Nazikonzert in Neufeld (Schleswig-Holstein)

Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen 18.01.2007 07:25 Themen: Antifa
Seit einiger Zeit wird in extrem rechten Skinhead-Kreisen für ein Konzert am 20. Januar 2007 im "norddeutschen Raum" geworben. Angekündigt werden neben den beiden RechtsRock-Bands "Sachsonia" (Dresden) und "Das letzte Aufgebot", auch die Kieler Band "V-Punk".
Unter anderem bewirbt der neonazistische V7-Versand aus Grewesmühlen dieses Konzert.
Während in den Einladungen zum Konzert, die über E-Mail-Verteiler in Neonazikreisen kursieren, der "norddeutsche Raum" als Veranstaltungsort angegeben wird, nennt die Band "V-Punk" auf ihrer Homepage Neufeld in Schleswig-Holstein als Veranstaltungsort. Neufeld ist ein kleiner Ort an der Elbemündung bei Brunsbüttel.In Neufeld fanden in letzter Zeit schon zwei RechtsRock-Konzerte statt. So fand am 9. Dezember 2006 in der ehemaligen Gasstätte "Zur Börse" ein Konzert mit der Blood & Honour Band "Oidoxie" und zwei weiteren Gruppen statt.
Am 6. Januar 2007 kamen ca. 60 Neonazis einer Einladung der "Nationalen Aktionsfront Dithmarschen" nach. Es spielten die Bands "ZOG Sux" und "Blue Eyed War".

Bei "Sachsonia" und "Das letzte Aufgebot" handelt es sich zum eindeutig neonazistische Skinhead-Bands. "Das letzte Aufgebot" hat zu Gewalt aufrufende Titel wie "Abschaum der Nation" oder "Punkerjagd" in ihrem Programm.

Bei der vermeintlichen Punk-Band "V-Punk", handelt es sich um ein Kuriosum der rechten Musikszene. Hinter dem harmlosen Namen steht eine Gruppe um Sänger Zeljko Topic, welcher dem Kieler Rotlichtmilieu zugerechnet werden darf. So ist (bzw.war) er u.a. Betreiber des wenig zweideutigen "Puff Kiel", in welchem bei einer Razzia scharfe Waffen und Handgranaten gefunden wurden. Neben dem Engagement in der Zuhälterszene sind "V-Punk" aber auch im Dunstkreis militanter Neonazis aus Schleswig-Holstein aktiv. Ein gemeinsamer Auftritt mit der Neonaziband "Kraftschlag" fand nur aufgrund eines polizeilichen Verbots nicht statt. Des weiteren steuerten "V-Punk" einen musikalischen Beitrag für einen Sampler der Nazikneipe "Club 88" in Neumünster bei.

Weitere Infos zu V-Punk:  http://www.turnitdown.de/61.html

RechtsRock hat sich zu einem der wichtigsten Ideologieträger für die extreme Rechte, insbesondere für die Neonazi-Szene entwickelt. Die zahlreichen Konzerte bieten - das haben AktivistInnen der Neonazi-Szene schon vor langer Zeit erkannt - gute Möglichkeiten zur Agitation und Einbindung von SympathisantInnen und rechten Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Und ganz nebenbei ist das Geschäft mit der Musik auch eine gern gesehene Einkommensquelle für die diversen neonazistischen Gruppierungen - hunderttausende CDs mit neonazistischem Inhalt werden jedes Jahr über oder unter der Ladentheke verkauft.
RechtsRock muss als das benannt werden, was er ist: Die Begleitmusik zu Mord und Totschlag.

Über das Nazikonzert in Neufeld berichtet heute auch die TAZ:  http://www.taz.de/pt/2007/01/18/a0346.1/text
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Ergänzungen

mehr zu v-punk

who cares 18.01.2007 - 11:55
als "manager" von V-punk tritt ein gewisser uwe auf. glücklicherweise liefern sie auf ihrer eigenen HP ein photo von ihm.
 http://www.vundhanna-punk.de/images/galerie1/gal1_5.jpg
dieser typ ist in HH aktiv und kann regelmässig auf dem kiez in läden wie der cobra bar oder der kogge als gast angetroffen werden. in der kogge legt er sogar manchmal auf. augen auf!

Alle hin da ?

James 18.01.2007 - 17:33
Ja, dann mal viel Spaß beim hinfahren!

Das Örtchen hat laut meinestadt.de ganze 656 Einwohner, liegt noch hinter Brunsbüttel (also genaugenommen ca. 90 Autokilometer von HH) + hat keinen Bahnhof!

Also wer will kann natürlich bis Itzehoe (oder Wahlweise St. Michaelisdonn) mit dem Zug fahren, dann von dort mit dem Bus nach Brunsbüttel und wiederum von dort mit dem Bus nach Neufeld.
Aber Hey! Bucht auf jeden Fall schonmal ein Zimmer dort (das es aber nicht gibt), weil Ihr nach 19.20 Uhr weder dort hin noch von dort weg kommt!

Wer ´nen Auto hat kann natürlich mal ne 90 km Spritztour machen...

Also hin da! Mit ner Autokolonne von 20 PKW optimal besetzt(!) hätte man immerhin 100 Leute da!

v-punk manager

bu 19.01.2007 - 20:43
Der als Manager von V-Punk agierende Uwe heißt übrigens mit Nachnamen Meyer, spielte früher bei "La Cry" und den "Soul Boys" und ist derzeitig bei "Vindicator" musikalisch aktiv. "Vindicator" haben übrigens ihre Heimat bei True Rebel Records gefunden, jenes Label ist übrigens deckungsgleich mit dem True Rebel Store in der Bahrenfelder Straße in Hamburg-Altona.

kein Durchkommen

Marcuse 20.01.2007 - 21:01
Wir(die Bremer) kamen nicht durch, wurden schon in Itzehoe von Bullen am Bahnhof abgefangen.
Angeblich sollen zwei weitere Neonazi Bands auftreten. Hoffe andere Antifaschisten können das Nazi Konzert verhindern.

konzert läuft JETZT

s.f. 20.01.2007 - 23:23
das konzert läuft JETZT gerade, sihe link:  http://de.indymedia.org/2007/01/166519.shtml

Wer ist die Nationale Aktionsfront Dithm. ?

Anja B. 22.01.2007 - 17:45
Ich wundere mich wirklich, dass es möglich ist Nazi-Konzerte zu veranstalten. Überall werden sie gesprengt oder verhindert nur in Neufeld nicht? Tut mir leid, das kann ich nicht verstehen! Und wer ist überhaupt die Nationale Aktionsfront Dithmarschen? Habe noch nie was von denen gehört! Wer steckt dahinter und was machen die außer Konzerte zu veranstalten? Kann man die ernst nehmen oder ist das nur so eine Party-Fraktion? Haben die eine eigene HP? Tut mir leid, das ich so viele Fragen stelle, aber klärt mich mal auf. Zur Not auch per e-mail.

Laut Polizei 120 Besucher beim Nazikonzert

muss ausgefüllt werden 22.01.2007 - 18:11
Dithmarscher Landeszeitung vom 22.01.2007:

120 Besucher beim Nazikonzert
Großaufgebot an Polizei – Kontrolle aller Autofahrer

Neufeld (plu)

Nach den jüngsten Informationen ist es bei dem Konzert von rechten Rockgruppen am Sonnabend in Neufeld ruhig geblieben. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und kontrollierte alle Besucher.

Bei Sonnenuntergang trafen am Samstagabend mehrere Dutzend Polizeibeamte aus Dithmarschen, Steinburg und Lübeck in Neufeld ein und bezogen ihre Einsatzpositionen. Die Grundschule diente dabei als Kantine und als Ausgangspunkt für die Hundestreifen. Objekt und Anlass für diesen Einsatz lagen nur knapp hundert Meter entfernt: Im ehemaligen Lokal "Zur Börse" fand zum dritten Mal innerhalb von sechs Wochen ein so genanntes Rechts-Rock-Konzert statt. Am 9. Dezember und am 6. Januar gab es hier bereits Konzerte dieser Art. Nach den Ankündigungen des Veranstalters, der "Nationalen Aktionsfront Dithmarschen", spielten am Sonnabend die Bands "Sachsonia", "Das letzte Aufgebot" und "V-Punk". Nach Schätzungen der Polizei nahmen rund 120 der rechten Szene zuzuordnende Personen an dem Konzert teil, die aus dem ganzen norddeutschen Raum, von Schleswig-Holstein, über Niedersachsen und Hamburg bis hin nach Mecklenburg-Vorpommern anreisten, wie an den Kennzeichen der Autos zu erkennen war. Die Aktionsfront hatte auf ihrer Internetseite noch am Sonnabend um Mitternacht darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Konzert um "eine geschlossene Veranstaltung für geladene Gäste mit entsprechender Einladung" handele.

Der Einsatzleiter, Hauptkommissar Rainer Barke aus Marne, ließ jedes Fahrzeug, das in die Straße "Ünner´n Diek" einbog, kontrollieren. Eine erste Sichtkontrolle erfolgte schon an der Abfahrt von der B 5. Hier stand ein VW-Bus der Polizei unmittelbar hinter der Abzweigung nach Neufeld; etwa fünf Einsatzfahrzeuge befanden sich an der einzigen Zufahrt "Zur Börse".

Die meisten Anlieger hatten ihre Außenjalousien heruntergelassen. Auch Spaziergänger waren keine unterwegs. Von der Grundschule drang das Gebell der Polizeihunde herüber. Die Hundestaffel Lübeck war mit sechs Diensthunden, deutschen und belgischen Schäferhunden, im Einsatz.

Immer zu zweit patroullierten die Hundeführer in der näheren Umgebung des Lokals. Die Einsatzkräfte trugen neben schusssicheren Westen Körpervollschutz unter ihren Uniformjacken. Kriminalbeamte observierten in Zivil die Lage.

Wie der Einsatzleiter im Gespräch mit unserer Zeitung mitteilte, fanden Bürger, insbesondere in der Straße "Ünner´n Diek", am Freitag Postwurfsendungen in ihren Briefkästen mit der Aufforderung, die mutmaßlich rechtsgesinnten Konzertbesucher nicht in Neufeld zu dulden. Verteilt hatte sie wahrscheinlich die AntiFa, die Gegner der Rechten.

keine falschen verdächtigungen

irrelevant 23.01.2007 - 22:17
bevor das hier missverstanden wird, wer auch immer uwe ist:
Vindicator, Soul Boys und der True Rebel Store/Reords sind alles andere als rechts. der laden ist ein hardcore geschäft, der unter anderem mob-action im sortiment hat. der besitzer ist auch ein aktiver antifaschist!!!
guckt euch deren seite an, auch auf myspace oder unter dealer bei mobaction.de zu finden!

und doch

besserwisser 05.02.2008 - 17:24
das der kumpel von v-punk und der sänger von vidicator die gleiche person ist, stellt man einfach per fotovergleich fest:
 http://www.vundhanna-punk.de/images/galerie1/gal1_5.jpg
 http://www.true-rebel-store.com/true_records/?q=system/files/true1/vindicator_pic01_0.gif
man beachte die URLs. das eine pic ist von der v-punk seite, das andere von der true rebel seite.
wem das noch nicht reicht: auf der v-punk seite die bilder aus der bildergalerie "konzert in hamburg" mit denen von der vindicator myspace seite vergleichen. oder mit denen auf der vidicator hp.
 http://www.vindicator.de/pictures.php
und einfach mal bei true rebel nachfragen, was sie von der sache halten.

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