Berlin: Soli-Aktionen für Antifa Matti

www.freiheitfuermatti.com 13.03.2007 16:36 Themen: Antifa
Im folgenden Text fassen wir, die Matti-Soli-Gruppe, die aktuellen Aktionen für den inhaftierten Antifa Matti zusammen. Wir präsentieren euch den aktuellen Matti-Soli-Jingle, den ihr auf euren Kundgebungen, Veranstaltungen und Demonstrationen abspielen könnt um auf die Situation von Matti Aufmerksam zu machen. Weiterhin präsentieren wir euch neue Matti-Soli-Streetarts, die es mitlerweile im ganzen Land gibt! Außerdem wollen wir euch über kommende Matti-Soli-Aktionen informieren - so etwa über die Soli-Kundgebung, die wir zusammen mit Euch am 100. Hafttag von Matti durchführen wollen!
Wir erinnern uns: seit dem 12.12.2006 sitzt der Berliner Matti in der JVA Moabit in Untersuchungshaft. Matti bezeichnet sich selber als aktiven Antifaschisten, er ist in der Gewerkschaftsjugend aktiv und ist in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen engagiert, die gegen die rechtsextreme Gefahr arbeiten.
Matti wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen an einer Auseinandersetzung mit zwei stadtbekannten Neonazis und Anti-Antifas beteiligt gewesen zu sein. Obwohl die beiden Nazis nur leicht verletzt wurden, ermittelt das Berliner LKA und die Staatsanwaltschaft wegen "versuchten Totschlags". Obwohl die Neonazis anfänglich angaben, dass die TäterInnen vermummt gewesen seien, gaben sie später an, dass sie Matti trotzdem erkannt haben wollen. Die Neonazis Stefanie Piehl und Sebastian Zehlecke, die seit Jahren in Berlin und bundesweit aktiv Anti-Antifa-Arbeit betreiben und an verschiedenen Angriffen auf Linke und MigrantInnen beteiligt waren, kamen einfach Tage später mit Fotos von Matti aus ihren privaten Anti-Antifa-Archiv zum Berliner LKA und behaupteten, dass er einer der Täter gewesen sei.
So grotesk dies ist und obwohl der Vorwurf gegen Matti natürlich vollkommen abwegig ist, befähigt er die Staatsanwaltschaft zu einem harten Vorgehen gegen Matti. Matti sitzt bald 100 Tage in Haft und im Falle einer Verurteilung drohen im hohe Strafen.

In mehreren indymedia-Artikeln haben wir auf die Situation von Matti hingewiesen. Desweiteren haben wir immer wieder über den aktuellen Stand der Soliarbeit berichtet und damit soll es an dieser Stelle weitergehen.

Im Anhang dieses Artikel findet ihr den aktuellen Matti-Soli-Jingle als MP3. Wir bitten euch diesen auf euren Kundgebungen, Veranstaltungen, Demonstrationen, in euren Radiosendungen oder immer da wo es passt abzuspielen um auf die Situation von Matti hinzuweisen und den Fall Mattis immer öffentlicher zu machen. Festhalten muss man in diesem Zusammenhang, dass zwar Matti im Knast ist, die repressiven Maßnahmen aber überall in Deutschland ebenso stattfinden können. Gerade deswegen ist es enorm wichtig, dass überall Menschen über den Fall Matti Bescheid wissen und bereit sind, sich zu engagieren.

Über den Fall Matti und die Einordnung in die aktuellen politischen Entwicklungen in Berlin gab es letzte Woche einen sehr lesenswerten Artikel von Johannes Radke in der taz. So heißt es dort: "[...]Das Schlimme ist, dass es jeden hätte treffen können, der bereits von Rechtsextremisten fotografiert wurde [...]". Den ganzen Artikel, der viele Facetten des Falles beleuchtet und eine gute Zusammenfassung der aktuellen Ereignisse darstellt, könnt ihr unter:  http://www.taz.de/pt/2007/03/08/a0204.1/text nachlesen.

Neben verschiedenen Artikel und Beiträgen in Presse und Radio finden sich auch immer mehr neue UnterstützerInnen für den Antifa Matti. Mittlweile fordert auch Benedikt Lux, der demokratiepolitische Sprecher der Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Berlin und Mitglied des Abgeordnetenhauses (MdA) die Freilassung von Matti. Lux formuliert unter anderem: "[...] Das jetzige Vorgehen der Ermittlungsbehörden ist eine Einladung an alle Neonazis, mit ihren privaten Fotoalben vorbeizukommen und eine Aussage zu machen. Dann sitzen bald alle aktiven Linken, die auf Demonstrationen abgefilmt und fotografiert werden, in Untersuchungshaft.
Wenn die Staatsanwaltschaft keine weiteren Erkenntnisse hat, muss sie die sofortige Freilassung von Matti Z. prüfen. Sonst macht sie sich zum Büttel übler Zeitgenossen."
Desweiteren fordern nun auch die Berliner jusos Mattis Freilassung und machen in diesem Zusammenhang klar: "[...]Im Kontext einer rapiden Zunahme nazistischer Gewalt, der jüngsten Wahlerfolge der NPD, sowie einer wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz von Rassismus und Antisemitismus, ist die Festnahme des Berliner Antifaschisten Matti ein Skandal.[...]"
Die vollständigen Erklärungen und Solidaritätsadressen aller UnterstützerInnen von Matti könnt ihr auf der offiziellen Soliseite nachlesen:  http://www.freiheitfuermatti.com !

Da Matti am 22.03.2007 100 Tage in Untersuchungshaft sitzt veranstalten wir erneut eine Soli-Kundgebung vor der JVA in Moabit. Ab 17Uhr wird es dort eine Reihe Redebeiträge geben, wieder werden wir Grußbotschaften an Matti verlesen, es wird musikalische Beiträge geben die Matti gefallen werden und wir hoffen dass wir weiterhin in der Öffentlichkeit auf die eklatante Situation Mattis Aufmerksam machen können. Außerdem hat sich die Soli-Gruppe eine ganz besondere Überraschung für die KundgebungsteilnehmerInnen und vor allem für Matti einfallen lassen. Also dürfen wir gespannt sein...



Weitere Informationen über den Fall Mattis und über den aktuellen Stand erhaltet ihr auf der Soliseite:
 http://www.freiheitfuermatti.com

Kommt alle am 22.03.2007 ab 17:00 vor die JVA Moabit und zeigt mit uns: "100 Tage sind mehr als genug - Matti muss raus"!

Im Knast ist Einer, gemeint sind wir Alle!
Gegen eine Kriminalisierung an Antifas in Berlin und überall!
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Ergänzungen

villeicht

den 13.03.2007 - 17:23
jingle vergessen...?

jingle

betrachter 13.03.2007 - 17:27
den jingle findest du ganz oben links unter der überschrift.

Myspace

Matti 13.03.2007 - 22:50
Auch bei myspace ist man solidarisch.

Diskussionsveranstaltung am 18.3.

xxx 14.03.2007 - 00:44
LIVE TALK: "Das bißchen Totschlag bringt uns nicht gleich um!" - Der Vorwurf des versuchten Totschlags als Mittel der politischen Justiz gegen linke AktivistInnen. Eine Veranstaltung im Rahmen des Tages des politischen Gefangenen. Mit: Matti-Soli Gruppe (Matti sitzt seit dem 12.12.2006 wegen dem Vorwurf des versuchten Totschlages in U-Haft), Julia (wurde 2005 in Potsdam des versuchten Mordes beschuldigt), Fatma (angeklagt im Kaindl Fall), Referent der damaligen Autonomen Antifa(M) zu Mackenrode. WO: KATO-BERLIN (Berlin, U-Bhf. SChlesisches Tor) WANN: 18.3.07, 18.00 Uhr

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