Anti-Wessel-Kundgebung im Prenzlauer Berg

aiwp 25.02.2007 23:15 Themen: Antifa Antirassismus
Ungefähr 60 AntifaschistInnen besetzten heute (23. Februar 2007) genau den Ort, welcher oft in der Vergangenheit zum Schauplatz eines obskuren Gedenkens wurde.
Heute nahmen 60 AntifaschistInnen aller Coleur an der Kundgebung "Keine Träne für Horst Wessel- No more heroes!", an der Mollstraße/ Prenzlauer Allee in Berlin-Prenzlauer Berg, teil.
Dort liegt der kopflose Körper des "Nazihelden" Horst Wessel verscharrt.
Somit konnte heute Nachmittag der Ort antifaschistisch besezt werden, welcher bereits allzu oft für revisionistische, NS-verherrlichende und revanchistische Gedenkveranstaltungen wurde.
Tim Klammer, der Pressesprecher der aiwp kommentierte: "Wir feiern heute den Erfolg, innerhalb kürzester Mobilisierungszeit, mit dutzenden jungen Menschen ein öffentliches Gedenken der Nazis an ihren "Märtyrer" Horst Wessel, verhindert zu haben."
Sektlaune und das Gedenken an die "proletarische Abreibung" sorgte für eine euphorische Stimmung.
Desweiteren wurden PassantInnen durch Redebeiträge über das fatale Wirken Horst Wessels und der SA im Bezirk, bis hin zu aktuellen rassistischen und Neofaschistischen Tendenzen im Bezirk aufgeklärt.
Hierzu wurde die Broschüre "No more heroes- gegen das Horst Wessel-Gedenken" verteilt, welche in Kooperation mit der Antifaschistischen Aktion Prenzlauer Berg (aapb) entstand und über seine Person informieren soll.
Diese ist kostenlos in diversen linken/ alternativen Cafés und Infoläden kostenlos erhältlich, sowie unter der Adresse www.aapb.de.vu herunterzuladen, falls mensch weitere Informationen über das nazistische "Horst-Wessel-Gedenken" sucht.
Geradezu mutig war es, als ca. 5 Nazis auf der gegenüberliegenden Straßenseite auftauchten und auf lächerliche Weise versuchten, ihre Kameras zu bedienen, was in einem kläglichen Platzverweis von Seiten der Polizei endete.

Horst Wessel du Nazi-Schwein!
Prenzlauer Berg bleibt weinrot.
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Ergänzungen

Kopflos

egal 26.02.2007 - 04:11
Der gescheiterte Student (4 Semester Jura), Taxifahrer, Hilfsarbeiter und waffentragende SA-Sturmführer Horst Wessel starb nebenbei durch eine kleine "proletarische Abreibung" bei einem Besuch durch den Roten Frontkämpferbund, den die ihm in seiner Wohnung abgestattet haben. Ein par Tage später ist er einer "akuten Bleivergiftung" erlegen, weswegen die Nazis den Typ dann zum Märtyrer gemacht und alles mögliche nach ihm Benannt haben.

Kopflos ist er jedoch, weil ihm die "Autonomen Totengräber" wohl den Totenschädel ausgegraben und in die Spree geworfen haben...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 4 Kommentare

Von wegen proletarische Abreibung

Der Ultra-Orthodoxe Anarchist 26.02.2007 - 13:32
Erst mal waren der kleinbürgerliche Antifaklüngel an der Kreuzzung keine Proleten, nicht mal vom Bewusstsein her und zweitens: Wo war die Abreibung. Die Antifa: "Staat greif ein!"

Wenn wir von den Nazis ernst genommen werden wollen müssen wir ihnen Platzverweise selber erteilen!

War ne super Aktion

Anwesender 26.02.2007 - 17:01
Super Stimmung, trotz Kälte und vor allem Nazis, die blöd aus der Wäsche gucken. Wem gehört eigentlich diese Speckhand beim Anstoßen auf dem vierten Foto? *g*

Fotos + Inhalt

Mehrhauer 26.02.2007 - 23:27
Also der bericht ist zwar lustig geschrieben und ansonsten war das Thema gut für ein antifaschistisches Aieren vor Ort!
Aber dann war es das schon! Zu Horst Wessel gäbe es bei weitem Mehr und wichtigeres zu erzählen, als die Umstände seines Todes, den ich als solchen nur gutheissen kann.
Allerdings sich, wie andere Komentatoren, sich darauf zu versteifen das Ali Höhler nicht nur RFB Mitglied war sondern auch "Kleinkrimineller", bedient sich selber der "Herschaftslogik".
Wie viele von uns aktiven Antifaschisten werden heutzutage als Folge dessen als "Straftäter" geführt???? !!!
Und sie verkennen die damaligen Zustände der Auseinandersetzung.
Wessel war sehr wohl ein kleines faschistisches Arschloch, aber er sammelte in jener Zeit um sich herum Seinesgleichen, die wirkungsvoll in die politisch Auseinandersetzung mit organisiertem Naziterror unter anderem mit gezielten Morden und Überfällen, eingriff.
Schlieslich ist der Ali nicht als "Kleinkrimineller" losgezogen, sondern das gesamte Engagement und das Initial gab das politische Bewustsein vom Ali und seinen RFB Freunden.
Ansonsten finde ich es auch dehalb sehr dünne das die Autoren sich darauf abfeiern das die fünf Nazis die da waren von den Bullen "verjagt" worden sind. Warum nicht selber den Nazis den Nachhauseweg gezeigt?
Warum keine deutlichen Bilder von denen, habt Ihr euch nicht über den Fussgängerweg getraut, der euch und die fünf(?) nazis trennte weil der verkehr so stark war?
Also immer auf dem Teppich bleiben. Die Aktion war richtig und wichtig, aber ein "grandioser Erfolg" im kampf gegen die nazis war es ja nun auch nicht! Zumal ja nun fast gar keine nazis da waren! Und dei fünf jammergestallten die habtihr nicht mal richtig behandelt und auch nicht richtig fotografiert!
Von mir bekommt ihr ne 3- !

KP

Beobachter 02.03.2007 - 17:14
Na von 60 Leuten kann ja nicht die Rede sein. Höchstens 20-25 Leute waren da, und ihr habt garnichts gegen die Provozierungsversuche der Nazis gemacht. Klägliche Vorstellung von euch.Achso, kauft euch mal bessere Kameras, auf euren erkennt man kein Gesicht.