Dresden: Initiative Neustadt
Nach zwei kleineren Randalen in der Dresdner Neustadt holen Ordnungspolitiker, Gewerbetreibende und diverse Initiativen mit der ganz großen Keule aus, um jede Form von Freiräumen und alternativen Lebensweisen im Stadtteil zu verdrängen. Ziel ist ungezügelter Kommerz.
Ein Hauch von Kopenhagen | Kundgebung gegen Videoüberwachung
Neustadtwiki | Audio: Aktionsplenum gegen Videoüberwachung
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Nachdem am Montag, den 5. März 2007, im Dresdner Szeneviertel eine Veranstaltung der CDU unter der Beteiligung der CDU-nahen "Initiative Neustadt" von Protesten gegen die Kamera gesprengt wurde, zeichnet sich die nächste Eskalationsstufe ab und eigentlich kann diese "Initiative Neustadt" froh sein, dass deren Pläne zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt waren und sie auch nicht in der Lage waren, sie vorzustellen, was sie eigentlich vorhatten. Wahrscheinlich wäre die Sache nicht so friedlich verlaufen.
Zu Anfang vielleicht kurz eine Erklärung, was die Dresdner Neustadt eigentlich ist, weil nicht alle können damit etwas anfangen. Die Neustadt war schon zu DDR-Zeiten sowas wie ein alternatives Viertel, gelegen auf der gegenüberliegenden Elbeseite zu den pompösen Prachtbauten der Innenstadt. Vor allem Anfang der 90er Jahre entwickelte sich in der Neustadt ein vielschichtiges alternatives Leben, viele Linke, Migrant_Innen und Menschen, die nichts mit dem üblichen Wegen der Lebensplanung am Hut hatten, ließen sich hier nieder. Ende der 90er entdeckten immer mehr Juppies die Neustadt als Partymeile und inzwischen hat es sich zu einem Kneipenviertel mit mehreren hundert Kneipen und Läden entwickelt.
Trotzdem hat die Neustadt nach wie vor einen alternativen Charakter und genau das führt auch zu Problemen, nämlich genau dann, wenn diese Leute den kommerziellen Interessen im Wege stehen. Versuche die Neustadt zu "befrieden" gab es in der Vergangenheit schon mehrfach, auch mittels der Installation von Überwachungskameras durch die Polizei. Nach Protesten wurden zumindest diese Pläne in der Vergangenheit aber wieder verworfen, aber letztes Jahr erneut hervorgeholt, nachdem es zwei kleinere Auseinandersetzungen vor dem ehemals alternativen und inzwischen kommerzialisierten Club "Scheune" gab. Wie ein Zauberer aus seinem Hut zogen Innenministerium und Polizei die Pläne der Videoüberwachung hervor und es wurde eine Polizeiverordnung erlassen, die vorübergehend den Alkoholverkauf über die Straße einschränkte.
Gerade diese Einschränkung des Verkaufs von Bier und Alkohol ist eine wesentliche Einkommensquelle der vielen Spätshops und auch einiger Kneipen in der Neustadt, die sich darauf hin in ihrer Existenz bedroht sahen. Schnell schloss man sich zu der oben genannten Initiative zusammen und versuchte die kurzfristige Polizeiverordnung nicht zu einer längerfristigen Angelegenheit werden zu lassen. Das ist auch soweit nachvollziehbar, bestreiten die Betreiber_Innen der Spätshops damit ihren Lebensunterhalt. Allerdings beschränkt sich auch diese Initiative nur darauf, die Neustadt zu befrieden, statt einmal über die Ursachen der Randale nachzudenken und so verkommen die von ihnen vorgeschlagenen Massnahmen zu einer reinen Verdrängung der Störer und Sicherung ihrer kommerziellen Interessen, auch wenn sie sich selbst wahrscheinlich einreden, dass sie aus rein unkommerziellen Gründen handeln und es ihnen nur um eine friedliche Neustadt geht.
Jetzt lieg der Massnahmekatalog dieser Gruppe vor und schlimmer hätte man es sich kaum ausmalen können. Die Vorschläge sind überwiegend von repressiven und ordnungspolitischen Massnahmen geprägt, die wenigen positiven Vorschläge, wie zum Beispiel Nachtflohmärkte, haben auch eher kommerziellen Charakter und werden an der Gesamtsituation nichts ändern, weil sie die Leute, die inzwischen ein Problem in der Neustadt haben, nämlich all die Aussenseiter, junge Menschen und solche mit nicht viel Geld, ausschließen. Vor wirklich wirksamen Schritten wie zum Beispiel aus der Neustadt eine autofreie Zone zu machen, unkommerzielle Alternativen anzubieten und ähnliches, kommt ihnen nicht in den Sinn, vermutlich weil dadurch das zahlungskräftige Publikum abgestoßen wird, weil sie mit ihren Karren nicht mehr bis vor die Kneipentür fahren können oder weil Angebote jenseits des Mainstream eben keine zahlungskräftigen Kunden anziehen.
Zum Problem wird auch, dass sich die Initiative als DIE Vertreter der Neustadt darstellen und von offizieller Seite auch gerne als solche wahrgenommen werden, wohl auch weil sich die Vorschläge der Initiative mit den Vorstellungen von Stadtverwaltung udn Polizei decken oder weit darüber hinausgehen, was diese sich erlaubt hätten auch nur davon zu träumen. Neben der Kameraüberwachung großer Teile des öffentlichen Raums in der Neustadt (vier Kameras sollen installiert werden und die werden definitiv nicht alle auf die Scheune gerichtet sein), wird es, sollten die Vorschläge der Initiative umgesetzt werden, in Zukunft schwer bis unmöglich sein, alternative Lebensweisen und Kultur zu pflegen.
Hier jetzt ein paar Auszüge aus dem Massnahmekatalog der "Initiative Neustadt"
Das wirft vor allem juristische Fragen auf, wie diese Daten erhoben und vor allem wie sie verteilt werden sollen, immerhin handelt es sich dabei um persönliche Daten von Menschen, die einem besonderem Schutz unterliegen, vom Recht am eigenen Bild ganz zu schweigen. Sind die Daten erst einmal zugänglich unterliegt es jedem Wirt selbst zu entscheiden, ob er eine Person bedient oder nicht, Hausverbot erteilt oder zum Beispiel keinen Alkohol mehr ausschenkt. Dagegen gibt es so gut wie keine Möglichkeit sich zu wehren, einzig die Erfassung und Verbreitung der Daten sind ein wirklicher Ansatzpunkt. Selbst der Aufwand wird kein wirklicher Grund für ein Scheitern des Konzepts sein, weil es wahrscheinlich "nur" ein paar Dutzend der üblichen Verdächtigen sind, gegen die sich die Massnahme richtet. Das sind die Leute, die den Kommerz in der Neustadt stören: Punks die auf der Straße rumstehen, Leute die sich politisch betätigen (zum Beispiel Plakate kleben) oder die Obdachlosen, deren reiner Anblick für manche schon ein Problem zu sein scheint.
Unter anderen Umständen wäre ein solches Konzept wohl zum Scheitern verurteilt, weil es einfach zu krasse Einschnitte in viele zivilisatorische und auch demokratische Grundprinzipien bedeutet, nicht so in Dresden. Dort ticken die Uhren nun mal anders und bei entsprechendem Wille auf der Seite der Gewerbetreibenden wie auch Verwaltung und Polizei werden die das umsetzen bzw. nicht daran gehindert. Im Gegenteil, die offiziellen Stellen werden froh sein, ist doch endlich Ruhe in der Neustadt und es fließt auch mehr Gewerbesteuer.
Zu Anfang vielleicht kurz eine Erklärung, was die Dresdner Neustadt eigentlich ist, weil nicht alle können damit etwas anfangen. Die Neustadt war schon zu DDR-Zeiten sowas wie ein alternatives Viertel, gelegen auf der gegenüberliegenden Elbeseite zu den pompösen Prachtbauten der Innenstadt. Vor allem Anfang der 90er Jahre entwickelte sich in der Neustadt ein vielschichtiges alternatives Leben, viele Linke, Migrant_Innen und Menschen, die nichts mit dem üblichen Wegen der Lebensplanung am Hut hatten, ließen sich hier nieder. Ende der 90er entdeckten immer mehr Juppies die Neustadt als Partymeile und inzwischen hat es sich zu einem Kneipenviertel mit mehreren hundert Kneipen und Läden entwickelt.
Trotzdem hat die Neustadt nach wie vor einen alternativen Charakter und genau das führt auch zu Problemen, nämlich genau dann, wenn diese Leute den kommerziellen Interessen im Wege stehen. Versuche die Neustadt zu "befrieden" gab es in der Vergangenheit schon mehrfach, auch mittels der Installation von Überwachungskameras durch die Polizei. Nach Protesten wurden zumindest diese Pläne in der Vergangenheit aber wieder verworfen, aber letztes Jahr erneut hervorgeholt, nachdem es zwei kleinere Auseinandersetzungen vor dem ehemals alternativen und inzwischen kommerzialisierten Club "Scheune" gab. Wie ein Zauberer aus seinem Hut zogen Innenministerium und Polizei die Pläne der Videoüberwachung hervor und es wurde eine Polizeiverordnung erlassen, die vorübergehend den Alkoholverkauf über die Straße einschränkte.
Gerade diese Einschränkung des Verkaufs von Bier und Alkohol ist eine wesentliche Einkommensquelle der vielen Spätshops und auch einiger Kneipen in der Neustadt, die sich darauf hin in ihrer Existenz bedroht sahen. Schnell schloss man sich zu der oben genannten Initiative zusammen und versuchte die kurzfristige Polizeiverordnung nicht zu einer längerfristigen Angelegenheit werden zu lassen. Das ist auch soweit nachvollziehbar, bestreiten die Betreiber_Innen der Spätshops damit ihren Lebensunterhalt. Allerdings beschränkt sich auch diese Initiative nur darauf, die Neustadt zu befrieden, statt einmal über die Ursachen der Randale nachzudenken und so verkommen die von ihnen vorgeschlagenen Massnahmen zu einer reinen Verdrängung der Störer und Sicherung ihrer kommerziellen Interessen, auch wenn sie sich selbst wahrscheinlich einreden, dass sie aus rein unkommerziellen Gründen handeln und es ihnen nur um eine friedliche Neustadt geht.
Jetzt lieg der Massnahmekatalog dieser Gruppe vor und schlimmer hätte man es sich kaum ausmalen können. Die Vorschläge sind überwiegend von repressiven und ordnungspolitischen Massnahmen geprägt, die wenigen positiven Vorschläge, wie zum Beispiel Nachtflohmärkte, haben auch eher kommerziellen Charakter und werden an der Gesamtsituation nichts ändern, weil sie die Leute, die inzwischen ein Problem in der Neustadt haben, nämlich all die Aussenseiter, junge Menschen und solche mit nicht viel Geld, ausschließen. Vor wirklich wirksamen Schritten wie zum Beispiel aus der Neustadt eine autofreie Zone zu machen, unkommerzielle Alternativen anzubieten und ähnliches, kommt ihnen nicht in den Sinn, vermutlich weil dadurch das zahlungskräftige Publikum abgestoßen wird, weil sie mit ihren Karren nicht mehr bis vor die Kneipentür fahren können oder weil Angebote jenseits des Mainstream eben keine zahlungskräftigen Kunden anziehen.
Zum Problem wird auch, dass sich die Initiative als DIE Vertreter der Neustadt darstellen und von offizieller Seite auch gerne als solche wahrgenommen werden, wohl auch weil sich die Vorschläge der Initiative mit den Vorstellungen von Stadtverwaltung udn Polizei decken oder weit darüber hinausgehen, was diese sich erlaubt hätten auch nur davon zu träumen. Neben der Kameraüberwachung großer Teile des öffentlichen Raums in der Neustadt (vier Kameras sollen installiert werden und die werden definitiv nicht alle auf die Scheune gerichtet sein), wird es, sollten die Vorschläge der Initiative umgesetzt werden, in Zukunft schwer bis unmöglich sein, alternative Lebensweisen und Kultur zu pflegen.
Hier jetzt ein paar Auszüge aus dem Massnahmekatalog der "Initiative Neustadt"
- Einsatz einer privaten Security in der Neustadt um im Vorfeld zu "deeskalieren" und bei Randale einzuschreiten
- "freiwilliges" Abgabeverbot von Alkohol nach 22:00 Uhr an Personen unter 18, alle Spätshopbetreiber_Innen und Kneipen sollen durch eine Selbstverpflichtung dazu genötigt werden
- Erstellung einer "Hausordnung" für die Neustadt als Masstab für das Verhalten von Besucher_Innen, Anwohner_Innen, Gewerbetreibenden und Polizei
- Beleuchtungskonzept mit Ziel der Auflösung dunkler Ecken und Rückzugsgebiete für Störer_Innen
- Umgestaltung des öffentlichen Raums um die räumliche Enge zu nehmen
- Einsatz nicht ortsfester Videoüberwachung durch die Polizei zur effektiven Verfolgung von Regelverstößen
- Gewaltpräventionsprogramme
- Glühwürmchenkonzept für die Polizei, Polizei tritt nicht mehr in Uniform auf um nicht als Konfliktpotential wahrgenommen zu werden, dafür sind sie mit Warnwesten als Polizei kenntlich gemacht
- schnelle Abarbeitung von Strafverfahren
- Modell "Gelbe Karte", wird zusätzlich zum Polizeilichen Platzverweis ausgesprochen bei Verstößen gegen die Hausordnung oder bei Ordnungsverstößen, in Folge sollen die Leute, die so mehrfach aufgefallen sind, nicht mehr in Kneipen, Spätshops usw. bedient werden
Das wirft vor allem juristische Fragen auf, wie diese Daten erhoben und vor allem wie sie verteilt werden sollen, immerhin handelt es sich dabei um persönliche Daten von Menschen, die einem besonderem Schutz unterliegen, vom Recht am eigenen Bild ganz zu schweigen. Sind die Daten erst einmal zugänglich unterliegt es jedem Wirt selbst zu entscheiden, ob er eine Person bedient oder nicht, Hausverbot erteilt oder zum Beispiel keinen Alkohol mehr ausschenkt. Dagegen gibt es so gut wie keine Möglichkeit sich zu wehren, einzig die Erfassung und Verbreitung der Daten sind ein wirklicher Ansatzpunkt. Selbst der Aufwand wird kein wirklicher Grund für ein Scheitern des Konzepts sein, weil es wahrscheinlich "nur" ein paar Dutzend der üblichen Verdächtigen sind, gegen die sich die Massnahme richtet. Das sind die Leute, die den Kommerz in der Neustadt stören: Punks die auf der Straße rumstehen, Leute die sich politisch betätigen (zum Beispiel Plakate kleben) oder die Obdachlosen, deren reiner Anblick für manche schon ein Problem zu sein scheint.
Unter anderen Umständen wäre ein solches Konzept wohl zum Scheitern verurteilt, weil es einfach zu krasse Einschnitte in viele zivilisatorische und auch demokratische Grundprinzipien bedeutet, nicht so in Dresden. Dort ticken die Uhren nun mal anders und bei entsprechendem Wille auf der Seite der Gewerbetreibenden wie auch Verwaltung und Polizei werden die das umsetzen bzw. nicht daran gehindert. Im Gegenteil, die offiziellen Stellen werden froh sein, ist doch endlich Ruhe in der Neustadt und es fließt auch mehr Gewerbesteuer.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Weiterer Artikel
http://de.indymedia.org/2007/03/170166.shtml
Frage: Was ist mit Gewerbetreibenden gemeint? Alle oder nur die Betreiber der Yuppiekneipen?
Dokumentation des Massnahmekatalogs
Ergänzung
WER ist die Initiative Neustadt genau?!
Eines hätte ich aber gerne noch gewusst: WER genau IST die Initiative??
Welchen Leuten sollte mal in die Suppe gespuckt werden?
Wer hinter der Initiative Neustadt steckt
Initiative Neustadt
1. Nur weil der Pressesprecher der Initiative ein CDU-Mitglied ist, ist doch die Initiative noch lange nicht CDU nah.
In der Initiative sind Vertreter von Bündnis90/Die Grünen, SPD, Bürgerliste. Jedoch ist die Mehrzahl frei von jeglicher Parteizugehörigkeit.
2. In der Initiative wird logischerweise auch über Ursachen der Randale nachgedacht, jedoch geht es in dem Maßnahmenkatalog auch darum zu zeigen, was die Neustädter direkt und sofort unternehmen können. Meines Erachtens kann eine kleine Initiative eines Stadtteils nicht die Sozial- bzw. Jugendpolitik eines Landes reformieren. Aber ich gebe Dir Recht, wir sollten die Forderungen diesbezüglich ausweiten.
3. Thema Videoüberwachung: Die Initiative ist klar gegen den Einsatz stationärer Video-Kameras wie sie von Herrn Buttolo gefordert werden. Deshalb steht im Katalog auch: "Beibehaltung des Einsatzes mobiler Videokameras bei aktuellen
Vorfällen statt des Einsatzes stationärer Videoüberwachung"
Im Klartext heißt das:
Die "Initiative Neustadt" will keinen privaten Sicherheitsdienst durch die Neustadt patroulieren lassen, sondern Gastronomen und Spätshopbetreiber für Deeskalationsmaßnahmen schulen.
Die Hausordnung ist ein Vorschlag, soll das friedliche Zusammenleben erleichtern, wir orientieren uns da an einem Modell aus Barcelona. Angelehnt sein könnte sie durch aus an die Verfassung der Bunten Republik Neustadt.
Auch die anderen Maßnahmen sind bislang nur in der Vorschlagsphase, kein Mensch sagt, dass das 1:1 hier so umgesetzt werden wird.
Im Übrigen empfehle ich, statt im Internet über die Initiative herzuziehen, lieber mal an einer der Sitzungen teilzunehmen.
Die Termine gibt es demnächst unter www.initiative-neustadt.de
Beste Grüße, Jan
stimmt nicht
Der Einsatz von privaten Sicherheitsdiensten geht eindeutig aus dem Massnahmekatalog hervor, genauso wie die mobile Videoüberwachung durch die Polizei. Solltest du Mitglied dieser Initiative sein, dann solltest du vielleicht mal genauer nachlesen. Ich habe eher den Eindruck bisher konnte die "Initiative Neustadt" still ihre Lobbyarbeit im Rathaus betreiben, aber seit dem die Präsentation ihrer Pläne auf so viel Gegenwind gestossen ist, heisst es plötzlich: "War ja alles nicht so gemeint."
Aber egal ob die Initiative das alles nur als Vorschläge betrachtet, wer allein auf die Idee kommt so mit den persönlichen Daten von Menschen umzugehen (siehe Seite 6, obere Spalte, mittlerer Eintrag) und ein solches Konzept auch nur in Erwägung zu ziehen, hat es verdient als Gegner betrachtet und auch so behandelt zu werden. Eine solche Initiative ist alles, nur nicht Sprachrohr eines sich als alternativ verstehenden Stadtteils. Weder hat eine solche Politik Platz in der Neustadt, noch wird eine solche Gruppe unwidersprochen in der Neustadt arbeiten und schon gar nicht wird sie sich unwidersprochen als das Sprachrohr der ganzen Neustadt darstellen können.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil
"Wie sich die "Initiative Neustadt" selbst sieht, ist irrelevant ..."
Dann ist für Dich wohl auch jeder Glatzkopf ein Nazi.
Nochmal, dieser Maßnahmenkatolog besteht nur aus Ideen, die wir teilweise aus anderen Städten abgeguckt haben.
Außerdem müssen die CDU-Mitglieder in der Initiative auch Nicht-CDU-Positionen mittragen. Siehe Video-Überwachung.
Du urteilst anhand eines Papiers, dass weder abgeschlossen noch vollständig ist über eine Gruppe, die Du überhaupt nicht kennst. Oder warst Du schon mal bei einer Sitzung.
Klar verstehen wir uns als ein Lobbyverein. Aber für eine bunte, vielfältige und friedliche Neustadt. Zu der auch Kneipen und Spätshops und CDU-Mitglieder genauso gehören, wie Punks.
Wenn Du gerne widersprechen willst und dazu auch gerne Dein Gesicht zeigen willst, komm doch zur nächsten Sitzung.
ReiterIn 19 Uhr Mittwoch.
Beste Grüße, Jan
Scheune
Ein kleiner Kreis spielt sich als Sprachrohr eines ganzen Viertels auf und gibt sich als Polizeibüttel.
Mit repressiven Forderungen versuchen sie dabei die Sozialpädagogen zu mimen.
Mir auch egal,ob es dabei um Interessen der Spätshops geht.
Wenn dabei eine Politik veranstaltet wird in der das Bier zwar fliesst,jedoch eine Bürgerwehr für Recht und Ordnung sorgt,trinke ich lieber gar nichts mehr.
Diese Initiative sollte in ihrer Derzeitigen Form einfach nicht für voll genommen werden,denn
nach ihrem Gewäsch hat niemand gefragt.
Auszug
"Verwarnte Person wird anhand ihrer Personalien und eines Lichtbildes erfasst und
so bei wiederholter Auffälligkeit identifiziert.
Dann ist mit örtlich begrenztem Aufenthaltsverbot durch die Gewerbetreibenden
von bis zu 3 Monaten zu rechnen.
Die Daten werden 17 Monate im Erfassungsregister der Polizei gespeichert.
Polizei schätzt zudem ab,welches Gefahrenpotential vom Verwarnten ausgeht und gibt
eine Gefahrenprognose ab.
Adressaten:
Mitläufer,Provozierer,Randalierer,Straftäter"
Mehr brauch zu diesem Verein nicht gesagt zu werden.
Initiative Neustadt das Maul stopfen!
Mitglieder der Initiative Neustadt
Leider...
Initiative Neustadt
Du schreibst: "Wer ernsthaft auch nur einzelne Punkte aus dem Konzept in Erwägung zieht, geht meiner Vorstellung von Leben so konträr, dass jegliche Verständigung ausgeschlossen ist."
Du bist also z.B. gegen
- Einschränkung des Alkoholkonsums Minderjähriger nach 22 Uhr.
- Deeskalations-Schulung für Gastronomen und Personal, um mit Randalierern rund im Vorfeld und im Ernstfall umzugehen
- Veranstaltungen zur Anlockung friedlichen Publikums / zum friedlichen Miteinander z.B. Nachtflohmarkt/Büchermarkt Ort für Kleinkunst
- verstärkte Sozialarbeit und damit die Möglichkeit, individuelle Maßnahmen zu ergreifen/Überzeugungsarbeit zu leisten insbesondere im Vorfeld
Interessant. Wenn diese Punkte Deiner Vorstellung von Leben so konträr gehen, dass jegliche Verständigung ausgeschlossen ist, kann ich nur annehmen, dass Du Dich wohl darüber freust, wenn Minderjährig besoffen sind, mit Steinen werfen und Feuer entzünden. Oder ist das gar Teil Deines Lebens? Nein, wahrscheinlich nicht, denn nach eigener Aussage hattest Du ja noch nie irgendwelche Probleme.
Sicher in der Neustadt
http://www.buergerfraktion-dresden.de/aktuelles/sicher-in-der-neustadt.html
http://www.buergerfraktion-dresden.de/aktuelles/polizeiverordnung.html
presse: sächsische zeitung
dass unter neustädter immobilienbesitzern
die angst umgeht.
::::::::::::
Sächsische Zeitung
Freitag, 16. März 2007
Neustädter Hausbesitzer gegen Video-Kameras
Die Dresdner Polizei hat große Mühe, fünf Plätze für die Überwachung im Szeneviertel zu finden.
Dresden. Die Hausbesitzer im Szene-Viertel Neustadt wehren sich gegen Überwachungs-Pläne von Innenminister Albrecht Buttolo (CDU). Bislang hat keiner eingewilligt, mögliche Randalierer von seinem Haus aus überwachen zu lassen. Ab Anfang April will Buttolo die Alaunstraße durch eine stationäre und vier mobile Videokameras vom Polizeirevier Neustadt aus beobachten lassen. „Viele Hausbesitzer haben Bedenken, weil sie damit rechnen, dass die Kameras angegriffen werden“, sagte Polizeisprecher Thomas Herbst.
Weil auch die technischen Voraussetzungen für die Datenübertragung von den Kameras ins Polizeirevier noch fehlen, sei der von Buttolo favorisierte Termin nicht zu halten, so Herbst. (SZ/pab)
:::::::::::
Es wird also deutlich, dass ptotest wirksam sein kann.
Leider ist es mehr die befürchtung, das an ihrem eigentum schaden entsteht, als videoüberwachung gänzlich in frage zu stellen.
Das ist wohl ein ziel was eher mittel- bis langfristig erreicht werden kann.
In der jetzigen situation scheint es also wichtig den druck beizubehalten
und weiter zu erhöhen, inhaltlich in der bevölkerung warnehmbar zu sein
und klar zu machen das die "initiative-neustadt" keinen alleinvertretunganspruch der neustadtädter bewohnerinnen hat.
Wirksamer Protest
Zum Glück weiß die SZ nicht alles und schon gar nicht wenn sie sich auf Infos von der Polizei verlässt. Einige Hausbesitzer sind per se gegen stationäre Videoüberwachung (z.B. die Scheune) Bislang zugestimmt haben nur Espitas (der kann der Stadt nach geflossenen Fördergeldern sowieso nix abschlagen) und Schwalbennest (da wird der Eigentümer wohl noch sauer sein, weil ihm mal die Fenster eingeworfen worden)
Wusstest Du übrigens, dass die Initiative Neustadt auch gegen stationäre Videoüberwachung ist?
In Punkt 3 des Maßnahmenkatalogs steht: "Beibehaltung des Einsatzes mobiler Videokameras bei aktuellen
Vorfällen anstelle des Einsatzes stationärer Videoüberwachung". Die mobilen Kameras sind die, die die Cops auch bei der Räumung des Hauses auf der Königsbrücker im Einsatz hatten.
Vielfältige, bunte Neustadt
Was Deinen Vorschlag betrifft, lies doch einfach mal die neueste Pressemitteilung der Initiative:
http://frinte.card.hl-users.com/InitiativeNeustadt/Presse/PM070315.doc
@ Ulla:
Den Gefallen der Auflösung kann ich Dir nicht tun, denn das würde ja bedeuten, dass man das Feld der Stadt bzw. noch repressiveren Kreisen überlässt.
Grenzen
Warum die Stadt denkt Krawalle in der Neustadt durch Kameras zu verhindern oder andere Restriktionen, kann ich nicht verstehen. Im Gegenteil, ich glaube nicht das solche Maßnahmen dazu führen ein friedliches Viertel zu befrieden.
Ich will hier keine Krawalle beschönigen, aber was erwarten den manche Menschen. Jeden Freitag und Samstag pilgern Tausende von Menschen hier in die Neustadt und betrinken sich. Oftmals geht dabei was zu Bruch, weil gerade viele der jüngeren Menschen ihre Grenzen noch nicht kennen. Am nächsten Tag steht dann in der Zeitung „Aggressiver Mob randaliert in der Neustadt“ oder so was. Mal ganz ehrlich auf jedem Dorffest mit 200-300 Leuten geht es aggressiver zu, als an normalen Freitagen hier in der Neustadt.
Das Viertel jetzt zu kriminalisieren und mit Kameras zu reagieren, ist bei uns ein typischer Weg, doch ein komplett falscher. Mal davon abgesehen, das sich vorsätzliche Randalierer einfach nur Vermummen brauchen (was meiner Meinung dann eine wirklich Aggressive Stimmung schafft), löst man mit solchen Maßnahmen auch Zorn bei Leuten aus die eigentlich gar nichts mit Randalen am Hut haben. Ich meine man wird in jedem 2ten Laden gefilmt, in der Straßenbahn, in der Bank, .... Irgendwann wird eine Grenze überschritten und man sollte einfach mal Akzeptieren das man nicht alles kontrollieren kann.
Private haben keine Sonderrechte
Wie oft muss es denn noch gesagt bzw. geschrieben werden: "Private" haben im öfftl. Raum keine Sonderrechte und sie dürfen auch keine Ordnungswidrigkeiten verfolgen – egal ob privat oder öfftl. beauftragt!
Sie dürfen dem nach keine Ausweise kontrollieren oder Platzverweise aussprechen.
Das Festhalten einer Person durch Private - ohne vorliegen einer Straftat - ist Freiheitsberaubung.
Übergriffe und Gesetzesverstöße bitte dokumentieren und auch bei Gewerbeaufsichtsämtern und Regierungspräsidien (Aufsichtsbehörden) zu Anzeige bringen.
Gelungenes Beispiel siehe unter:
Eon boxt sich durch
http://www.taz.de/pt/2007/02/22/a0001.1/text
E.ON mit Wildwest-Methoden gegen BUND (Dokumentierter Übergriff als Fotos)
http://www.bund-nrw.de/kraftwerk_datteln.htm
als die lügen laufen lernten
Zu meiner persönlichen Motivation in dieser Initiative mitzuwirken ist zu sagen, dass ich als Schüler und Student viele Abende vor der Scheune - mit Bier in der Hand und wenig Geld im Portemonaie - verbracht habe. Da ich diese Zeit in sehr guter Erinnerung habe und weiss, dass die, die heute an meiner statt dort sitzenden, keine Kriminellen, Randalierer oder Hooligans sind. Da dieser Eindruck aber durch die Presse vermittelt wird, wollte ich meinen Beitrag leisten, dass die Neustadt nicht als Prügeldisneyland dargestellt wird. Da ich weder einen Laden noch sonst ein Gewerbe habe, sondern nur gern meine Abende und im Sommer auch Nachmittage in der Neustadt verbringe - dies gern mit einem Bier aus dem Spar oder vom Späti - denke ich, dass ich mit Recht behaupten kann, keine finaziellen Interessen zu haben.
Zur Zusammensetzung der Initiative ist folgendes zu sagen:
Es ist schlichtweg Unsinn, die IN als CDU-nah zu betiteln, es finden sich zu den Treffen Anwohner, Besucher der Neustadt, Angestellte, Studenten, Inhaber von Läden, Bauplaner, Mitglieder der Grünen, der PDS, der SPD, der FDP und CDU u.v.m.. Zudem sitzen auch die Vertreter der STESAD, des Ordnungsamtes und der Polizei als Berater mit bei den Treffen.
Das gros der Leute die sich für diese Initiative engagieren, würden dies mit Sicherheit nicht mehr, wenn es sich um eine CDU-nahe Initiative handeln würde. Die IN ist überparteilich.
Nun zu den Zielen, die zum Teil richtig, zum großen Teil aber verzerrt oder falsch wiedergegeben wurden. Nicht zu erwähnen, dass es sich bei dem Maßnahmenkatalog um ein Arbeitspapier handelt, dass ständiger Überarbeitung unterliegt.
1. Die IN ist GEGEN Hunderschaften der Polizei, die ohne Differenzierung losknüppeln um "Ruhe und Ordnung" wieder herzustellen.
2. Die IN ist GEGEN eine Videoüberwachung der Dresdner Neustadt oder Teilen davon.
3. Die Initiative ist für eine Umgestaltung des Scheunenvorplatzes und der Brache Alaunstrasse / Ecke Böhmische Strasse.
3.1 - als kostenlosen Treffplatz, mit mehr Platz jenseits der Strasse
3.2 - als Platz für kostenlose Veranstaltungen
3.3 - als Platz mit einem kostenlosen Klo, wie früher in der Scheune
4. eine Benimmfibel für das Viertel, da es eben kein Vergnügungspark für Hools ist und z.B. Familien mit Kleinkindern (die eben nicht alle Juppies sind!)auch irgendwann mal schlafen dürfen sollen.
5. Die IN ist für mehr Geld für soziale Projekte, Jugendarbeit etc..
6. Diskussionen und Vorschläge, wie die Polizei sich ändern kann und sollte, damit sie eben KEINE Krawalle provoziert.
7. Eine schnelle Strafverfolgung, wenn jemand etwas zerstört, dass ihm nicht gehört oder jemand zusammengeschlagen wird.
Und noch eine Anmerkung: Welchen privaten Sicherheitsdienst die Initiative befürworten soll, ist mir ein Rätsel, aber ein sehr cleverer Interpret von Stichworten, der meint alles durchschauen zu können, was er nicht selbst gesehen hat, muss wohl zu diesem Ergebnis gekommen sein. Ob Sicherheitsdienst oder Bürgerwehr, kompletter Quatsch mit Soße!
Kurzerhand versteht sich die Initiative als Sammelpunkt für alle Interessierten, die in der Lage sind, einen konträren Standpunkt zuzuhören und ihre Kritik erst fünf Minuten später zu äußern. Die IN versteht sich NICHT als die Stimme der Neustadt, sie vertritt keine politische Meinung jedweder Partei. Dabei findet sich in der Initiative ein sehr breites Spektrum von Gedanken, Überzeugungen und Idealen wieder. Sie vertritt einen Konsens der Mitwirkenden, die aus unterschiedlichen - und eben nicht primär finanziellen Gründen - mitwirken.
Dieser Konsens hat nicht zum Ziel, die Neustadt zu einem Dresdner Schwabing zu machen, sondern versucht, die Besonderheit der Dresdner Neustadt, als tolerantes, multikulturelles und vor allem friedliches Stadtviertel, zu erhalten.
Dabei ist jeder willkommen und kann sich überzeugen, ob das was ich hier niedergeschrieben habe, scheinheilige Propaganda oder aufrichtige Überzeugung darstellt.
Es ist nicht Deine Schuld, wenn die Welt ist, wie sie ist.
Es ist nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt!
Scheune und Autofrei
Das kann die Stadt nicht so einfach entscheiden.
Da sind die Gesetze in Deutschland ein wenig zu kompliziert.
Aber es gibt da schon Leute, die sich drum kümmern, eine Lösung zu finden.
Die arbeiten übrigens in der Initiative Neustadt mit.
auch in regensburg
Und was ist mit...
Ein Ansatz, der bei mir wirklich nur Kopfschütteln erzeugt.
Cheers,
Bevan.
@Bevan
Sicherheitsunternehmen fotografiert Drogenszene
http://www.safercity.de/2001/pe_13032001.html
Sheriffs im Visier - Wer kontrolliert die Sheriffs wenn nicht wir?
http://www.safercity.de/2001/pe_2001-08-13.html
@ Bevan 02.04.2007 - 16:45
"Aktionsbündnis Sichere Sächsische Städte "
Sächsische Polizei & privates Sicherheitsgewerbe: Gemeinsam gegen 'Unordnung im öffentlichen Raum' und andere Formen 'abweichenden Verhaltens'
Mit Hilfe der Privaten sollen im Freistaat aber schon jetzt die Straßenkriminalität, der Vandalismus und "Erscheinungen von Unordnung" bekämpft werden. Der sächsische Staatsminister des Inneren, Klaus Hardraht, sagte in seiner Rede hierzu, dass das Sicherheitsgewerbe zunächst bei einem Informationsaustausch mitarbeiten könne und durch einen verstärkten Einsatz bei der Bekämpfung der 'Bagatellkriminalität' (Ladendiebstahl, 'Schwarzfahren') die Polizei entlasten könne. Es sei aber auch an die Videoüberwachung zu denken, da bei einer Überwachung durch Private verfassungsrechtliche Bedenken, die bei einem staatlichen Einsatz bestünden, geringer seien, so der Minister. Einigkeit herrschte bei allen VeranstaltungsteilnehmerInnen darin, dass es darum gehe, alle Kräfte gegen Kriminalität zu bündeln, dabei sei 'insbesondere gegen Straßenkriminalität und Unordnung im öffentlichen Raum verstärkt vorzugehen'(...)
http://www.labournet.de/diskussion/grundrechte/komm/kameraprivat.html
Diese Police Private Partnership wurde damals von Polizeiführern "beklatscht" und die privaten Juniorpartner rieben sich die Hände.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Der Darwin-Award geht an die Yuppies
Das Gewerbetreiben (Cafes, Spätverkaufstellen, Geschäfte, Partylocations) leben von diesem Ruf, von der Atmosphäre. Sie haben sich ja nicht grundlos dort angesiedelt. Doch die Yuppies scheinen das nicht zu checken und beginnen bald nach der Besidlung damit, diese Kieze in das zu verwandeln, wo sie herkommen: spiessig-sterile Provinzeinöden. Damit schaffen sie aber das ab,was die Gegend für Touris und Partygänger so interessant macht. Damit sorgen sie für das eigene Ende. So dumm kann man fast nicht sein, möchte man denken. Fragt sich nur, warum die nicht wieder auf ihre Dörfer zurückziehen, wenn es da viel cooler ist.
du berliner grossmaul
@ stolzer schwabe
Also "berliner" sind in wirklichkeit
Walter Momper hat recht
...
@ ... 10.03.2007 - 01:00
Nochmal Videoüberwachung
Punkt 3.1. Beibehaltung des Einsatzes mobiler Videokameras bei aktuellen Vorfällen anstelle des Einsatzes stationärer Videoüberwachung.
Das ist doch wohl deutlich genug. Oder?
Oder sollte die Polizei, wenn Sie gegen steinewerfende Hooligans ausrückt, auf das Mittel der Video-Überwachung ganz verzichten?
Oder sollte sich im nächsten Schritt die Polizei gleich ganz abschaffen?
Grüße, Jan
Initiative Neustadt
Du musst ja sehr mutlos sein.
Du schreibst: "Die Ausführungen der Initiativ-Vertreter in der Scheunediskussion,haben doch nur gezeigt,das es keinen Sinn macht,mit diesen Leuten zu reden."
Du gehst also jeder Diskussion aus dem Weg, ganz schön feige, oder. Damit verbaust Du Dir allerdings auch die Chance, gestaltend bei der Initiative mitzuwirken. Vielleicht haben deshalb ja die CDU-Mitglieder die Oberhand.
Initiative Neustadt
Du bist ja auf dem besten Weg zu einem Politiker. Immer schön ein Zitat aus dem Zusammenhang reißen und so darstellen, dass es am schlimmsten klingt.
Aber mal ehrlich, wie würdest Du persönlich mit Randalierern und Straftätern umgehen. Mal angenommen, Du stehst gemütlich vor der Scheune und eine Horde wild gewordener Hooligans stürmt auf Dich zu. Was dann? Sollen die, die Dich dann zusammengeschlagen haben, straflos davon kommen ... sollen die am nächsten Wochenende wiederkommen und nochmal draufhauen dürfen?
Nenn mir doch ne vernünftige Lösung ... oder ist das vielleicht gar nicht Dein Problem, weil Du gar nicht vor der Scheune stehst, sondern zu den Hooligans gehörst, die sich jetzt in ihrer Prügelfreiheit eingeschränkt fühlen.
Dann kann ich Deinen Slogan verstehen.
@Fritz
Euer Massnahmenkatalog ist der pure Hohn.
Hat euch die Polizei beim ausfüllen geholfen?
Es gibt keine Diskussion um eure repressiven Vorschläge!!!Verstehst du das?
Die Initiative brauch und will niemand,also ist es mir egal,welcher Wichtigtuer dort die Oberhand hat.
Das Zitat von blablo steht wörtlich in eurem Wisch,der Rest von dem Text schwächt es nicht ab .
Poste doch bitte mal den Kontext...;)
Deine Angst vor irgendwelchen Hools ist total albern und unbegründet.
Bildzeitungsniveau
Ich habe nicht das geringste Problem damit, dass das Leben in de Neustadt auch auf der Strasse stattfindet und dass die Menschen die daran teilnehmen andere Normen und Werte haben, anders aussehen, manchmal auch anders riechen, ziemlich oft ganz anders drauf sind und gelegentlich über die Stränge schlagen.
Womit ich ein Problem habe ist, dass genau die Leute, die Toleranz für ihre Lebensweise fordern einen anmachen weil sie gerade besoffen sind und ich keine Punk-Klamotten trage, dass man in der Neustadt sich nur mit dem Blick am Boden fortbewegen kann weil vor der Scheune alles mit Glasscherben und in der restlichen Neustadt alles mit Hundescheiße voll ist. Das ist nicht alternativ - das ist einfach nur monoton, dröge und siffig.
Keine Toleranz für Intoleranz!
@kurzer MANN
Die Suffpunks vor der Scheune schreiben sicher nicht auf Indymedia und für Kameras oder sonstiges interessieren sie sich einen Dreck.
Es geht nicht darum,alles und jeden in der Neustadt toll zu finden,sondern darum das eine Initiative vorgibt im Interesse der Bewohnerinnen zu handeln und Repressionen fordert.
Wieso sollen jetzt die Leute hinnehmen, was sich eine selbsternannte Neustadt-Initiative ausdenkt,die niemand will und gefordert hat?
Ich mache auch keinen Verein auf und fordere das jede Person zum Plenum kommen soll,wenn sie mitreden will,was im Viertel läuft...
@ Alda
meine Angst vor Hools ist also albern,
ich weiß ja nicht in welcher Welt Du lebst, ich jedenfalls bin schon vor der Scheune tätlich angegriffen worden.
Wenn die Initiative wirklich niemand will, wie Du behauptest, frage ich mich, was das denn für Leute sind, die sich dort engagieren. Oder ist für dich jeder ein Niemand, der nicht Deine Meinung vertritt?
Wenn Du "keine Diskussion um die repressiven Vorschläge" forderst, bist Du also gewillt sie einfach hinzunehmen? Genau das kommt nämlich raus, wenn man sich so verhält wie Du. Mit Deinem Verhalten erreichst Du nur, dass noch mehr Polizei, nochmehr Videokameras und Alkoholverbote in die Neustadt kommen.
Kompromisse?
Man kann nur hoffen, dass genügend Widerstand entsteht, der dieser Gruppierung jeglichen Einfluss auf Entscheidungen nimmt.
Ps. Lebe auch schon seit vielen Jahren in der Neustadt, habe keine Punkklamotten an und nie irgendwelche Probleme. Vielleicht auch eine Frage des eigenen Auftretens?
Freiräume/Besetzer/Innenforum
widerstand auch in berlin notwendig
neustadt krawallos sind willkommen in berlin.........
@ nicht verboten
die initiative-neustadt sei ja nicht für die ganz harte variante
der videoüberwachung sondern "nur" für die softere, weil mobile variante.
was bitte soll das in deiner meinung nach sein?
zu den einsatzgruppen der bereitschaftspolizei und des bgs gehören schon seit jahren
filmteams die das geschehen dokumentieren.
Es geht darum jegliche überwachung des öffentlichen raumes zu kritisieren und nicht die
eine oder andere variante.
das ist reformistisch. sämtliche anderen forderungen
der hausmeister der initiative-neustadt,
die repressiven "befugnisse" auf andere auszuweiten, nämlich private sicherheitsfirmen
und anwohnerinnen machen die sache nur noch schlimmer.
@jan
So sieht die initiative Neustadt also ihr geliebtes Viertel...
Wie wärs einfach mit ner schmucken wohnung an den elbhängen überm blauen wunder? Da gibts auch nicht so viele steinewerfenden Hooligans, tägliche randale und schon vormittags brennende barrikaden!
Achja und spar dir dem Vorschlag --> ich komm nicht zu eurem plenum
Einschränkung von Grundrechten
@ Horst
Nachzulesen sind meine Eindrücke hier: http://www.anton-launer.de/aktuell.htm
Du schreibst: "Alle müssen ausbaden, was ein paar Randalierende verbockt haben."
Das ist ein IST-Zustand, alle die die Alaunstraße passieren, müssen sich den Scherben, evtl. fliegenden Flaschen und Kronkorken und angetrunkenen, gereizten Jugendlichen aussetzen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass mit Staatsgewalt die Frage nach der Verantwortung nicht gelöst werden kann. Die Staatsgewalt kann nur die friedliche Mehrheit vor der gewalttätigen Minderheit schützen.
Sicherlich gibt es Gründe für das "Austicken", überforderte Eltern, Perspektivlosigkeit, schlechte Bildung etc. Nur sehe ich nicht, wie eine Initiative Neustadt da ansetzen kann, außer vielleicht die Verbesserung der Sozialarbeit zu fordern. Das System zu ändern, halte ich für keine Lösung. Da ich derzeit eher nicht das Potenzial für eine Revolution sehe. Die breite Masse der Bevölkerung hätte zu viel zu verlieren.
Nocheinmal zum Thema Video-Überwachung:
Ich halte es durchaus für sinnvoll, wenn die Polizei mit mobilen Video-Kameras vorgeht, um klar zu unterscheiden, zwischen Randalierer und Passant.
@Jan
Hast du keine anderen Sorgen, ausser vor der Scheune nach dem rechten zu sehen?
Bewirb dich doch bei den Cops,die suchen immer Aktivbürger die für Recht und Ordnung sorgen...
Realitätsverlust
Fest steht, in Dresden gibt es seit Jahren ein Problem mit Jugendgewalt. Wenn man sich anschaut, was zum Beispiel seit einiger Zeit zu Himmelfahrt am Elbufer passiert, oder die ständig stattfindenden Übergriffe auf Menschen von irgendwelchen Dynamoprolls, kann einem wirklich Angst und Bange werden.
Anstatt so etwas öffentlich zu thematisieren und wirklich einmal breit und analytisch aufzuarbeiten, gilt es vor allem das Image der Stadt zu wahren und solcherlei Vorfälle entweder völlig zu ignorieren oder sie als harmlos zu klassifizieren. Im Falle von Dynamo beispielsweise ist es zu einem regelrechten Mythos geworden, dass von einem gewissen Fanlager Gewalt ausgeht. Diese eigentlich untragbare Situation wird jedoch von einzelnen Verantwortlichen des Vereins, aber auch ganz allgemein, des Öfteren sogar als positiv (weil etwas besonderes) empfunden, somit relativiert und ständig weitergetragen.
Dass es auf Grund dieser gesellschaftlichen und sozialen Lage innerhalb der Stadt somit auch normal ist, wenn es an manchen Wochenenden in einem „Partyviertel“ wie der Neustadt zu Auseinandersetzungen und Gewalt kommt, wird völlig ausgeblendet.
Jeder, der sich solch eine Eskalation mal live angeschaut hat, weiß, wer dort randaliert. Es sind eben nicht „alternative“ Menschen aus dem „linken Spektrum“, wie es immer wieder und seit Jahren von Medien und Politik behauptet wird, sondern zumeist prollige Jugendliche aus anderen Vierteln, die einfach Spaß wollen und ganz genau wissen, dass sich immer auch partyhungrige, meist besoffene, Menschen, die sowieso nur zum Feiern dahin gehen, mit anschließen, um die Sau raus zulassen.
Wenn man sich nun anschaut, wie Medien, wie etwa die Morgenpost, über politische Aktionen in der Neustadt, wie eben jene Hausbesetzung berichten, die betont friedlichen Charakter haben, aber dargestellt werden, als wenn sich dort all das Übel der Welt versammelt hätte, um Angst und Schrecken zu verbreiten, wie einfach Tatsachen verdreht und falsche Sündenböcke bestimmt werden, kann man sich als klar denkender Mensch, der wirklich etwas gegen die Ursachen der Gewalt unternehmen möchte, nicht einfach hinstellen und so etwas ignorieren, bzw. mittragen.
Die gute Initiative Neustadt, die außer wirtschaftlichen Interessen rein gar nichts vertritt, stellt sich in so einer Situation allerdings in eine Reihe mit Stadt und Polizei und betont, dass man ja mit all den wirklich richtigen Aktionen, wie den Spontandemonstrationen von Alternativen Menschen und Anwohnen, die eben keinen Bock auf eine kommerzialisierte und total überwachte Neustadt haben, gar nichts am Hut haben will (!). Sie fordert die Polizei auf, dass nächste Mal die ungeliebten Demonstranten (welche in den Augen vieler Medien ja die eigentlichen Störer und Krawallos sind) bitte nicht in ihre Richtung zu prügeln, denn man will ja keinen Ärger, sondern auch weiterhin Kasse machen.
Während in solch einem realitätsfernen und völlig verdrehten Verständnis der Situation in der Neustadt also junge Bereitschaftspolizisten voller Tatendrang „alternative“ Jugendliche, die einfach nur ihr Recht auf Freiräume auf die Strasse tragen möchten, durch die Strassen treiben (schließlich trifft es ja endlich mal die Richtigen), die Initiative Neustadt sich gegenseitig auf die Schulter klopft, dass man endlich Ordnung schafft, sammeln sich im vorderen Teil der Alauenstrasse schon wieder die ersten Trüppchen meist junger männlicher Prolls, um zu schauen ob später vielleicht noch was geht.
Einen Vorschlag es besser zu machen, lieber Jan, habe ich auch noch parat.
Die Menschen, die in der Neustadt leben und sie mitgestalten, in der nächsten Zeit nicht mit parteipolitischen Pseudodiskussionsrunden zu verarschen, sondern den Medien einen Eindruck der Neustadt zu vermitteln, wie er ihr gerecht wird und der Grund ist, warum hier viele Menschen wohnen möchten. Nämlich nicht als „Problembezirk“ oder „Ballermannersatz“ für die Dorfjugend und bessere Kreise, sondern als buntes, vielfältiges und alternatives Stadtteil.
Wen treffen Verbote und Repressionen denn wohl am Meisten? Die Hools, denen es entweder scheiss egal ist, oder die sich dann einfach ne Strasse weiter prügeln, oder die Menschen, die sich für Freiräume stark machen (also beispielsweise Linke oder Alternative) und die Neustadt erst so reichhaltig und bunt gemacht haben?
In ihrem jetzigen Wirken und Auftreten ist die Initiative Neustadt absolut sinnlos und stellt sich bewusst gegen die Interessen der Menschen, die dort wohnen bzw. den Stadtteil mit Leben füllen.
@ fritz
uns ist doch allen klar, dass die hools, die dich da verkloppt haben, arschlöcher sind, das lässt sich zwar nicht von allen hools sagen, denn manche find ich auch nett und die schlagen nazis aufs maul, aber muss antifaschist deswegen gleich die polizei bitten seine freiräume videozuüberwachen?
sieh mal, anfang der neunziger hatten zahlreiche häuser in berlin n ähnliches problem (z.Bsp. in Friedrichshain, aber auch Charlottenburg): was hat man gemacht? man hat sich nen knüppel geschnappt, ihnen aufs maul gehauen, dann wussten sie was sie kriegen, wenns sies nächste mal gekommen sind. hat sie zwar nich immer abgehalten aber wohl doch immer öfter.
überwachung durch einen staat, der dieses videomaterial wohl vornehmlich gegen "linke chaoten" verwenden wird, ist keine AKZEPTABLE lösung.
scheune
am wochenende die neustadt bzw. den platz vor der scheune für jedlichen autoverkehr sperren somit wird es keinen bedarf geben das irgendwer die 110 wählt bzw. sich jemand genötigt fühlt mit dem Auto durch zu heizen oder ein Auto muttwillig zu stoppen. somit entsteht kein konflikt potential. die polizei kann beruhigt weiter rum gammeln die leute könn auf der straße feiern und alles ist gut... vielleicht kann man ja die neustadt zumindest die alaunstraße komplett autofrei machen zumindest am we das wär ja ma ne lösung
Autofrei
Eingeständniss
"Den Gefallen der Auflösung kann ich Dir nicht tun, denn das würde ja bedeuten, dass man das Feld der Stadt bzw. noch repressiveren Kreisen überlässt."
Wer lesen kann ist klar im Vorteil
Damit ist doch klar, dass ich repressivere Kreise als die Stadt meine.
versuchts doch
Es wird euch nicht gelingen. Ich hoffe euch wird dann klar, wie die Verhältnisse wirklich liegen.
Bier
Ja, ist doch eine gute Sache. Bier ist eine Sache der Großkonzerne, die ihre Gebiete unter sich aufgeteilt haben und dient der Verdummung des Volkes.
zusammenschließen
Ich bin zu unwissend um viel Rat abzugeben aber mir stellt sich eine Frage: Ist es nicht möglich jener 'Initiative' beizutretten um jene tatsächlich zur Repräsentative machen. Somit muss doch dieser Vorschlagskatalog abgestimmt werden bzw. sinnvollere Ergänzungen tragen.
Who the f... ist Rainer Stock?