Ungdomshuset: 2 Solidemo in Wien.

john doe 03.03.2007 19:03 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Wien. Zweite Soli Demo, mit bis zu 100 Demonstranten mehr als bei der letzten.
Polizei überrascht und unorganisiert.
Kundgebung löste sich friedlich am Stephansplatz auf.
Heute um 16 uhr versammelten sich am Europaplatz in Wien rund 150 Demonstranten
zur zweiten Soli-Kundgebung für die Bewohner des geräumten Ungdomshuset.
Die Polizei traf erst ein, nachdem sich der Demozug in Bewegung setzte und anständige Bürger
sie alarmierten.
Die Route ging über die Mariahilferstraße zum Ring an der Oper vorbei zur Dänischen Botschaft und
dann lautstark zum Stephansplatz.
Vor der Botschaft wurden Sprüche skandiert wie "Kein Gott, kein Staat, kein Mietvertrag" und ähnliches.
Zum Schutz der Botschaft wurden ganze 4 Polizeibeamte eingesetzt die zum dank mit Farbbeuteln verschönert
wurden. (auch die Botschaft hat einen neuen Anstrich bekommen)
Danach ging es hurtig zum Stephansplatz wo sich der Demonstrationszug friedlich aber mit Widersprüchen
mancher Teilnehmer, die noch nicht genug hatten, sich auflöste.

(Fotos folgen noch.)
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Ergänzungen

Bilder

Bilderposter 03.03.2007 - 22:16

Bericht zur heutigen Solidaritätsdemonstratio

freiraum 03.03.2007 - 23:45
In Wien fand heute bereits die zweite Solidaritätsdemonstration für das Ungdomshuset statt. Die Unterstützungsaktion die gestern eher vage – per subversiven Kanälen – vereinbart wurde, und somit nicht von irgendwem organisiert wurde, begann um 16:00 Uhr beim wiener Westbahnhof am Beginn der Mariahilferstraße (der größten Einkaufsstraße Wiens) auf der noch das "fröhliche" Samstagsshopping herrschte.

Die DemonstrantInnen sammelten sich wegen des starken Regens unter einem Vordach zu einem Supermarkt. Für wiener Verhältnisse äußerst frühzeitig, schon nach einer halben Stunde, ging die Demonstration mit den ersten einsetzenden Sonnenstrahlen los. Ohne Polizeibegleitung gingen die rund 120 Menschen auf die Fahrbahn der Einkaufsstraße und konnten ungehindert tun und lassen was sie wollten.

Ein Flugzettel den Freiburger GenossInnen gestern veröffentlicht hatten wurde massenhaft an die Tausenden Schaulustigen verteilt, und per kurzen Redebeiträgen alle auf den Grund des Protestes hingewiesen. Die Parolen die hauptsächlich, und zum Teil äußerst lautstark und kämpferisch, gerufen wurden waren "Kein Tag ohne – autonomes Zentrum" bzw. "Kein Gott – kein Staat – kein Mietvertrag". Auch "Miete verweigern, Kündigung in Klo – Häuser besetzen, sowieso" über "Macht ihr unsre Zentren Platt – nehmen wir die ganze Stadt" über "Gegen Staat und Kapital - Freiraum schaffen überall" bis hin zu den Klassikern "Frieden den Hütten – Krieg den Palästen" und "Hoch die Antinationale Solidarität" wurde skandiert. Am kreativsten war wohl die spontane Neuschöpfung "Ob in Wien oder Kopenhagen – radikale Christen verjagen"

Äußerst positiv war, daß die Polizei fast eine halbe Stunde brauchte bis die ersten Bezirkspolizisten neben der Demonstration herliefen. Und auch dann waren sie heillos überfordert (Polizeifunk: "Wohin des geht was i net - irgendwos mit Dänemark"). Es waren auch generell recht wenig Zivilpolizisten anwesend. Erst kurz vor dem Ring, begannen einige Streifenwagen zu versuchen den Verkehr zu regeln, was wegen mehrfacher Abbiegeaktionen der Demo, sowie konsequenter Kommunikationsverweigerung mit den Cops der Fahnen- und TranspiträgerInnen in den ersten Reihen, recht sinnlos war. Jedenfalls konnte die Versammlungsfreiheit heute gut durchgesetzt werden, und es ist schön zu beobachten, daß es in Wien vermehrt zu Spontanaktionen kommt, die nicht im Vorfeld angezeigt werden (können).

Die vierspurige Ringstraße (die um die wiener City führt) konnte problemlos begangen (und somit blockiert) werden um dann bei der Oper zur dänischen Botschaft abzubiegen. Die "Königlich Dänische Botschaft" in Wien ist ein kleines Büro im Dachgeschoß mit unter zehn Arbeitsplätzen, daß wohl diesen Samstag auch unbesetzt war. Vor der Botschaft wurden dann vier Polizisten als "Schutz" abgestellt, die sich aber beim Wurf von vier bis fünf Farbbeutel auf das Portal recht schnell vom Eingangstor zurückzogen. Die Demonstration blieb weiterhin friedlich – und die Botschaftsangestellten werden auch Montags mit dem Protest konfrontiert sein.

Anschließend wurde noch über die Kärntnerstraße (die absolute Nobeleinklaufsmeile Wiens) zum Stephansplatz gezogen wo sich die Demonstration auflöste. Einige Punks wollten zwar noch weiterdemonstrieren, der Großteil der ManifestantInnen hielt es jedoch für angebracht sich um rund 18:00 Uhr aufzulösen. Insgesamt dauerte Die Aktion ca. eineinhalb Stunden. Mitgeführt wurden, im traditionell "transpifaulen" Wien erfreulicherweise 4 Transparente, die sich alle aufs Ungdomshuset bezogen, sowie 5 Fahnen.

Wien war klasse!

anarcho 04.03.2007 - 13:54
Die Demo war für Wiener Verhältnisse sehr klasse! Die meisten autonomen Demos der letzten Jahre wurden brav angemeldet und mensch konnte froh sein, wenn überhaupt Transpis oder Flyer am Start waren. Die Solidemo gestern wurde spontan durchgezogen und entwickelte sich zu einer der spannenderen und kämpferischen Demos in letzter Zeit. Über 100 Leute nahmen sich sehr lautstark und mit mehreren Transpis Wiens wichtigste Einkaufsstraße, verteilten Flugis und machten neben den Parolen mit kurzen Durchsagen - wieso, weshalb, warum - die zahlreichen PassantInnen auf den Sinn der Solidemo aufmerksam. Polizeibegleitung gab`s lange gar keine (bei der letzten angemeldeten Ungdomshuset-Demo 2006 waren mehr Cops als DemonstrantInnen anwesend...) und erst nach ca. einer halben Stunde waren die ersten Verkehrspolizisten anwesend. Und bei ein paar überforderten Verkehrsstreifen blieb`s dann auch, sodass das dänische Konsulat schließlich bunt zurückgelassen wurde... Am Stephansplatz war dann Schluss, nachdems noch ein Stückchen durch die Nobelmeile Kärntnerstrasse ging (die wird im Normalfall mit Riotcops und Tretgittern vor "autonomen" Demos geschützt ;-). Polizeiverstärkung in voll besetzten Mannschaftswagen und mit Riotausrüstung tauchte dann erst auf, als sich das ganze schon am Auflösen war - und kam "leider" zu spät ;-)

"Autonome": 1
Polizei: 0
Dänisches Konsulat: bunt

Ein dickes Ungdomshuset blir! aus Wien

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Solidemos in Kiel

Ungdomshuset lebt! 03.03.2007 - 20:17
SPONTANDEMO: Heute (3.3.) , 22 Uhr, Dreiecksplatz
DEMO: Montag (5.3.), 17 Uhr, Asmus-Bremer-Platz

Freiheit für die gefangenen GenossInnen! Solidarität mit dem Ungdomshuset!