Gedenktag Göttingen - 27. Januar

(muss ausgefüllt werden) 29.01.2007 10:26 Themen: Antifa
27. Januar, Göttinger Bahnhof: Eine Initiative zum Gedenken an die Deportationen mit der Reichsbahn wird vom 3-s-Bahnpersonal unterbunden: Sicherheit, Sauberkeit, Service - da hat Gedenken keinen Platz: FlugblattverteilerInnen werden des Bahnhofs verwiesen. Die Ausstellung wird abgerissen.
Anlässlich des 27. Januar, des Holocaust-Gedenktages, fanden bundesweit Aktionen auf Bahnhöfen statt. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Deutschen Bahn sich nach wie vor weigert, auf ihren Bahnhöfen die Ausstellung über 11 000 deportierte jüdische Kinder aus Frankreich zu zeigen.

Auch in Göttingen wurde mit einer improvisierten Ausstellung und 900 verteilten Broschüren über das Schicksal von insgesamt drei Millionen Deportierter aufgeklärt, die die Deutsche Reichsbahn über ihr Schienennetz in die Konzentration- und Vernichtungslager transportierte.

Wie in fast jeder deutschen Stadt war auch in Göttingen der örtliche Bahnhof der Ausgangspunkt für die Deportationen in die Vernichtungslager. So mußten sich in Göttingen am 26. März 1942 fast alle der noch in Göttingen verbliebenen JüdInnen am Albani-Kirchhof sammeln. Von dort aus marschierten sie vor den Augen der Göttinger Bevölkerung zum Bahnhof. Auch sie wurden mit der Reichsbahn in die Vernichtungslager gebracht.
Dass die Deutsche Bahn anscheinend kein Interesse hat, an die Millionen Menschen zu erinnern, die durch das Vorgängerunternehmen der Deutschen Bahn meist in den sicheren Tod deportiert wurden, zeigte sich am Samstag auch im Göttinger Bahnhof.

Schon im Vorfeld wurden alle Bahnbedienstete schriftlich angewiesen, das Erinnern im Bahnhof konsequent zu unterbinden. Diese Order des Bahnvorstandes konnten die Bahnbediensteten in Göttingen nur teilweise umsetzen. Während insgesamt 900 Infobroschüren an Reisende im Bahnhof meist problemlos verteilt werden konnten, gingen die Bahnmitarbeiter gegen die an einen Bauzaun angebrachte Ausstellung rabiat vor. Die Bilder von nach Auschwitz deportierter jüdischer Kinder wurden von einem Bahnangestellten abgerissen. Personen, die sich schützend vor die Bilder stellten, wurden weggeschubst. Gegen eine Aktivistin wurde ein Hausverbot ausgesprochen.

Das Verhalten der Bahnbediensteten stieß auch bei Reisenden auf Unverständnis, die die verteilten Broschüren mit großem Interesse entgegennahmen.
Diese Aktion am Samstag wird auch in Göttingen nicht die letzte gewesen sein, um an die drei Million Deportierter zu erinnern.


Initiative "Elftausend jüdische Kinder" Göttingen

mehr Infos:  http://www.german-foreign-policy.com/de/extra/11000kinder/berichte.php
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Ergänzungen

Schöne Aktion!!

kopierpaste 29.01.2007 - 18:11
Hier paar grossartige Bilder zum Thema: "Wie setzt man sich in Berlin mit dem Wörtchen Holocaust auseinender"
 http://de.indymedia.org/2007/01/167052.shtml

Geseke : "Gegen den antisemitischen Wahn!"

Fotolise 29.01.2007 - 18:35
Noch ein paar Bilder vom 27.01.2007 Holocaust - Gedenktag

 http://www.adf-berlin.de/html_docs/gallery/2007/geseke_27_01_2007/geseke_27_01_2007.php

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Deutsche Täter... — ...sind KEINE....

Gesichter — Antifa

??? — ein göttinger