Faschisten unter Beschuss in Frankfurt a.O.

Antifa 29.01.2007 00:33 Themen: Antifa
+++ 1500 DemonstratInnen gegen den NPD Aufmarsch in Frankfurt a.O. +++ Minutenlanger Beschuss der Faschisten mit Schneebällen durch GegendemonstrantInnen +++
+++ Am 27. Januar marschierten etwa 200 Neofaschisten durch Frankfurt (Oder) +++ Geschützt wurden sie von einem Großaufgebot der Polizei +++ Die NPD hatte zum Protest gegen den Landesparteitag der brandenburgischen CDU aufgerufen +++ Gegen den Aufzug protestierten etwa 1500 Menschen +++ Während die Polizei mehrere Sitzblockaden brutal auflöste und zwei junge Antifaschisten festnahm, rief Bundeskanzlerin Angela Merkel im Saal zur »Bekämpfung der NPD« auf +++
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Antifa 29.01.2007 - 00:53
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Antifa 29.01.2007 - 01:01
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Märkische Allgemeine:

29.01.2007 29.01.2007 - 02:19
Die Nazis aus der Stadt gepfiffen
Frankfurter wehrten sich mit Trillerpfeifen und Schneebällen gegen NPD

JEANETTE BEDERKE

FRANKFURT (ODER) Tief "Niklas" mit seinen ergiebigen Schneefällen spielte den Frankfurtern gewissermaßen in die Hände. Zumindest jenen, die am Sonnabend trotz des frostigen Winterwetters auf die Straße gingen, um etwa 200 Neonazis nicht ungehindert durch die Oderstadt ziehen zu lassen. Mehr als 1000 Gegendemonstranten säumten eine "Meile der Demokratie" und befeuerten die von Polizisten flankierten ungebetenen Gäste mit einem Bombardement aus Schneebällen.

Die Frankfurter "Plattform gegen Rechts" hatte in den vergangenen Wochen Mitstreiter aller demokratischen Parteien, von Vereinen, Initiativen und Gewerkschaften zusammengetrommelt, um gegen den angemeldeten NPD-Aufmarsch friedlich zu protestieren und die Intoleranten nicht zu tolerieren. Erschien die Wahl des Termins doch als blanke Provokation. Ausgerechnet am bundesweiten Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus – am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit – wollten Rechtsextremisten durch die Frankfurter Innenstadt ziehen und ihre geistigen Brandstiftungen in die Welt brüllen. Doch nicht nur die Einwohner der Oderstadt sollten beeindruckt werden. Ziel der NPD-Anhänger mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Holger Apfel an der Spitze war der zeitgleich stattfindende CDU-Landesparteitag im Frankfurter Kleist-Forum.

Direkt dort aufmarschieren durften die Neonazis nicht, in Sichtweite des Tagungsortes legten sie jedoch einen Kundgebungsstopp ein. So sehr Apfel dann jedoch ins Megaphon brüllte, die Frankfurter verhinderten mit einem wahren Trillerpfeifenkonzert, dass seine Hasstiraden akustisch ankamen. Hinter Absperrgittern von der Polizei im Zaum gehalten, inszenierten die Gegendemonstranten zudem "Nazis-Raus"-Sprechchöre, ließen herzförmige, rote Luftballons in den Winterhimmel steigen, illustrierten die Marschstrecke der unerwünschten Rechtsextremisten mit einer Kette von Transparenten und Plakaten. So mancher Frankfurter ärgerte sich, dass er nicht mehr tun konnte, um den braunen Aufmarsch gänzlich zu verhindern.

"Was die da von sich geben, ist der blanke Faschismus – einfach unglaublich", regte sich ein Mitvierziger auf, der mit Frau und Kindern auf die "Meile der Demokratie" gekommen war. Jede aktive Gegenwehr quasi im Keim erstickend, standen rund 600 Polizeieinsatzkräfte bereit, um die in einer Überzahl vertretenen Kontrahenten dieses Tages fein säuberlich voneinander zu trennen. Viele der schwerbewaffneten Ordnungshüter in Kampfmontur bekamen plötzlich jede Menge zu tun, als etwa zwei Dutzend linksautonome Jugendliche eine Sitzblockade auf der Marschroute der Rechtsextremisten inszenierten. Erst nach minutenlangem, martialischem Gerangel war diese Form des "zivilen Ungehorsams" aufgelöst. Man hätte die Straße doch bloß kurzfristig zur Baustelle erklären müssen, um angeblich Schlaglöcher zu reparieren und tatsächlich den Aufmarsch zu verhindern, meinten zwei sichtlich geschockte Augenzeugen der Auseinandersetzung.

"No NPD" hieß es auf vielen Aufklebern und Ansteckern der Demokraten, von denen viele ihre Unterschrift für einen erneuten Verbotsantrag für die rechtextremistische Partei gaben. Zu ihnen gehörte auch Frankfurts Oberbürgermeister Martin Patzelt. "So lange die NPD jedoch nicht verboten ist, dürfen wir ihnen solche Aufmärsche nicht verwehren", bedauerte der CDU-Politiker. Die Meile der Demokratie sei hingegen gelungen, Frankfurt habe gezeigt, "dass hier kein Platz für Neonazis ist", zeigte sich Patzelt zufrieden. Tatsächlich schien den 200 NPD-Anhängern die Lust am Provozieren schnell vergangenen zu sein. Auf verkürzter Marschroute ging es im Eiltempo zurück zum Bahnhof.

kritik

!!! 29.01.2007 - 07:06
Schöne gegenaktionen aber eine kritik an der autonomen antifa [f], ich finde eure mobilisierung war viel zu schlecht (nichtmal eine sonderseite!).

@kritik

sonderseite 29.01.2007 - 10:09
Wenn du keine Sonderseite gefunden hast, ist das leider mangelnde Eigeninitiative.
Auf www.inforiot.de, dem größten, linken Infoportal Brandenburgs - wurden mit Sonderseite, Banner und diversen Atikeln die Gegenaktivitäten publik gemacht.
Dazu kamen noch massig Aufrufe, Plakate und Sticker die eigentlich auch in Belin aufgetaucht sein müßten.

Erklärung der AAFFO

Bandit 29.01.2007 - 11:35
Erklärung der Autonomen Antifa Frankfurt (Oder) zu den
Aktivitäten gegen den NPD-Aufmarsch am 27. Januar 2007

Die Autonome Antifa Frankfurt (Oder) hatte neben vielen anderen Gruppen und Organisationen zu Aktivitäten und zu zivilem Ungehorsam gegen die NPD-Demo am diesjährigen Holocaustgedenktag aufgerufen.
Erfreulich ist für uns die breite Teilnahme an den Protesten, die Antifas aus verschiedenen Städten Brandenburgs, Frankfurter BürgerInnen und Studierende der Europa-Universität zusammenbrachte und gezeigt hat, dass viele Menschen gegen die Propagierung rechter Ansichten sind und Rassismus wie Antisemitismus ablehnen.
Zu kritisieren ist jedoch die Rolle der Polizei. So wurden die Teilnehmenden einer Sitzblockade ohne Vorwarnung brutal geräumt, wobei mehrere von ihnen verletzt wurden. Dabei erlitt mindestens eine Person Knochenbrüche. Es drängte sich der Eindruck auf, dass die Polizei darauf bedacht war, die Nazis vor Protest zu schützen und dass die BeamtInnen bereit und gewillt sind, die NPD-Demonstration gegen den Widerstand empörter Menschen durchzuprügeln.
In diesem Kontext hätten wir uns noch mehr Solidarität der gegen Rechts eingestellten BürgerInnen, die am Rand der Heilbronner Straße standen, erhofft. Nur die massenhafte Beteiligung an friedlichen Blockaden kann dafür sorgen, dass sie erfolgreich sind und dass Polizeibrutalität verhindert wird. Hier wäre auch ein eindeutigeres Engagement des OB Patzelt, der schließlich ebenfalls dazu aufgerufen hatte, sich den Nazis entgegenzustellen, und anderer Verantwortlicher der Stadt wünschenswert gewesen.
Wir hoffen, dass die vielen Menschen, die sich an den Protesten beteiligt haben, und noch mehr BewohnerInnen der Stadt die Gefahr von Rechts ernst nehmen, dass sie im alltäglichen Leben aufmerksam, kritisch und couragiert sind und sich denen entgegenstellen, die die Freiheit und das Leben zutiefst missachten.

Autonome Antifa [f]

Hans 29.01.2007 - 16:22
Die Mobilisierung ging nicht von der Autonomen Antifa [f] aus.
Die [f] kommt aus Frankfurt am Main. Der Aufmarsch fand in Frankfurt an der Oder statt.

fotos

mayong 30.01.2007 - 20:18
lieber jakob,
ich möchte dich doch bitten auf deiner flicker-page die gesichter von leuten auf linken aktionen unkenntlich zu machen, es sei denn du hättest sie vorher explizitit dazu befragt. ich gehe davon aus, das dies beispielweise bei den eiingestellten fotos der aktionskonferenz nicht der fall war. bitte ändere dies umgehend, sonst wäre ich leider gezwungen dich bei der nächsten aktion vom fotografieren abzuhalten.
liebe grüße,
mayong

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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frauenpower — frauenfreund

@Kritik — naja

NPD verbieten — antifa

verbot`? — ünis

muss nich sein — egal

@ Ünis — Elmo

wer ist der typ? — Niemand