 Uhr im Römer Ausschuß für Integration und Bildung die Antwort von Bürgermeisterin Jutta Ebeling auf eine rassistische Anfrage des glücklosen NPD-Stadtverordneten zu hören und ihren Unmut über die Anwesenheit der NPD im Römer zum Ausdruck zu bringen. Alles in allem: ein gelungener Abend!
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Ergänzungen