Straßenschildbusting in Erfurt
"Papa, darf ich auch so einen Rock haben?" fragt die kleine Figur die mit dem Rock und bringt damit einiges durcheinander.
Als 1962 im Bundesamt für Verkehr das Verkehrszeichen "Sonderweg für Fussgänger" entstand, waren die Geschlechterverhältnisse klar. Die Mutter, erkennbar durch den Rock, führt das geschlechtslose Kleine (rechts Kleid, links nicht) durch die Straßen. Männer hatten auf diesem Sonderweg nichts verloren, sie saßen am Steuer ihrer Wirtschaftswunder-Karossen und machten sich nicht mit Kinderbetreuung die Hände schmutzig. So waren die ersten Fussgängerzonen in der Nachkriegs-BRD weiblich dominierte Räume, die oft gegen den Widerstand der autofahrenden Männer durchgesetzt werden mussten.
2007 ist alles anders: Die Figur mit dem Rock hat es endgültig satt, daß sie immer als "Frau" erkannt wird und damit das miefig-patriarchale Klima der Nachkriegszeit reproduziert. Sie will jetzt, 17 Jahre nach Gender Trouble, endlich auch entscheiden, was sie ist und wird deswegen bis auf weiteres als Papa auftreten.
Die Geschlechterperformance des Symbols ist so eindeutig, daß sie zum Geschlechtswechsel auf Signifikante Andere angewiesen ist. Sie (die Figur) bzw. er (der Papa) hat das geschafft: Das Kleine so begeistert vom neuen Papa, daß es jetzt auch einen Rock haben will. Um diesen Wunsch und die neue Identität der Rockfigur zu unterstützen, haben wir die im Foto dokumentierten Aufkleber hergestellt und in Erfurt verklebt.
Als 1962 im Bundesamt für Verkehr das Verkehrszeichen "Sonderweg für Fussgänger" entstand, waren die Geschlechterverhältnisse klar. Die Mutter, erkennbar durch den Rock, führt das geschlechtslose Kleine (rechts Kleid, links nicht) durch die Straßen. Männer hatten auf diesem Sonderweg nichts verloren, sie saßen am Steuer ihrer Wirtschaftswunder-Karossen und machten sich nicht mit Kinderbetreuung die Hände schmutzig. So waren die ersten Fussgängerzonen in der Nachkriegs-BRD weiblich dominierte Räume, die oft gegen den Widerstand der autofahrenden Männer durchgesetzt werden mussten.
2007 ist alles anders: Die Figur mit dem Rock hat es endgültig satt, daß sie immer als "Frau" erkannt wird und damit das miefig-patriarchale Klima der Nachkriegszeit reproduziert. Sie will jetzt, 17 Jahre nach Gender Trouble, endlich auch entscheiden, was sie ist und wird deswegen bis auf weiteres als Papa auftreten.
Die Geschlechterperformance des Symbols ist so eindeutig, daß sie zum Geschlechtswechsel auf Signifikante Andere angewiesen ist. Sie (die Figur) bzw. er (der Papa) hat das geschafft: Das Kleine so begeistert vom neuen Papa, daß es jetzt auch einen Rock haben will. Um diesen Wunsch und die neue Identität der Rockfigur zu unterstützen, haben wir die im Foto dokumentierten Aufkleber hergestellt und in Erfurt verklebt.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
häh
Nur für Insider verständlich
da wieder die Gender-Aktivisten am Werk waren, und wie das gemeint ist.
Da zeigt sich aber auch schon das Problem:
Welchen Sinn macht es solche Aktionen zu machen die sowieso nur
von Gleichgesinnten (Linken) verstanden werden ?
Ein Normalbürger wird es wohl nur für einen Witz ohne
ernsthaften Hintergrund halten.
Vielleicht solltet ihr zu den Aufklebern noch eine leicht merkbare
Internet-URL hinzufügen. z.B. www.gender.de
oder sowas, damit die Normalbürger dort nachlesen können was die
Aktion überhaupt aussagen soll.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
nixversteh
Leiter
Ist nicht ganz ersichtlich.
hmmm
weil für ein schild ein artikel is vielleicht nich so relevant^^
ansonsten aber netter artikel dazu :)
Verdammt nochmal,
PS: Die Gesellschaft definiert mich als Mann. Ich selbst auch. Trotzdem will ich ganz sicher nicht das sein, was in ganz vielen Köpfen immer noch mit dem Wort Mann verbunden ist.
Missverständlich
Oh Kiddies,
Vielleicht gerade am Schulstreik beteiligt?
Das alte Schild sah so aus: Eine Mannsperson mit Hut und ein Kind an seiner Hand. Eine Darstellung, die stark an den Kinderschänder in der Darstellung im Film "M" erinnerte. Um das ganze freundlicher zu machen, wurde im Schild der Mann durch ein Weib ersetzt.
Auch zur Wissensbildung: Die Gegensatzpaare in der deutschen Sprache sind
Mann - Weib
Herr - Frau.
Wenn Frauen sich als Frauen bezeichnen und gleichzeitig Herren als Männer so ist das eine riesige Diskriminierung der Männer oder Herren oder wie sollten diese dann eigentlich heißen? Egal, kein Mann hat wegen Diskriminierung sich deshalb jemals beklagt!
Was soll das denn?
uneinig...
,,
Hat doch einen größeren Informationsgehalt als der Artikel selbst. Kann mich auch an so alte Schilder mit Hut erinnern - sahen echt nicht so sympathisch aus. Wahrscheinlich ist es ja sogar mit Rücksicht auf Geschlechterproporz eine Frau geworden, die dargestellt wird.
Bin ja gespannt, was den Kiddies so noch für Damentoiletten einfällt.
Was ich meine: Sprache und Kommunikation - dazu gehört auch die ikonische Ebene - lebt von Symbolen und Vereinfachungen, die von jederman verstanden werden. Dazu gehört nunmal Rock=Frau. Damit sagt doch aber niemand aus, dass alle Frauen einen Rock tragen müssen oder nicht auch Männer das tun können.
also...
und mal im ernst: ist diese aktion wirklich der meldung wert?
die kleine Person
Zur in diesem Kontext ungewollt komischen Frage, wann "den Kiddies noch was zu Damentoiletten einfällt" ein Hinweis: Es gab in den 90er Jahren auf der Rückseite eines irgendwie feministischen Zines ein Plakat mit einem Männer/Frauen-Zeichen (also mit Kreuz unten und Pfeil oben), darin stand "Zwitter" und darunter "Damen und Herren bitte andere Toilette benutzen".
lilalo
ungewollt komisch
aber danke für den Hinweis, sowas ähnliches hatte ich nämlich erwartet. Aber genau das ist ja das Problem, dass dann ja keiner mehr weiß, welches Klo er/sie nun benutzen soll. Dafür helfen ja nunmal nur die eindeutigen Piktogramme. Die männlich/weiblich Zeichen scheinen sich da ja nicht so recht durchzusetzen ebensowenig wie Unisex-Toiletten (gibt es z.B. in Skandinavien recht häufig, ist aber auch im Rückgang).
Also es lebe der kleine Unterschied.
Geschlechtertrennung auf Toiletten
wollte da nochmal nachfragen:
Wäre es eine gute Idee im Sinne der Gleichberechtigung und Gender-Dingens,
wenn die Geschlechtertrennung bei den Toiletten abgeschafft werden würde,
oder wenn ich als Mann jederzeit auf die Frauentoilette gehen dürfte ?
Umgekehrt dürften dann natürlich auch alle Frauen auf die Männertoilette
gehen, oder man macht gleich diese Uni-Sex-Toiletten für Mann und Frau.
Alter Mann & Toiletten & Rockträger/innen
wohl von einem "Weib" verlassen worden? Da fällt mir nichts mehr ein. Schau ein bißchen RTL 2 und lass die Finger von Indymedia.
In manchen Teilen der Welt (u.a. in Teilen der USA) sind unisex-Toiletten überhaupt kein Anlass zur Diskussion. Was ist das für ein Argument mit den Toiletten? Upps das ist gar kein Pissbecken, sondern das Waschbecken des Damen... oh verzeihung des Weiberklos... Blödere Antifeminismen habe ich echt noch nie gehört. Wir brauchen das, damit wir wissen, wo wir hin müssen. Da kann man auch was anderes ranschreiben.
An die Rockträgerin: ja viele Frauen fühlen sich nicht diskriminiert. Und überhaupt jeder darf was er will. Ja du hast es kapiert: Genau deswegen haben die Aktiven nämlich die Schilder bestickert... Das sind nämlich "Väter" mit Rock und Sohn, der ein Kleid an hat. Ist dir nie aufgefallen? Denen ist das nämlich auch scheißegal und die fühlen sich nicht diskriminiert.
Super Aktion
Wer zu tief taucht, berührt den Grund
Aukleberproduktion