Proteste gegen das CHE (Bertelsmann)in Berlin

Initiative Ladenschluss bei Bertelsmann 12.02.2007 22:15 Themen: Bildung
Vom 12. bis zum 13.02. findet in Berlin ein Symposium des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) statt. Das CHE (eine Kooperation aus der Hochschulrektorenkonferenz und der Bertelsmann Stiftung) betreibt seit Jahren Lobbyarbeit in Medien, Politik und Gesellschaft, um die Akzeptanz von Studiengebühren, Bildungsprivatisierung und Eliteuniversitäten zu erhöhen. Aus Protest haben Berliner Studierende heute mehrere Berliner Bertelsmann Buch Club Filealen besucht und diese symbolisch geschlossen.
Derzeit (12./13.02.) findet im Ludwig Erhard Haus Berlin ein Symposium des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) statt. “Das Ludwig Erhard Haus ist das Kommunikations- und Servicezentrum der Berliner Wirtschaft. Hier treffen sich Unternehmer zum Gedankenaustausch, pflegen Kontakte, planen Geschäfte” - so die Selbstdarstellung auf der Ludwig Erhard Haus Homepage. Die Beschreibung ist treffend es geht dem CHE um Geschäfte! Nämlich darum einen Bildungsmarkt zu schaffen.

Eine direkte Intervention beim Symposium ist kaum möglich, da hinter verschlossenen Türen [1] verhandelt wird. Um dennoch ein Zeichen für freie Bildung und gegen die neoliberale Propaganda des Bertelsmann Konzerns zu setzen, haben am heutigen Montag Studierende der Berliner Universitäten einige Filialen des Bertelsmann Buch-Clubs symbolisch geschlossen. Vorort wurde mit den MitarbeiterInnen und KundInnen diskutiert. Draußen vor den Club Filealen wurden Redebeiträge zur Rolle vom CHE gehalten und Flugblätter verteilt.

Das derzeit in immer mehr Bundesländer Studiengebühren erhoben werden ist nicht zuletzt dem CHE zu verdanken. Über seine Mitarbeit in diversen Bildungs- und Hochschulkommissionen von Landesregierungen und Stiftungen, über seine berüchtigten manipulativen Umfragen[2], über Preisverleihungen und seine Hochschulrankings ist es dem CHE in den letzten zehn Jahren gelungen, eine echte inhaltliche, öffentliche Debatte über die Reform des Hochschulwesens zu vermeiden und durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit die Entdemokratisierung und die Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien an den Hochschulen anzuschieben. Dabei handelt das CHE im Interesse und mit medialer Unterstützung des Bertelsmann-Konzerns, eines der größten Medienimperien der Welt. Denn Hauptgeldgeber und Initiator des CHE ist die Bertelsmann Stiftung. Diese ist wiederum Haupteigentümerin des Konzerns und zudem personell eng mit ihm verwoben. Im übrigen spart der Konzern durch die Stiftung deutlich mehr Steuern, als die „gemeinnützige“ Stiftung für ihre neoliberale Reformpropaganda à la CHE wieder reinvestiert.

[1] Eine reguläre Symposiums-Eintrittskarte kostet 260,00€
[2]  http://www.abs-bund.de/presse/0318/
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Ergänzungen

Bullenstress bei der Club Aktion in Neukölln

. 13.02.2007 - 12:09
Bei der Protestaktion in Berlin-Neukölln wurden von 4 Studierenden die Personalien aufgenommen. ZivilpolizistInnen des LKA Berlin (Abteilung Staatsschutz) versuchten die friedliche Protestaktion zu kriminaliseren. Sie versuchten unter anderem Club-MitarbeiterInnen zu motivieren doch Anzeigen gegen die Studierenden zu erstatten - diese weigerten sich jedoch.

Die "Freie" Bildung

EUstruggle.net 14.02.2007 - 09:42
Unter http://de.indymedia.org/2006/11/161915.shtml findet man einen Artikel über das CHE und ihre Machenschaften.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Weiter so! — TS & J

wer bundesweite aktion will... — activista educativa

mobilize!!! — studi