Il Manifesto: "Angriff auf den Iran startklar

Translator 23.02.2007 18:51 Themen: 3. Golfkrieg Militarismus Weltweit
Übersetzung - Das italienische Blatt "Il Manifesto" zu den von Bbc am 20.02. offenbarten Angriffsplänen der USa auf den IRAN.
Angriff auf den Iran startklar

Bbc offenbart die Pläne der USA

Teheran lehnt Uno-Ultimatum ab

von Franco Pantarelli

New York – 21-02-2007

Die Anlage in Nantaz wird zuallerst angegriffen werden, wo das Uran angereichert wird. Weil aber „Reaktionsgefahren“ seitens der Iraner bestehen, wird man auch die Militärstützpunkte in Isfahan, Arak und Bushehr angreifen müssen. Die vom Pentagon perfektionierten Pläne für den Fall, dass der amerikanische oberste Befehlshaber beschließen sollte, dass Iran die Grenze überschritten hat und eine Strafe verdient, sind wie eine „parabola dell'escalation“*.

Die Waffen, die man beabsichtigt, einzusetzen, sind in dem Sinne „konventionell“, dass sie nicht hunderttausende Menschen umbringen, sondern nur Dutzende, wobei im Falle der Anlage in Nantaz, deren Einrichtungen soweit man weiß, in 25 m- Tiefe liegen und durch eine Dicke Stahlbetondecke geschützt sind, sogenannte „subatomare“ Bomben nötig sein werden, die einzigen, die man für geeignet hält, diese Decke zu durchbrechen. Weil jene Bomben schwer zu transportieren sind, wird man endlich den extrem teuren „unsichtbaren“ Bomber B2 benutzen können, der anlässlich seiner ersten Testung in den Neunziger Jahren einen Skandal auslöste, weil er nicht in der Lage war, vom Boden aufzusteigen und einige Zeit „das unsichtbare Taxi“ genannt wurde.

Die gestern von Bbc offenbarten Pläne (wobei ale glauben, dass sie ihr mit Absicht zugespielt wurden, um in Zusammenhang mit den letzten Auseinandersetzungen im Vorfeld des heutigen Ablaufs des Uno-Sicherheitsrat-Ultimatums an den Iran Druck zu erzeugen), haben offiziell hypothetischen Charakter; die Bedingungen für eine Konkretisierung sind in ihnen selbst enthalten. Auf dieser Ebene gibt es aber eine Neuigkeit, die die Sache aber noch bedenklicher macht: zuvor gab es eine Bedingung gab, jetzt sind es zwei. Der zweifelsfreien Bestätigung dass der Iran tatsächlich Atomwaffen baut (die erste Bedingung) wurde nämlich eine „alternative“ Bedingung hinzugefügt: dass die in Irak stationierten US-Truppen einem Angriff mit „hohen Verlusten“ durch Waffen mit nachweislicher Iranischer Herkunft ausgesetzt werden.

Dies ruft natürlich gleich den wenige Tage alten Auftritt zweier hoher amerikanischer Offiziere ins Gedächtnis, die zur Vorführung von erbeuteten iranischen Waffen und zur unmissverständlichen Verkündung, dass hinter der Anwesenheit selbiger im Irak „hohe Ränge der Regierung Irans“ stünden eine Pressekonferenz in Baghdad abhielten, auf den sogleich das formale Dementi von General Peter Pace folgte, der seine nich namentlich bekannten Untergebenen korrigierte, in dem er sagte, dass „es keine Beweise dafür gibt, dass die Regierung Irans eindeutig in Kenntnis dessen oder mit involviert sei“. Der iranische Kommentar zu dem peinlichen amerikanischen „ja, nein, ich weiß nicht“ war, dass Washington auf der Such nach Entschuldigungen dafür sei, dass die „neue Strategie“ von George Bush im Irak – die mit den 21500 zusätzlichen Soldaten, untauglich ist.

Wenn man jetzt aber jenen Auftritt mit der Offenbarung der „Angriffspläne“ verbindet, wird der Alarmruf ernster, so dass Bbc selbst alle Experten für den Mittleren Osten zitierte, die sie auftreiben konnte, um Meinungen über die „katastrophalen Folgen“, die ein amerikanischer Angriff auf den Iran für die gesamte Region zu sammeln. Gestern setzte sich Teheran in zwei Richtungen in Bewegung, zum Einen mit einem Vorschlag-der-auch-eine-Provokation-aber -nicht-zu-sehr ist des Präsidenten Ahmadinejad: „Wir unterbrechen die Urananreichrung aber dann sollen es alle tun und nicht nur Iran. Wenn sie einen Dialog wollen, ist das die Art, ihn zu führen und nicht der Entzug unseres Rechtes, uns mit Kernenergie auszustatten“ und zum Anderen mit einer Zusammenkunft von Ahmadinejads Unterhändler Ali Larijiani mit
Mohammed el Baradei, dem Präsidenten der UNO-Agentur für Kernenergie AIEA.

El Baradei soll heute seinen Bericht einreichen, um zu sagen, ob der Iran aus technischer Sicht der Aufforderung des Sicherheitsrates die Arbeit an der Urananreicherung zu unterbrechen Folge geleistet hat. Wird er sagen, dass es nicht der Fall ist, müssten weitere wirtschaftliche Sanktionen folgen. Als der Sprecher des weißen Hauses Tony Snow gestern gefragt wurde, was sein Chef über Ahmadinejads Worte bezüglich einer „kollektiven Unterbrechung“ denkt, hat er die Frage nicht einmal berücksichtigen wollen. „Scheint euch das ein seriöser Vorschlag?“ sagte er. Auf Nachfrage fügte er dann hinzu: „Die Probleme ergeben sich aus dem Gedanken eines Irans, das in der Lage ist, Atomare Aufrüstung zu betreiben“. Eine Zwischenlinie ließe sich finden, wenn man diskutierte, aber zu diskutieren ist eine Praxis, die momentan im weißen Haus nich besonders gebräuchlich ist.



* Übersetzungsproblem: „parabola dell'escalation“ kann „Eskalationsparabel“ bedeuten; Eine „Parabola“ ist aber auch eine Antenne; Als Sinnbild könnt der Autor also auch so etwas wie „Eskalationssender- bzw. -verstärker meinen.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Weitere Infos

Verlinker 23.02.2007 - 19:36

Anmerkungen

chavezz 24.02.2007 - 13:08
Dieser Artikel weist einige Fehler auf:
1. Die Beschreibung der B2 stimmt nicht. Dieser Bombe wurde schon mehrfach eingesetzt. Ist also kein Milliarden Grab wie der Artikel versucht weiszumachen. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Northrop_B-2)
2. Die angeblichen "subatomaren" Bomben. Der Autor kennt offensichtlich nicht den Begriff "konventionelle" Waffen, dieser bezeichnet alle nicht atomar, biologisch oder chemischen Waffen. Dabei ist es egal ob durch konventionelle Waffen 1000 oder 10.000 Menschen sterben können.

Werden die Kriegspläne konkreter?

tp 24.02.2007 - 23:28
Werden die Kriegspläne konkreter?

Florian Rötzer 24.02.2007
Israel verhandelt angeblich mit den USA für einen eventuellen Angriff auf Iran über einen Luftkorridor über dem Irak, die israelische Regierung macht für die Gerüchte westliche Staaten verantwortlich
Das Pentagon hat nun zwei Flugzeugträgerverbände vor dem Einganz zum Persischen Golf stationiert. Für eine Warnung gegenüber Iran und der Unterstützung der Truppen im Irak und in Afghanistan (oder Somalia) hätte die USS Dwight D Eisenhower bei weitem ausgereicht. Die Entsendung von USS John C. Stennis machte jedoch deutlich, dass man nicht nur eine Drohkulisse aufbaut, sondern imstande sein will, jederzeit für einen Luftangriff bereit zu sein. Die enge Straße von Hormuz, durch die die Öltanker fahren müssen und die vom iranischen Militär beispielsweise mit Minen leicht blockiert werden könnte, soll auf jeden Fall frei gehalten werden. Hier könnte auch schnell ein Konflikt durch kleine Provokationen oder Missverständnisse eskalieren.

 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24712/1.html

US-Militärbasen um Iran

s 26.02.2007 - 16:19
.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

tatsache? — kritiker

@kritiker — fufu

. . . . . . . . . . — . . . . . . . .