Dresden: Ein Hauch von Kopenhagen

ra0105 10.03.2007 01:00 Themen: Freiräume Repression
Es riecht nach Ärger in der sächsischen Landeshauptstadt, ein Bündnis welches behauptet die Interessen der Neustädter (Neustadt gilt als alternatives Stadtviertel in Dresden) fordert Kameraüberwachung und eine Hausordnung. Der Plan: "Störer" und "Randalierer" die das einträgliche Kneipengeschäft im Dresdener Szeneviertel stören, sollen zukünftig ein Neustadtweites Kneipenverbot bekommen. Die Neustadt soll endlich sauber werden! Dahinter können natürlich nicht die Anwohner stecken. Im Gegenteil, Gewerbetreibende versuchen im Namen der Bewohner ein repressives Überwachungsklima in der Neustadt durchzusetzen.Dagegen regt sich Protest, heute kam es im Verlauf der Abenstunden zu Tumultartigen Szenen in der Neustadt. Sie gipfelten in einer Hausbesetzung und mehreren Spontandemonstrationen, die Polizei räumte mit äußerste Gewalt das besetzte Haus...

Wer nichts zu verbergen hat...

Kameras sind geplant um "subversive und gemeinschädliche" Subjekte aus der Neustadt fernzuhalten. Im Focus steht vor allem "Die Scheune" dort sammeln sich vor allem am Wochenende manchmal bis zu mehreren hundert Menschen trinken Bier und Feiern. Natürlich fällt mal eine Flasche runter, selbstverständlich wird auch mal laut gegröhlt. Ab und zu gerät auch mal ein Mülleimer in Brand. Szenen also wie man sie sonst nur aus Belfast, Mogadischu, Beirut oder Bagdad kennt oder kannte. Die Lösung: Kameras - sie sollen dafür sorgen, dass in Zukunft jeder Querulant registriert und sanktioniert wird. Neustadt und Umsätze ja - aber bitte sauber und anständig. Das viele Leute auf diese Gängelei von oben keine Lust haben zeigte sich bereits am Montag.
Nach einer (bürgerlichen) Protestkundgebung gegen Überwachungswahn nahmen mehr als 100 Personen an einer "Reclaim the Streets" - Demo teil. Im Anschluss wurde auf der Königsbrücker Straße ein Haus besetzt. Musik und gute Laune bestimmten das Bild. Nicht zuletzt sollte damit auch Solidarität mit Kopenhagen gezeigt werden. Auch dort wurden Freiräume massiv beschränkt und ein Haus geräumt. Die Polizei griff nach etwa 2 Stunden brutal ein. CS-Kampfgas wurde im Haus eingesetzt, Jugendliche bezogen Prügel durch die räumenden Beamten. Die Situation drohte vollends zu eskalieren als in einer angrenzenden Straße versucht wurde ein Barrikade zu errichten. Die sofort anstürmenden Beamten wurden mit Flaschenwürfen begrüsst.

Spontandemos durch die Dresdener Neustadt

Nach der brutalen Räumung brodelte es gewaltig in der Neustadt. 2 Spontandemonstrationen zogen unter Rufen wie: "No, No, No Camera", "Für die Freiheit für das Leben Kameras von den Dächer sägen" oder "Solidarität mit Kopenhagen" durch die Neustadt.
Die Polizei offensichtlich überrascht von der Penteranz der Protestes beschränkte sich darauf eine Wiederbesetzung zu verhindern. So zogen bis zu 200 Menschen durch Teile der Neustadt um ihre Wut zu artikulieren. An diesem Abend wurde deutlich: Erstens, dass die Leute sich nicht vertreiben lassen und es als ihr Recht an sehen, auch auf der Straße einfach mal zu feiern und zweitens, der Widerstand gegen die weiteren Kommerzialisierungsversuche der Neustadt beginnt erst.


Weitere Informationen auf indymedia...
Initiative Neustadt
Kurzmeldung zur Besetzung
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Ergänzungen

bilder

bild 10.03.2007 - 02:07
2 Bilder mit beschissener Quali:

Besetzung:
 http://www.bilder-space.de/upload/a77raKM8i2Jvq4E.jpg

Polizei schützt Haus vor Wiederbesetzung:

 http://www.bilder-space.de/upload/87cd72cZVEgDxk3.jpg

Bei der Besetzung waren im und ausserhalb des Hauses 200 bis 300 Leute.

Mehrere Spontandemos danach,weiteres folgt...

Bilder

bild 10.03.2007 - 02:21
Mit den Bildern hat wohl nicht geklappt mit Html, versuch 2!

Pressemitteilung: zahlreiche Spontandemos

PM 10.03.2007 - 05:07
Pressemitteilung

Im Laufe des Freitagabends fanden in der Dresdner Neustadt mehrere Demonstrationen mit jeweils bis zu 200 Teilnehmer_Innen statt. Auf der Königsbrücker Strasse wurde ein Haus für mehrere Stunden besetzt. Danach räumten mehrere Polizeihundertschaften unter Einsatz von Schlagstöcken und CS-Gas mit äußerster Brutalität. Die Demonstrant_Innen wollten ihre Solidarität mit dem geräumten Kopenhagener Hausprojekt Ungdomshuset zum Ausdruck bringen sowie gegen die geplante Kameraüberwachung der Dresdner Neustadt und die Beschneidung sozialer Freiräume protestieren.


Gegen 19 Uhr fanden sich 150 Menschen in der Dresdner Neustadt zusammen, um Solidarität mit dem Ungdomshuset zu bekunden. Vom Demofest gegen Kameraüberwachung in der Alaunstrasse vor der Scheune zog eine "reclaim the streets" Demonstration durch die Strassen.

In der Königsbrücker Strasse, Höhe Katharinen Strasse wurde das ehemalige Gebäude der Deutschen Bank durch 50 Menschen besetzt.
150 Unterstützer_Innen sammelten sich vor dem Haus. Drinnen gab es Musik und Essen.

Räumung

Alles verlief friedlich, bis nach zwei Stunden die Polizei mit einer Hundertschaft eintraf. Nach zwanzig Minuten forderte die Polizei die Besetzer_Innen und Demonstrant_Innen auf zu gehen. Nicht einmal fünf Minuten darauf wurde die Strasse vor dem Haus brutal unter Einsatz von Knüppeln und CS-Gas geräumt.
Anschließend zertrümmerten die Polizisten_Innen die Fenster des Hauses und begannen unter Einsatz von Hunden mit der Räumung.
"Im dunklen Hausflur schlugen uns einzelne Polizisten mit Knüppeln und Faustschlägen auf den Kopf." berichteten Besetzer_Innen. Es gab durch die Polizei circa 10 Verletzte, dazu mehrere Festnahmen.

spontane Demonstrationen

Aus Wut über die brutale Räumung zogen anschließend zwei spontane Demonstrationen durch die Äußere und die nächtliche Innere Neustadt. Jeweils über hundert Menschen demonstrierten mit Transparenten gegen Kameraüberwachung, Nazis und den G8 Gipfel. In Sprechchören wurde Solidarität mit dem Ungdomshuset in Kopenhagen, sowie Solidarität mit Autonomen und Sozialen Zentren geäußert und zu Hausbesetzungen aufgerufen.

Besetztes Haus in Dresden-Neustadt geräumt

tv 10.03.2007 - 14:06
Besetztes Haus in Dresden-Neustadt geräumt

Die Polizei hat im Stadtteil Neustadt eine Hausbesetzung beendet. Rund 70 Menschen waren zuvor in ein leer stehendes Gebäude eingedrungen und wollten es über das Wochenende besetzt halten, wie die Polizei mitteilte. Aus einer Menge von etwa 150 Zuschauern seien zudem Flaschen auf die Beamten geworfen worden. Drei Menschen wurden festgenommen. Ein Mann erlitt eine Platzwunde am Kopf. Gegen die Hausbesetzer wird wegen Hausfriedensbruchs ermittelt.

 http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/4221447.html

Bilder

egal 10.03.2007 - 15:24
Unter www.sz-online.de gibt es einige Bilder zu bestaunen.

Das Medienecho ist wie zu erwarten geteilt. Während die "Sächsische Zeitung" äußerst sachlich und positiv über die Besetzung und die brutale und völlig überzogene Räumung berichtete und die ausdrücklich friedlichen Absichten der BesetzerInnen betont, ist in der Klatschpresse (Morgenpost) die Rede von "schweren Ausschreitungen". Die BesetzerInnen werden dort durchweg als "Krawallos" betitelt. Wirklich unglaublich.

Wie gesagt, trotz dieser spontanen Aktion, haben sich sofort sehr viele Leute mit den BesetzerInnen solidarisiert. Vorallem die zeitweise über 200 DemonstrantInnen die nach der Räumung unangemeldet, friedlich, aber entschlossen mehrmals durch die Neustadt zogen und sich nicht von der Polizei provozieren liessen, zeugen von dem Erfolg.

Link zu SZ-Bildern

Name 10.03.2007 - 16:10
Hier nun der direkte Libk zu den Bildern der Säsischen Zeitung:
 http://ina.sz-online.de/galleries/fotos.asp?artikel=1430832&bild=2

Sächsische Zeitung und Morgenpost

egal 10.03.2007 - 17:42
Sächsische Zeitung
Samstag, 10. März 2007
h__p://w_w.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1430832

Polizei beendet Hausbesetzung
Von Alexander Schneider

Nächtlicher Großeinsatz in der Neustadt. Am späten Freitagabend haben Uniformierte linke Jugendliche aus einem Haus vertrieben.

Das ging schnell. Noch ehe sich rund 70 bis 100 Jugendliche aus der linken Szene auf der Königsbrücker Straße in einem leer stehenden Haus einrichten konnten, hat die Polizei dem Treiben ein jähes Ende bereitet. Um 21.45 Uhr standen nur noch Uniformierte vor dem geräumten Haus. Der spontane Großeinsatz fand vor zahlreichen Schaulustigen und Sympathisanten der Hausbesetzer statt. Dutzende gröhlten, es flogen Flaschen.

Schon gegen 19 Uhr hatten die Ersten das Haus gegenüber der Katharinenstraße, in dem vor Jahren noch die Deutsche Bank residierte, in ihren Besitz gebracht. Unerlaubt und ohne Vorankündigung. Sie betonten den friedlichen Charakter ihrer Aktion und hängten Transparente an die Fassade.

„Ungdomshuset lebt“, stand auf einem geschrieben. Das ist der Name des Jugendzentrums in Kopenhagen, das vor zwei Wochen geräumt wurde – begleitet von schweren Ausschreitungen zwischen Autonomen und der dänischen Polizei. Eine Sprecherin der Besetzer sagte, angesichts der anstehenden Videoüberwachung in der Alaunstraße verschwinden freie Räume für Lebenskulturen.“ Jugendliche feierten in und vor dem Haus, drinnen hatten sie schon eine Suppenküche aufgebaut. Erst am Sonntag wollten sie das Gebäude aufgeben, sagte die Sprecherin am Mikrofon.

Doch so weit sollte es nicht mehr kommen. Gegen 21.30 Uhr beenden rund 100 Polizisten die Besetzung nach dreimaliger Aufforderung, das Haus freiwillig zu räumen, mit Gewalt. Mehrere Züge stürmten hinein und vertrieben die Besetzer – die Beamten waren nicht zimperlich, wurden im Gebäude jedoch auch vereinzelt angegriffen. Von gezielten Festnahmen wurde abgesehen, um die Stimmung nicht anzuheizen. Dennoch wurden vereinzelt Menschen mit aufs Revier genommen. Ein Teil der Besetzer zog nachts weiter durch die Neustadt – mit dem Ende der Besetzung war die Situation noch längst nicht befriedet.

Es kam zu Verkehrsbehinderungen. Ab 20.45 Uhr wurde aus Sicherheitsgründen die Königsbrücker Straße zwischen Bischofsweg und Albertplatz für den Verkehr gesperrt. Auch die Straßenbahnlinien 7 und 8 wurden umgeleitet. Während sich die Besetzer auf die gleichzeitig vor der Scheune stattfindene Demonstration gegen die Videoüberwachung beriefen, distanzierte sich die PDS-Landtagsabgeordnete Julia Bonk als Mitveranstalterin von einem Zusammenhang der beiden Protestaktionen.




Mopo
Samstag, 10. März 2007

Schwere Krawalle in der Neustadt - Autonome besetzten Bankgebäude
Von Thomas Fischer

DRESDEN - Schlimme Krawalle gestern Abend in der Dresdner Neustadt: Mehr als 70 Autonome besetzten ein ehemaliges Bankhaus in der Königsbrücker Straße. Ein Großaufgebot der Polizei räumte das besetzte Haus. Die linken Störer sympathisierten mit den Randalierern von Kopenhagen. Die sorgten in den vergangenen Tagen mit Straßenschlachten für Aufsehen.

Kurz nach 20.15 Uhr besetzten die Neustadt-Krawallos die ehemalige Filiale der Deutschen Bank. Sie verbarrikadierten sich, stellten keine Forderungen, ließen aber auch keinen ins Haus. Die Polizei zog ihre Festnahmeeinheiten zusammen, räumte gegen 21.22 Uhr den Altbau. Die meisten Randalierer konnten in die Katharinenstraße flüchten. Immer mehr Störer tauchten auf. Etwa 250 Krawallos zählte die Polizei. Gaffer erschwerten zudem die Arbeit der Einsatzkräfte.

Vor der Diskothek "Downtown" flogen plötzlich Flaschen und Steine gegen die Polizisten. Mülltonnen und Unrat wurde auf die Straße gezogen. Doch ein Entzünden konnten die Einsatzkräfte verhindern. Polizeisprecher Thomas Herbst (37): "Es gab mehrere Festnahmen. Die Neustadt wird die Nacht mit einem Großaufgebot gesichert."

Bilduntertitel: Polizisten in Kampfmontur (Foto) sperrten in der Katharinenstraße die Fluchtwege der Krawallos.

Reaktion der videoNo - Veranstalter

Giesbert 11.03.2007 - 22:05
Dunkelfinster, wie sich die Sprecher der VideoNo-Kampagne von der Besetzungsaktion distanzieren - eine davon übrigens die sich sonst gerne provokant gebende MdL Julia Bonk (PDS). Die folgende Pressemitteilung dürfte auch einigen der an dem Bündnis (noch) beteiligten Leute nicht schmecken. Baut man doch damit an der Morgenpostlegende von den gewalttätigen Krawallos mit. Interessant auch die Zusammenarbeit mit der Polizei...
Die Mopo hat heute (11.3.) übrigens nochmal nachgelegt. Unter einem Bild der Vokütöpfe auf dem Schaltertresen eine Unterschrift a la : "Haben Verpflegung für tagelange Kämpfe..." Man mag das bedauern - aber es war die Abendverpflegung einer netten Party.
Hier die PM:


Pressemitteilung

Erfolgreiches Demofest gegen Videoüberwachung in der Äußeren Neustadt
Problematische Polizeitatktik am Abend

Das Bündnis "Schöner Leben in der Neustadt", das sich gegen die
geplante Videoüberwachung in der Alaunstraße wendet, blickt zufrieden
auf ein erfolgreiches Demofest am 9. März zurück. Hunderte
Neustädterinnen und Neustädter hörten sich die Live-Bands vor der
Scheune an, informierten sich, diskutierten und nahmen an zahlreichen
kreativen Aktionen teil. Das Demofest verlief friedlich und
freundlich und setzte ein deutliches Zeichen, dass die geplante
Videoüberwachung in der Neustadt abgelehnt wird.

Wir VeranstalterInnen legen angesichts von Nachfragen Wert auf die
Feststellung, dass die ebenfalls am Freitag stattgefundene Besetzung
eines Hauses auf der Königsbrücker Straße in keinem Zusammenhang zum
Demofest stand.

Die VeranstalterInnen weisen darauf hin, dass die Polizeibehörde den
VeranstalterInnen des Festes gegenüber den Wunsch äußerte, das
Musikprogramm vor der Scheune zu verlängern. Wir sind diesem Wunsch
gerne nachgekommen und haben das Programm so lange weitergeführt, wie
es in ihren Möglichkeiten stand, d.h. bis ca. 21.30 Uhr.

Um so mehr befremdet es uns, dass die Versammlung auf der
Königsbrücker Straße durch die Polizei in Richtung Katharinenstraße
und somit in Richtung Scheune aufgelöst wurde, obwohl den
Verantwortlichen nach der genannten Absprache klar sein musste, dass
sich hier noch friedliche TeilnehmerInnen des Festes befinden
mussten. Wir VeranstalterInnen kritisieren, dass der friedliche
Charakter des Demofests durch eine solche in der Tendenz eskalierende
Strategie in Gefahr gebracht wurde.

Julia Bonk (0179 - 98 69 690)
Martin Reichel (0172 - 34 6 042)
Achim Wesjohann (0179 - 11 03 559)

Reaktion 2 - es geht auch anders....

Giesbert 11.03.2007 - 22:13
Die Pressemitteilung der Initiative für ein Soziales Zentrum Dresden:



Hausbesetzung in der Äußeren Neustadt:
Freiräume und Repression
Was ist passiert?

Am Freitagabend, dem 9.3.2007 kam es zu einer symbolischen Hausbesetzung auf der Königsbrücker Straße. Etwas mehr als 100 BesetzerInnen drückten ihre Solidarität mit dem geräumten selbstverwalteten Jugendzentrum „Ungdomshuset“ in Kopenhagen aus, und unterstützten die Forderung nach mehr alternativen Freiräumen.

Obwohl von dem besetzten Haus keine Gefahr ausging, und obwohl die BesetzerInnen in ihrer Erklärung betonten, dass sie das Haus freiwillig am Sonntag verlassen würden, sperrte die Polizei das Gebiet weiträumig ab und begann mit der gewaltsamen Räumung. Die Polizei machte dabei nicht einmal den Versuch auf die verschiedenen Vermittlungsversuche einzugehen. Die Polizei setzte bei der Räumung unverhältnismäßige Gewalt ein: Betroffene berichten von Tränengas, das auch im Haus eingesetzt wurde, Verletzungen durch Pfefferspray und Schlagstöcke... Zu einzelnen Flaschenwürfen aus der Menge, die sich vor dem Haus gesammelt hatte, kam es nach Augenzeugenangaben erst danach - unter dem direkten Eindruck der Polizeigewalt.
Wir verurteilen die gewaltsame Räumung der friedlichen Besetzung.

Es bleiben Fragen:
- Warum wurde nicht versucht, mit den BesetzerInnen zu verhandeln?
- Wer ist für den gewaltsamen Polizeieinsatz verantwortlich?
- Hatte der Eigentümer des leer stehenden Hauses Anzeige gestellt (am Freitagabend innerhalb in einem Zeitraum von 90 Minuten!) oder handelte die Polizei eigenmächtig?

Die Initiative für ein soziales Zentrum e.V. wird sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer Aufklärung der Ereignisse beteiligen.
Wir unterstützen die Forderung der BesetzerInnen nach einem Sozialen Zentrum.

Die Initiative für ein soziales Zentrum e.V. ist seit etwas mehr als zwei Jahren in Dresden aktiv. In einem zuvor jahrelang leer stehenden, dann still besetzten Haus am Martin-Luther-Platz 6 entstand im Spätsommer 2004 für einige Monate ein Beispiel dafür, wie solch ein Soziales Zentrum aussehen könnte. Der Umsonstladen fand hier Platz, Veranstaltungsräume wurden geschaffen, im Hinterhaus wohnten Menschen. Die Angebote des Hauses wurden trotz der widrigen Umstände gut angenommen. Am 1.12.2004 räumte die Polizei das Haus, weil der Eigentümer angeblich „kurzfristig sanieren wolle“... Das Haus steht bis heute leer und verfällt.

Seitdem bemüht sich die Initiative für ein soziales Zentrum e.V. auf verschiedenen Wegen um ein neues Haus. Weder Verhandlungen mit dem städtischen Liegenschaftsamt, noch mit Privateigentümern haben bis jetzt zu dauerhaften Ergebnissen geführt. Der Umsonstladen als ein Teil der Initiative muss jährlich von einem Provisorium ins nächste umziehen.

Deshalb verstehen wir, wenn manche in dieser Situation zu Besetzungen keine Alternative sehen. Die Initiative für ein Soziales Zentrum e.V. bietet den BesetzerInnen Unterstützung an. Der Verein möchte eine Zusammenarbeit aller Interessierter anregen, um endlich eine langfristige, legale Perspektive für selbstbestimmte soziale Räume zu schaffen.

Rechtliche Konsequenzen

... 12.03.2007 - 00:41
Hallo,

hat jemand eine Ahnung wie es mit den Konsequenzen für die "Besetzer" aussieht?
In den Haus befanden sich auch viele Sympathisanten, welche allerdings
an einer Konfrontation mit der Polizei wenig Interesse hatten.

Was ratet ihr Leuten, die jetzt Post von der Polizei bekommen?

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