VW Autostadt-Mobbinggegner in der Offensive

INSIDER VW von che2001 06.03.2007 22:54 Themen: Soziale Kämpfe
Ich will eine Entschädigung, ein Schmerzensgeld, und ich will die Köpfe der Mobber!

So beschreibt Mobbingopfer Detlev Lengsfeld seine Motivation, nach einem gewonnen und einem verlorenen Prozess in seinem Kampf gegen frühere Vorgesetzte in der Autostadt fortzufahren.
INSIDER VW von che200119:52 Sonntag, 04. März 2007"Ich will eine Entschädigung, ein Schmerzensgeld, und ich will die Köpfe der Mobber!"So beschreibt Mobbingopfer Detlev Lengsfeld seine Motivation, nach einem gewonnen und einem verlorenen Prozess in seinem Kampf gegen frühere Vorgesetzte in der Autostadt fortzufahren. "Ich kann es bislang nicht gerichtshart beweisen, aber ich gehe davon aus, dass in der Autostadt von vornherein mehr Stellen eingeplant wurden, als benötigt waren, um auf diese Weise Fördermittel der Bundeanstalt für Arbeit bzw. Arbeitsagentur abzugreifen, und in diesem Zusammenhang wird Mobbing systematisch von oben eingesetzt, um durch das Vergraulen von Mitarbeitern Überkapazitäten abzubauen."

Lengsfeld hegt den Verdacht, dass bis in die IG Metall hinein Strukturen existieren, die solche Praktiken decken. Seine vielen Briefe an SPD-Politiker und VW-Vorstände blieben unbeantwortet.

Lengsfeld war zunächst als Programmierer bei der Autostadt, einem als Unternehmen selbstständigen, aber an VW angegliederten automobilen Erlebnispark angestellt worden, dann folgte eine Achterbahnfahrt: Eingestellt, gemobbt, durch Mobbing krank und arbeitsunfähig geworden, weiter gemobbt, gekündigt, Prozess gewonnen, wieder eingestellt, gemobbt krank und wieder gekündigt, bei alldem kein Schutz durch Betriebsrat oder IGM.

Lengsfeld war zum 01.05.2000 bei der Autostadt eingestellt worden, im Vorfeld hatte es bereits Misstöne bei der Höhe des Gehalts. Gemachte Zusagen wurden, so Lengsfeld, ihm gegenüber nicht eingehalten.

Nach Ablauf der Probezeit gab es "verschärftes Gerangel um die bereits durch Änderungsvertrag zugesagte Gehaltserhöhung und dann Versetzung in anderes Arbeitsumfeld, nicht vertragsgemäße Beschaftigung.Da Claus Hohmann (Anmerkung Autor: CTO der Autostadt) ein Meister von Umstrukturierungen ist, bekam ich eine neue, nicht erfüllbare Arbeitsaufgabe. Im ersten Schritt war es eine völlige Überforderung und im zweiten eine völlige Unterforderung. Aus dem reichhaltigen Schriftverkehr könnte man es auch anders lesen.

Abmahnung, wegen angeblich schlechtem SozialverhaltenDiese Abmahnung sollte mir nur die Macht eines Claus Hohmann aufzeigen. Bereits hier wurde gelogen und gegen das Maßregelungsverbot und gegen Treu und Glauben gehandelt. Durch Vergleich am 10.09.03 wurde die Abmahnung nach Ablauf eines Jahres aus der Personalakte entfernt. Schließlich kam es zur Erkrankung durch fortgesetztes Mobbing...Auch die Darlegung der Krankheitsgründe unter Zeugen und das schriftlich festgehaltene Rückkehrgespräch halfen nicht, mich vor weiteren Übergriffen durch Vorgesetzte, namentlich Jürgen Seffers, Joachim Dettmann, Claus Hohmann zu schützen. Selbstverständich waren der Betriebsrat und die Geschäftsführung, aber auch das Gesundheitswesen der Volkswagen AG über die Vorkommnisse informiert."

Die krankheitsbedingte 1. Kündigung wurde durch ein Urteil vom 13.04.2005 wegen einer positiven Zukunktsprognose abgewiesen. Obwohl Mobbing nicht vorgetragen wurde schrieb der Vorsitzende Richter "... Zweifel angebracht, ob der Mobbingvorwurf nicht doch zutrifft"

Auf die Krankheitsbedingte 2. Kündigung folgte ein Vergleich durch das Arbeitsgericht Hannover.Lengsfeld behält sich weitere Schritte vor und hat wg. Mobbing auch eine Strafanzeige erstattet.

Bei seiner Odyssee durch Mobbings-Selbsthilfegruppen stieß er auf mehr und mehr Leute, die teils in der Autostadt, teils bei Auto 5000, teils bei VW selber Ähnliches erlebt haben und mittlerweile davon ausgehen, dass es sich um eine organisierte Mobbing-Struktur handelt. Lengsfeld hat zum zweiten Mal einen Aufenthalt in einer Reha-Klinik hinter sich und eine bescheinigte Arbeitsfähigkeit von 2-3 Stunden am Tag-nicht als Programmierer, sondern als Kinokartenabreißer.

http://wiki.mobbing-gegner.de/StartSeite

http://che2001.blogger.de/stories/349727/

Quelle: http://che2001.blogger.de/stories/716362
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