Kameradschaftsabend in der Wetterau

aktive antifaschistInnen Wetterau 05.03.2007 15:12 Themen: Antifa
Am Abend des 3. März (Samstag) fand von der Öffentlichkeit unbemerkt ein überregionaler Kameradschaftsabend in der Nähe von Wölfersheim in der Wetterau statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Marcel Wöll, der derzeit mit einer Internet-"Nachrichtensendung" bundesweit Anerkennung unter Neonazis erfährt.
Neonazis veranstalten überregionalen Kameradschaftsabend in Wölfersheim/Wohnbach

Am Abend des 3. März (Samstag) fand von der Öffentlichkeit unbemerkt ein überregionaler Kameradschaftsabend in der Nähe von Wölfersheim in der Wetterau statt.
In der Gaststätte "Zur Linde" in Wohnbach trafen sich Rechtsextremisten aus mehreren Bundesländern zu einem Kadertreffen. Die Bedeutung dieser Treffen von führenden Neonazis ist immens, sind sie doch Grundlage für die Vernetzung und den Ausbau ihrer Strukturen.

Organisiert wurde die Veranstaltung von Marcel Wöll, der derzeit mit einer Internet-"Nachrichtensendung" bundesweit Anerkennung unter Neonazis erfährt. Er ist Kopf der "Freien Nationalisten Rhein/Main" und bekleidet gleichzeitig das Amt des NPD Landesvorsitzenden in Hessen. Wöll gilt als einer der führenden Neonazis bundesweit, insbesondere durch seine starke Vernetzungsarbeit zwischen NPD und freien Kameradschaften.

Wie gut diese Vernetzung in der Wetterau klappt wird dadurch deutlich, dass die Koordination am Schleusungspunkt, der Aral-Tankstelle in Wölfersheim, von der NPD-Schatzmeisterin Josephine Fröhlich durchgeführt wurde. Diese leitete dort Fahrzeuge, besezt mit freien KameradInnen aus den angrenzenden Bundesländern weiter.

Die Polizei war auffällig stark vertreten. An sämtlichen Zufahrtsstraßen nach Wohnbach wurden Verkehrskontrollen eingerichtet, an denen die Neonazis jedoch nicht abgewiesen sondern wohl ausschließlich kontrolliert wurden. Auch unmittelbar an der Gaststätte "Zur Linde" waren mehrere Polizisten, auch in zivil anwesend.

Trotz des großen Polizeiaufgebots findet der Vorfall keinerlei Erwähnung in der Polizeipresse. Der Trend der hessischen Polizei, Neonazi-Veranstaltungen nicht als solche in der öffentlichen Berichterstattung zu erwähnen, und somit das Problem Rechtsextremismus herunterzuspielen, wird auch an dieser Stelle fortgeführt.

Die Annahme, solche Ereignisse seien nicht von öffentlichem Interesse und daher nicht erwähnenswert, kann an dieser Stelle nur entschieden zurückgewiesen werden. Die Präsenz und das Verhalten der Polizei an diesem Samstag bestätigen, dass es sich um eine Veranstaltung mit überregionaler Bedeutung handelte.

aaw [aktive antifaschistInnen wetterau]
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