Räumung des Ungdomshuset - eine erste Bilanz
Kopenhagen, am ersten Tag nach der Räumung des Ungdomshuset. – eine vorläufige Bilanz:
Einige tausend Sympathisanten kamen am späten Nachmittag zum Blågårdsplads/Platz, um gegen die Räumung des autonomen Jugendhauses ihren Protest herauszuschreien.
Einige tausend Sympathisanten kamen am späten Nachmittag zum Blågårdsplads/Platz, um gegen die Räumung des autonomen Jugendhauses ihren Protest herauszuschreien.
Die Bullen, die die Räumung um 7 Uhr früh blitzschnell durchgeführt hatten,entpuppten sich als Angehörige einer ”Aktionsgruppe der Polizei”,die in Dänemark den Status einer paramilitären Anti-Terroreinheit besitzt. Diese liessen sich in einem Containern mittels eines Kran in die höheren Stockwerke hieven und brachen dann durch ein zugemauertes Fenster in das Ungdomshuset ein. Flankiert von Bullen die von Helikoptern aus, auf das Dach gelangten... Die inneren Barrikaden und Mauern wurden systematisch durchbrochen und die sich verteidigenden GenossInnen nach und nach festgenommen.
Was sich jedoch konkret im Haus abspielte ist ungewiss und wird wohl erst geklärt werden, wenn die verhafteten AktivistInnen des Ungdomshuset freigelassen werden. Wie andere Berichte bereits erwähnten, waren zwei Ambulanzen vor Ort.
Die ersten UnterstützerInnen waren schnell an Ort und Stelle und begannen im laufe des Vormittags auf verschiedene Weise die Bullen zu stressen. Es gelang jedoch nicht, die Bullensperren, die sich erst nach der Räumung organisatorisch weitläufiger formierten, in Richtung Ungsdomshuset zu durchbrechen. (siehe div. frühere Berichterstattungen bei indymedia).
Es war von vornherein so ziemlich klar, dass die Bullen eine ähnliche Taktik wie bei der letzten militante Ungdomshusdemonstration am 16.Dezember 06 anwenden würden: die Demo bereits in den ersten paar hundert Meter aufzuspalten, um so eine geschlossene, militante Demonstration auf der Hauptstrasse Nörrebrogade die sich in Richtung Ungdomshuset bewegt, zu unterbinden. Zu gross war für die Bullen das Risiko, die DemonstrantInnen könnten das Jugendhaus zurück erobern...So spalteten die Bullen die Demonstration nach wenigen hundert Metern auf der Nörrebrogade in zwei, drei Teile auf und drängten sie dann selektiv in verschiedenen Richtungen ab. In die Seitenstrassen des Stadtteils.
Der Widerstand der Demonstranten war damit zwar nicht gebrochen, aber so ziemlich aufgespalten und aufgeteilt in sporadisch agiernde Kleingruppen. Der versuch Barrikaden zu errichten, wurde bereits in den Anfängen von Bullenwannen zunichte gemacht, indem diese massiv in sie hineinfuhren und sie wegfegten. DemonstrantInnen wurden durch die Gassen gejagt, wobei viele summarisch festgenommen wurden. Später wurde massiv Tränengas versprüht. Worauf die DemonstrantInnen ihre Aktivitäten dann in die Seitengassen der Nörrebrogade verlagerten. Teile der Hauptstrasse waren zeitweise eingehüllt in dichte Tränengasschwaden.
Einige male noch flackerte die Revolte kurzlebig auf der Hauptstrasse Nörrebros wieder auf: Gruppen zündeten riesengrosse Lagerfeuer und griffen Bullenwannen mit Steinen und Flaschen an. Bald ebbte es aber wieder im blossen Herumstehen aus.
Gruppen von Bullen sind gegenwärtig dabei, abgebrannte Autowracks, Glassplinter und Barrikaden entfernen zu lassen. Im kleinen Rahmen werden die Scharmützel zwischen Gruppen von Demonstranten und Bullen vorraussichtlich bis in die frühen Morgenstunden andauern.
Dezentrale Solidaritätsaktionen
In anderen Stadtteilen aktionierten Frauen/Lesben aus feministischen Zusammenhängen mit Strassenblokaden. SchülerInnen organisierten Happenings auf den Kopenhagener Rathausplatz und AktivistInnen aus dem ”Freistaat Christiania” bauten für kurze Zeit Barrikaden im südlichen Kopenhagener Stadtviertel Christianshavn.
Fast zeitgleich demonstrierten 100 GenossInnen in Ålborg in Jüttland, 150 GenossInnen in Oslo und eine kleinere Gruppe von GenossInnen in Stockholm ihre Solidaritet med Ungdomshuset.
Um 22 Uhr verliess eine angemeldete ”Trauerdemonstration” den Rathausplatz in Kopenhagen mit mindestens 2000 TeilnehmerInnen. Ausgestattet mit Blumen, Fackeln und drei weissen Särgen , bewegt sich der Trauerzug in Richtung Nörrebro.
Die vorläufige Bilanz:
160 verhaftete GenossInnen. Davon wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt mindestens 7 GenossInnen für bis zu 27 Tage in die Untersuchungshaft überführt. Eine noch unbekannte Anzahl von Verletzten – davon ein Demonstrant mit Sicherheit schwer.
Morgen, Freitag wird wieder zur Demonstration mobilisiert. Es werden viele erwartet und viele kommen. Der kommende Samstag ist zum Aktionstag erklärt worden.
The fight goes on – Solidarität mit den verhafteten GenossInnen!
Solidarische Grüsse an alle InternationalistInnen!
_________
Nachtrag:
Ruth Evensen, die selbsternannte `göttliche Führerin` der “Vaterhaus”- Sekte mit unter 80 Mitgliedern (!!), hat am Nachmittag das geräumte Jugendhaus povokativ unter Bullenbegleitschutz besichtigt und es ”sehr spannend” gefunden. Diese vedammten Sekte hat bekanntlich konkrete Pläne für einen schnellen Abriss des Ungdomshuset...Mit politischer Absegnung der Sozialdemokraten und der anderen bürgerlichen Parteien im Kopenhagener Stadtparlament.
laufende infos:
indymedia.dk
http://indymedia.dk/newswire
Ungdomshuset
http://www.ungdomshuset.dk/en.php3?id_rubrique=4
für dänischkundige:
http://www.modkraft.dk/
Was sich jedoch konkret im Haus abspielte ist ungewiss und wird wohl erst geklärt werden, wenn die verhafteten AktivistInnen des Ungdomshuset freigelassen werden. Wie andere Berichte bereits erwähnten, waren zwei Ambulanzen vor Ort.
Die ersten UnterstützerInnen waren schnell an Ort und Stelle und begannen im laufe des Vormittags auf verschiedene Weise die Bullen zu stressen. Es gelang jedoch nicht, die Bullensperren, die sich erst nach der Räumung organisatorisch weitläufiger formierten, in Richtung Ungsdomshuset zu durchbrechen. (siehe div. frühere Berichterstattungen bei indymedia).
Es war von vornherein so ziemlich klar, dass die Bullen eine ähnliche Taktik wie bei der letzten militante Ungdomshusdemonstration am 16.Dezember 06 anwenden würden: die Demo bereits in den ersten paar hundert Meter aufzuspalten, um so eine geschlossene, militante Demonstration auf der Hauptstrasse Nörrebrogade die sich in Richtung Ungdomshuset bewegt, zu unterbinden. Zu gross war für die Bullen das Risiko, die DemonstrantInnen könnten das Jugendhaus zurück erobern...So spalteten die Bullen die Demonstration nach wenigen hundert Metern auf der Nörrebrogade in zwei, drei Teile auf und drängten sie dann selektiv in verschiedenen Richtungen ab. In die Seitenstrassen des Stadtteils.
Der Widerstand der Demonstranten war damit zwar nicht gebrochen, aber so ziemlich aufgespalten und aufgeteilt in sporadisch agiernde Kleingruppen. Der versuch Barrikaden zu errichten, wurde bereits in den Anfängen von Bullenwannen zunichte gemacht, indem diese massiv in sie hineinfuhren und sie wegfegten. DemonstrantInnen wurden durch die Gassen gejagt, wobei viele summarisch festgenommen wurden. Später wurde massiv Tränengas versprüht. Worauf die DemonstrantInnen ihre Aktivitäten dann in die Seitengassen der Nörrebrogade verlagerten. Teile der Hauptstrasse waren zeitweise eingehüllt in dichte Tränengasschwaden.
Einige male noch flackerte die Revolte kurzlebig auf der Hauptstrasse Nörrebros wieder auf: Gruppen zündeten riesengrosse Lagerfeuer und griffen Bullenwannen mit Steinen und Flaschen an. Bald ebbte es aber wieder im blossen Herumstehen aus.
Gruppen von Bullen sind gegenwärtig dabei, abgebrannte Autowracks, Glassplinter und Barrikaden entfernen zu lassen. Im kleinen Rahmen werden die Scharmützel zwischen Gruppen von Demonstranten und Bullen vorraussichtlich bis in die frühen Morgenstunden andauern.
Dezentrale Solidaritätsaktionen
In anderen Stadtteilen aktionierten Frauen/Lesben aus feministischen Zusammenhängen mit Strassenblokaden. SchülerInnen organisierten Happenings auf den Kopenhagener Rathausplatz und AktivistInnen aus dem ”Freistaat Christiania” bauten für kurze Zeit Barrikaden im südlichen Kopenhagener Stadtviertel Christianshavn.
Fast zeitgleich demonstrierten 100 GenossInnen in Ålborg in Jüttland, 150 GenossInnen in Oslo und eine kleinere Gruppe von GenossInnen in Stockholm ihre Solidaritet med Ungdomshuset.
Um 22 Uhr verliess eine angemeldete ”Trauerdemonstration” den Rathausplatz in Kopenhagen mit mindestens 2000 TeilnehmerInnen. Ausgestattet mit Blumen, Fackeln und drei weissen Särgen , bewegt sich der Trauerzug in Richtung Nörrebro.
Die vorläufige Bilanz:
160 verhaftete GenossInnen. Davon wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt mindestens 7 GenossInnen für bis zu 27 Tage in die Untersuchungshaft überführt. Eine noch unbekannte Anzahl von Verletzten – davon ein Demonstrant mit Sicherheit schwer.
Morgen, Freitag wird wieder zur Demonstration mobilisiert. Es werden viele erwartet und viele kommen. Der kommende Samstag ist zum Aktionstag erklärt worden.
The fight goes on – Solidarität mit den verhafteten GenossInnen!
Solidarische Grüsse an alle InternationalistInnen!
_________
Nachtrag:
Ruth Evensen, die selbsternannte `göttliche Führerin` der “Vaterhaus”- Sekte mit unter 80 Mitgliedern (!!), hat am Nachmittag das geräumte Jugendhaus povokativ unter Bullenbegleitschutz besichtigt und es ”sehr spannend” gefunden. Diese vedammten Sekte hat bekanntlich konkrete Pläne für einen schnellen Abriss des Ungdomshuset...Mit politischer Absegnung der Sozialdemokraten und der anderen bürgerlichen Parteien im Kopenhagener Stadtparlament.
laufende infos:
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Ungdomshuset
http://www.ungdomshuset.dk/en.php3?id_rubrique=4
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Berichtigung
217 leute festgenommen - viele in U-haft
Bis jetzt sind nach Informationen der Bullenpressestelle, gestern 217 leute festgenommen worden.35 von 36 im Ungddomshuset verhafteten AktivistInnen wurden im laufe der Nacht von einem Richter für 27 Tage in die Untersuchungshaft gesteckt.
Video
Hier noch ein Bericht und ein Video der Mainstream-Presse!
Bilder aus dem inneren des Ungdomshuset
Hier ein paar Bilder aus dem inneren des Ungdomshuset!
video: Konfrontationen gestern Abend in Kph
http://s158.photobucket.com/albums/t108/riotcapture/?action=view¤t=2007-3-1-18-49-30.flv
re: faderhuset
siehe auch:
http://homelessnation.org/en/node/4049?PHPSESSID=f5643149975ec868033de503c778d577
http://en.wikipedia.org/wiki/Faderhuset
faderhuset 2
kann sein daß das was kann, kann sein daß es scheiße ist. dansk.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Frustrierend — Demoklaus
Ruth Evensen und ihre Sekte — einer von indymedia.dk
die goettliche Fuehrerin — und die Polizei
Mmmh — Naja
A — Heute Demo in Freiburg