Demonstration gegen Berufsverbote in Mannheim
Am gestrigen Samstag fand in Mannheim eine Demonstration mit über 500 Menschen gegen Berufsverbote statt.
Zu Beginn des Jahres 2007 wird der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim in einer Berufungsverhandlung über das mittlerweile seit drei Jahren andauernde Berufsverbot gegen den Heidelberger Realschullehrer Michael Csaszkóczy entscheiden. Für das Berufsverbot ausschlaggebend war seine Mitgliedschaft in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD), von der er bis heute nicht bereit ist, sich zu distanzieren.
Zu Beginn des Jahres 2007 wird der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim in einer Berufungsverhandlung über das mittlerweile seit drei Jahren andauernde Berufsverbot gegen den Heidelberger Realschullehrer Michael Csaszkóczy entscheiden. Für das Berufsverbot ausschlaggebend war seine Mitgliedschaft in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD), von der er bis heute nicht bereit ist, sich zu distanzieren.
Angesichts des ungemütlichen Wetters ist die Zahl von über 500 solidarischen DemonstrantInnen als Erfolg im Kampf gegen das Berufsverbot zu werten.
Nach einer Auftaktkundgebung am Paradeplatz mit Redebeiträgen von Silvia Gingold (Berufsverbotsbetroffene der 1970er Jahre) und des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Baden-Württemberg (AA BaWü) zog die Demo lautstark über die Kurpfalzstraße durch die Quadrate zu den Kapuzinerplanken. Dort fand eine längere Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen von Anne Rieger (Pressesprecherin VVN/BdA Baden-Württemberg) und Carmen Ludwig (Stellv. Vorsitzende der GEW Hessen) sowie einigen musikalischen Beiträgen des Chors des Autonomen Zentrums im Exil ( http://www.autonomes-zentrum.org) statt. Der Demozug bewegte sich dann weiter über die Konsummeile Planken wieder in Richtung Paradeplatz, wo ein letzter Redebeitrag, diesmal von Michael (s.u.) selbst, gehalten wurde.
Im Anschluss lest ihr noch die Presseerklärung des Solidaritätskomitees gegen das Berufsverbot:
„Demonstration gegen Berufsverbote in Mannheim am 27.1.07
35 Jahre Radikalenerlass - Berufsverbote wieder aktuell
Fast 600 Menschen haben am 27.Januar in Mannheim gegen Berufsverbote demonstriert. Anlass war die bevorstehende Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim im Berufsverbotsfall des Heidelberger Realschullehrers Michael Csaszkóczy, dem seit nunmehr drei Jahren wegen seiner Mitgliedschaft in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg die Ausübung seines Berufes verwehrt wird.
35 Jahre nach dem Radikalenerlass, den die Ministerpräsidenten der Länder am 28.01.1972 verabschiedeten forderten die DemonstrantInnen nicht nur das Ende des gegen Michael Csaszkóczy verhängten Berufsverbots, sondern auch die Rehabilitierung und Entschädigung der Betroffenen aus den 70er und 80er Jahren sowie die Abschaffung der gesetzlichen Grundlagen der Berufsverbote.
Silvia Gingold, eine der prominentesten Berufsverbotsbetroffenen in den 1970er Jahren bezeichnete es in ihrer Eröffnungsrede als Skandal, dass das Berufsverbot gegen Csaszkóczy damit begründet wurde, durch die Feststellung von Kontinuitäten zwischen Nationalsozialismus und BRD werde der Staat haltlos diffamiert. Für die Wahrheit dieser Feststellung stehe sie auch mit ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte. Als Tochter jüdischer Widerstandskämpfer musste sie erleben, dass ein ehemaliger Stammführer der Hitlerjugend als Richter den Vorsitz in ihrem Berufsverbotsverfahren führte.
Die stellvertretende Landesvorsitzende der GEW, Carmen Ludwig, versicherte Csaszkóczy auch weiterhin die volle Unterstützung der Gewerkschaft. Angesichts der vom Bundesverfassungsgericht im Rahmen des NPD-Verbotsverfahrens festgestellten Verstrickung des Verfassungsschutzes mit der rechtsextremistischen Szene sei dieser Geheimdienst denkbar ungeeignet, in einem solchen Fall zum Herrn des Verfahrens gemacht zu werden.
Zur Demonstration aufgerufen hatten unter anderen die Landesverbände Hessen und Baden-Württemberg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen, die Rote Hilfe und die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD).“
Redebeitrag des Antifaschistischen Aktionsbündnis Baden-Württemberg ( http://aabw.antifa.net):
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redeaabw270107.html
Redebeitrag von Silvia Gingold:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redesgingold270107.html
Redebeitrag von Anne Rieger:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redearieger270107.html
Redebeitrag von Carmen Ludwig:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redecludwig270107.html
Redebeitrag von Michael Csaszkóczy:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redemicha270107.html
Weitere Bilder gibt es hier:
http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/bilder2007_0127.html
Den Aufruf von AA BaWü und AARN (Antifaschistisches Aktionsbündnis Rhein-Neckar) findet ihr hier:
http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/2007_01_27_aufruf.html
Weitere Informationen unter:
http://www.gegen-berufsverbote.de
http://www.autonomes-zentrum.org/ai/
Nach einer Auftaktkundgebung am Paradeplatz mit Redebeiträgen von Silvia Gingold (Berufsverbotsbetroffene der 1970er Jahre) und des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Baden-Württemberg (AA BaWü) zog die Demo lautstark über die Kurpfalzstraße durch die Quadrate zu den Kapuzinerplanken. Dort fand eine längere Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen von Anne Rieger (Pressesprecherin VVN/BdA Baden-Württemberg) und Carmen Ludwig (Stellv. Vorsitzende der GEW Hessen) sowie einigen musikalischen Beiträgen des Chors des Autonomen Zentrums im Exil ( http://www.autonomes-zentrum.org) statt. Der Demozug bewegte sich dann weiter über die Konsummeile Planken wieder in Richtung Paradeplatz, wo ein letzter Redebeitrag, diesmal von Michael (s.u.) selbst, gehalten wurde.
Im Anschluss lest ihr noch die Presseerklärung des Solidaritätskomitees gegen das Berufsverbot:
„Demonstration gegen Berufsverbote in Mannheim am 27.1.07
35 Jahre Radikalenerlass - Berufsverbote wieder aktuell
Fast 600 Menschen haben am 27.Januar in Mannheim gegen Berufsverbote demonstriert. Anlass war die bevorstehende Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim im Berufsverbotsfall des Heidelberger Realschullehrers Michael Csaszkóczy, dem seit nunmehr drei Jahren wegen seiner Mitgliedschaft in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg die Ausübung seines Berufes verwehrt wird.
35 Jahre nach dem Radikalenerlass, den die Ministerpräsidenten der Länder am 28.01.1972 verabschiedeten forderten die DemonstrantInnen nicht nur das Ende des gegen Michael Csaszkóczy verhängten Berufsverbots, sondern auch die Rehabilitierung und Entschädigung der Betroffenen aus den 70er und 80er Jahren sowie die Abschaffung der gesetzlichen Grundlagen der Berufsverbote.
Silvia Gingold, eine der prominentesten Berufsverbotsbetroffenen in den 1970er Jahren bezeichnete es in ihrer Eröffnungsrede als Skandal, dass das Berufsverbot gegen Csaszkóczy damit begründet wurde, durch die Feststellung von Kontinuitäten zwischen Nationalsozialismus und BRD werde der Staat haltlos diffamiert. Für die Wahrheit dieser Feststellung stehe sie auch mit ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte. Als Tochter jüdischer Widerstandskämpfer musste sie erleben, dass ein ehemaliger Stammführer der Hitlerjugend als Richter den Vorsitz in ihrem Berufsverbotsverfahren führte.
Die stellvertretende Landesvorsitzende der GEW, Carmen Ludwig, versicherte Csaszkóczy auch weiterhin die volle Unterstützung der Gewerkschaft. Angesichts der vom Bundesverfassungsgericht im Rahmen des NPD-Verbotsverfahrens festgestellten Verstrickung des Verfassungsschutzes mit der rechtsextremistischen Szene sei dieser Geheimdienst denkbar ungeeignet, in einem solchen Fall zum Herrn des Verfahrens gemacht zu werden.
Zur Demonstration aufgerufen hatten unter anderen die Landesverbände Hessen und Baden-Württemberg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen, die Rote Hilfe und die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD).“
Redebeitrag des Antifaschistischen Aktionsbündnis Baden-Württemberg ( http://aabw.antifa.net):
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redeaabw270107.html
Redebeitrag von Silvia Gingold:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redesgingold270107.html
Redebeitrag von Anne Rieger:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redearieger270107.html
Redebeitrag von Carmen Ludwig:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redecludwig270107.html
Redebeitrag von Michael Csaszkóczy:
http://www.gegen-berufsverbote.de/lib/presseerklaerungen/redemicha270107.html
Weitere Bilder gibt es hier:
http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/bilder2007_0127.html
Den Aufruf von AA BaWü und AARN (Antifaschistisches Aktionsbündnis Rhein-Neckar) findet ihr hier:
http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/2007_01_27_aufruf.html
Weitere Informationen unter:
http://www.gegen-berufsverbote.de
http://www.autonomes-zentrum.org/ai/
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Antifaschistische Kundgebung in Pforzheim
Treffpunkt: 17.30 Uhr, Marktplatz, Pforzheim.
Infos:
http://www.antifa-pforzheim.tk/
http://www.gegen-nazimahnwache.tk/
Video: Wer darf LehrerIn sein?
Veranstaltung der Kritischen LehrerInnen zum aktuellen Fall von Berufsverbot gegen Michael Csaszkóczy (ehem. Mitglied der Antifaschistischen Initiative Heidelberg - AIHD)
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Antiantifa fotografiert