Kopenhagen: Immer noch Tausende fürs auf den Straßen

Kampen fortsaetter! 12.03.2007 13:21 Themen: Freiräume Weltweit
Auch wenn es in der Mainstream-Presse ruhig um den Protestwelle gegen die Räumung und den Abriss des Ungdomshuset in Kopenhagen geworden ist, seitdem keine spektakulären Bilder von den Konfrontationen mit der dänischen Polizei mehr die Auflagen und Einschaltquoten steigern können, gehen die Aktionen auch nach über einer Woche nach der Räumung am 1.3. kontinuierlich weiter.
Schon am Donnerstag, 8.3. fand zunächst eine Demo anlässlich des internationalen Frauenkampftages unter dem Motto "Jeder Tag ein Kampftag!" mit über 1000 TeilnehmerInnen statt, die auch den Abriss des Ungdomshuset thematisierte. Im historischen Gewerkschaftshaus im Jagtvej 69 wurde 1910 von der Sozialistin und Feministin Clara Zetkin der 8.3. als Frauenkampftag ausgerufen. Die sinnlose Zerstörung eines solchen Denkmals feministischer Geschichte unterstreicht, welchen Stellenwert der Kampf um die Befreiung der Frau im bürgerlichen Herrschaftssystem hat.
Die Demo vereinigte sich später auf dem Blaagaards Plads mit einer Demo gegen die Ungdomshuset-Räumung, die im Laufe des Abends auf bis zu 4000 DemonstrantInnen anwuchs.

Am Freitagabend nahmen Hunderte AktivistInnen an der Besetzung des "Ground 69", dem Ort, an dem bis vor einigen Tagen das Ungdomshuset stand und hielten eine Trauerfeier ab. Seit tagen werden dort massenweise Blumen und Abschiedsbriefe abgelegt.

Für Samstag, der zum Global Action Day fürs Ungdomshuset erklärt wurde, wurde erneut zu einer internationalen Großdemonstration nach Kopenhagen mobilisiert. Weit über 3000 Ungdomshuset-UnterstützerInnen versammelten sich hinter dem Frontbanner mit der Frage "Wo sollen wir jetzt hin?" Für den Abend war eine Reclaim-the-Streets-Party angekündigt, die jedoch durch die massive Polizeipräsenz zerschlagen wurde.
International gab es wieder weltweite Soliaktionen. In Berlin z.B. beteiligten sich an einer Demo für das Ungdomshuset und alle anderen bedrohten Freiräume, wie zum Beispiel den Schwarzen Kanal in Berlin, etwa 1500 Menschen.

Die Präsenz auf der Straße soll solange fortgesetzt werden, bis die Stadt Kopenhagen ein neues Ungdomshuset zur Verfügung gestellt hat.

Die Gefangenen zumindest aus Norddeutschland sind unterdessen alle wieder frei und im Laufe der vergangenen Woche nach Deutschland abgeschoben worden.
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Ergänzungen

ACAB

zora 12.03.2007 - 13:59
kein plan, ob das schon in den deutschen mainstreammedien durchgesickert is, aber auf nørrebro und auch christiania is seit dem we der absolute ausnahmezustand ausgerufen worden, welcher bis mitte/ende märz andauern soll. das heisst soviel, dass die bullen ALLES dürfen, ohne dass sie dafür n rüffel kriegen. das gilt im besonderen für körperliche durchsuchungen und hausdurchsuchungen bei sowohl privatleuten, also auch linke organisationen, die ohne jegliche Vorwarnung stattfinden.ganz besonders scharf sind sie dabei auf nicht-dänische staatsbürger.
momentan haben wir quasi keinerlei rechte und müssen daher auf alles gefasst sein. die anzahl der verhafteten insgesamt, liegt inzwischen bei ca. 720, davon befinden sich an die 200 in untersuchungshaft, oftmals sind darunter auch unschuldige bzw auch 15jährige. aktionen, auch die friedlichen, wie "reclaim the street" werden quasi im keim erstickt, bevor überhaupt etwas passiert.die politiker befürworten die schikanen der polizei bzw stellen sich taub und blind- kommt nach dänemark und helft uns unseren freiraum zurückzuerobern!

(weitere infos (auch auf englisch) auf : www.indymedia.dk )

Radiobericht "!0 Tagge dannach"

Beitrag 12.03.2007 - 16:47
Zum Hören im Internet unter:
 http://freie-radios.net/portal/content.php?id=15924

AUDIO-Momentaufnahme aus Kopenhagen

radio corax 13.03.2007 - 14:29
auseinandersetzungen in dänemark und protestaktionen in ganz europa. Und vor ort? Da haben ja vieler hierzuLande die hoffnung, dass die aktionen auch nach der Räumung kontinuierlich weiter gehen. ob das wirklich so ist? fragte alex von radio corax karl, der in kopenhagen vor ort ist.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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