minden/shg: antifa- sonntagstour

besetzer 13.03.2007 01:02 Themen: Antifa
Während die Nazis vergeblich versuchten in Ostfriesland den NPD- Landesparteitag zu erreichen, besetzten lokale Antifas die Lieblingsorte der Faschos in Minden und Schaumburg!
Am 17. März wollen Nazis zum vierten Mal versuchen in Minden zu marschieren. Dreimal mussten sie bereits nach wenigen Metern den Rückweg antreten oder isoliert, im Dunkeln auf Schnellstraßenauffahrten rumstehen.

Um noch einmal klar zu machen, dass kein Platz und keine Straße den Nazis überlassen wird, machte sich am 11.03. eine Gruppe lokaler Antifas auf, um die Lieblingsorte der Nazis in Minden vorher schon symbolisch zu besetzen.
Die Nazis versuchten zur gleichen Zeit vergeblich in Ostfriesland den NPD- Landesparteitag abzuhalten.

Zuerst ging es zur Martinitreppe, wo außerdem begonnen wurde reichlich Infomaterial (Zeitungen, Aufkleber/ DVD's) an die Bürger zu verteilen. Weiter ging es zum Wesertor, dem bisher unerreichten Ziel der Nazis. Bei dem weiteren Zug durch die Stadt, traf mensch auf eine handvoll Faschos, welche es allerdings vorzogen schnell das nächste Cafe aufzusuchen...

Anschließend veranschlagten wir die Weserbrücken als Nazifreie- Zone.

Die nächste Station war das "Kaiser Wilhelm- Denkmal", an dem sich viele Sonntagsausflügler aufhielten. Dort treffen sich Nazis gerne zum 20. April und 1. Mai, um zu saufen und und Parolen zu grölen. Ganz anders an diesem Sonntag: Das Denkmal wurde mit einem Transparent verschönert und Schwarz/Rote Flaggen gehisst.


Abschließend stattete die Gruppe der neuesten Immobilie von Nazi- Anwalt Jürgen Rieger in Rodenberg/ Landkreis Schaumburg einen Besuch ab. Das Haus wurde von der (als üble Nazi- Oma bekannten) Besitzerin per Schenkung an Rieger vermacht.
Für den ersten Besuch beließ man es dabei, vor dem Haus Transparente zu entrollen. Somit wurde klargemacht, dass Antifas dieses Objekt sehr wohl im Auge haben.

Anifa heisst- in Bewegung bleiben!

Kein Platz, kein Ort, keine Straße- keinen Meter den Nazis!!

Faschisten auf die Pelle rücken!!!

Den Naziaufmarsch am 17. März gemeinsam blockieren - sabotieren - verhindern!!!!

- News zum 17.03. 07 findet ihr auf www.minden.tk -
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Ergänzungen

Geschichte der Mindener Aufmarschsversuche...

bakunin 13.03.2007 - 10:41
Hier noch einmal die Vorgeschicht zu den gescheiterten Aufmarschversuchen in Minden:

3. Versuch 24.12.06:  http://de.indymedia.org/2006/12/164910.shtml
2. Versuch 25.11.06:  http://www.de.indymedia.org/2006/11/163014.shtml
1. Versuch 16.09.06:  http://www.de.indymedia.org/2006/09/157283.shtml

Auch das vierte Mal zum Desaster machen!
Nazis aus der Stadt jagen!!
Null Naziaufmarsch am 17.03. in Minden und sonstwo!!!


P.S.: Bitte entfernt die schwachsinnigen, vorangegangenen Postings der Nazis!
Kein Zentimeter den Nazis- auch bei Indymedia!!

Arwid Strelow vor dem Amtsgericht Stadthagen

Antifaschistische Recherche 13.03.2007 - 11:34
Arwid Strelow vor dem Amtsgericht Stadthagen zu 9 Monaten ohne Bewährung verurteilt / NOS-"Kameraden" Garry Hahn gegenüber Polizei falsch verdächtigt

Vor dem Amtsgericht Stadthagen fand gestern, 12. März 2007, ein Prozess gegen Arwid Strelow aus Lindhorst statt. Verhandelt wurde gegen den einschlägig vorbestraften Neonazi der "Nationalen Offensive Schaumburg" (NOS) wegen Sachbeschädigung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung, Mißbrauch des Notrufes sowie eine falsche Verdächtigung gegen den NOS-"Kameraden" Garry Hahn, die behördliche Maßnahmen nach sich zog.

Insgesamt gabe es vir Anklagepunkte, von denen drei aus Einsprüchen gegen Strafebefehle der Staatsanwaltschaft Bückeburg resultierten. Mit Beschluss vom 24.01.2007 wurde die Anklage vom Amtsgericht Stadthagen bestätigt.

Lindhorst, Schöttlingerstraße 14, 8. März 2006, früher Abend. Im Hause seiner Großmutter empfängt Arwid Christoph Strelow Besuch aus der ehemaligen "Kerkergemeinschaft Hameln". Offenbar im Streit darum, wer das eindrucksvollere Vorstrafenregister besitzt, greift Strelow kurzer Hand zum Telefon und ruft zwischen 22.00 und 22.30 Uhr mehrfach die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg an. Der "Kamerad" Garry Hahn führe gegen seinen ausdrücklichen Willen zwei - illegale -Schußwaffen beziehungsweise "einen Koffer" bei sich. Die von ihm ausdrücklich angeforderte Personen- und Hausdurchsuchung erfolgt noch in der selben Nacht und endet mit dem offiziellen behördlichen Ergebnis, dass die Hahn zugeschriebenen Waffen ohne jeglichen Zweifel Arwid Christoph Strelow gehören.

Bad Nenndorf, 6. Mai 2006. Wieder einmal hat es mit der Mobilisierung nicht so richtig geklappt. Wegen zu geringer Beteiligung fordert die Polizei Marcus Winter dreifach auf, seine Rede ohne Beschallungsanlage zu halten. Wie nicht anders erwartet, weigert sich der Schaumburger Egozentriker hartnäckig, so dass die Lautsprecheranlage ordnungsgemäß beschlagnahmt werden soll. "Wir können auch anders", denkt sich Strelow und greift den Vollstreckungsbeamten an.

Rotenburg/Wümme, Geburts- und Kindheitsort von Strelow, ruft immer wider posttraumatische Erinnerungen hervor. Vor seinem geistigen Auge muss Strelow sich den Mittag des 13. März 2004 in Erinnerung rufen: Bewaffnet mit einem Dachlatte an deren Ende ein Pappschild der JN befestigt war – schlug er, als es die Polizeikette aufgrund einer größeren Lücke ermöglichte, auf anrückende Gegendemonstranten ein. Dabei verletzte er einen umherstehenden Passanten so schwer, dass diesem das Jochbein zertrümmert wurde und er beinahe sein Augenlicht verlor.

Zwanghaft handelnd, nach einer erneuten frustrierenden "Aufmarsch"-Erfahrung in Bad Nenndorf, schlägt er am 25. Mai 2006 auf ein Auto von GegendemonstrantInnen ein und zertrümmert dabei die Windschutzscheibe. Wiederum mit einer Transparentlatte, lange nach dem Desaster und weit entfernt vom Kundgebungsort.

Zuvor, am 23. April 2006, herrscht mal wieder gähnende Langeweile. Ziellos mit einem nicht erwähnswerten "Kameraden" durch Stadthagen fahrend, wird beschlossen, die Polizei zu ärgern: Von 03.01 bis 03.33 Uhr wird der polizeiliche Notruf fünf mal angerufen, einmal ohne Nummernunterdrückung direkt von Strelows Handy. Qualität der Anrufe zum Beispiel so: "Hell Angels demolieren Auto".

Strelows (unpolitischer) Pflichtverteidiger beharrt daruf, dass sein Mandant nur einen von fünf Anrufen getätigt habe. Staatsanwaltschaft und erkennendes Gericht stimmen dem durch einen rechtlichen Hinweis zu.

In allen anderen 'Vorfällen' räumt Strelow die Anklagepunkte ein, ohne sich jeweils konkret zu äußern. Damit war die Beweisaufnahme geschlossen.

Ohne die Vernehmung von Zeuginnen und Zeugen geht es anschließend und ausschließlich um die Strafzumessung, unter Berücksichtigung der Vorstrafen (Bewährung) und noch ausstehender Prozesse.

So muss sich Strelow unter anderem am 25. April vor dem Amtsgericht Stolzenau wegen Körperverletzung verantworten. Die zuständige Staatsanwaltschaft Verden wirft ihm vor, am 5. August 2006 den Hausherrn einer Geburtstagsfeier in Rehburg-Loccum mit einer leeren Flasche geschlagen zu haben.

Aus antifaschistischer Sicht besonders interessant, dürfte der bevorstehende Prozess um die legendäre Schlägerei zwischen Nienburgern und Schaumburgern Neonazis am Wohnhaus Strelows in Lindhorst sein.

Die Staastanwaltschaft beantragt schlussendlich 10 Monate Freiheitsstrafe ohne Bewährung - und hilfsweise bei Gewährung einer Bewährungsstrafe durch das Gericht - ein Kontaktverbot zur NOS, namentlich zu Marcus Winter, Marco Siedbürger, Gerry Hahn und Jan Neumann.

Nach einem eindringlichem Plädoyer des Verteidigers (" ... keine schöne Sachen ... habe ich Herrn Strelow deutlich gesagt ... "), der sich der Argumentation und dem Strafhöheantrag der Staatsanwaltschaft anschließt, aber aus "ausschließlich rechtlichen Gründen" ('auch weil hier Öffentlichkeit vorhanden ist') eine letzte Bewährungschance einfordert, erhät Strelow das letzte Wort.

Dieses wird in die Geschichte eingehen: "Passt schon!"

Die Vorsitzende Richterin begründete die Verneinung der Bewährung vor allem mit dem Angriff am 25. Mai 2006, der deutlich mache, dass Strelow seine unkontrollierten Aggressionen nicht unter Kontrolle bekomme. Er habe seine Bewährungschanchen vertan, eine positive Sozialprognose sei nicht möglich, " ... dafür habe ich nichts".

Mit einem Urteil muss auch Marcus Winter, führender Kopf der NOS, am kommenden Montag, 19. März, ebenfalls vor dem Amtsgericht Stadthagen, rechnen. Er ist verantwortlich für die ehemalige Internetseite der NOS, auf der am 28. Januar dieses Jahres in einem Artikel Überlebende des Holocaust in nationalsozialistischer Diktion als "Volksschädlinge" verunglimpft und deren Nachkommen als "Mischpoke" bezeichnet wurden.

Unter der Teilüberschrift "Wann werden Holocaustüberlebende verboten?" werden Opfer verhöhnt und deren Leiden verharmlost. Der Text gipfelt in der Forderung "Schmeißt die Bande endlich raus".

Um die eigene Haut zu retten, benannte Winter am ersten Verhandlungstag über seinen Verteidiger, Stefan Böhmer aus Erlangen (vorbestraft wegen Volksverhetzung), den NOS-Aktivisten Jan Neumann aus Obernkirchen als eigentlichen Administrator der gelöschten Seite.

Eine Absprache mit Neumann, Anmelder des geplanten Naziaufmarsches am 17. März in Minden, ist zu unterstellen. Beliebt hat sich Winter mit dieser Strategie allerdings in der Neonazi-Szene nicht gemacht. Ebenso wenig dürften die "Kameraden" von seinem bisherigen Auftreten vor dem Stadthagener Gericht begeistert gewesen seien: Neben ungeschicktem und zaghaftem Taktieren entlarvte ihn die technische Untersuchung der beschlagnahmten Computer auch als fleißigen Konsumenten von Pornofilmen.

Auch Winter steht nach einer früheren Haftstrafe derzeit unter Bewährung. Es wird eng werden für den nach Minden gezogenen Neonazi. Dort wartet nämlich vor dem Amtsgericht noch ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung.

Infoveranstaltungen

Klara 13.03.2007 - 17:39
Es gibt noch einige Info- und Mobilisierungsveranstaltungen zu den Gegenaktionen am 17.03. in Minden:

Dienstag, 13.03.07 18.30 Uhr / Uni Bielefeld (Hörsaal 9)

Mittwoch, 14.03.07 19.30 Uhr / alte pauline Detmold

Mittwoch, 14.03.07 20.00 Uhr / UJZ Korn Hannover

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