Köln: Bundeswehr Werbeshow am Arbeitsamt
In Köln will die Bundeswehr nun monatlich ihre kleine Werbeveranstaltung am Arbeitsamt abhalten, um neuen Nachschub für den "Job" der Soldatin zu rekrutieren. AntimilitaristInnen halten dagegen und machen machen die enge Kooperation zwischen ARGE und Bundeswehr öffentlicher als denen lieb ist.
30 BundeswehrgegnerInnen erwarteten am 25. Januar vor dem Kölner Arbeitsamt in der Luxemburger Straße SchülerInnen und Arbeitslose, die sich von der Werbung der Bundeswehr haben anlocken lassen. Nach der Schlappe vom November letzten Jahres hat der Wehrdienstberater nun erstmals zu seinem (zukünftig monatlichen) Veranstaltungs- und Beratungstermin ins Berufsinformationszentrum geladen. Doch bevor es zu Werbefilmchen und lockerem Plausch über Teamfähigkeit in erlebnisreichen Arbeitsfeldern bei "anständiger" Bezahlung ging, mussten sich die potenziellen RekrutInnen draußen der Musterung der AntimilitaristInnen unterziehen. Ein Bewerbungs-Sofortbild mit Knochen und Totenkopf vor einer Bergkulisse in Afghanistan sowie ein Fragebogen gehörten zum antimilitaristischen Vorab-Prozedere.
Im Berufsinformationszentrum versperrten bewaffnete Militärbullen den Eingang zum Gruppenraum 4, in dem der Wehrdienstberater kleine Gruppen von SchülerInnen aber auch AlG-II EmpfängerInnen anzuwerben versuchte. Die KriegsgegnerInnen mussten sich damit begnügen, vor dem Saal mörderischen Lärm zu machen. Die nicht-militärische Polizei blieb ordnungspartnerschaftlich im Hintergrund.
Der zunehmende Druck für Erwerbslose, jeden noch so beschissenen Job annehmen zu müssen, lockt die Bundeswehr, zunehmend offensiv für den "Job" der SoldatIn zu werben. Pikant dabei, dass dies offenbar in noch engerer Kooperation mit der ARGE geschieht: Vier der (zunächst) am Bundeswehr"job" interessierten Arbeitslosen waren über ihre U25-Maßnahme an der ARGE verpflichtet! an dieser Bundeswehr-Werbeshow teilzunehmen.
Und wie bewertet die Bundeswehr selbst die Suche nach Kanonenfutter?
Der Generalinspekteur der Bundeswehr Schneierhan äußerte Ende letzten Jahres in der Zeitschrift Wehrtechnik (WT 4/06) zur aktuellen Rekrutenbeschaffung: "Die derzeitige Bewerberlage ist ausgesprochen erfreulich. Auch die Bedarfsdeckung gelingt und überdurchschnittlich gut (...) Dessen ungeachtet ist die demografische Entwicklung zweifellos eine der großen Herausforderungen für die Zukunft. Der Rückgang des Potenzials an jungen Berufseinsteigern wird die Streitkräfte und die Bundeswehr insgesamt in einen herausfordernden Wettbewerb mit der Wirtschaft, aber auch mit Nachfragern aus dem Bereich des öffentlichen Dienstes führen. Hier gilt es (...), den eingeleiteten Ausbau der Bildungs- und Weiterbildungsangebote zum einen öffentlichkeitswirksam darzustellen und zum anderen diese Angebote mittel- und langfristig auszubauen. Darüber hinaus wird langfristig aber auch über neue Modelle der Kooperation und des Austausches mit der Wirtschaft nachzudenken sein. Hierbei gilt es, den Unternehmen den Nutzwert einer soldatischen/militärischen Ausbildung für eine Tätigkeit in der Wirtschaft anschaulich darzustellen."
Daher bleibt es notwendig, die Bundeswehr in ihrem Streben nach mehr gesellschaftlicher Akzeptanz verbunden mit ihrer Selbstinszenierung im öffentlichen Raum zurückzudrängen und sie eben genau dort anzugreifen. Wer die Öffentlichkeit sucht, muss sie auch ertragen.
Im Berufsinformationszentrum versperrten bewaffnete Militärbullen den Eingang zum Gruppenraum 4, in dem der Wehrdienstberater kleine Gruppen von SchülerInnen aber auch AlG-II EmpfängerInnen anzuwerben versuchte. Die KriegsgegnerInnen mussten sich damit begnügen, vor dem Saal mörderischen Lärm zu machen. Die nicht-militärische Polizei blieb ordnungspartnerschaftlich im Hintergrund.
Der zunehmende Druck für Erwerbslose, jeden noch so beschissenen Job annehmen zu müssen, lockt die Bundeswehr, zunehmend offensiv für den "Job" der SoldatIn zu werben. Pikant dabei, dass dies offenbar in noch engerer Kooperation mit der ARGE geschieht: Vier der (zunächst) am Bundeswehr"job" interessierten Arbeitslosen waren über ihre U25-Maßnahme an der ARGE verpflichtet! an dieser Bundeswehr-Werbeshow teilzunehmen.
Und wie bewertet die Bundeswehr selbst die Suche nach Kanonenfutter?
Der Generalinspekteur der Bundeswehr Schneierhan äußerte Ende letzten Jahres in der Zeitschrift Wehrtechnik (WT 4/06) zur aktuellen Rekrutenbeschaffung: "Die derzeitige Bewerberlage ist ausgesprochen erfreulich. Auch die Bedarfsdeckung gelingt und überdurchschnittlich gut (...) Dessen ungeachtet ist die demografische Entwicklung zweifellos eine der großen Herausforderungen für die Zukunft. Der Rückgang des Potenzials an jungen Berufseinsteigern wird die Streitkräfte und die Bundeswehr insgesamt in einen herausfordernden Wettbewerb mit der Wirtschaft, aber auch mit Nachfragern aus dem Bereich des öffentlichen Dienstes führen. Hier gilt es (...), den eingeleiteten Ausbau der Bildungs- und Weiterbildungsangebote zum einen öffentlichkeitswirksam darzustellen und zum anderen diese Angebote mittel- und langfristig auszubauen. Darüber hinaus wird langfristig aber auch über neue Modelle der Kooperation und des Austausches mit der Wirtschaft nachzudenken sein. Hierbei gilt es, den Unternehmen den Nutzwert einer soldatischen/militärischen Ausbildung für eine Tätigkeit in der Wirtschaft anschaulich darzustellen."
Daher bleibt es notwendig, die Bundeswehr in ihrem Streben nach mehr gesellschaftlicher Akzeptanz verbunden mit ihrer Selbstinszenierung im öffentlichen Raum zurückzudrängen und sie eben genau dort anzugreifen. Wer die Öffentlichkeit sucht, muss sie auch ertragen.
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Ergänzungen
Naja
zur teilnahme verpflichtet?
übrigens: bundespolizeiwerbung ist bei "u25" auch sehr beliebt. aber gerade kriegswerbung bietet recht gute möglichkeiten spontan meine meinung kundzutun und den müll dem recycling zuzuführen...
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Hunde wollt ihr ewig leben
Im Ernst, wie koennen Konzepte gegen die Arbeitslosigkeit wirklich aussehen, ohne die Arbeitslosen gleich zu bewaffnen.
@soldatenkönig
Wenn wir also jetzt die vorhandene Arbeit wieder auf alle aufteilen, sind wir durchschnittlich reicher denn je zuvor, müssen aber durchschnittlich weniger arbeiten.
Antifaschist aus Berlin
Das die Bundeswehr Menschen, die am Existenzminimum leben jetzt schon für sich ködern will, ob ausbildung oder verpflichtung im sinne der Millitärischenausbildung, zeigt, welche Ziele die Bundeswehr demnächst wohl vertretten will. Mehr Macht, nichtnur in Deutschland sondern auch International! Waffen werden von Menschen gebaut, damit Menschen Lebewesen tötten können, aber wieso? Friede für alle und überall!
Bundeswehr am Arbeitsamt
Da kann ich nur sagen, daß ist doch eigentlich recht erfreulich, sofern genügend Antimilitaristen und Pazifisten vor Ort sind. So ergibt sich die Gelegenheit auf die verwerfliche Rolle der Bundeswehr durch entsprechende Stände etc. aufmerksam zu machen.
Der imperialistische Charakter der neuen deutschen Wehrmacht muß auch den Arbeitslosen bekanntgemacht werden. Noch ist nicht jedem klar, welche Rolle die Bundeswehr auf dem Balkan spielte und spielt. Auch der unheilvolle Militäreinsatz in Afghanistan, gern als Friedensmission der Öffentlichkeit vorgestellt, gehört transparent gemacht. Da die Bundesregierung diese Intervention verharmlost und verklärt, muß ein Gegengewicht geschaffen werden, damit so der Sand aus den Augen vieler Menschen herausfalle.
Also her mit dieser kampffreudigen Armee!
Au ja
Die Amies ham da sehr gute Erfahrungen mit gemacht, besonders in juengster Zeit. Und um geeignete "Kriesenherde" braucht sich die Hammelherde keine Sorgen zu machen. Die Welt ist voll von Menschen denen geholfen werden will.
nochmal im Ernst. Entscheidet der/die/das Mensch eigentlich selber was er/sie/es wo/wann/warum tun kann oder brauchen "?Wir?" wida den starken Mann tschuldigung die starke Frau .. . . . . . . . .
.
Millitaristen Raus !
Das mit Milliarden von Steuergeldern finanzierte,bürokatenmoloch Arbeitsamt bzw.ARGE darf auf keinen Fall BW-Millitaristen ein Forum bieten.
Darum:
WEITER SO !!!!!!!!!!!!
Das nächste mal
Bzw. Ihn auf seine Pflicht zur Wahrung des Bildes der Bundeswehr in der öffentlichkeit aufmerksamm machen >:-)
Wenn ihr die Zwote
Ihr könnt diesen Soldaten dann auch gleich fragen ob er zum Kommando Plüch gehört oder ob das
fehlen seines Namensschildes ein für ihn tieferen Sinn hat, welcher Grund genug ist die Anzugsordnung zu missachten und ob es in seiner Einheit üblich sei als Gefechtsschlampe rumm zu lungern.
Warum kommen diese Typen nich mal nach Berlin... ich hätte verdammt viel Spaß mit denen