Widerstand gegen Naziaufmarsch in Hildesheim

Sceles 26.02.2007 00:07 Themen: Antifa Antirassismus Repression
4.000 Menschen zeigten am vergangenen Samstag ihre Ablehnung gegenüber den rassistischen, faschistischen und nationalistischen Ideen der rund 200 Neonazis, die unter dem Motto „Gegen Repression und Polizeiwillkür“ durch Hildesheim marschierten.
Angemeldet war der Naziaufmarsch vom bundesweit bekannten Neonazi Christian Worch und wurde von der „Bürgerinitiative für Zivilcourage Hildesheim“ unterstützt.
Die Gegendemonstration war äußerst heterogen. Das Spektrum ging von Kirchen, über bürgerliche und reformistische Parteien und Gewerkschaften hin zu einem circa 1000 Mitglieder zählenden radikalen Antifablock. Auch aus Wolfsburg waren circa 50 meist junge RevolutionärInnen und AntifaschistInnen, durch einen von der IG Metall gestellten Bus, dabei.

Begonnen wurde die Gegendemo mit einer Kundgebung am Rathausplatz, auf der eine bürgerliche Rednerin zunächst ihre Unwissenheit dadurch in Beweis stellte, dass sie von Nazis im Parlament von „Sachsen-Anhalt“ sprach. Folgend verlautbarte sie, dass es doch am besten wäre, wenn man den Nazis keine Beachtung schenken würde, dass diese sowieso nur in Hildesheim demonstrieren würden, da man ihnen in Großstädten keine Beachtung schenken würde, und danach der Polizei für ihren angeblich „großartigen Einsatz“ dankte.

Solche Positionen der bürgerlichen RednerInnen - die von der Notwendigkeit eines direkten Kampfes gegen die wachsende Nazibewegung in Niedersachsen ablenken wollten - sorgte für Kopfschütteln, Pfiffe und Zwischenrufe wie „Nazis morden, der Staat schiebt ab! Das ist das gleiche Rassistenpack!“

Nach Abschluss der Auftaktkundgebung zog die Demo, laut antifaschistische Parolen skandierend, durch die Hildesheimer Innenstadt. So zog man zum Beispiel am Naziladen "Last Resort" vorbei, allerdings nicht ohne inne zu halten und lautstark Protest zu äußern.
(Nach Ende der Demo kam es hier zu Auseinandersetzungen zwischen AntifaschistInnen und mit Baseballschlägern bewaffneten Neonazis. Gerüchten zufolge sollen beide Parteien Verletzungen davon getragen und der Naziladen die Schaufenster verloren haben.)

Auf der Demoroute vom Rathausplatz zum Angulêmeplatz kam es wiederholt zu kleineren Polizeiübergriffen wegen Verstößen gegen das bürgerliche Demonstrationsrecht (verknotete Transparente o. ä.). Während der Zwischenkundgebung am Angulêmeplatz kam es zu einem Durchbruchsversuch des Antifablocks, der mit extremer Polizeigewalt beantwortet wurde. Es kam wiederholt dazu, dass AntifaschistInnen mit und ohne Knüppel ins Gesicht und in die Weichteile geschlagen wurden. So wurde einem Antifaschisten zum Beispiel mit dem Knüppel auf die Brille geschlage. Nachdem er sie vollkommen benommen abgenommen hatte, wurde er wiederholt mit dem Schlagstock mitten ins Gesicht geschlagen.

Während dieser Aktionen gelang es einigen AntifaschistInnen direkt über dem Tumult ein antifaschistisches Transparent mit dem Bild eines sich erschießenden Hitlers und der Aufschrift „Follow yor leader“ zu hissen.

Nachdem die Zwischenkundgebung beendet und der Durchbruchsversuch gescheitert war, lösten sich die Ketten des Antifablocks auf und der größte Teil der AntifaschistInnen zog von der Polizei relativ unbehelligt mit der Bündnisdemo zurück zum Ausgangspunkt der Demonstration. Zwar kam es trotzdem noch zu kleineren Provokationen von Seiten der Polizei (Schubsen etc.), jedoch eskalierten die Situationen nicht weiter.

Während der größte Teil der Antifas zurück zum Rathausvorplatz unterwegs war, versuchten Kleingruppen auf alternativen Wegen an die Nazis heran zu kommen. Hilfreich waren hierbei zahlreiche hilfsbereite AnwohnerInnen. So boten ältere Damen, nachdem sie sich versichert hatten, dass es sich auch wirklich um Nazi-GegnerInnen handelt, einer Gruppe von RevolutionärInnen und einigen anderen Antifas, die sich gerade über ihr Garagendach dem Kundgebungsort der Nazis nähern wollten, den Weg durch ihre Wohnung an.

Auf diese Weise gelang es der Gruppe, die circa. 15 AntifaschistInnen umfasste, über Seitenstraßen direkt an die Kundgebung heran zu kommen. Einen direkten Kontakt gab es jedoch aufgrund den Sperren und der Präsenz der Polizei nicht. In dieser Situation erhielt die Gruppe einen Platzverweis und musste sich zurückziehen.

Auf dem Rückweg trafen die Antifas auf eine Gruppe von 5 Polizisten die sich extrem Aggressiv verhielten. So provozierte einer der Polizisten mit den Worten " […] versucht es doch, ihr seid 15 Leute und wir sind nur 5, wir werden ja sehen wer gewinnt!" oder „wir kriegen euch! Könnt ihr euch drauf verlassen“. Auf die Nachfrage, warum der Bulle so aggressiv wäre, kam die, der Tonlage nach, nicht sarkastisch gemeinte Antwort: "Ich bin nur wegen der Gewalt hier".

Gegen 16.00 Uhr war der Spuk dann auch endgültig vorbei. Die Faschos verschwanden mit der Bundesbahn wieder in den Schatten des braunen Sumpfes.



++++++++++++++++++++ Interview mit REVOLUTION Wolfsburg ++++++++++++++++++++

(Revo Wolfsburg ist eine Ortsgruppe der unabhängigen kommunistischen Jugendorganisation REVOLUTION)

- Wie habt ihr gegen den Naziaufmarsch mobilisiert?

Für den Naziaufmarsch haben wir auf die üblichen Methoden gesetzt. Unter anderem haben wir mehrere hundert Flugblätter verteilt, mit denen wir das von uns organisierte Bündnistreffen in Wolfsburg beworben haben. Das Bündnistreffen war gut besucht - sogar von einem Nazi der „Bürgerinitiative für Zivilcourage Wolfsburg“, den wir natürlich vor Beginn der Veranstaltung des Saals verwiesen haben.

- Habt ihr hauptsächlich auf Antifas gesetzt?

Ja und Nein. Wir sind zweigleisig gefahren. Wir haben uns natürlich zum einen mit den organisierten und nichtorganisierten Antifas aus der Region koordiniert, jedoch braucht man diese bekanntlich nicht zu mobilisieren. Es ging uns vielmehr darum, möglichst viele Organisationen für den Kampf gegen Faschismus zu gewinnen. In unserem Fokus lag vor allem die IG Metall Wolfsburg, die mit ihren mehreren 10.000en Mitgliedern in den Widerstand eingebunden werden sollte. Immerhin konnten wir bewirken, dass die IG Metall einen Bus nach Hildesheim gestellt hat.

- Wie verhielten sich die Gewerkschaften?

Die Gewerkschaften ließen sich durchaus zur Unterstützung der Gegenaktionen gewinnen. Die IG Metall wollte jedoch keine direkte Konfrontation. Dort gilt es für Gruppen wie die unsere, Druck auf die Gewerkschaftsführungen auszuüben. Es ist von daher von großem Vorteil, dass es innerhalb der IG Metall Jugend durchaus Jugendliche gibt, die mit unserem revolutionären Konzept sympathisieren oder sogar übereinstimmen.

- Was ist die Perspektive für den Kampf gegen Nazis in Niedersachsen?

Die Perspektiven für Niedersachen sind die Gleichen wie eh und jeh. ArbeiterInnen, MigrantInnen oder linke Jugendliche wie wir dürfen sich nicht auf den Staat verlassen.

Wir müssen den Selbstschutz organisieren. Jedoch kann dies nicht ausschließlich von einer Kleingruppe wie aus passieren. Vielmehr müssen wir möglichst viele ArbeiterInnen, MigrantInnen etc. für den direkten Kampf gegen die Nazis gewinnen. Dazu ist es notwendig, dass wir den Kampf gegen Faschismus auch mit Kämpfen gegen Sozialabbau und Rassismus politisch verbinden. Es sei hierbei soviel verraten, dass es in Wolfsburg schon erste Ansätze für organisierte Selbstschutzgruppen gibt.

Für uns liegt die Perspektive in solchen Mobilisierungen auch immer darin, antikapitalistisches Bewusstsein unter möglichst breiten Massen zu verbreiten. Es ist und bleibt unser Ziel den Kapitalismus zu zerschlagen, um dem Faschismus den Nährboden zu entziehen und ihn endgültig zu vernichten.

Interview: Wladek aus Kreuzberg



++++++++++++++++++++ Flyertext von REVOLUTION ++++++++++++++++++++

Naziaufmarsch in Hildesheim zertreten!

Samstag, 24. Februar, 12 Uhr:
Naziaufmarsch in Hildesheim zertreten!



Nazis in Hildensheim?!?

Am 24. Februar will die „Bürgerinitiative für Zivilcourage Hildesheim”, in Hildesheim „gegen Repression und Polizeiwillkür“ demonstrieren. Wir dürfen keine Nazis auf unseren Straßen tolerieren! Wir müssen Rassismus und Nationalismus entschlossen entgegentreten!

Was ist die Bürgerinitiative für Zivilcourage?

Die sog. „Bürgerinitiative für Zivilcourage“ (BfZ) ist ein Versuch der Faschisten, ihre rassistische und menschenverachtende Propaganda, unter dem Deckmantel einer sozialen Bürgerinitiative, in die Mitte der Bevölkerung zu streuen. Es werden Themen jeglicher Fasson mit den faschistischen Inhalten vermischt. So sammelte die Hildesheimer BfZ im Oktober 2005, in Manier der hitlerschen Arbeitseinsätze, Müll im Hildesheimer Stadtgebiet, in der Hoffnung, dass sich „die Bürger Hildesheims mit der Aktion identifizieren könnten“.
Weiterhin vermeiden es die „Bürgerinitiativen für Zivilcourage“, die es mittlerweile in Hildesheim, in Schaumburg im Harz und sogar bei uns in Wolfsburg gibt, ihre rassistischen Hetze beim Namen zu nennen. So schreiben sie: „wenn wir weiterhin tatenlos zusehen, wie man die multikulturelle Gesellschaft vorantreibt, wird es nicht mehr lange dauern und die demographische Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten“. Was hinter dieser scheinbar harmlosen Äußerung steckt, offenbart sich beim zweiten Mal hinschauen. Es soll gegen Menschen nicht-deutscher Herkunft „mit Taten“ vorgegangen werden. Was Faschisten unter Taten verstehen, wissen wir nicht erst seit dem Pogrom von Rostock Lichtenhagen.
Diese Faschisten sind besonders gefährlich, denn sie versuchen, Akzeptanz durch „ganz normale“ AnwohnerInnen zu findet. Diese Akzeptanz der Bevölkerung öffnet den Faschisten Tür und Tor für Gewalt gegen Homosexuelle, Obdachslose, „Ausländer“, Juden/Jüdinnen, Linke und alle Andersdenkenden.

Was ist Faschismus?

Der Faschismus ist weder vom Himmel gefallen noch aus der Hölle gestiegen. Er ist ein Produkt der kapitalistischen Gesellschaft. Er ist eine Bewegung, die immer dann entsteht, wenn sich der Kapitalismus in einer seiner zahlreichen Krisen befindet. Er entwickelt eine eigene, pseudo-antikapitalistische Ideologie und Rhetorik, mit der die Faschisten versuchen, eine Massenbewegung aufzubauen und die Linke zu zerschlagen.
Er äußert sich mit Gewalt und Hass gegenüber MigrantInnen, Homosexuellen, alternativen Jugendlichen, Andersdenkenden und generell jedem/r, der/die nicht in sein perverses Weltbild passt. Mit Losungen wie „Volksgemeinschaft statt Klassenkampf“, „Führerstaat statt Demokratie“ äußert die faschistische Bewegung ihre scheinbare Kritik an den bestehenden Zuständen. Doch Faschismus ist nicht Antikapitalismus, sondern umgekehrt die Stärkung des Kapitalismus.
Die faschistische Bewegung existiert in erster Linie durch Gewalt und Terror, durch Mord und Totschlag, durch Folterkeller und Konzentrationslager, Pogrome und Gaskammern, durch Krieg und Vernichtung. Das Ziel dabei ist, den Kapitalismus vor einer Revolution zu schützen.

Was tut der Staat?

Von vielen Seiten hört man, man solle den Kampf gegen den Faschismus Staat und Polizei überlassen. Es wäre seine Aufgabe, die (bürgerlichen) Demokratie zu bewahren. Doch wer sich im Kampf gegen die Nazis auf den bürgerlichen Staat verlässt, ist verlassen. Der staatliche antifaschistische „Widerstand“ hat immer nur einen symbolischen Charakter, denn der Staat hat kein besonderes Interesse daran, die faschistische Unkraut zu tilgen. Der bürgerliche Staat, egal ob demokratisch oder faschistisch, ist immer der Staat der Kapitalisten.
Deshalb kann es für uns auch keine Perspektive sein, den Kampf gegen Faschismus über Parlamente zu führen. Die LINKE hat dies, traurigerweise, bewiesen. Mit ihrer Beteiligung an bürgerlichen Regierungen geraten sie, aufgrund ihres reformistischen Konzepts, in die Position, als Verwalter des bürgerlichen Staates faschistische Aufmärsche genehmigen und schützen zu müssen.
Wir dürfen uns nicht auf den Staat verlassen! Es ist absolut notwendig, dass MigrantInnen, Linke und GewerkschafterInnen lokale Selbstverteidigungsgruppen bilden, um sich bei faschistischen Übergriffen selbst helfen zu können.

Revolution gegen Faschismus!

Um den Faschismus endgültig zu besiegen, bedarf es demnach der Zerschlagung des kapitalistischen Systems. Bis wir dieses Ziel erreicht haben, werden wir jedoch noch deutlich länger als die nächsten zwei Wochen kämpfen müssen. Deshalb ist es zunächst wichtig, Einrichtungen der MigrantInnen, der alternativen Jugendlichen und der Gewerkschaften vor rechtsextremen Übergriffen zu schützen. Das ist unser gemeinsames Interesse und wir müssen gemeinsam handeln!
Wir dürfen nicht die gleichen Fehler wie in den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts begehen. Wir müssen wir dem Faschismus hier und jetzt, gemeinsam, in jeder sich bietenden Form, entgegentreten. Passiv und aktiv müssen wir den Naziaufmarsch blockieren. GewerkschafterInnen, SozialistInnen, SozialdemokratInnen, radikale und weniger radikale Linke müssen gemeinsam, auf der Straße, Widerstand leisten.

- Naziaufmarsch verhindern! Mit allem Mitteln!
- Der Widerstand muss sowohl lokal als auch international vernetzt werden!
- GewerkschafterInnen, MigrantInnen und Linke jeder Fasson müssen zusammenkämpfen!
- Den Kampf gegen den Faschismus mit sozialen Kämpfen verbinden!
- One Solution: Revolution!

// Samstag 24.02.2007 in Hildesheim: Bündnisdemo „Hildesheim zeigt Zivilcourage gegen Rechts”, Ort: An der Lilie, Platz hinter dem Rathaus, Zeit: 10 Uhr // Montag, 19.02.2007 in Wolfsburg: Treffen des Bündnis gegen Rechtsextremismus Wolfsburg, Ort: Haus der Jugend, Walter-Flex 5a, Zeit: 19 Uhr //
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Szenen vorm "Last Resort"

egal 26.02.2007 - 02:06
Vorm Naziladen "Last Resort"

"Extreme Polizeigewalt"?

Ein Stein 26.02.2007 - 14:52
"Während der Zwischenkundgebung am Angulêmeplatz kam es zu einem Durchbruchsversuch des Antifablocks, der mit extremer Polizeigewalt beantwortet wurde. Es kam wiederholt dazu, dass AntifaschistInnen mit und ohne Knüppel ins Gesicht und in die Weichteile geschlagen wurden. So wurde einem Antifaschisten zum Beispiel mit dem Knüppel auf die Brille geschlage. Nachdem er sie vollkommen benommen abgenommen hatte, wurde er wiederholt mit dem Schlagstock mitten ins Gesicht geschlagen."

Nach "extremer Polizeigewalt" sah das von 20 Meter Entfernung nicht aus.
Mal ganz ehrlich: Was glaubt ihr denn, was in der Situation passieren soll, wenn ihr die Bullen wegschieben wollt? Meint ihr, die gehen einfach zur Seite und lassen euch durch? Und leicht Verletzte gab es ja offensichtlich nur beim Tatooladen.
Ich fand die ganze Demo ziemlich entspannt und friedlich.

video

video 26.02.2007 - 15:11
auf  http://www.hildesheim.tv/ gibt es einen 5 minütigen videobeitrag. inhaltlch größtenteils eine katastrophe, aber reichlich einblicke in nazi-gesichter...

Magdeburg

Magdeburger 26.02.2007 - 16:12
Volksstimme schrieb!
Auf dem Magdeburger Hauptbahnhof hatten am Sonnabendabend etwa 30 Rechtsextreme, die von einer Demonstration in Hildesheim kamen, einen Zwischenaufenthalt. Nach Polizeiangaben kam es zunächst auf dem Bahnhof zu verbalen Attacken mit einer Gruppe von etwa zehn Linksautonomen, die sich dann auf dem Bahnhofsvorplatz fortsetzten. Da die Situation zu eskalieren drohte, griff die Polizei ein und trennte die Gruppen.

 http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/sachsen_anhalt/?em_cnt=245810

was wollt ihr eigentlich?

Mehrheitfinder 26.02.2007 - 16:31
Wenn ich hier und in Kommentaren zu anderen Beiträgen, die sich mit Widerstand gegen Nazis beschäftigen, ständig lesen muss wie sich darüber aufgeregt wird, das sich "bürgerliche" Gruppen, wie Gewerkschaftsorganisationen, kirchliche oder soziale Organisationen an den Aktionen bzw. Demos gegen Nazis beteiligen, wundere ich mich doch ziemlich.

Was wollt ihr denn eigentlich? Einen breiten Widerstand gegen Nazi-Ideologien, oder will sich die Antifa bloß elitär abgrenzen vom bösen bösen Bürgertum?

Ich bekomme immer öfter den Eindruck das wohl eher letzteres der Fall ist.
Wenn ihr mal wirklich was erreichen wollt, dann öffnet euch mal. Im Prinzip gibt es sehr viel Symphatie für Antifaschistische Aktionen bei den "Bürgerlichen", nur gibt es bei euch viele die da garkein Interesse drann haben, das diese sich beteiligen.

scheiß kommentatorin vom video ...

lala 26.02.2007 - 16:56
was is das denn für eine scheiß kommentation???
" 2 leicht verletzte personen ... diese hielten sich in einem tatoo studio auf ..."
die hat doch echt nen schuss weg die alte ... der tatoo laden is unteranderem doch auch noch nazi laden oda irre ich mich da??? und die insassen waren ja wohl faschos was auf den fotos ja eindeutig zu sehn ist ... achja mit baseballschlägern bewaffnete faschos ... -.- man ich krieg hier grad so nen hals ... was labert die olle ... und hohe gewaltbereitschaft bekannt was machtn der bulle da bitte? streichelt der die demonstranten etwa?? meine fresse ich könnt kotzen ....

Wirfst Du, werfe ich

ANF-Hildesheim 26.02.2007 - 17:44
In der Nacht nach der Demo wurden die Scheiben eines Buchladens in Hildesheim eingeworfen. Dieser hatte meines wissens nach in der Vergangenheit über das Studio "Last Resort" in einer Broschüre berichtet. Ob es sich hierbei um eine Aktion der Nasen handelt ist nicht klar.

Video zum Aufmarsch

Antifaschist 26.02.2007 - 19:02

Neonazis schlagen im Zug zu / Drei Güterslohe

bla 27.02.2007 - 17:08
Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische , 26.02.2007 :

Neonazis schlagen im Zug zu / Drei Gütersloher Jugendliche angegriffen

Gütersloh (ram). Drei Gütersloher Jugendliche sind am Samstagnachmittag von Neonazis im Regionalexpress kurz nach Abfahrt aus dem Mindener Bahnhof verprügelt worden. Die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren wurden von den Schlägen vor allem im Kopfbereich getroffen und noch am Abend im städtischen Klinikum ambulant behandelt.

Laut Informationen von zwei Antifaschisten, die im Gütersloher Bündnis "Courage gegen Rechts" aktiv sind, waren sie zusammen mit den fünf Jugendlichen auf der Rückfahrt von einer Demonstration gegen Neonazis in Hildesheim in Minden in den Regionalexpress umgestiegen. Hier seien die fünf Jugendlichen, die in einen der vorderen Waggons eingestiegen waren, von rund zehn Neonazis daran gehindert worden, weiter nach hinten zu gehen. Während zwei von ihnen den Angreifern entkommen konnten, seien die anderen drei von den Neonazis zusammengedrängt und "brutal verprügelt worden". Die hätten immer wieder auf die Köpfe eingeschlagen, bevor sie schließlich auch in hintere Waggons entkommen konnten.

Unterdessen alarmierten Mitreisende einen Schaffner und die Polizei. Der Schaffner informierte den Bahnsicherheitsdienst, der in Herford zustieg. Im Bielefelder Bahnhof stiegen dann drei Beamte der Bundespolizei in den Zug ein und stellten die Personalien von drei Neonazis fest. Insgesamt sind nach Auskunft der beiden Antifaschisten, die die Neonazi-Szene bestens kennen, 18 Neonazis im Zug gewesen. "Wir verstehen nicht, dass nicht alle Personalien aufgenommen wurden", kritisierten sie gestern im Gespräch mit der NW. Auch dass die Neonazis, die zu den berüchtigten "Freien Kameradschaften" aus Hamm und Dortmund gehören sollen, einfach so hätten weiterfahren dürfen, sei nicht zu verstehen. "Wir hingegen mussten aussteigen", so die beiden, die zusammen mit den Opfern Anzeige erstatteten.

Die Bundespolizei bestätigte gestern auf Anfrage lediglich, dass es eine Auseinandersetzung "zwischen Rechten und Linken" im Regionalexpress gegeben habe und die Personalien aufgenommen worden seien. Zu den laufenden Ermittlungen könne man nichts Näheres sagen.

 lok-red.guetersloh@neue-westfaelische.de

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 8 Kommentare

ob ost ob west nieder mit der nazi pest!!!

Red 26.02.2007 - 06:43
schöne aktion vom menschen her....


aber eins frag ich mich immerwieder wenn ich indymedia verfolge...


wieso gehen im westen zu jeder demo die kirchenverbände und die partein mit auf die straße???

hier im osten kriegen es die Partein und kirchenverbände eher selten auf die beine bei einen angemeldeten Neo Nazi aufmarsch zu erscheinen oder einen infotisch ( z.b. ) aufzustellen....
sowas passiert nur zu groß angelegten aufmärschen wie Dresden z.b. oder 1. Mai....
um das Image im Fernseh zu verbessern....

kann mir das einer erklären? ich versteh des einfach nich...


un wieso zum teufel machen die bullen son aufwand wegen knapp 200 nazis ??? ( ja waren keine knapp 400 war auch da... )

wie gesagt will eure aktionen oder so nicht in frage stellen ganz im gegenteil aber ich kapier es einfach nich wäre schön wenn sich jemand den fragen zuwendet



M.A.G

Was fürn schwachsinn!!!

ABC 26.02.2007 - 10:37
Ich finde es gut das im Westen in den Bündnissen gegen rechts von Kirchenverbänden bis hin zu linksradikalen Gruppen vertreten sind.

Im Osten geht ja noch nicht mal die PDS auf die straße,wenn ein Naziaufmarsch ist.Ich weis auch nicht was es an solchen Bündnissen zu kritisieren gibt,es können ja alle so machen wie die ach so tolle "autonome Antifa MD",im Vorfeld schon anderere Antifagruppen ausladen(nur weil sie Anti-D sind) um dann mit einem peinlichem """"MOB"""" von 400 "Autonomen" gegen einen Naziaufmarsch mit 600 Teilnehmern zu demonstrieren und immer schon vor der Polizei kuschen....und die Nazis machen Action indem sie 2 Polizeiketten durchbrechen.

In sachen Antifaschistischer Kampf finde ich schon das man Bündnisse eingehen soll die man sonst nicht machen würde.Damit meine ich nicht ein Bündniss mit der CDU oder mit Burschis (oder wie die REP in SZ,weil sie Angst haben vor der NPD).
Die Aussenwirkung ist wichtig,da kann ich halt mit meinen 100 Leuten,die alle meiner Meinung sind ne Gegendemo veranstalten oder mit 2500,die als kleinsten gemeinsammen Nenner haben,gegen "rechts" zu sein.


Häh ?

Malte 26.02.2007 - 11:02
Zitat aus Text :
"Es ist von daher von großem Vorteil, dass es innerhalb der IG Metall Jugend durchaus Jugendliche gibt, die mit unserem revolutionären Konzept sympathisieren oder sogar übereinstimmen."

Und warum sind sie dann in der IG-Metall ?!?

zur Polizeitaktik

tnzs 26.02.2007 - 12:56
Hi, also in Niedersachsen ist es so, seit dem die CDU die Landesregierung stellt, wird ein derartiger Haufen an Cops aufgefahren, dass die Nazis nahezu immer ungestört marschieren können. Ob Göttingen, Celle oder eben Hildesheim. Da sind keine wirklichen direkten Aktionen zur Faschodemo nach herkömmlichen Maß mehr drin.

An den Bündnissen kann ich grundsätzlich auch nichts problematisches finden.

bitte

was? 26.02.2007 - 16:17
während die dame, die den kurzfilm auf  http://www.hildesheim.tv/ kommentiert über die autonomen herzieht "diese fiehlien auch duch sehr hohe agressivität auf" ist ein junger her der bundespolizei einm aktivisten mit der faust mehrfach ins gesicht zu schlagen...
soviel mal dazu miss radikaldenunziantin

an meckerkopp

redder 26.02.2007 - 16:32
wenn du meinst hier die antifa md kritisieren zu müssen,
dann hast du nichts verstanden.
klingt wie ne phrase ausm profifußball,
aber klär das intern und nich über indy, dafür is das hier nich da.

und was is das auf den bildern?
drei nazis die einen schachten?
warum darf der fascho mit ner basi auffe straße stehen?
alles unerklärt und sehr schleierhaft.

-Last Resort-

Bob Andrews 26.02.2007 - 16:44
Also ersteinmal möcht ich wissen ob die drei Kunden die aus dem Last Resort gestürmt sind noch der B&H Szene zu zuordnen sind?! War doch so mit diesem Laden oder?! Korrigiert mich. Waren die "nur" zum Ladenschutz anwesend oder hatten Tattoo-termine? Wären sie andernfalls vermutlich mit marschiert?
Und dann ist es doch auch noch interessant zu wissen was die Nase mit grüner Jacke für einen Gürtel trägt? Pfefferspray / Cs-Gas hätte er vermütlich eingesetzt.. Es is nicht eindeutig zu erkennen auf den fotos die hier gepostet wurden.. Aber vielleicht kan man ihm ja noch eine Strafanzeige reindrücken?!

Aber diesen Tag als vollen Erfolg zu feiern halte ich für übertrieben...
Denn die ca. 220 Kunden (verlässliche Zahl) konnten ihr braues Gedankengut ohne Probleme in Hildesheim verbreiten!
Und nur weil ein Tattooladen entglast, "die Exilregierung" (was für ein scheiss) besucht wurde und ein "dt Reichsauto" verbeult wurde is das noch lange kein Grund sich jetz entspannt zurück zu lehnen... also

weiter.. überall, mit allen mitteln, auf allen Ebenen

->ALERTA<-

Naziladen???

Floyd 15.08.2008 - 02:44
Moin allesamt...
Ich selber bin in diesem Laden gestochen worden... Von Hass nicht die Spur, obwohl ich lange Haare trage... Sicher die Leute dort haben kurze Haare und sind auch eventuell der rechten Scene anhänglich. Doch muss ich sagen, ich bin dort nett und freundlich und kompetent aufgenommen worden... Hokan hat mich dann gestochen...dabei die schwedische Hymne gesungen... Warum auch nicht... Bin ich doch auch dem nordischen angetan... Richtig, hinter dem Tresen hing ein heller Baseballschläger... Auf Nachfrage von mir wurde geantwortet, das dieser noch nie im Einsatz war... Meine Freundin hat sich sogar einen Döner von der Bude um die Ecke geholt und diesen in diesem Laden gegessen....
In sofern Hokan und Co macht weiter so! Ihr seit gute Zeichner...