Heiligenlympics - am Zaun um Heiligendamm

besondere AbbauOrganisation Kravalla 21.02.2007 00:49 Themen: G8 G8 Heiligendamm
Bericht über Heiligenlympics am 18. Februar 07, mit den Disziplinen: Weitwurf über den Zaun, Zaunziehen und Volleyball

Für mehr Zaunspaziergänge
Mit einem karnevalistischen Aktionstag leisteten heute auch GlobalisierungsktritikerInnen und GipgfelgegnerInnen der Besonderen AbbauOrganisation Karnavala (AO Kavala = AufbauOrganisation Kavala = G8-Einsatzstab der Polizei) ihren Beitag zur närrischen Zeit.
Pünktlich um 11 Uhr 11 versammelten sich ein gutes Dutzend z T. bunt kostümierter AktivistInnen an der Gipfelzaunbaustelle in der Nähe der Trabrennbahn in Heiligendamm. Der Zaun symbolisiert wie jeder andere Ausgrenzung und Abschottung, im Falle dieses Zauns soll er die Teilnehmenden des G8-Gipfels ein- oder aussperren. Jetzt steht der Zaun von 12,5 Mio. Euro noch ziemlich nackt da teilweise nur die Zementblöcke mit Stangen und grünes Gitter so ohne Stacheldraht, Videokameras, Bewegungsmelder und Mikrophonen. Fertiggestellt sein soll er erst Ende April. Die golabisierungskritischen Jecken eröffneten mit einer Büttenrede (siehe unten) ihren ironischen Auftritt. Polizeieinsatzleiter Knut Abramowski bekam für seine Vorabkriminalisierung der Globalisierungskritikern sein Fett weg, so fehlte bei dem karnevalistischen Treiben auch nicht der lokale Bezug.
Nach der Büttenrede ging es gleich über zum sportlichen Teil der Veranstaltung. Die Globalisierungskritiker maßen bei den „Heiligenlympics“ihre sportlichen Fertigkeiten. Die Disziplinen waren Weitwurf über den Zaun, „Zaunziehen“ und ein - aufgrund eines Auftritt eines Spielverderbers der die Ausweise wollte - nur kurzes Volleyballtunier. In der Rubrik „Zaunziehen“, bei dem die Mannschaft Karnavala und Chaotica gegeneinander antraten, sollte versucht werden, mittels eines durch den Zaun gespannten Seiles die jeweils gegnerische Gruppe zum Zaun zu ziehen.
Nach Beendigung des Wettkampfes wurde der Siegerin von der lustig verkleideten „Zaunkönigin“ als Hauptgewinn ein 30er-Maulschlüssel verliehen. Dieser - so die Zaunkönigin - könne hervorragend dafür genutzt werden, die von Armut gebeutelten Organisatoren des G8 Gipfels darin zu unterstützen, die Zaunelemente an die Betonklötze festzuschrauben.

Die Aktivisten kündigten für die nächste Zeit weitere Zaunkontrollen an, die sie in unregelmäßigen Abständen durchführen wollen.
In der letzten Zeit häufen sich Streifen der Polizei, manchmal führt ein Spaziergang am Zaun auch zu einer Personalienkontrolle.

Auch heute beim ersten Zaunaktionstag waren mehrere Polizeistreifen zugegen, diese waren jedoch von der Aktion überrascht und als sie nach Abschluss der „Heiligenlympics“ von den TeilnehmerInnen die Personalien notieren wollten, konnten sich fast alle dieser Kontrolle durch schlichtes Weggehen aus dem Zugriffsbereich der Polizisten erfolgreich entziehen. 3 Leute mussten ihre Personalien abgeben, eine Frechheit bei dieser völlig friedlichen Zaunbegehung. Auch wenn uns die Personalienkontrollen nicht so bedeutend erscheinen, hätte durch eine bessere Absprache innerhalb der Gruppe eventuell noch weniger Personalienkontrollen stattgefunden.
Es war schönes Wetter, daher waren auch einige Spaziergänger aus der näheren Umgebung vor Ort und unterbrachen ihren Spaziergang, um dem Spektakel beizuwohnen
Der Zaun, den die G8 Gegner nicht zum ersten Mal auch als ein Symbol der Ignoranz und Abschottung der Gewinner der Politik der G8 gegen die Betroffenen ihrer Politik brandmarkten, könnte sich in Zukunft zu einem polizeitaktischen Bumerang entwickeln.
Die örtliche Presse war gut.

Für mehr Heiligenlympics!

Für mehr „Zaunlympics“ am Zaun um Heiligendamm und anderswo!

See you on the zaun...



Link zum Artikel von der Ostsee Zeitung:

!!!!Achtung, die Aktion hatte nichts mit Attac zu tun, auch wenn das im Artikel so dargestellt wird!!!!

 http://www.jpberlin.de/badespasz/presse/wp/?p=95



und nu die Bütt.



"Allaf und Helau". Seid ihr Bereit? 14
Herzlich Willkommen zur Beklopptenzeit.14

Närrisch sind wir alle diesmal in diesem Land 14
denn Karnevalla zäunt alles ein mit eiserner Hand 14

und trotzdem muss manchmal auch das ärmste huhn
auf Knuts Kommando hin fröhlich tun 14

Das Lachen bleibt jedoch selbst dem härtesten Jecken 14
tief drinnen in seinem Halse stecken 14

eine Millionen Euro sind in den Sand gesetzt 14
der Strand dafür mit Mallorca-Breite jetzt 14

ganz Heiligendamm ist mal eben für privat erklärt 14
mir und dir dort damit der Zutritt verwehrt 14

doch dieses Problem existiert leider nicht nur lokal 14
sondern auch in MV und ebenso global 14

Beispiele sind Krieg und der Klimawandel 14
angeheizt durch kapitalistischen Handel 14

zur Ressource wird in dem System jedes Leben 14
lang lebe das eigene profitstreben 14

einen Platz für uns Menschen gibt es hier nicht mehr 14
setzen wir uns gemeinsam dagegen jetzt zur Wehr 14

in verkürzter Form ist die Kritik hier vorgetragen 14
im persönlichen Gespräch gibt es noch mehr zu sagen 14

Denkt daran, wenn eure Situation ist frustig 14
Widerstand ist kreativ, kollektiv und auch lustig 14

Denn besser wäre ohne frage für die ganze Welt 14
wenn als Anfang der Gipfel in unsere Ostsee fällt 14
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Ergänzungen

sommer 2007 - hamburg

Volkstrojaner 21.02.2007 - 20:32
HAMBURG / DIE WELT
vom 22.02.07

„Ich erwarte von der Einsatzleitung im Interesse der eingesetzten Kollegen Zero-Tolerance gegenüber Krawallmachern“, sagte Lenders. „Das Signal sollte klar sein. Hamburg ist eine weltoffene Stadt, in der jeder friedlich demonstrieren kann. Gesetzesbrechern aber drohen die volle Wucht und die ganze Härte der Polizei.“ Das Kalkül dahinter ist einfach. Gewalt soll im Keim erstickt, eine Eskalation so vermieden werden. „Ansonsten“, so fürchtet Lenders, „werden die Kollegen an den Tagen regelrecht verheizt.“

„....Die Sicherheitskräfte sind Ende Mai und Anfang Juni gleich mehrfach gefordert. Der G-8-Gipfel, der Asem-Gipfel, die Eröffnung des Wasserturm-Hotels im Schanzenpark und ein Fußballländerspiel werden die Ordnungshüter tagelang in Atem halten. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass nicht genug Einsatzkräfte vorhanden sein werden... „
„Ganze sechs Abteilungen, das sind sechs komplette Bereitschaftspolizeien mit jeweils mindestens drei Hundertschaften, hat Hamburg für die „heißen Tage“ bei anderen Bundesländern angefordert. Die Zusagen sind spärlich. Nur mit zwei bis drei Hundertschaften kann man in Hamburg bislang rechnen. Das sind viel zu wenige. Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden wird die Stadt ein Zentrum des Protests sein. „
 http://www.welt.de/Hamburg/article729209/Hamburger_Polizei_fordert_Hilfe_fuer_G-8-Gipfel_an.html

Nie wieder Karneval

Felix Milkereit 23.02.2007 - 09:39
Tja, das war eien schöne Aktion aber wie ich vorhin in der taz gelesen habe, wird das wohl etwas einmaliges bleiben, oder? Falls die Bullen tatsächlich die die Sperrzone ausweiten, werden wir wohl jedes Mal kilometerweit latschen müssen, um überhaupt erst einmal diesen blöden Zaun zu erreichen. Das ist doch echt mal megaätzend.

Wie heißt es doch so nett im Text "Zelte weit weg vom G8-Gipfel":

"Während des Gipfels der mächtigsten Staaten (G 8) wird George W. Bush im Grand-Hotel Heiligendamm schlafen. Dabei sollen ihm Protest-Camper nicht zu nahe kommen. "Wir werden die Sicherheitszone um Heiligendamm ausweiten", sagte gestern ein Sprecher der verantwortlichen Polizeisondereinheit, die sich Kavalla nennt. "Dieser Raum kommt als Bereich für die Camps der Gipfelgegner nicht in Frage."

[...]

Bisher ist ein Camp in Bützow genehmigt, das ist jedoch 40 Kilometer von Heiligendamm entfernt, mit dem Auto fährt man eine Stunde. Deshalb wirbt dafür auch nur ein Teil des Gewerkschaftsdachverbandes DGB. Den Organisatoren von Camp AG ist das zu weit weg. DANIEL SCHULZ

Aber wahrscheinlich war es einfach nru eine Frage der Zeit bis es dazu kommen würde. Naja dann zelten wir mit dem DGB irgendwo in der Pampa und trinken Glühwein.

Adresse des Textes in der taz

Felix Milkereit 24.02.2007 - 02:48
Sorry, meine Dummheit, hier ist die Adresse zum Tem Text über die G8 in der taz:

 http://www.taz.de/pt/2007/02/23/a0117.1/text

Videos zu Heiligenlympics

U Tube 02.04.2007 - 21:53

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Sehr — schöne