Bundesweite Studi-Demo in Karlsruhe am 26.01.
Der Infoladen Karlsruhe als Teil des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Baden-Württemberg ruft zu diesem Anlass alle AntikapitalistInnen zu einem gemeinsamen Block auf der Demonstration auf. Unter dem Motto "Reclaim your uni - wir wollen alles" soll nicht nur gegen Symptome, sondern gegen das ganze System protestiert werden.
Treffpunkt ist am 26.01. um 14h am Hauptbahnhof Karlsruhe.
Kurzaufruf des Infoladen Karlsruhe:
In Karlsruhe gab es bereits in den letzten Jahren Aktionen gegen die Studien- und Verwaltungsgebühren. Es gelang jedoch nie bei den federführenden Politikern einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Ein Faktor für die Zahnlosigkeit des Protests war die Pseudokritik vieler StudentInnen an den Studiengebühren: Sie seien innovationshemmend, weil sie Personalmangel bei den Unternehmen verursachen und nicht zur Verbesserung der Lehre genutzt würden. Diese und weitere Argumente zeigen den vorauseilenden Gehorsam zahlreicher StudentInnen gegenüber der Hegemonie der Standortlogiker.
Hört endlich auf Euch als Dialogpartner der Unileitung und der Politik zu sehen! Leistet Widerstand gegen den sich immer weiter verschärfenden sozialen Ausnahmezustand der Euch, Hartz 4 EmpfängerInnen, ArbeitnehmerInnen, MigrantenInnen und viele Andere betrifft. Es gibt etliche Möglichkeiten den Standort durch Massenaktionen wie Blockaden zu sabotieren.Frankreich hat gezeigt, dass es geht.
Kommt am 26.01. nach Karlsruhe: Treffpunkt: 14h - Hauptbahnhof
Pressebericht zur geplanten Demo bei ka-news
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
pressebericht
Aufruf des Hermann Kohm-Traudi aus Freiburg
Vor genau zwei Jahren entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe über die Erhebung von Studiengebühren an den Hochschulen der Bundesrepublik Daitschland. Allgemeine Studiengebühren wurden nach einem 35 Jährigen und bundesweiten Verbot legalisiert, da die angestrebte Höhe von 500 Euro im Semester „in keinem Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten der Studierenden steht“ so das Gericht damals... Es wurde zwar bedacht, dass "einige in erheblichem Masse davon beeinträchtigt" würden, was aber verwertungslogisch ist.
Die schon seit Jahren währenden Proteste von Studierenden, Schülern und Schülerinnen sowie Eltern und Lehrkräften weiteten sich, zumindest im Bereich der Bildungspolitik erneut aus, da ab diesem Zeitpunkt nicht nur Langzeitstudiengebühren sondern eine generalisierte Campus-Maut von zunächst (alle Staaten mit Studiengebühren weisen auf eine progressive Steigerung der Gebühren hin) 1000€ (Zuzüglich Verwaltungs- und Sozialgebühr) im Jahr drohte.
Die Undurchlässigkeit eines ohnehin selektiven Bildungssystems (siehe OECD- Pisa-Studien u.ä.) wurde somit erneut verschärft. Die Maßnahme ergänzt ein Bildungssystem in welchem zum Beispiel Bezahl- Kindergärten und KiTas, ein drei-gliedriges Schulsystem, Büchergelder, Ausbildungsplatzmaut, Zugangsbeschränkungen und NCs wie auch die Einführung von Exzellenz-Initiativen, die Regel sind - und zugleich Allgemeingesellschaftlich gesehen ins unermessbare unverantwortlich sind. Es geht eher um ein Wettbewerbs- Elitenförderungs- und Reproduktions -System, weit jenseits aller humanistischen Ansätze und die Emanzipation fördernder Bildungsideale, welches einem Anspruch auf soziale Verantwortlichkeit, keineswegs gerecht werden kann...
Nach der "Bildung" sind je nach Portemonnaie oder Verschuldungswilligkeit Umsonst-Praktika, Arbeitslosengeld II., unterbezahlte Kurzverträge - oder für engagierte Mitmenschen Berufsverbote - die Perspektiven, mindestens für das kommende Drittel ihres mutmaßlichen Lebens. Dies trifft, für das "Prekariat" sowie die gesammte "Mittelschicht" - Hier und Jetzt zu. Es ist höchste Zeit das etwas in Bewegung kommt!
Währenddessen wird Zurzeit betrachtet, wie Jacobs-Universities entstehen, LIDL-Hörsäle gebaut, Burschenschaften und Verbindungen erweitert, Knarrenproduktions-, Energieriesen- und Banken-Aufsichtsräte in allen Bildungsinstitutionen an die Hebel Gesetzt, Berlusconi-Universitäten und die private "American University of Irak" gegründet, werden... Wird es?
Trotz zweier Jahre mit unzähligen Großdemonstrationen, theatralisch-kreativem Protest aber auch Besetzungen und Blockaden von Verwaltungsgebäuden und Verkehrswegen werden die "sozialvertrtäglichen" - und durch den Kredit des boomenden Wirtschaftszweiges "Wissens-Management" garantierten - Studiengebühren in diesem Frühjahr, für alle HochschülerInnen der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfahlen und dem Saarland, Realität... Oder auch nicht?
Einerseits organisiert sich eine Länderübergreifende Zahlungsverweigerung ( http://boykott2007.de ) der Studiengebühren. Andrerseits besteht mehr denn Je, dass Bedürfnis unserem Protest, laut, sauer und auf der Straße, sowie vor - ja vielleicht gar in - den zuständigen Behörden, Ausdruck zu verleihen.
Um auf die Ungerechtigkeiten in diesem System und die Erhebung von Studiengebühren im Besondern hinzuweisen, wird für eine Großdemonstration vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Freitag den 26.01. 2007 aufgerufen.
Die Demonstration findet im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages für freie Bildung statt und solle eine erste Etappe für ein heißes 2007 sein... Heiligendamm naht.
Zu begrüssen ist die Vielzahl der Aufrufe der ständigen oder spontanen Bündnisse, die diese Demonstration unterstützen. Lasst uns der baden-würtembergischen Polizei die Kessel des vergangenen Jahres Kette für Kette zurrückgeben. Ein G8 Vorsitz schützt nicht vor der Kesselung eines Verfassungsgerichtes...
Gemeinsam sind wir stark - ohne Herrschaft werden wir frei!
Für freie Bildung von der KiTa bis zur Hochschule - Gegen Berufsverbote und Ausbeutung jeglicher Art.
Studiengebühren verweigern – auf die Straße für revolutionäre BildungsKultur!
Weitere Aufrufe und Mobilisierungsmaterialien
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